unmittelbarock! Tage Mitteldeutscher Barockmusik Grimma 19.–21. Mai 2017 Grußwort des Präsidenten der Mitteldeutschen Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e. V. 1543 und 1550 gründete Herzog Moritz von Sachsen in Meißen, Ich hoffe sehr, dass wie in den vergangenen Jahren das Pforta und Grimma Fürsten- und Landesschulen, von denen Programm nicht nur den Insidern und Enthusiasten der Prospect der Stadt Grimma, 1735 der Stadt Prospect die in dem ehemaligen Augustiner-Eremitenkloster unterge- Mitteldeutschen Barockmusik einen kraftvollen Ohren- brachte Grimmaer Schule eine besonders intensive Musikpfle- und Augenschmauß bieten wird; auch alle Neulinge und ge entfaltete, weil die städtischen Hauptgottesdienste in der musikinteressierten Bürgerinnen und Bürger sind herzlich Klosterkirche und nicht der Frauenkirche stattfanden: Eine eingeladen, das Zeitgemäße und vielleicht sogar Zeitlose in illustre Schar von Kantoren – von Adam Siber über Samuel den historischen Beständen der Grimmaer Sammlung zu Jacobi bis zu Heinrich Gottfried Reichard – versorgten vom entdecken. 16. bis ins 19. Jahrhundert hinein Schule und Stadt mit aktueller, moderner Kirchenmusik, die in der hervorragend geschlos- senen und mit über 1100 Individualhandschriften immens umfangreichen Musikaliensammlung der Grimmaer Landes- schule dokumentiert ist. Diesem überlieferungsgeschichtlichen Glücksfall widmen sich Prof. Dr. Wolfgang Hirschmann die diesjährigen Tage Mitteldeutscher Barockmusik mit einer Inhaber des Lehrstuhls für Historische Musikwissenschaft Sonderausstellung zum Grimmaer Musikleben um 1700, einem an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Festkonzert mit Werken aus den Grimmaer Beständen, Präsident des Vereins Mitteldeutsche Barockmusik einem Kantatengottesdienst mit einer spätbarock-empfind- in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e. V. samen Kirchenmusik des Kantors Reichard und einem Garten- konzert, das uns ebenfalls ins späte 18. Jahrhundert und damit in eine Zeit entführt, in dem der herrschaftlich-allego- rische Garten des Barock durch die bürgerliche Gartenidylle abgelöst wurde. unmittelbarock! Unter der Schirmherrschaft von Tage Mitteldeutscher Barockmusik Herrn Dr. Michael Feist Vizepräsident a. D. 19. bis 21. Mai 2017 der Landesdirektion Sachsen Grußwort des Oberbürgermeisters Grußwort des Schirmherren der Großen Kreisstadt Grimma Liebe Grimmaerinnen und Grimmaer, Musik erfreut, belebt, verbindet. Musik gehört zum Leben, Es ist für die Barockmusik und für Grimma wertvoll, dass der liebe Gäste aus nah und fern, bildet. Musik, sie rührt das Herz an, trägt. Wohl dem, der gern Verein Mitteldeutsche Barockmusik mit seinem Wirken alten Musik macht und sie pflegt. Spuren nachgeht und Wurzeln pflegt, die in unserer Region schon der berühmte Schriftsteller Johann Gottfried Seume, Freuen Sie sich auf Hochkultur, auf die Leichtigkeit der Musik zuhause sind. So bietet er Menschen von nah und fern die Mög- In Grimma hat Musik eine lange und gute Tradition, vom der lange Zeit in Grimma lebte und arbeitete, prägte den Satz: und auf besondere Momente. Das kleine, doch sehr feine Wan- lichkeit zu einzigartigen Begegnungen und Klangerlebnissen 16. Jahrhundert bis in die Gegenwart, in der die Grimmaer derfestival wird Sie begeistern. mit herausragenden Künstlern an historischen Orten. „Wo man singet, lass dich nieder, Liederflut, das 1. Landesmusikfest und andere Klangereig- Ich wünsche den Tagen der Barockmusik eine gute Resonanz böse Menschen haben keine Lieder.“ „Applaus ist das Brot des Künstlers“ sagt man so schön. nisse aufhorchen lassen und Menschen zusammenführen und anhaltenden Wohlklang. Daher mein Wunsch an alle Gäste: „Nähren“ Sie die Künstler – so auch die 23. Tage der Mitteldeutschen Barockmusik. Grimma ist eine Musikstadt, die mehrere musikalische Tradi- mit Ihrem großen Beifall und schicken diesen auch an die Hel- Es ist ein besonderes Geschenk, dass die Mitteldeutschen tionen pflegt und sich durch experimentelle Festivalformate fer hinter den Kulissen. Ich wünsche Ihnen allen vergnügliche, Barockmusiktage im Gedenkjahr zu 500 Jahre Reformation einen Namen gemacht hat. unterhaltsame und anregende Stunden. in Grimma stattfinden. Sie machen einmal mehr bewusst, wie Daher freue ich mich besonders, dass die Tage Mitteldeutscher Heilige Schrift, Buchdruck-Kunst und Musik durch Persönlich- keiten wie Martin Luther, Johannes Gutenberg, Paul Gerhardt, Barockmusik nach Metropolen wie Erfurt, Chemnitz und Mag- Dr. Michael Feist Johann Sebastian Bach und viele andere zu Bildung beigetra- deburg nun auch in Grimma Station machen. Vizepräsident a. D. der Landesdirektion Sachsen gen und unsere Kultur geprägt haben. Eine Empfehlung lege ich Ihnen besonders ans Herz: Lassen Sie sich nicht die Ausstellung „Wie der Hirsch schreyet nach Das Programm der Musiktage, mit Schwerpunkten in der frischem Wasser“ – Grimmaer Musikleben um 1700 entgehen. ehemaligen Landes- und Fürstenschule Grimma und in der Erstmals sind Originale des Grimmaer Notenschatzes der Matthias Berger Frauenkirche, nimmt dies auf – mit jungen Künstlern und ehemaligen Sächsischen Landesschule zu sehen: Musik- Oberbürgermeister alten Werken, in Schriften, Klängen und Erleben. handschriften und Drucke aus 300 Jahren Grimmaer Musik- der Großen Kreisstadt Grimma geschichte, vollständig in der Überlieferung. 2 3 Das Programm Freitag, 19. Mai 2017 Sonnabend, 20. Mai 2017 Sonntag, 21. Mai 2017 19.30 Uhr, Gymnasium St. Augustin / Kleiner Festsaal 11.00 Uhr, Stadt Grimma // Treffpunkt: Eva-Brunnen Markt 10.15 Uhr, Frauenkirche Grimma und Kreismuseum Grimma STADTFÜHRUNG KANTATENGOTTESDIENST VERNISSAGE ZUR SONDERAUSSTELLUNG „Wo man singet, laß dich ruhig nieder …“ (J. G. Seume) zum Sonntag Rogate „Wie der Hirsch schreyet nach frischem Wasser“ Ein Gang durch die historische Altstadt Grimmas Friederike Holzhausen, Sopran Grimmaer Musikleben um 1700 Dirk Schmidt, Bass Vortrag: Dr. Stefan Menzel (Weimar) 14.00 Uhr, Kreismuseum Grimma Einführung und Führung der Kuratorinnen: Motettenchor Leipzig FÜHRUNG DURCH DIE SONDERAUSSTELLUNG Das Neu=Eröffnete Orchestre Sächsisches Vocalensemble Elina Thier und Katrin Bicher (Dresden) „Wie der Hirsch schreyet nach frischem Wasser“ Leitung: Kantor Tobias Nicolaus Führung: Marita Pesenecker, Leiterin Kreismuseum Grimma Grimmaer Musikleben um 1700 Florian Lange (Klasse 12), Klavier Handschriften und Drucke aus den Notenbeständen Predigt: Pfarrer i. R. Reinhard Schoene Arne Weigelt (Klasse 10), Gitarre der Fürsten- und Landesschule Grimma Sara Thiele (Klasse 9), Sopranblockflöte 13.00–17.00 Uhr, Göschenhaus und Göschengarten Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums St. Augustin Elina Thier und Katrin Bicher (Dresden), Kuratorinnen MUSEUMSFEST: IN GÖSCHENS GARTEN zum Internationalen Museumstag 17.00 Uhr, Frauenkirche Grimma im Sommerrefugium des Typographen, Verlegers, FESTKONZERT Buchdruckers und -händlers Georg Joachim Göschen mit Werken aus der Musikbibliothek der Fürsten- und Landes- schule von u. a. Heinrich Schütz, Andreas Hammerschmidt, 14.00 Uhr / 15.00 Uhr / 16.30 Uhr Johann Schelle, Johann Sebastian Bach, Christian August Jacobi Gartenkonzerte mit Liedern, Chorsätzen und Texten im Grünen Vocal Concert Dresden Dorothea Wagner, Sopran Vocal Concert Dresden Katharina Scheliga, Sopran Kornél Magvas, Lesung Sächsisches Vocalensemble Elke Jahn, Gitarre Ensemble auf historischen Instrumenten Leitung: Peter Kopp Leitung: Matthias Jung 4 Motettenchor Leipzig 5 Zur Sonderausstellung Freitag, 19. Mai 2017 | 19.30 Uhr, Gymnasium St. Augustin / Kleiner Festsaal und Kreismuseum Grimma Vor rund 800 Jahren wurden Grimma die Stadtrechte zugesprochen. An der Mulde gelegen, zog sie Handelsleute an, die bald sesshaft VERNISSAGE ZUR SONDERAUSSTELLUNG wurden. Ende des 13. Jahrhunderts ließ sich der aus Gotha stam- „Wie der Hirsch schreyet nach frischem Wasser“ mende Augustinerorden in Grimma nieder und bezog 1293 neu er- Grimmaer Musikleben um 1700 richtete Klosterbauten. An dieser Stelle finden sich noch heute die Klosterkirche sowie das Schulgebäude St. Augustin. Im Zuge der Re- formation – Luther predigte selbst einige Male in Grimma – löste sich Handschriften und Drucke aus den Notenbeständen der Fürsten- und das Kloster rasch auf, 1541 verließen die letzten Mönche Grimma. Landesschule Grimma – Zeugnisse einer lebendigen und hochstehenden Um das durch die nun fehlenden Kloster-, Dom- und Stiftsschulen Kirchenmusikpflege Mitteldeutschlands im 17. und 18. Jahrhundert entstandene „Bildungsvakuum“ in Sachsen zu füllen, wurden ab Grußwort des Oberbürgermeisters der Stadt Grimma, Matthias Berger 1543 drei Landesschulen durch Kurfürst Moritz ins Leben gerufen. Hier wurde nach der von Luther geprägten humanistischen Bil- Von „elend liegenden Pfarren“ zum Land „wo jeglicher Bauer Musik weiß“ dungsidee unterrichtet und so auf das Universitätsstudium vorbe- – die albertinischen Fürstenschulen und die mitteldeutsche Musiklandschaft reitet. Eine dieser herrschaftlich getragenen und somit für Kinder 1550 bis 1600 nahezu jeder Herkunft zugänglichen Elitenschulen entstand im ehe- Vortrag: Dr. Stefan Menzel (Weimar) maligen Gebäude des Augustinerklosters in Grimma. Einführung und Führung der Kuratorinnen: Elina Thier und Katrin Bicher (Dresden) Musik war bekanntlich eine wichtige Säule des Protestantismus und vor allem der protestantisch geprägten Bildung. So prägte schon Führung im Museum: Marita Pesenecker, Leiterin Kreismuseum Grimma bald die Fürstenschule auch das musikalische Leben der Stadt Es musizieren Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums St. Augustin: Grimma,
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