CDU/CSU: Strikte Ein- Ordneten Dr

CDU/CSU: Strikte Ein- Ordneten Dr

Plenarprotokoll 15/95 Deutscher Bundestag Stenografischer Bericht 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 5. März 2004 Inhalt: Glückwünsche zum 65. Geburtstag des Abge- der Fraktion der CDU/CSU: Strikte Ein- ordneten Dr. Wolf Bauer . 8483 A haltung des geltenden europäischen Sta- bilitäts- und Wachstumspaktes (Drucksachen 15/541, 15/1682) . 8502 B Tagesordnungspunkt 17: Leo Dautzenberg CDU/CSU . 8502 C Erste Beratung des von den Fraktionen der Joachim Poß SPD . 8504 A SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN eingebrachten Entwurfs eines Dr. Andreas Pinkwart FDP . 8506 C Gesetzes zur Intensivierung der Be- Anja Hajduk BÜNDNIS 90/ kämpfung der Schwarzarbeit und da- DIE GRÜNEN . 8507 D mit zusammenhängender Steuerhinter- ziehung Georg Fahrenschon CDU/CSU . 8509 C (Drucksache 15/2573) . 8483 B Axel Schäfer (Bochum) SPD . 8511 C Hans Eichel, Bundesminister BMF . 8483 B Patricia Lips CDU/CSU . 8513 D Elke Wülfing CDU/CSU . 8485 D Christine Scheel BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . 8488 B Tagesordnungspunkt 19: Carl-Ludwig Thiele FDP . 8490 B a) Erste Beratung des von der Bundesre- gierung eingebrachten Entwurfs eines Reinhard Schultz (Everswinkel) SPD . 8492 A Gesetzes zur Umsetzung der Reform Stefan Müller (Erlangen) CDU/CSU . 8494 C der gemeinsamen Agrarpolitik (Drucksache 15/2553) . 8515 C Anette Kramme SPD . 8496 C b) Beschlussempfehlung und Bericht des Ernst Hinsken CDU/CSU . 8497 C Ausschusses für Verbraucherschutz, Roland Gewalt CDU/CSU . 8498 C Ernährung und Landwirtschaft Petra Pau fraktionslos . 8499 C – zu der Unterrichtung durch die Bundesregierung: Ernährungs- Karl-Josef Laumann CDU/CSU . 8500 C und agrarpolitischer Bericht 2003 der Bundesregierung –zudem Entschließungsantrag der Tagesordnungspunkt 18: Abgeordneten Peter H. Carstensen Beschlussempfehlung und Bericht des Fi- (Nordstrand), Albert Deß, weiterer nanzausschusses zu dem Antrag der Abge- Abgeordneter und der Fraktion der ordneten Dr. Michael Meister, Dietrich CDU/CSU zu der Unterrichtung Austermann, weiterer Abgeordneter und durch die Bundesregierung: II Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2004 Ernährungs- und agrarpoliti- Reinhold Hemker SPD . 8537 A scher Bericht 2003 der Bundes- regierung Gerlinde Kaupa CDU/CSU . 8539 B (Drucksachen 15/405, 15/1325, Winfried Hermann BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . 15/2092) . 8515 D 8540 D Renate Künast, Bundesministerin BMVEL . 8515 D Detlef Parr FDP . 8542 A Josef Miller, Staatsminister (Bayern) . 8518 A Klaus Riegert CDU/CSU . 8542 D Matthias Weisheit SPD . 8520 D Hans-Michael Goldmann FDP . 8522 C Zusatztagesordnungspunkt 7: Jella Teuchner SPD . 8524 A Antrag der Abgeordneten Gudrun Kopp, Rainer Brüderle, weiterer Abgeordneter Peter H. Carstensen (Nordstrand) und der Fraktion der FDP:Beraterver- CDU/CSU . 8525 A träge auf den Prüfstand stellen – Trans- Friedrich Ostendorff BÜNDNIS 90/ parenz bei Kosten- und Qualitätskon- DIE GRÜNEN . 8527 B trolle sichern (Drucksache 15/2422) . 8544 A Waltraud Wolff (Wolmirstedt) SPD . 8528 A Nächste Sitzung . 8544 C Tagesordnungspunkt 20: Berichtigung . 8544 B Große Anfrage der Abgeordneten Jürgen Klimke, Klaus Brähmig, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/CSU: Auswirkungen der EU-Osterweiterung Anlage 1 auf den Tourismus und die deutsche Liste der entschuldigten Abgeordneten . 8545 A Tourismuswirtschaft (Drucksachen 15/1267, 15/2237) . 8530 A Klaus Brähmig CDU/CSU . 8530 A Anlage 2 Brunhilde Irber SPD . 8532 A Zahl der durch die Bundesregierung erteil- ten externen Beraterverträge im Rahmen Ernst Hinsken CDU/CSU . 8534 D der Postreform I und II; Auswirkungen Brunhilde Irber SPD . 8535 C auf die Gesamtentlastung des Bundeshaus- halts (93. Sitzung, Tagesordnungspunkt 3) Ernst Burgbacher FDP . 8535 D MdlAnfr 18 Dr. Elke Leonhard SPD Tagesordnungspunkt 21: Antw PStSekr Gerd Andres BMWA . 8545 C a) Antrag der Abgeordneten Hans Büttner (Ingolstadt), Reinhold Hemker, weiterer Abgeordneter und Anlage 3 der Fraktion der SPD sowie der Abge- ordneten Winfried Hermann, Volker Zu Protokoll gegebene Rede zur Beratung der Beck (Köln), weiterer Abgeordneter Großen Anfrage: Auswirkungen der EU- und der Fraktion des BÜNDNISSES Osterweiterung auf den Tourismus und die 90/DIE GRÜNEN: Sportförderung deutsche Tourismuswirtschaft (Tagesord- in den auswärtigen Kulturbeziehun- nungspunkt 20) gen ausbauen (Drucksache 15/1879) . 8536 D Undine Kurth (Quedlinburg) BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . 8546 A b) Antrag der Abgeordneten Klaus Riegert, Peter Letzgus, weiterer Abge- ordneter und der Fraktion der CDU/ Anlage 4 CSU: Sportförderung des Bundes im Ausland stärken und als Teil der Zu Protokoll gegebene Reden zur Beratung auswärtigen Kulturpolitik begreifen des Antrags: Beraterverträge auf den Prüf- (Drucksache 15/2575) . 8537 A stand stellen – Transparenz bei Kosten- Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2004 III und Qualitätskontrollen sichern(Zusatz- Gudrun Kopp FDP . 8549 D tagesordnungspunkt 7) Dr. Gesine Lötzsch fraktionslos . 8550 D Hans-Werner Bertl SPD . 8547 A Dr. Michael Fuchs CDU/CSU . 8547 D Anlage 5 Alexander Bonde BÜNDNIS 90/ DIE GRÜNEN . 8549 A Amtliche Mitteilungen . 8551 B Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2004 8483 (A) (C) Redetext 95. Sitzung Berlin, Freitag, den 5. März 2004 Beginn: 9.00 Uhr Präsident Wolfgang Thierse: Wir wollen heute in erster Lesung das Gesetz zur In- Guten Morgen, liebe Kolleginnen und Kollegen! Die tensivierung der Bekämpfung der Schwarzarbeit bera- Sitzung ist eröffnet. ten. Schwarzarbeit richtet in unserer Gesellschaft schwere Schäden an. Das Ergebnis ist, dass der Ehrliche Der Kollege Dr. Wolf Bauer feiert heute seinen 65. Geburtstag. Ich gratuliere im Namen des Hauses sehr immer mehr den Eindruck hat, er sei der Dumme, nur er herzlich und wünsche alles Gute. müsse Steuern und Abgaben zahlen und andere täten es nicht. Das ist eine Situation, die wir alle nicht hinneh- (Beifall) men können und auf die sich das Fundament eines Staa- Ich rufe den Tagesordnungspunkt 17 auf: tes nicht glaubwürdig gründen lässt. Mit anderen Wor- ten: Der Staat muss sich zwar selbstverständlich seine Erste Beratung des von den Fraktionen der SPD Rahmenbedingungen – ich komme darauf noch zu spre- und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN einge- chen – sehr genau überlegen. Aber wenn er welche brachten Entwurfs eines Gesetzes zur Intensi- schafft, dann muss er sie auch durchsetzen. (B) vierung der Bekämpfung der Schwarzarbeit (D) und damit zusammenhängender Steuerhinter- Der Umfang der Schwarzarbeit ist – das liegt in der ziehung Natur der Sache – nicht genau bestimmbar. Es geistert die Zahl – es ist der Versuch gemacht worden, das seriös – Drucksache 15/2573 – zu berechnen – von 16 bzw. 17 Prozent des Brutto- Überweisungsvorschlag: inlandsprodukts durch die Gazetten. Sie wissen, dass Finanzausschuss (f) Innenausschuss sich Herr Professor Schneider in Linz in besonderem Rechtsausschuss Maße um diese Frage kümmert. Aber ich wiederhole: Ausschuss für Wirtschaft und Arbeit Richtig feststellbar sind solche Zahlen natürlich nicht. Ausschuss für Verbraucherschutz, Ernährung und Geht man von einer solchen Größenordnung aus, dann Landwirtschaft hätten wir es in diesem Jahr mit einem Anteil am Brutto- Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend Ausschuss für Gesundheit und Soziale Sicherung inlandsprodukt von rund 350 Milliarden Euro zu tun. Ausschuss für Verkehr, Bau- und Wohnungswesen Wenn wir auf der Basis der OECD-Zahlen von einer Haushaltsausschuss mitberatend und gemäß § 96 GO Steuer- und Abgabenquote von rund 36 Prozent ausge- Nach einer interfraktionellen Vereinbarung sind für hen, redeten wir von mehr als 100 Milliarden Euro Steu- die Aussprache eineinviertel Stunden vorgesehen. – Ich ern und Abgaben, die auf diese Weise den sozialen Si- höre keinen Widerspruch. Dann ist so beschlossen. cherungssystemen und dem Staat verloren gingen. Ich eröffne die Aussprache und erteile dem Bundes- Wir haben im vergangenen Herbst in der Vorbereitung minister der Finanzen Hans Eichel das Wort. dieses Gesetzentwurfs und der Debatte darüber versucht, mithilfe von Razzien genauer herauszufinden, wie die (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Alle Situation in den einzelnen Branchen aussieht. Das Er- Schwarzarbeiter sind versammelt!) gebnis bestätigt etwa das, was ich in Zahlen ausgedrückt habe. In einzelnen Branchen, zum Beispiel beim Bau, Hans Eichel, Bundesminister der Finanzen: haben zwischen 15 und 20 Prozent der dort beschäftig- Herr Präsident! Meine sehr verehrten Damen undten Mitarbeiter schwarz gearbeitet. Den höchsten Anteil, Herren! In diesem Zusammenhang bitte keine Bemer- nämlich 25 Prozent, gab es im Bereich der Hotels und kungen über die Farbenlehre! Das wäre in diesem Falle Gaststätten. schlecht für Sie von der Union. Nun will ich nicht missverstanden werden; denn ich (Wilhelm Schmidt [Salzgitter] [SPD]: Das weiß, wie eine solche Debatte abläuft. Es geht nicht stimmt!) darum, dass in bestimmten Branchen alle Betriebe so 8484 Deutscher Bundestag – 15. Wahlperiode – 95. Sitzung. Berlin, Freitag, den 5. März 2004 Bundesminister Hans Eichel (A) handeln. Das ist nicht der Fall. Das ist übrigens für die und der damit verbundenen Steuerhinterziehung zusam- (C) ehrlichen Betriebe ein Problem. Aber in bestimmtenmenzufassen, sodass sie übersichtlich und für jedermann Branchen taucht Schwarzarbeit in besonderem Umfang erkennbar sind. auf. Es geht zweitens darum, Regelungslücken an dieser Das ist dann keine harmlose Veranstaltung mehr. Ein Stelle zu schließen. Dabei stellt sich zum Beispiel

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