16. Jahrgang – 6/2003 HER H C EI IS M L A Heimatpflege T Ä F B T in Westfalen U S N E D Heimatpflege Herausgeber: Westfälischer Heimatbund -W M - Kaiser-Wilhelm-Ring 3 · 48145 Münster Ü E R ISSN 0933-6346 N S T in Westfalen Sparkassen-Finanzgruppe Einladung zur Vernissage „tempo” auf dem Jugendseminar des WHB Wer sich mit Risikostreuung auskennt, kommt zu uns. Die Vermögensberater Das Sauerland – der Sparkasse. kulturelle Einheit oder Vielfalt S Sie möchten Ihre Träume verwirklichen? Dann sollten Sie alle finanziellen Chancen nutzen. Unser individuelles Sparkassen-Finanz- WHB-Intern konzept hilft Ihnen dabei. Mit maßgeschneiderten Lösungen für Ihre gezielte Vermögensbildung und Absicherung, die Sie auch in Zu- kunft ruhig schlafen lassen. Mehr dazu in Ihrer Geschäftsstelle. Oder unter www.sparkasse.de. Wenn’s um Geld geht – Sparkasse. Zweite Stufe der Beitragsanhebung Der Inhalt auf einen Blick Harm Klueting PERSÖNLICHES Das Sauerland – kulturelle Einheit oder Vielfalt . 1 Friedrich-Wilhelm Bauks, Münster . 23 Bernhard Grösbrink, Gescher-Hochmoor . 23 WHB-INTERN Willi Kuhlmann, Dortmund . 24 In eigener Sache – zweite Stufe der Beitragsanhebung. 7 Richard Schmieding, Münster . 24 HEIMATVEREINE VON A-Z Heimatverein Gescher . 8 BUCHBESPRECHUNGEN Heimatverein Ladbergen. 8 Vom Kurkölnischen Krummstab über den Hessischen Löwen Mecklenbecker Geschichts- und Heimatkreis . 8 zum Preußischen Adler. Ausstellungskatalog. Stadtheimatbund Münster . 8 Hrsg. von Ingrid Reißland Heimatverein Norddinker . 9 (P. Marcel Albert OSB) . 25 Josef Wermert (Hrsg.) TAGUNGS- UND VERANSTALTUNGSBERICHTE Olpe. Geschichte von Stadt und Land. Geschichte des Waldeigentums. 9 (Knut Friedrich Platz) . 25 750 Jahre Puderbach. 10 Photofreunde Feudingen Rekordbeteiligung beim diesjährigen Wittgenstein – Heimat wie wir sie lieben. Wegezeichnertreffen in Borghorst . 11 (Rikarde Riedesel) . 26 Plattdeutsches Seminar in Neuenkirchen . 12 Uwe Michelsen Siegerländer Bauerngärten in Burbach wiederentdeckt . 13 Hans Christian Andersens Märchen op platt (CD). Heimatverein Levern – Spielstück zur Säkularisation wurde ein (Franz Schüppen). 27 voller Erfolg. 14 Uwe Michelsen Adventskallennerbook op platt. MUSEEN UND AUSSTELLUNGEN (Franz Schüppen). 27 Fritz Everding: Zeichnungen . 15 Märkisches Jahrbuch – V -. Puppenstuben und Kaufmannsläden im Jugend im Wandel der Zeit. Stadtmuseum Bergkamen . 16 (Eduard Grüber). 28 Aufbruch in Neue Welten – Johann Moritz von Geographische Kommission für Westfalen (Hrsg.) Nassau-Siegen, der Brasilianer (1604 – 1679) . 16 Geographisch-landeskundlicher Atlas von Westfalen. Lieferung 10. JUGENDARBEIT (Dieter Allkämper) . 29 „tempo“ – Eine Ausstellung von Kindern für Kinder Hartmut Hengeler und Erwachsene . 17 Anton Praetorius. Kämpfer gegen Hexenprozesse und Folter. (Marielies Saatkamp) . 30 NACHRICHTEN UND NOTIZEN Alte Bräuche in Attendorn. 19 HEIMATKALENDER. 31 „Sejerlänner Lererboch“ in neuem Glanz . 19 ZEITSCHRIFTENSCHAU NEUERSCHEINUNGEN Beiträge zur westfälischen Landeskunde . 35 Jahrbuch Westfalen 2004 . 20 NRW-Jahrbuch . 20 TERMINE Erinnern – Gedenken - Lernen . 20 Veranstaltungskalender Liebesbäume im Ruhrgebiet. 21 Friedrich-Kiel-Klavierwerk . 21 Emsdettens Geschichte auf 770 Seiten . 22 Landwirtschaft – Gestern und Heute . 22 „Rosinen“ aus Westfalen . 23 „Wörterbuch des Münsterländer Platt“ . 23 Heimatpflege in Westfalen ISSN 0933-6346. Herausgeber: Westfälischer Heimatbund, Kaiser-Wilhelm-Ring 3, 48145 Münster. Schriftleitung und Redaktion: Dr. Edeltraud Klueting, Werner Gessner-Krone, p. A. Westfälischer Heimatbund · Telefon: 0251 / 203810-0 · Fax: 0251 / 203810-29 · E-mail: [email protected] · Internet: www.westfaelischerheimatbund.de Mitarbeit an dieser Ausgabe: Ute Kortmann, Ursula Lenz, Astrid Weber. Layout und Gestaltung: Werbeagentur Schürhaus, Greven. Für namentlich gezeichnete Beiträge sind die Verfasser persönlich verantwortlich. Diese Zeitschrift erscheint im Februar, April, Juni, August, Oktober, Dezember. Titelbild: Einladung zur Vernissage „tempo“. (Photo: Werner Gessner-Krone) Das Sauerland – kulturelle Einheit oder Vielfalt Das Sauerland – kulturelle Einheit oder Vielfalt Festvortrag beim Westfalentag in Iserlohn am 20. September 2003 von Harm Klueting *) Meine Damen und Herren! Sauerland anfängt. Als Schüler schien noch vor einigen Tagen, als ich in Bern I. mir die Sache eindeutig: wenn man über die Universitätsbibliothek verließ und in Ich bin nicht der Ministerpräsident des die alte Bundesstraße 7, die in diesem der Münstergasse hinter mir eine weibli- Landes Nordrhein-Westfalen.1 Dieser Bereich heute durch den Bau der Auto- che Stimme vernehmbar wurde mit dem steht im Programm der heutigen Veran- bahn A 46 ihre überregionale Verkehrs- Ausspruch: „Woll, Erich, wat is dat schön staltung mit einem Vortrag zum Thema bedeutung verloren hat, von Hagen nach hier, wonnich“. Sauerland pur – in der „Kultur im Sauerland“. Ich werde nicht, Hohenlimburg fuhr, so traf man vor Schweizer Bundeshauptstadt! Übrigens wie es Politikerart ist, eine Leistungsbi- Erreichen des Ortes auf eine große ist es dort wirklich schön. lanz aufmachen und darüber reden, was hölzerne Tafel mit der Aufschrift Bei aller Entfremdung habe ich mir aber die Landesregierung so alles tut für die „Hohenlimburg – Tor zum Sauerland“. doch immer die Vorstellung bewahrt, aus Kultur im Sauerland. Ich werde aber Das „westfälische Heidelberg“ war also dem Sauerland zu stammen – jedenfalls auch nicht, wie es meiner Profession ent- das „Tor des Sauerlandes“. Ich scheine bis ich um 1990 häufig in Medebach zu spräche, über die Geschichte des Sauer- somit in besonderem Maße qualifiziert tun hatte und als Herausgeber eine 1994 landes berichten. Nein, ich werde, um und legitimiert zu sein, hier über das erschienene Geschichte der Stadt Mede- über das Sauerland zu sprechen, ganz Sauerland zu reden. Vielleicht ist das der bach vorbereitete.5 Medebach liegt im anders vorgehen und bei mir selbst den Grund dafür, daß ich – sozusagen in Hochsauerlandkreis, im Altkreis Brilon, Anfang machen. letzter Stunde – anstelle des verhinder- hinter dem Astengebirge, nahe der Ich wurde vor 54 Jahren in dieser Stadt ten Ministerpräsidenten für diesen Vor- hessischen Grenze. Wenn ich dort im geboren, die sich gern die „Waldstadt trag verpflichtet wurde, obwohl andere Gespräch erwähnte, ich stammte aus Iserlohn“ nannte und wohl immer noch das sicher besser könnten. Ich wüßte dem Sauerland, und auf die Frage „Wo- nennt. Meine ersten sechs Jahre habe ich einige Namen zu nennen.3 her denn?“ mit Ortsnamen wie „Iser- auf einem Dorf nördlich von Iserlohn Aber ein Sauerländer muß ja etwas über lohn“ oder „Hohenlimburg“ antwortete, verbracht, das seit 1975 zu Iserlohn ge- das Sauerland sagen können. so hörte ich oft: „Das ist doch nicht hört. Kalthof heißt dieses Dorf, das heu- Dabei bin ich dem Sauerland in einem richtig im Sauerland!“. Sollte ich am te kein Dorf mehr ist. Als ich sechs Jah- solchen Maße entfremdet, wie man das Ende also doch aus dem Ruhrgebiet re alt war, zog ich mit meinen Eltern auf einem „Westfalentag“ vor lauter stammen? Schließlich gehörte Hohen- nach Hohenlimburg, das sich nach der Heimatfreunden gar nicht zugeben dürf- limburg auch 1990 schon zu Hagen und hymnischen Beschreibung im „Male- te. Ich habe meinen Beruf als Hoch- damit zum „Kommunalverband Ruhrge- rischen und romantischen Westfalen“ schullehrer nie an einer westfälischen biet“. Auch die hölzerne Tafel „Hohen- Levin Schückings und Ferdinand Frei- Universität ausgeübt, sondern im rheini- limburg – Tor zum Sauerland“ war schon ligraths das „Westfälische Heidelberg“2 schen Köln. Den Ruf auf meinen ersten lange verschwunden – irgendwann Ende nannte – ein Vergleich, der aber wohl Lehrstuhl erhielt ich nicht in Deutsch- der sechziger Jahre verfault, zusammen- auch schon 1841 hinkte. Seit 1975 ge- land, sondern im Ausland. Ich habe als gefallen und nicht wieder ersetzt. hört Hohenlimburg zu Hagen, einer Professor in Atlanta in den Vereinigten Verlassen wir hier die Ebene des Auto- ‚kleinen Großstadt‘ inmitten waldreicher Staaten von Amerika gelehrt und gelebt, biographischen. Die Probleme sind an- Berge an Volme und Ennepe, von der die aber auch in England und sogar in Ru- gedeutet: Was ist das Sauerland? Gibt es Konversationslexika sagen, sie liege im mänien sowie nicht zuletzt im eidge- ein Sauerland oder mehrere? Ein märki- nördlichen Sauerland. Die kreisfreie nössischen Zürich – dort so gern, daß die sches und ein kölnisches? Wo sind die Stadt Hagen war aber auch seit 1920 Frage entstand, ob für einen geborenen Grenzen des Sauerlandes? Gibt es eine Mitglied des in jenem Jahr gegründeten Sauerländer die urbane Stadt an der Vielfalt der Kultur in diesem Teil West- „Siedlungsverbandes Ruhrkohlenbezirk“, Limmat und die Ufer des Zürcher Sees falens oder doch eher Einheit und damit des späteren „Kommunalverband Ruhr- nicht Heimat sein könnten.4 Bei einem ein Sauerland – von Hohenlimburg (oder gebiet“, mit dem Sitz in Essen. Auch der solchen Lebenslauf kann das „Land der wohl gar von Hattingen) bis Medebach? damalige Landkreis Hattingen, der 1929 tausend Berge“ zur fernen Kindheits- Dazu sind mehrere Beobachtungen an- mit den Landkreisen Schwelm und Ha- erinnerung verblassen. Deshalb fühle ich zustellen. gen zum „Ennepe-Ruhr-Kreis“ zu- mich auch nicht heimisch berührt, son- sammengeschlossen wurde, gehörte dem dern zucke zusammen, wenn ich die un- II. „Siedlungsverband Ruhrkohlenbezirk“ schöne Spracheigentümlichkeit der hie- „Sauerland“ ist ein Landschaftsname. an. Oft schon wurde die Frage gestellt, sigen
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