SoccerNews Ausgabe # 10, 16. Oktober 2014 Continental/Division Reifen Alexander Bahlmann Telefon: +49 511 938-2615 Leiter Presse- & Öffentlichkeitsarbeit Pkw-Reifen E-Mail: [email protected] Büttnerstraße 25 | 30165 Hannover www.contisoccerworld.de Soccer News # 10/2014 2 Aktuell Alltagssorgen eines Weltmeisters Die Euphorie über den Weltmeister-Titel ist verflogen. Drei Monate nach dem großen Triumph von Rio de Janeiro ist der glänzende Lack bei der deutschen Nationalmannschaft abgeblättert. Mit dem 1:1 (0:0) gegen Irland, drei Tage nach dem 0:2 (0:0) gegen Polen in Warschau, war das DFB-Team auf den harten Boden der Realität geprallt. „Im nächsten Jahr schlagen wir wieder zurück“, versprach Bundestrainer Joachim Löw nach dem Unentschieden in Gelsenkirchen, wo nach einer unerklär- lich schwachen Schlussphase in der 94. Minute der Ausgleich kassiert wurde. Völlig konsterniert war auch Wolfgang Niersbach, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB): „Zu sagen, wir wären schockiert, ist übertrieben. Mit der letzten Aktion des Spiels sich aber so den Ausgleich einzufangen, ist natürlich total Enttäuschung bei Sebastian Rudy, Lukas Podolski, Thomas Müller und Erik Durm nach dem 1:1 gegen Irland, das sich anfühlte wie eine Niederlage. ärgerlich.“ (Foto: GES/Augenklick) In der Schalke-Arena wurde auch deutlich, dass die Niederlage sogar mit einem Rückblick auf schlechte Zeiten des deutschen schlagskraft, stattdessen mit Missverständnissen zwischen den in Polen kein einmaliger Ausrutscher war. Die spielerische Domi- Fußballs: „Es rumpelt wieder“. Und die „Bild“-Zeitung urteilte: „Sie Spielern und zu vielen Fehlern. In den letzten acht Minuten, nanz führte in beiden Oktober-Spielen nur zu einem eigenen haben jetzt vier Sterne auf der Brust – aber sie spielen keinen einschließlich der Vier-Minuten-Nachspielzeit, war von der seit Tor, die Defensive wackelte in entscheidenden Momenten. Die Vier-Sterne-Fußball mehr!“ 2010 gelobten Spielweise der gepflegten Passkombinationen Zwischenbilanz ist frustrierend: In der Tabelle der Gruppe D gar nichts mehr zu sehen. Fast nur noch weite, ungenaue Pässe, steht der Weltmeister mit nur vier Punkten lediglich auf Platz Die Ankündigung von Löw und den Nationalspielern, gegen die Löw eigentlich verbietet, wurden geschlagen. „Am Ende haben vier, hinter Irland (7 Punkte), Polen (7) und dem im September die Iren (Platz 64 der Weltrangliste) die Niederlage gegen die wir nicht die Ruhe bewahrt. In den letzten Minuten spielen wir mühevoll mit 2:1 geschlagenen Team aus Schottland (4). „Alarm- Polen (Platz 70) vergessen zu machen, wurde nicht eingelöst. zwanzig lange Bälle. So viele haben wir vorher in einem ganzen stufe Gelb im Weltmeister-Land“, lautete die Überschrift der Die deutsche Mannschaft, noch auf Platz 1 der Weltrangliste Jahr nicht gespielt. Das ist mir unverständlich“, sagte Toni Kroos, Fachzeitschrift „Kicker“. Die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“ geführt, agierte nach dem Festival der vergebenen Chancen der in der 71. Minute die Führung erzielt hatte. Dass er der schrieb vom „Geschrumpften Fragment eines Weltmeisters“. in Warschau vor 51.000 Zuschauern im nicht ausverkauften beste deutsche Spieler war, bewahrte ihn nicht davor, sich der Der Online-Service des „Spiegels“ verband die aktuelle Situation Stadion über weite Strecken ohne Tempo, Ideen und Durch- kollektiven Schlamperei am Ende anzuschließen. Soccer News # 10/2014 3 Löws Umbruch ist schmerzhafter als erwartet Der Umbruch, den Löw bis zur UEFA Europa- meisterschaft 2016 geplant hat, ist kompli- „Das war naiv“, kritisierte Löw die Abkehr zierter und schmerzhafter als erwartet. Dass von seinen taktischen Richtlinien. „Im Prinzip nach dem 2:4 gegen Argentinien im Testspiel hatten wir die drei Punkte schon im Sack. in Düsseldorf der Start in die EM-Qualifikation Aber dann waren wir mutlos und haben uns völlig missriet, hat viele Gründe. Zu den Rück- versteckt“, sagte Mannschaftskapitän Manuel tritten von Philipp Lahm, Miroslav Klose und Neuer. „Mein Ball war am Ende vom besten Per Mertesacker gesellten sich die Ausfälle Torwart der Welt nicht abzuwehren. Das war von Bastian Schweinsteiger, Sami Khedira, ein toller Moment“, freute sich John O’Shea, Marco Reus, Benedikt Höwedes und Mesut der irische Torschütze, der sich im Duell mit Özil. Vor dem Spiel gegen Irland, das in der Mats Hummels durchsetzen konnte. Der Welt- letzten WM-Qualifikation noch 6:1 und 3:0 ge- meister aus Dortmund war völlig bedient: schlagen wurde, mussten auch noch Christoph „Man wird mir die Schuld geben“, erklärte Kramer und Andre Schürrle grippekrank Hummels, aber Löw sah beim Gegentreffer passen. Die WM-Reservisten wie Erik Durm, die gesamte Defensive schlecht aufgestellt. Matthias Ginter, Julian Draxler und Neuling Antonio Rüdiger konnten (noch) nicht in die großen Fußstapfen treten. Routinier Lukas Podolski agierte so enttäuschend wie beim FC Arsenal. Und die verbliebenen Weltmeister Arjen Robben vom WM-Dritten Niederlande im Zweikampf mit dem Isländer Birkir Bjarnason. Das Oranje-Team Neuer, Hummels, Kroos, Jerome Boateng unterlag in Reykjavik mit 0:2. (Foto: Getty Images) und Thomas Müller schafften es nicht, den Anspruch von Löw zu erfüllen, zu neuen „Leit- Aktuell wölfen“ zu werden. Als die bis dahin harm- losen Iren zum Schluss aufdrehten, sendete vier Punkten aus drei Spielen der WM-Jetlag niemand sichtbare Zeichen des energischen WM-Jetlag für Topfavoriten – groß, in den Niederlanden zeigt die Uhr bereits Widerstands an die Kollegen aus. Große Krise bei Oranje „2 vor 12“ an, wie Arjen Robben alarmierend feststellte. Bereits vor dem Spiel hatte Löw erklärt: „Die Belastung für die Spieler bewegt sich am In Holland können sie Michel Platini gar nicht Nach dem 0:2 auf Island war in den nieder- absoluten Limit.“ Kaum einer der Weltmeister, genug danken. Der Präsident der Europäischen ländischen Blättern von „Katastrophe“ oder Kroos ausgenommen, erreichte sein bestes Fußball-Union (UEFA) hatte die Aufstockung „Briefträgerfußball“ die Rede. Sechs Punkte Niveau. „Man hat das Gefühl, manchen Spielern der EM-Endrunde auf 24 Teams entscheidend beträgt für den WM-Dritten in Gruppe A bereits fehlen geistige Frische, Tempo, Dynamik und vorangetrieben und sich viele Fragen nach der Rückstand auf Island und Tschechien. So Entschlossenheit“, erklärte der Bundestrainer. dem Sinn der Qualifikationsphase anhören steht der neue Bondscoach Guus Hiddink, der Im letzten EM-Qualifikationsspiel des Jahres müssen. Doch bereits nach drei Spieltagen ist die Elftal 1998 noch ins WM-Halbfinale geführt gegen „Zwerg“ Gibraltar wird er die Stars für viele Favoriten die lästige Pflichtaufgabe zu hatte, zum Start seiner zweiten Amtszeit mit Toni Kroos war der beste deutsche Nationalspieler, schonen. In 2015 sollen dann weitere Siege einem sportlichen Überlebenskampf gewor- drei Niederlagen aus vier Spielen bereits stark der das Tor zur 1.0-Führung gegen Irland schoss, aber folgen. Nach dem Fehlstart ist das EM-Ticket den. Nie zuvor hatte es in den ersten Spielen in der Kritik. Nur gut, dass der Drittplatzierte am Ende mit einem Fehler am Ausgleich beteiligt war. noch nicht in Gefahr, aber von Alarmstufe derart viele Favoritenstürze gegeben. Nicht durch die Modusänderung auch noch Chancen (Foto: GES/Augenklick) Gelb zu Rot ist es nicht weit. nur bei Weltmeister Deutschland ist nach nur auf das Ticket für Frankreich hat. Soccer News # 10/2014 4 Die Niederländer befinden sich aber in guter Gesellschaft. Europameister Spanien leistete sich in Gruppe C ein peinliches 1:2 in der Slowakei, was dem einstigen Welttorhüter Iker Casillas den Stammplatz kostete. Versöhnt waren die spanischen Fans nach dem anschließenden 4:0 in Luxemburg kaum. Mit sechs Punkten liegen die Iberer auf dem zweiten Platz hinter den Slowaken. Einen Fehlstart hatte auch die Schweiz mit zwei Niederlagen in Gruppe E hingelegt, bevor San Marino als Aufbaugegner beim 4:0 gerade recht kam. Der neue Coach Vladimir Petkovic steht als Nachfolger von Ottmar Hitzfeld bereits unter Druck. Slowenien und Litauen heißen für die Eidgenossen die Rivalen um das EM-Ticket, denn Spitzenreiter England ist mit neun Punkten bereits enteilt, auch wenn das 1:0 in Estland durch ein Tor von Wayne Rooney alles andere als glanzvoll war. Glanzlos, aber erfolgreich bewältigen auch die Italiener ihr Für den Zwergstaat San Marino gilt: Wenig Straßen, viele Autos, wenig Unfälle. (Foto: Alaexis) Pflichtprogramm. Nach dem 2:1 gegen die von Berti Vogts betreute Mannschaft aus Aserbaidschan und dem 1:0 auf Malta damit nur etwa halb so groß wie die norddeutsche Stadt Kiel Wussten Sie eigentlich … liegt die „Squadra Azzurra“ in Gruppe H wie auch Kroatien mit oder das walisische Cardiff. neun Punkten auf EM-Kurs. Im Rennen sind auch noch die Norweger (6), bei denen der erst 15-jährige Martin Ödegaard … dass San Marino das verkehrssicherste Fahren die San-Marinesen also besser Auto als der Rest der beim 2:1 gegen Bulgarien sein Debüt gab und zum jüngsten Land der Welt ist? Welt? Möglich ist es. Doch realistisch betrachtet hinkt der Ver- Spieler in der EM-Qualifikation aufstieg. gleich zu anderen, weit bevölkerungsreicheren Staaten natürlich etwas – denn bei nur 31.000 Einwohnern in San Marino kommt Einen Trainerwechsel hat Portugal bereits nach dem 0:1 gegen Wo viele Autos unterwegs sind, da kracht es auch häufig. Jeden- es in absoluten Zahlen eben zu sehr wenigen Unfällen. Und Albanien vollzogen. Unter dem neuen Coach Fernando Santos falls würde man das meinen – doch San Marino ist der ultima- die noch entscheidendere Rolle dürfte spielen, dass
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