Laden Sie Hier Das Von Regula Pampel Geschriebene Buch Runter

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Eine Erkundungsreise durch 130 Jahre Hotelgeschichte. Das Hotel hat eine stolze Anzahl Zimmer. Zwei Drittel Mein persönliches Sporthotel-Kapitel schliesse ich o"- ö!nen sich zum Val Roseg hin. Rückseitig zeigt sich der ziell mit diesen Seiten, die ich meinem Mann widme Piz Languard, auf dessen Fuss 1950 die ersten Lifte und für die ich zwei Jahre lang rückwärtsging. Um die Pontre sinas gesetzt wurden. Lange nachdem das Sport- Seele des Hauses zu #nden, sie unseren Gästen zu zeigen hotel entstand, das an der Via Maistra herein bittet und und meinem Sohn Alexander, meiner Schwiegertochter schnell einen Teil seiner Geschichte o!enbart. Links die Nicole und meinen Enkeln Linus, Alina und Andri auf Zukunft mit der Bar und Lounge im trendigen Alpin- den Weg zu geben. Eine Vielzahl Entdeck ungen sind ge- chic. Rechts das Büro, das schon so schien, als wir unse- lungen und mit persönlichen Erinnerungen verschmol- ren Dienst antraten und dazwischen die barocke Treppe zen. Geglückt ist das dank jener, die meine Begeisterung mit ihrem prunkvollen Geländer. Herz des Hauses, das für das Aufstöbern teilten und mir Hilfe boten. Speziell schon über 100 Jahre Leben in die Etagen und Zimmer hervorheben möchte ich das Kul tur archiv Oberengadin pumpt. Zig Mal folgte ich ihrem hölzernen Handlauf, in Samedan mit seiner Präsidentin Dora Lardelli und um nach dem Rechten zu sehen. Nach dem Wohl der das Schweizerische Wirtschaftsarchiv in Basel. Ein be- Gäste. Nach dem Haus, das wir 1982 übernahmen. sonderer Dank gilt Felix Keller und Jürg Abderhalden. Doch was war zuvor? Wer lenkte dieses Haus? Wer stieg hier ab und empor, um eine Zimmertüre zu schliessen? Danke für eine Geschichte, die vor 130 Jahren begann. Regula Pampel-Gross 2 3 Eine Zeitreise im Tal des Lichts. jeder von den Sagen um die wilden Zentrum des Wintersports. Rangierte Eislaufen vorerst Naturgeister und was es heisst, in den als Nummer eins unter den weissen Sportarten, ver- Bergen zu leben: Gefahren, Hunger, breitete sich alsdann Skilaufen, gefolgt von Bob und Entbehrung und Einsamkeit. Beseelt Skeleton. Erste Rennen riefen leidenschaftliche Skiläufer vom Forscherdrang folgen Mitte des an den Start und gehörten ebenso zum Zeitvertreib wie 19. Jahrhunderts erste Engländer und Schlittenfahren, Eishockey und Curling. 1920 setzte sich Franzosen dem Ruf der Berge. Ihre Skifahren endgültig als Breitensport durch und liess Begeisterung und ihren Gipfeldrang technische Aufstiegshilfen wie Bergbahnen, Ski- und trugen junge Alpinisten, unterstützt Schlepplifte in die Höhen wachsen. vom Journalismus der Weltpresse, in die Welt hinaus und hauchten dem Tourismus erstmals Leben ein. Nachfolgende, kursierende Legende um dieses Die einmalige Landschaft des Enga- Fleckchen Erde soll unser Herz stärken und helfen dins im vergletscherten Hoch gebirge, zu bewahren, was uns gegeben wurde: «Engiadina, Garten des Inns. Tal des Lichts. Wo man sich umrahmt von duftenden Arven- und Lärchenwäldern «allegra» zuruft und eine o!ene Lebensfreude herrscht. und blühenden Wiesen, galt als geistige Befreiung. «Als der Erzengel Gabriel hinter Adam und Eva die Dort, ja dort, be"ndet sich das Sporthotel Pontresina, des- Überhaupt waren reine Natur, Ruhe und gesunde Luft Pforten zum Paradies versiegelt hatte, stand der Schöp- sen Biogra"e ich schildern möchte.» bereits zu jener Zeit gesucht und wurden in Pontresina fer verlassen und verwaist im Garten Eden und bemit- gefunden. Die Sommerfrische war geboren und die heiz- leidete die Menschen. Er wollte ihnen jedoch auf Erden Ende des 18. Jahrhunderts streiften Romantiker durch freien Perioden etabliert, bis die Engländer auch den einen Platz scha!en, nahe am Himmel und mit aller Europa und verarbeiteten ihre Eindrücke in Literatur Reiz des Winters entdeckten. Überzeugt davon, dass Schönheit. Vollkommen durfte es jedoch nicht sein. und der Malerei. Der nächste Zeitabschnitt brachte erste sich die winterliche Bergsonne angenehmer als das Grau Dem Göttlichen Gebot gehorchend, schufen seine Engel Eroberer hervor, die sich zwischen einsame Höhen in London an fühlen müsse, konnte das Engadin bereits sogleich dieses irdische Paradies …» und Schluchten wagten, um sie vom Mythos der bösen 1860 Wintergäste beherbergen. Bis zum Ersten Welt- Geister und Dämonen zu befreien. Bis anhin wusste krieg galt das Bündnerland sogar als eigentliches Das Engadin, nossa Engiadina. 4 5 Der Vorspann zur Geschichte. Wie in vielen anderen touristischen Unternehmen im tek ten-Brüder Ragaz aus Samedan begleiteten. Stoppa- Leistungen verabschiedet. Hans und Mary Walther folg- Engadin stand auch im Sporthotel ein Zuckerbäcker am nys Nobelherberge entwickelte sich zur ersten Adresse ten ihm in einer äusserst prekären wirtschaftlichen Zeit Anfang. Florian Stoppany entstammte einer Pontresiner im kleinen Dorf. Besonders an gesagt war der Hotel- bis 1945. Roman und Marlies &öndury brachten inno- Familie, die mit Stehelys aus Silvaplana das bekannte palast bei betuchter Klientel, Komtessen, Fürsten, Ban- vativen Wind ins Haus und pro#tierten davon, dass in- Café Stehely am Gendarmenmarkt in Berlin betrieben. kern, Komponisten und Schriftstellern, die über Monate und ausländische Gäste nicht mehr an Devisenein- Florian Stoppany wuchs zwischen Backwerk und Bran- hinweg ihre Sommer ferien mitsamt Dienst personal im schränkungen gebunden waren und wieder ins Engadin denburger Tor auf, bis auch er traditionsgemäss lernte, renommierten Hause ersten Ranges verbrachten. 1901 reisten. Endlich pulsierte die Lebensfreude wieder und lukrativ mit Süssem umzugehen. Nach der Gesellenzeit verstarb Florian Stoppany mit nur 58 Jahren und hinter- der «Rubel» kam ins Rollen. folgte er 1870 der inzwischen heimgekehrten Familie liess ein %orierendes Hotel mit allem Luxus. Sein Sohn nach Pontresina, wo er zehn Jahre als Direktor des Johann übernahm die Geschicke des Hauses. Im Jahre 1972 ging das Sporthotel Pontresina in Hotels Roseg amtierte. 1871 läuteten die Hochzeits- Gemeindebesitz über, doch die Krisenjahre hatten tiefe glocken für ihn und seine Frau Betti Sti$er, mit der er Um 1906 entdeckte Pontresina die Wintersaison und Kratzer hinterlassen. Durch den häu#gen Besitzerwech- sechs Kinder haben würde. das Hotel Pontresina erhielt eine Zentralheizung. Es sel wurden die nötig gewesenen Renovationen vernach- folgten turbulente Zeiten. Der Erste Weltkrieg liess aus- lässigt und der Glanz und die Üppigkeit des Historismus Sein Erbe verscha!te ihm genügend Kapital, um 1879 ländische Gäste erst gar nicht ans Reisen denken und waren verschwunden. Als Zeuge der glorreichen Zeiten die Fremdenpension Maison Sti$er an der Via Maistra brachte den Tourismus und die Wirtschaft völlig zum blieben einzig die Gebäudehülle in Neorenaissance- zu erwerben und bereits 1881 das Hotel Pontresina Erliegen. Doch das Schicksal nahm bereits seinen Lauf. Formen, die Inneneinteilung der Räumlichkeiten sowie & Post, das heutige Sporthotel mit 66 Zimmern, Speise- Weder das kurze Aufbäumen in den Zwanzigern noch das axiale, barocke Treppenhaus mit seinen geätzten saal und Restaurant, hochzuziehen. Der Erfolg seines die Namensänderung in Sporthotel 1937 brachten die Fenstern, das sich noch immer grosszügig nach oben un ermüdlichen Einsatzes erlaubte ihm, 1895 das Haus ertragreichen Tage zurück. Direktor Hans Beck wurde windet. nochmals zu erweitern, wobei ihn wiederum die Ar chi- 1934 nach 23 Jahren Direktion dankend für seine guten 6 Die Gemeinde Pontresina hatte sich also einer neuen Herausforderung gestellt, die sie mit Monika und Rolf Schweizer als Direktionspaar teilten, bis Regula und Hans-Georg Pampel sie 1982 ablösten – vorerst in Direk- tion, dann als Mieter und seit 2010 mit Sohn Alex und Schwiegertochter Nicole als Eigentümer. Einstweilen erkannte die Kommune den immensen Investitions- bedarf und veranlasste umfassende Renovationen. Von den 1970ern bis zum heutigen Tag wurde das Haus baulich saniert. Die Renovierungen von Küche, Linge- rie, Zimmern, Bädern, Bar, Restaurant über die Schaf- fung der ersten Wellness-Oase Pontresinas brachten das Haus in die gefragte 3-Sterne-Kategorie. Die Seele des Hotels war wiedererweckt und lebt heute im stilvoll komfor tablen Ferienort für Erholungssuchende und Aktive auf hohem Niveau. Damit das so bleibt, ist es entscheidend, die Substanz des Sporthotels Pontresina sorgsam zu p%egen und die Zukunft nachhaltig zu planen. 7 1860 | Zurück an den Anfang. Die Familie Stupan oder Stuppaun (später Stoppany plana betrieb er das Café Stehely. Daneben besass er genannt) aus Pontresina gehörte der Zunft der Zucker- auch über seine Frau Carolina Josty (1805 – 1876), die er bäcker an. Um den kargen Lebensgrundlagen in den 1833 heiratete, Anteile am gleichnamigen Café. Bergen zu entgehen, emigrierte der Nachwuchs für eine Lehre in die Fremde und zog seine Kreise von Italien Von der Spree an den Flaz. über Frankreich, Deutschland bis nach Russland. Nach Florian Stoppany wurde am 6. Februar 1842 in Berlin der Lehrzeit, häu#g in Betrieben von Verwandten, geboren, als seine zwei Schwestern schon das Licht des versuchten sie ihr Glück auf eigene Faust. Oftmals preussischen Königreichs erblickt hatten. 1835 begann schlossen sich mehrere Pastiziers Zuchers zu einfachen das Leben von Ursina Henriette, zwei Jahre später folgte Gesellschaften zusammen, deren Anteile auch vererbt Carolina. Nach arbeitsreichen Jahren fernab der Berge wurden. Nach erfolgreichen Jahren in den Backstuben traten die Eltern 1862 / 63 mit Ursina Henriette den kehrten sie im Alter in ihre Heimat zurück und errichte- Heimweg nach Pontresina an. Ihre Schwester

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