Ringen Um Volksabstimmung Strategie, Nicht Nationalrat Für UBS-Staatsvertrag – Ständerat Gegen Referendum Demokratie B E R N

Ringen Um Volksabstimmung Strategie, Nicht Nationalrat Für UBS-Staatsvertrag – Ständerat Gegen Referendum Demokratie B E R N

AZ 3900 Brig • Mittwoch, 16. Juni 2010 • Nr. 136 • 170. Jahrgang • Fr. 2.20 Chalet Unterbäch Fr. 320 000.– EFH Steg Fr. 395 000.– 4½-Zimmer-Whg Visp Fr. 450 000.– 2½-Zimmer-Whg Bürchen Fr. 195 000.– REMAX VISP 027 948 14 44 www.walliserbote.ch • Redaktion Telefon 027 922 99 88 • Abonnentendienst Telefon 027 948 30 50 • Mengis Annoncen Telefon 027 948 30 40 • Auflage 25 261 Expl. KOMMENTAR Ringen um Volksabstimmung Strategie, nicht Nationalrat für UBS-Staatsvertrag – Ständerat gegen Referendum Demokratie B e r n. – (sda) Nach langem Ringen hat das Parlament den Ist der heiss diskutierte UBS-Staatsvertrag mit den Staatsvertrag mit den USA in USA genehmigt. Das Ja im Na- Sachen UBS eine gute Sache tionalrat kam durch eine Kehrt- für die Schweiz? Nein. wende der SVP zustande, die Soll er trotzdem unterschrie- im letzten Moment von ihrem ben werden? Ja. Nein abgerückt war. Noch nicht Warum? Es ist politisch wie einig sind sich die Räte über ein wirtschaftlich das weniger Referendum. Die Grosse Kam- grosse Übel als die Ablehnung. mer sagte am Dienstag mit 81 zu 61 Stimmen bei 53 Enthal- Letzte Woche stand an dieser tungen Ja zum Vertrag. Die Dis- Stelle, das Dossier «UBS- kussionen sind damit aber noch Staatsvertrag» werde die bei- nicht zu Ende: Der Nationalrat den Kammern zu Bern noch will den Staatsvertrag dem fa- länger beschäftigen. Nach der kultativen Referendum unter- gestrigen Zustimmung sind sie stellen. Er bekräftigte dies am zwar einen Schritt weiter (und Dienstag mit 106 zu 80 Stim- die SVP ihren Ruf als uner- men bei 9 Enthaltungen. Damit schütterliche Wächterin der geht die Vorlage zurück an den nationalen Interessen los), Ständerat, der keine Volksab- stimmung ermöglichen möchte. aber das vom Nationalrat neu Die Räte müssen sich bis zum geöffnete Hintertürchen des Ende der Session am Freitag ei- fakultativen Referendums nigen. Für eine Volksabstim- wirft ein seltsames Bild auf mung machten sich SVP, SP die parlamentarische Arbeit. und Grüne stark. Bundesrätin Da wurde gepokert, was das Eveline Widmer-Schlumpf ver- Zeug hielt. Die Parteien liefer- suchte vergeblich, sie in diesem ten einen Vorgeschmack auf Punkt umzustimmen. Seite 23 Bundesrätin Eveline Widmer-Schlumpf versuchte vergeblich, die Befürworter eines Referendums umzustimmen. Foto Keystone den sich als «heiss» ankündi- genden Wahlherbst 2011. Die Sache wurde nebensächlich. Der neue starke Mann Die Egozentrik ergriff die Ent- Jetzt gilts ernst scheidungsträger von links Nachfolge von Christen Baumann geregelt und rechts. Dies teils um den Z e r m a t t. – (wb) Markus gerlich-Demokratischen Par- Die Schweiz trifft im ersten WM-Spiel auf Spanien Preis der Würde. Hasler wird im Frühsommer tei (BDP). Laut VR-Präsident (wb) Seit ei- Politik ist nicht nur ein Wett- 2011 CEO der Zermatt Berg- Hans Peter Julen wurde Has- ner Woche ist bewerb der Ideen. Sie ist auch bahnen AG als Nachfolger ler aus rund 100 Kandidaten das Schwei- die Fähigkeit zum Kompro- des in Pension gehenden ausgewählt. Hasler habe zer National- miss. Die SP konnte hier ge- Christen Baumann. Der 51- durch Erfahrung, Führungs- team in Süd- trost darauf verzichten im Be- jährige Luzerner führt seit und Sozialkompetenz über- afrika, davor 1999 die Bergbahnen Bri- zeugt. In Brigels, wo er auch hat sich die wusstsein, dass ihre Einwände gels-Waltensburg-Andiast im für die regionale Tourismus- Mannschaft von Trainer Ottmar letztlich bedeutungslos, also Bündner Oberland. Nebenbei organisation verantwortlich Hitzfeld fast zwei Wochen lang einzig für die Tribüne sein macht er Politik als Grossrat zeichnete, habe er einen gu- in der Höhenluft von Crans- würden. So galt es vorab das des Kantons Graubünden und ten Leistungsausweis hinter- Montana auf die Fussball-WM Gesicht zu wahren. Ob die Kantonalpräsident der Bür- legt. Seite 3 vorbereitet. Wählerschaft das nun als Ab heute aber gilts ernst, die standhaft oder bloss nur stur Zeit des Form- und Teamauf- beurteilen wird – wir werden baus gehört der Vergangenheit es sehen. an. Jetzt wird sich weisen, ob Der Ständerat wird das fakul- die Mannschaft wirklich bereit ist und bestehen kann. tative Referendum ablehnen. Der erste Match ist gleich ein Damit wird eine Einigungs- richtiger Härtetest. Um 16.00 konferenz zwischen den bei- Uhr muss die Schweiz gegen den Kammern notwendig wer- Europameister Spanien, einen den. Gut möglich, dass sich der Top-Favoriten des Turniers, der Ruf nach dem Volk durch- antreten. Die Spanier sind für setzt. Doch es ist falsch, in ihr Offensivspektakel gefürch- diesem komplexen, dringli- tet und sie werden die Schwei- chen Geschäft den Souverän zer Abwehr vor eine erste, harte zu bemühen. Das ist feige Bewährungsprobe stellen. Bei den Schweizern dürften mit Strategie, nicht Demokratie. Stéphane Grichting und Gelson Das Volk wird mangels Kennt- Markus Hasler, künftiger CEO der Zermatt Bergbahnen. Fernandes zwei Walliser zum nissen mit dem Bauch statt Foto Südostschweiz Einsatz kommen. Nationaltrainer Ottmar Hitzfeld zusammen mit einem Teil seiner dem Kopf entscheiden. Auch WM-Berichte Seiten 15–17 Mannschaft: Spanien ist ein richtiger Härtetest. Foto Keystone das ist falsch. Thomas Rieder WB HEUTE WALLIS WALLIS SPORT Wallis Seiten 2 – 14 Attraktive Anlässe Stiftung gründen Petacchi erbte Traueranzeigen Seite 12 Sport Seiten 15 – 20 Der Verein «kultur- Der Vorstand des Ver- Die vierte Etappe der Ausland Seite 21 bärg» und die KuKo eins «insieme ober- Tour de Suisse endete Schweiz Seiten 22/23 Naters präsentieren wallis» rund um Prä- mit einem fürchterli- Wirtschaft/Börse Seite 24 ein vielseitiges Som- sidentin Edith Nan- chen Massensturz. Auf Hintergrund Seite 25 merprogramm. Im zer (Bild) will zusätz- der Zielgeraden in TV-Programme Seite 26 Gebiet des UNES- lich eine Stiftung glei- Wettingen kamen Wetter Seite 28 CO-Welterbes lässt chen Namens gründen, mehrere Fahrer zu sich diesen Sommer um die Finanzierung Fall, Alessandro Kunst geniessen vom Betrieb Petacchi kam da- (Bild: Rosma- sauber zu durch fast rie Clausen). trennen. kampflos zum Seite 4 Seite 7 Sieg. Seite 18 Mittwoch, 16. Juni 2010 WALLIS 2 UNTERWALLIS Gute Noten für gute Rechnung Zwei neue Priester geweiht Walliser Parlament befasst sich mit der Jahresrechnung, den Berichten S i t t e n. – Am Sonntag hat Bischof Norbert Brunner in der Regierung und des Finanzinspektorats der Kathedrale von Sitten zwei Unterwallisern die Priesterweihe gespendet. Es handelt sich dabei um Syl- vain Gex-Fabry und Vin- cent Lafargue. Oberwalliser wurden dieses Jahr keine geweiht. Die Anzahl der Priester ist stark im Rück- gang. Wurden in den Neun- zigerjahren noch insgesamt 29 Walliser zum Priester geweiht, so ist diese Zahl im vergangenen Jahrzehnt auf lediglich zehn gesun- ken. Neue Linkspartei gegründet U n t e r w a l l i s. – Nach- dem Ende Mai auf Schwei- zer Ebene die neue Partei «Die Linke» aus der Taufe gehoben wurde, ist am ver- gangenen Freitag im Unter- wallis die erste Kantonal- sektion gegründet worden. Zu Beginn der Juni-Session gabs Musik, danach folgten Zahlen und Berichte... Foto wb Die Unterwalliser Linke nimmt den Platz der bishe- schen Positionen mehr oder we- ten ist das Ergebnis im Rat. torats wird als ausführlich be- die gute Arbeit, selbst die SVP. rigen «Walliser linken Al- Aus dem Walliser niger nochmals wiederholen. Staatsrat Maurice Tornay erin- schrieben. Der Bericht ist klar Und die wohl wichtigste Er- ternativen» ein, deren bis- Grossen Rat nert daran, unter welchen Vor- und erleichtert auch die Arbeit kenntnis: Das Finanzinspekto- heriger Vorstand nun den Gute Rechnung aussetzungen das Budget 2009 des Parlaments. Die Arbeit von rat kann seine Arbeit jederzeit Vorstand der neuen «Unter- im «Krisenjahr» gemacht wurde. Das Wallis hat- Christian Melly und seinen Mit- und unabhängig ausführen und walliser Linken» stellt. S i t t e n. – Für die Staats- Die Rechnung 2009 schliesst te keine Krise, die Rechnung arbeitern erlaubt es, Fehler zu ist ein absolut unentbehrliches Die neue Kantonalsektion rechnung 2009 gabs ges- mit einem positiven Ergebnis, 2009 ist sehr gut, die Ziele er- finden und Korrekturen vorzu- Instrument. Staatsratspräsident zählt derzeit rund sechzig tern in der Eintretensde- sowohl in der laufenden Rech- reicht. Man kann auch über die nehmen. Die überwiegende Jean-Michel Cina versicherte, Mitglieder, wovon vierzig batte gute Noten. Am Frei- nung als auch bei der Finanzie- Unterschiede zwischen Budget Mehrheit der Institutionen und dass man alle Kritikpunkte von der bisherigen «Unter- tag wird sich der Rat dann rung. Die laufende Rechnung und Rechnung debattieren. Gemeinden funktioniert aber nochmals analysieren wird, ins- walliser linken Alternati- intensiver mit der Rech- weist bei einem Ertrags- und Auch Tornay erwähnt die kom- gut. Wo es Missstände gibt, soll besondere die halbstaatlichen ven» stammen. Die neue nung 2009 befassen. Aufwandvolumen von 2,78 menden grossen Herausforde- der Staat aber vehementer inter- Organisationen. Das ist auch im Partei wird sich im Septem- Mia. Franken einen Ertrags- rungen etwa bei den Infrastruk- venieren. Alle Fraktionen loben Interesse der Regierung. hbi ber zu einer konstituieren- Ratspräsident Jean-François überschuss von 3,8 Mio. Fran- turen oder in der Alters- oder den Sitzung treffen und will Copt verweist zu Beginn seiner ken aus. Vor Verbuchung der der Gesundheitspolitik. voraussichtlich bereits bei ersten Sessionswoche auf das Abschreibungen, wovon 90,2 In der Tendenz gibt es auch gu- den kommenden eidgenös- erste offizielle Staatsratsfoto Mio. Franken zusätzliche Ab- te Zensuren für den 74-seitigen

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