Wels Austria 2015 Nov. 6.7.8

Wels Austria 2015 Nov. 6.7.8

Druckaecht 197a | Kulturverein waschaecht, Dragonerstraße 22, 4600 Wels | Österreichische Post AG | Sponsoring Post | 02Z030262 curated by christof kurzmann »charhizmatic music« schl8hof wels unlimited 29 wels austria 2015 nov. 6.7.8. »dedicated to Ornette Coleman« Eintrittspreise Veranstalter Festivalpass € 82 | ermäßigt* € 65 | Mitglieder** € 59 Kulturverein waschaecht Wels Tageskarten in Kooperation mit dem Betriebsverein Alter Schl8hof Freitag € 29 | ermäßigt* € 25 | Mitglieder** € 21 Dragonerstraße 22, 4600 Wels Samstag & Sonntag € 32 | ermäßigt* € 27 | Mitglieder** € 22 Kontakt: Wolfgang Wasserbauer, Peter Neuhauser, Der Eintritt zu den Nachmittagskonzerten ist frei. Florian Walter Eine begrenzte Anzahl an Festivalpässen kann zum Stückpreis Tel. +43 (0)7242 56375 und 67284 von € 42 unter [email protected] angefragt werden. Mit [email protected] dieser Aktion wollen wir vor allem (jüngere) musikinteressierte www.musicunlimited.at Menschen ansprechen, deren finanzielle Lage und/oder soziale www.facebook.com/festivalmusicunlimitedwels Situation den Besuch des Festivals ansonsten nicht erlauben würde. Die Verteilung erfolgt mysteriös, virtuell und anonym. Gruß & Dank * Ermäßigung für SchülerInnen, StudentInnen, Zivil- und Prä- Christof Kurzmann, Doris Bauer, Marion Epp, Peter Gannush- senzdiener, Arbeitslose, Karenzierte, Pensionierte sowie für kin, Post Yuubin, Jonathan Kerviel, Johann Reindl-Schwaig- Ö1-Club-Mitglieder und InhaberInnen der AK-Leistungskarte hofer, Hermann Wimmer, Wolf Lobo Eisberg, Martin Hiptmair, (nur mit Ausweis und nur an der Abendkasse). Helmut Budaker, Felix Fellinger & freistil, Stefan Haslinger, ** Für Mitglieder des Kulturvereins waschaecht (Jahresbeitrag Refugees Welcome überall in Österreich, PV Magistrat Wels, € 25 | € 12) sind die Eintrittspreise bei Veranstaltungen um BFI Frauenwerkstatt, Boris Schuld, Sebastian Achleitner, Anna mindestens 10% ermäßigt. Rieder, Elfi Sonnberger, Thomas Aumayr, Rudolf Stögermüller, Sie können für das Jahr 2016 ab 6. November 2015 Mitglied D22, Programmkino Wels, Freiwillige Feuerwehr Wels, Ot- werden und schon heuer die Ermäßigungen in Anspruch neh- tensheim Crew, Klangfestival Gallneukirchen Crew, Hans Falb, men. Jahreskarten für 2016 sind hingegen erst ab Jänner 2016 Reinhard Stöger, Peter Fazekas, Konstantin Drobil und all best erhältlich. boys & girls in tha house. Vorverkauf Impressum F.d.I.v. Kulturverein waschaecht, Dragonerstraße 22, Wels: Schl8hof, Neugebauer, Hermanns 4600 Wels. Wien: Substance Übersetzungen, Texte, Textzusammenfassungen, Korrekturen: Salzburg: Jazzit Doris Bauer, Post Yuubin, Jonathan Kerviel, Peter Neuhauser, Mats Gustafsson, Anna Dobringer, Christof Kurzmann, Philipp Unterkunft Schmickl, Björn Dirlack, Florian Walter, Wolfgang Wasserbauer Grafik: Marion Epp Hotelinformationen via Wels Info, Tel. +43 (0)7242 67722-22 Druck: print24.at Schlafsacklager für ca. 30 Personen steht kostenlos zur Auflage: 5.000 Stück Verfügung. Anmeldung wird angeraten. Bankverbindung | feel free to make us rich: Allgemeine Sparkasse Oberösterreich, IBAN: AT42 2032 0103 0000 0981 BIC: ASPKAT2LXXX 2 1 Bis zum nächsten Jubiläum dauert es nicht mehr lange. Vorerst haben wir uns aber für diese 29. Aus- gabe viel vorgenommen. Das bewährte Modell der Kuratierungen wird selbstverständlich fortgesetzt. So viel Zeit muss sein, uns hier noch einmal vor Augen zu führen, wer die bisherigen KuratorInnen seit dem Jahr 1991 gewesen sind: Fred Frith, Peter Hollinger, Jon Rose, Zeena Parkins, Otomo Yoshihide, The Ex, Mats Gustafsson, Larry Ochs, Carla Kihlstedt, Ikue Mori, Peter Brötzmann und Okkyung Lee. Eine fürwahr beeindruckende Liste von MusikerInnen und Persönlichkeiten der avancierten, internationalen Musikszene. Mit Christof Kurzmann wurde erstmals ein österreichischer Musiker gebeten, das unlimited-Festival zu kuratieren, und man kann ruhig sagen: das wurde auch höchste Zeit! Erfreulicherweise hat er diese Heraus- forderung angenommen. Mit ihm verbindet uns einiges, und diese Verbindung ist mindestens genauso alt wie das Festival selbst, war Christof Kurzmann doch bereits bei der Ausgabe Nummer 1 im Jahr 1987 als musikbegeisterter Mensch Gast des unlimited-Festivals. 2 Christof Kurzmanns unter dem schönen Titel „charhizmatic music“ getätigte Auswahl kommt dem Ideal einer unlimited-typischen Programmierung sehr nahe. Wen wundert es, sind doch seine eigenen Aktivitäten breit gefächert und reichen von freier Improvisation bis zum experimentellen Rock, von poppigen Sounds bis zu neuer Elektronik. Nicht außer Acht zu lassen sind seine bisherigen kuratorischen Erfahrungen, die heute praktisch allesamt im Fach des Legendären abzulegen wären, siehe nur Picknick mit Hermann und phonoTAKTIK. Wir freuen uns auf eine besondere Festivalausgabe mit experimentellen Sounds unterschiedlicher Prägung und auf eine auffällige, erwähnenswerte Neuerung: Kurzmann präsentiert innerhalb des Festivals zwölf MusikerInnen in ebensovielen intensiven, kurzen Solokonzerten. Von der Form her mag dies an Otomo Yoshihides „onkyo“-Konzept erinnern. Allerdings wird bei „charhizmatic music“ ein neuer Raum im Gelände des Schl8hofs bespielt, der speziell für diesen Zweck adaptiert wird. 3 Vom realen wie metaphorischen Überwinden von Grenzen war immer schon die Rede, wenn ich an die Bekanntschaft mit Christof zurückdenke. Sein intensives politisches Engagement als Totalverweigerer hatte zur Folge, dass er lange Zeit keine gültigen Reisedokumente besaß. Spannende Grenzübertritte in Zeiten, als Passkontrollen noch eine übliche, oft nervenaufreibende Prozedur darstellten, waren unvermeidlich. Diese Grenzen wurden trotz Zaun und Schlagbaum auch schon damals in diesen vor allem für Helmut Heiland und Christof Kurzmann schwierigen Zeiten überwunden. Legal, illegal, scheißegal (oder wie es unsere lieben KollegInnen aus Nickelsdorf so charmant plakatiert hatten: no border, no nation, no seat reservation – nur so als kleiner zusätzlicher Hinweis). 4 Grenzenlose Hilfe, grenzenlose Dankbarkeit: und plötzlich zeigt/e sich die österreichische Gesellschaft von ihrer besten Seite. Tausende Flüchtende wurden willkommen geheißen, tausende wurden empfangen und betreut. Nach der entsetzlichen Katastrophe, die 71 Menschenleben forderte, ging ein Raunen durch die Zivilgesellschaft, das in einen Akt kollektiver Solidarität mündete. Selbstorganisation war plötzlich kein Schlagwort mehr, Zusammenhalt manifestierte sich, die Zusammenarbeit der unterschiedlichsten Behör- den und Körperschaften mit der engagierten Bevölkerung funktionierte. Ziviler Ungehorsam vermischt mit behördlichen Freiräumen, man konnte dieser Tage einiges erleben, das es so noch nie oder schon lange nicht mehr gegeben hat. „Und wir retten uns in das, was unsere Membrane noch schützen kann. Manche möchten sie befestigen, die Grenzen, den Schutz – aber sie lässt sich nicht befestigen, die Membrane. Da hilft kein noch so stacheliger Draht. Manche aber flüchten sich in das Einzige, was bleibt – in die Humanität, in die Solidarität. Diese rettet auch uns. Sie ist das Refugium für unser Sein in der Welt, für unseren Schutz. Wenn die Membrane bricht, dann ist Humanität die letzte Zuflucht für uns alle.“ (Isolde Charim) 5 Das Ding mit dem Dings oder die Sache mit dem Rhizom. Und weil das immer wieder Thema ist bzw. nachgefragt wird: Die Theorie des Rhizoms verweist auf das von den französischen Philosophen Gilles De- leuze und Félix Guattari entwickelte Weltbeschreibungsmodell, das, kurz gefasst, hierarchische Strukturen durch weitverzweigte Netzwerke ersetzt. Oder anders: Solidarität statt Einbahnstraße! 3 Christof Kurzmann theoral Ich glaub’ ja, dass ich international als einer der faulsten Musiker Aber mir geht’s ja mit dem Jazz so wie mit dem Ostblock. Ich will der Welt zähle. Das ist wahr. Ich hab’ überhaupt nichts gegen Faul- den Jazz ja gar nicht verteidigen, weil der Jazz ist eigentlich etwas sein, weil ich auch finde, dass das ein menschliches Grundrecht ist Totes für mich. Mich interessiert das überhaupt nicht mehr. Also, ich und ich auch nicht so ein Altlinker bin, der Arbeit als das höchste hör’ mir gerne alte Jazzplatten an, also Jazz, aber alles was heute Gut auf Erden sieht. Ich hab’ das modernisiert, ich sag’: Freizeit ist passiert, ich will das gar nicht mehr Jazz nennen. Aber eben: Wenn das höchste Gut auf Erden. Und die andere Version ist aber die, die das wer angreift, sag’ ich: Jazz ist super. ich gerade beschrieben hab’: Dass ich eben die Sachen im Kopf … wirken lasse, bis sie rauskommen in Kombination damit, dass ich Bei mir läuft oft eine Woche nichts, es liegt nicht mal eine Platte kein Lagerfeuermusiker bin. Und ein dritter Punkt: Ich bin auch am Plattenspieler. Dann horch’ ich wieder zehn hintereinander, aber nicht der Musiker, wie jemand, der an einem Stück Jahre sitzen diese Leidenschaft für Musik hat bei mir einen anderen Hintergrund. kann, rumfeilt, rumfeilt, rumfeilt, bis es ihm passt. Da bin ich ganz Ich würd’ nicht sagen, sie ist nicht, aber ich brenne nicht für die anders: Ich hab’ eine Idee, die will ich rüberbringen und dann ist es Musik an sich, sondern ich will etwas damit und das ist etwas an- die Idee, die zählt und die Ausführung ist dann halt so wie sie ist. deres als andere damit wollen, immer wieder. Wenn die Idee rübergebracht ist für mich, ist es das. Ich will ja nur … die Idee rüberbringen, ich will ja gar keine Musik machen. Und diese Es geht um die Rekontextualisierung von Dingen. Und das find’ Sachen zusammen ergeben den faulsten Musiker der Welt. ich irrsinnig spannend. Das ist eine meiner Hauptbeschäftigungen

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