Militärische Denkmäler Im Bereich Der Luftwaffe Herausgeber Und Vertrieb EIDG

Militärische Denkmäler Im Bereich Der Luftwaffe Herausgeber Und Vertrieb EIDG

Militärische Denkmäler im Bereich der Luftwaffe Herausgeber und Vertrieb EIDG. DEPARTEMENT FÜR VERTEIDIGUNG, BEVÖLKERUNGSSCHUTZ UND SPORT armasuisse, Bereich Bauten Blumenbergstrasse 39, 3003 Bern Redaktion Dr. David Külling Manfred Hildebrand Maurice Lovisa, Architekt ETHL, Bern Konzept, Gestaltung Paola Moriggia, Bern Lektorat deutsch Jiri Kvapil, Bern Titelbild: Unterstand, Flugplatz Interlaken Bild rechts: Flugfeld Dübendorf, ein Doppeldecker Wild WTS wird in Position geschoben (Bundesarchiv) Auflage 2000 Stück, 2008 Vorwort Markus Gygax Im rechtlichen Sinn ist ein Denkmal ein Objekt, das als schutzwürdig befunden worden ist. Denkmäler können Einzelbauten, Gebäudegruppen, Systeme, archäologische Stätten usw. sein. Ein Denkmal ist immer ein geschichtliches Zeugnis. Seine historische Bedeutung ist durch die zeittypische Quali­ tät, den Standort und den Bezug zu einem bedeutenden Ereignis oder einer bedeutenden Person begründet. Kurz: Denkmäler sind Spiegelbilder für das Geschichtsbewusstsein eines Landes. Waren Sie schon einmal im Luftwaffen­ museum in Dübendorf? Nein? – Dann wird es höchste Zeit! – Ja? Dann gehen Sie sicher mit mir einig: Objekte rund ums Fliegen faszinieren. Folgerichtig stossen auch Einrichtungen, die im Zusammenhang mit der Fliegerei stehen bzw. das Fliegen erst ermöglichen, auf grosses Interesse. Das ist nicht neu, oder anders: es war immer so, es ist immer so, es wird immer so bleiben. Es ist deshalb nicht nur wünschenswert, sondern geradezu eine Pflicht, historisch wertvolle Sy­ steme und erhaltenswerte Bauten auf Militär­ flugplätzen im Sinne des ersten Textabschnitts der Nachwelt zu erhalten und zugänglich zu machen. Dank der Arbeitsgruppe Natur­ und Denkmalschutz bei Kampf­ und Führungs­ bauten (ADAB VBS) wird das nun auch im Militäraviatikbereich Realität. Zu ihrer wertvollen Arbeit gratuliere und danke ich der Arbeitsgruppe herzlich. Mit Genugtuung stelle ich fest, dass die bei­ den Militärflugplätze Alpnach und Meiringen als gesamtheitliche Systeme erhalten bleiben und somit unter Schutz gestellt werden. Hinzu kommen einzelne, aus denkmalpflegerischer oder historischer Sicht wertvolle Objekte der Flugplätze Dübendorf, Ambri, Interlaken, Mollis und Turtmann. – Ich wünsche mir, dass sich viele Menschen auf die “Begeg­ nung” mit diesen aviatischen Zeitzeugen mit ihren spannenden Geschichten freuen. Markus Gygax Divisionär, Kommandant Schweizer Luftwaffe 1 Inhaltsverzeichnis Editorial Ulrich Appenzeller Markus Gygax 1 Vorwort Ulrich Appenzeller 3 Editorial Manfred Hildebrand 4 Übersicht über die Entwicklung und den Ausbau der Schweizer Militärflugplätze Manfred Hildebrand 12 Übersicht über die Entwicklung und den Ausbau der Elektroniksysteme der Schweizer Luftwaffe Maurice Lovisa 20 Kurzer Kommentar zum Inventar Übersichtskarte der Flugplätze und der Lenkwaffenstellungen 21 Alpnach 22 Ambri 24 Dübendorf 26 Interlaken 28 Meiringen 30 Mollis 32 Turtmann 34 Flablenkwaffenstellung Gubel 36 Übersicht über die Unterstände 38 Urs Baserga 44 NLA – Natur Landschaft Armee Silvio Keller 46 Das Hochbauteninventar HOBIM Manfred Hildebrand 47 Vom Fliegermuseum über das Flieger-Flab-Museum zum Air Force Center Anhang I 50 Geschichte der wichtigsten Militärflugplätze Anhang II 55 Abkürzungsverzeichnis Anhang Ill 55 Literaturverzeichnis Bildverzeichnis 55 Arbeitsgruppe Natur- und Denkmalschutz bei Kampf- und Führungsbauten (ADAB VBS) 56 2 Editorial Ulrich Appenzeller Geschätzte Leserinnen und Leser Ich freue mich, dass die Arbeiten der ADAB mit der vorliegenden Dokumentation Vielleicht kennen Sie die Schriftenreihe, abgerundet werden konnten. Zur besseren welche das VBS zum Thema Denkmalschutz Verständlichkeit und Vervollständigung bei ehemaligen Kampf­ und Führungsbauten kommen bei den einzelnen Flugplätzen flächendeckend für die ganze Schweiz auch die Objekte aus dem separaten Hoch­ erstellt hat. Darin sind Festungen, Bunker, bauteninventar HOBIM zur Darstellung. Geländepanzerhindernisse, Kommando­ Mein aufrichtiger Dank geht an die Verfasser posten und andere Objekte der einstigen der verschiedenen Beiträge. Sie tragen dazu Verteidigungsinfrastruktur erfasst. Nicht bei, dass ein grosses Wissen über die lange berücksichtigt sind die umfangreichen Anla­ Entwicklung der Schweizer Militärflugplät­ gen der Schweizer Luftwaffe. Da aber auch ze und ihrer vielen Nebenanlagen für die diese einen wichtigen Bereich der Kampf­ Nachwelt erhalten bleibt. An uns liegt es und Führungsbauten darstellen, hat die jetzt, die im Inventar festgehaltenen Objekte Arbeitsgruppe ADAB zum Abschluss ihrer als bauliche Zeugen dieser Entwicklung zu Tätigkeiten auch dazu noch ein denkmalpfle­ erhalten und zu pflegen. gerisches Inventar erarbeitet. Das Resultat wird in dieser Broschüre dargestellt, soweit dies die Geheimhaltungsbestimmungen zugelassen haben. Das eigentliche Inventar ist vertraulich klassifiziert und nur für den internen Gebrauch bestimmt. Die Geschichte der Schweizer Luftwaffe ist umfangreich und spannend. Die vorliegende Arbeit musste sich dabei weitgehend auf das Thema der Infrastrukturen beschrän­ ken. Doch auch so blieb noch viel Stoff zu bearbeiten. Dabei zeigte sich auch eine ge­ wisse zeitliche Dringlichkeit. Denn von den ursprünglich 24 Militärflugplätzen werden heute nur noch deren 7 betrieben. Es konnte auch aus denkmalpflegerischer Sicht nicht das Ziel sein, alle zurzeit noch vorhandenen Anlagen zu erhalten. Es galt darum, mit dem vorliegenden Inventar in einem gesamtschweizerischen Überblick die wichtigsten und besonders typischen Zeugen der Entwicklung festzustellen. Das hatte zur Folge, dass man sich schliesslich auf die sieben Flugplätze Alpnach, Ambri, Dübendorf, Interlaken, Meiringen, Mollis und Turtmann beschränkte, wobei in Ambri und Turtmann nur noch die Kavernen von besonderem Interesse waren. Alpnach und Meiringen wurden demgegenüber als soge­ nannte “Systemflugplätze” bezeichnet mit dem Ziel, hier die bauliche Entwicklung über eine längere Zeitspanne verfolgen zu können. Neben aktuellen und zukünftigen Bauten sollen darum auch frühere Elemente bewusst erhalten bleiben, sofern sie den jeweils aktu­ ellen Bedürfnissen nicht im Wege stehen. Ulrich Appenzeller Leiter armasuisse Immobilien 3 Übersicht über die Entwicklung und den Ausbau der Schweizer Militärflugplätze Manfred Hildebrand 1 Vom Flugfeld zum beim Aufbau mit, stellte das Wacht­ und System Flugplatz Bedienungspersonal, aber auch die notwen­ digen Beobachter. 1.1 Die Entstehung Er hatte damit die drei, bis heute gültigen, Die Geburtsstunde der Schweizer Militär­ wesentlichen Grundpfeiler der Militär­ fliegerei fällt auf das Jahr 1914, als mit dem Aviatik vereint: Beginn des 1. Weltkrieges Hptm i Gst Theo­ ­ Spezialisten: Piloten, Beobachter, dor Real – Kavallerie­Instruktor und daneben Mechaniker Pilot und Besitzer einer Blériot­Maschine – ­ Material: Flugzeuge und Ersatzmaterial am 31. Juli vom Generalstab mit der ­ Infrastruktur: Flugplatz und Flugzeugun­ Aufstellung der Fliegertruppe betraut wurde. terkünfte Er beschlagnahmte kurzerhand die an der Landesausstellung ausgestellten auslän­ Im Dezember 1914 wurde von Bern nach dischen Flugzeuge und sicherte sich die Dübendorf übersiedelt, dieses Flugfeld im Ballonhalle in Bern als Flugzeugunterkunft. Glatttal wurde seit 1910 von der Zivil-Avi­ Alsdann sammelte er unter seinen Flieger­ atik benützt und bot eine bessere Infrastruk­ kollegen die Piloten der ersten Stunde tur. Schrittweise erfolgte der Aufbau der (Abb. 1): Audemars, Bider, Burri, Parmelin, Fliegertruppe: 1915 erliess der Bundesrat den Cuendet, Comte, Durrafour, Grandjean und Beschluss über die Organisation des Militär­ Lugrin. Ihnen standen fast ebenso viele flugwesens, kontinuierlich wurden Flugzeuge Flugzeugtypen zur Verfügung: 2 Blériot, 1 beschafft, 1917 fand der erste Geschwader­ Morane, 1 Grandjean, 2 L.V.G.1, 1 Aviatik, flug von Dübendorf nach Lausanne statt, 1 Farman und 1 Reservemotor. Die Schwe­ General Wille besuchte die junge Truppe in sterwaffe, die Ballontruppe, half bereitwillig Dübendorf und die Verwaltung von Liegen­ 1 1) Luftverkehrsgesellschaft Berlin, mit Schweizer Chef Geburtsstunde 1914 Ing. Franz Schneider 4 schaften und Material wurde geregelt. Meldedienst Fl BMD geschaffen. Die Infra­ 30 Stützpunkte. Stützen der Luftverteidi­ Auch der Personalbestand wurde erhöht. struktur wurde kontinuierlich ausgebaut und gung waren die Flugzeuge Messerschmitt 1919 standen der Schweizerischen Flugplatz­ verbessert. Stellvertretend für die grossen 109 E4 und Morane D 3800, total zählte direktion 5 Piloten-Instruktoren, 9 Beamte, Anstrengungen und Pionierleistungen im die Flugwaffe 286 Einsatzflugzeuge mit 54 47 Zivilangestellte und 29 Arbeiter zur Bereich Bauten sei hier die Flugzeughalle in Jagdeinsitzern. 1938 wurde die Direktion Verfügung. Sie sicherten die Ausbildung, Dübendorf erwähnt. Sie war bis Ende 2005 der Militärflugplätze DMP geschaffen, zu- den Hangar­ und Werkstattbetrieb, den im Betrieb, für die Reparaturen am F5E Tiger ständig für die Bereitstellung, den Unterhalt kaufmännischen und Magazindienst sowie und F/A-18 Hornet. und Reparatur der Flugzeugflotten, den die Materialverwaltung und Buchhaltung. Material­ und Personaldienst, die Verwal­ Die Werkstätten waren der Konstruktion der Die zweite Phase begann am 13. Oktober tung der Flugplätze und Flugplatzanlagen. Flugzeuge angepasst, stoffbespannte Holz­ 1936 mit einer radikalen Wendung. Durch Bis 1939 stieg der Flugzeugbestand auf 354 flugzeuge, ohne Hydraulik und Pressluftsy­ die politische Entwicklung in Europa und Flugzeuge, trotz der Ausmusterung veralteter

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