Große Anfrage Und Antwort Des Senats

Große Anfrage Und Antwort Des Senats

BÜRGERSCHAFT DER FREIEN UND HANSESTADT HAMBURG Drucksache 21/253 21. Wahlperiode 12.05.15 Große Anfrage der Abgeordneten Dennis Thering, Franziska Grunwaldt, Birgit Stöver, Dennis Gladiator, Carsten Ovens (CDU) und Fraktion vom 15.04.15 und Antwort des Senats Betr.: Verkehrsmetropole Hamburg – Ausgangslage zu Beginn der 21. Wahl- periode und Entwicklungsmöglichkeiten Die verkehrliche Infrastruktur auf dem Wasser, dem Land und auf Schienen stellt die Lebensadern unserer Stadt dar. Die CDU-Bürgerschaftsfraktion hat sich daher in den vergangenen Jahren mit einer Vielzahl von parlamentari- schen Initiativen für eine zukunftsgerichtete Verkehrspolitik in Hamburg ein- gesetzt. Der am 8. April 2015 von SPD und GRÜNEN vorgestellte Koalitionsvertrag gibt jedoch Anlass zur Sorge, wie es um die Zukunft der Verkehrsmetropole Hamburg bestellt sein wird. Ohne den Begriff ein einziges Mal zu nennen, soll vor allem am irrsinnigen Busbeschleunigungsprogramm festgehalten und sollen auch die von der SPD eingeführten P+R-Gebühren nicht zurückge- nommen werden. Stattdessen soll einseitig der Radverkehr „radikal“ zulasten aller anderen Verkehrsteilnehmer ausgebaut werden. Leidtragende dieser Politik wären Autofahrer und die Nutzer des öffentlichen Personennahver- kehrs (ÖPNV), für dessen Weiterentwicklung Rot-Grün lediglich den bereits bekannten Ausbau des U-Bahn-Netzes bereithält. Wohlwissend, dass die Realisierung dieser Pläne frühestens in 15 Jahren erfolgen könnte und dass die Geisterhaltestelle am Hamburger Hauptbahnhof noch heute von den grandios gescheiterten U-Bahn-Plänen der SPD aus den 1970er-Jahren zeugt. Umso wichtiger ist es, zu Beginn der 21. Wahlperiode der Hamburgischen Bürgerschaft eine Bestandserhebung zur Verkehrssituation in Hamburg durchzuführen und dabei auch Prognosedaten für die Entwicklung in den kommenden Jahren zu erfragen. Vor diesem Hintergrund fragen wir den Senat: Der Senat beantwortet die Fragen teilweise auf Grundlage von Auskünften des Ham- burger Verkehrsverbundes (HVV), der Hamburger Hochbahn AG (HOCHBAHN), der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein AG (VHH), der AKN Eisenbahn AG (AKN), der KVG Stade GmbH & Co. KG (KVG), der Deutschen Bahn AG (DB), der Hamburg Port Authority (HPA) und von HAMBURG WASSER wie folgt: I. Motorisierter Individualverkehr 1. Wie hat sich die Nutzung des motorisierten Individualverkehrs seit 2011 jahresweise entwickelt und wie stellt sie sich aktuell dar? Drucksache 21/253 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Basis der Daten sind die jährlich stattfindenden Verkehrszählungen in Hamburg. Hier- nach hat sich der motorisierte Individualverkehr seit 2011 wie folgt entwickelt: Jahr 2011 2012 2013 Entwicklung 100 % 99,3 % 99,5 % Verwertbare Angaben für 2014 liegen noch nicht vor. 2. Liegen dem Senat beziehungsweise der zuständigen Behörde, den Lan- desbetrieben und/oder öffentlichen Unternehmen Prognosen zur Ent- wicklung des motorisierten Individualverkehrs in Hamburg vor? Wenn ja, wie lauten jeweils die zentralen Prognosewerte/-szenarien für die kommenden Jahre und/oder Jahrzehnte? 3. Welche Untersuchungen zur Entwicklung des motorisierten Individual- verkehrs liegen dem Senat, der zuständigen Behörde, den Landesbe- trieben und/oder öffentlichen Unternehmen vor? 4. Welche Gutachten zur Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs wurden vom Senat beziehungsweise der zuständigen Behörde, den Landesbetrieben und/oder öffentlichen Unternehmen seit 2011 in Auftrag gegeben? Bitte jahresweise sowie unter Angabe des Fertigstellungster- mins und der Kosten aufschlüsseln. Im Rahmen der Auftragsvergabe zum Aufbau und Betrieb eines kleinräumigen Ver- kehrsmodells für Hamburg wird in den kommenden Jahren eine Verkehrsprognose für das Jahr 2030 erarbeitet werden. Im Rahmen von Einzeluntersuchungen werden für den jeweils betroffenen Raum Gut- achten zur Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs (MIV) erstellt. Für die von Hamburg verfolgten Aus- und Neubauprojekte des Bundesfernstraßennet- zes liegen folgende Einzelprognosen vor: - achtstreifiger Ausbau der Bundesautobahn BAB A1 zwischen Autobahnkreuz (AK) Hamburg-Ost und Landesgrenze Hamburg/Niedersachsen (HH/Ni) mit Prognose- berechnung und Planfallberechnungen für das Jahr 2025 (erstellt im Jahr 2013) Link: http://daten.transparenz.hamburg.de/Dataport.HmbTG.ZS.Webservice.GetRessour ce100/GetRessource100.svc/d70b4f85-bfaf-4fe8-b15c- 5c8e7611b703/Akte_740.1400-008_002.pdf - Neubau A 26, Ost – AK HH-Süderelbe (A 7) bis Autobahndreieck (AD)/Anschluss- stelle (AS) HH-Stillhorn (A 1), Verkehrsprognose 2025 und Berechnung von Plan- fällen (erstellt im Jahr 2013) - BAB A 7, sechs-/achtstreifige Erweiterung von der AS HH-Othmarschen bis zur Landesgrenze Hamburg/Schleswig/Holstein (HH/SH) mit Prognose 2025 (erstellt im Jahr 2009, derzeit in Überarbeitung auf Prognosehorizont 2030) Link: http://www.hamburg.de/contentblob/2724084/data/dl-ul-15-1- kapazitaetsnachweis-der-anschlussstellen-bericht.pdf - Verlegung Wilhelmsburger Reichsstraße Verkehrsprognose 2025 und Berechnung von Planfällen (erstellt im Jahr 2010) Link: http://www.hamburg.de/contentblob/2789050/data/dl-17- verkehrsuntersuchungen-0-1-verkehrsprognose-2025-und-berechnung-von- planfaellen-schlussbericht.pdf - Neubau BAB A 26 zwischen Stade und BAB A 7 Verkehrsprognose und Berech- nung von Untersuchungsfällen (erstellt im Jahr 2011) Link: http://daten.transparenz.hamburg.de/Dataport.HmbTG.ZS.Webservice.GetRessour ce100/GetRessource100.svc/d2a16917-fd53-423f-b67b- 0131da4fb19a/Akte_740.1400-008_002.pdf 2 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Drucksache 21/253 Diese Untersuchungen wurden im Auftrag des Bundes von der Deutschen Einheit Fernstraßenplanungs und -bau GmbH (DEGES) beauftragt. Kosten liegen daher nicht vor. Die Untersuchungen können unter hamburg.de beziehungsweise dem Hamburger Transparenzportal (http://suche.transparenz.hamburg.de/) eingesehen werden. Darüber hinaus liegt seit 2012 das Gesamtmobilitätskonzept für den Süderelberaum vor. Siehe: http://www.hamburg.de/bwvi/gesamtmobilitaetskonzept-fuer-den- suederelberaum/. Die Gesamtkosten dieses 2010 vergebenen Gutachtens betrugen 249.000 Euro. Im Rahmen von Einzelprojekten werden zusätzlich kleinräumige Verkehrsprognosen erstellt. 5. Welche Ziele für die Entwicklung des motorisierten Individualverkehrs hat der Senat beziehungsweise die zuständige Behörde in der 21. Wahl- periode? Der Senat strebt eine schrittweise Verschiebung des Modal Split vom MIV zum Umweltverbund an. 6. In den Kontenbereichen und Produktgruppen welcher Einzelpläne sind für 2015/2016 finanzielle Mittel in welcher Höhe für den motorisierten Individualverkehr veranschlagt? Bitte etwaige Zweckbindungen bezie- hungsweise Verwendungsauflagen mit angeben. Eine Abgrenzung von investiven Maßnahmen, die eindeutig dem MIV zurechnen sind, ist nicht möglich, da im Rahmen von Straßenbaumaßnahmen auch die Interessen anderer Verkehrsteilnehmer berücksichtigt werden oder umgekehrt auch bei Maß- nahmen für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) der motorisierte Individual- verkehr betroffen ist. Eine Abgrenzung zum Güter- und Wirtschaftsverkehr (Frage III. Güter-und Wirtschaftsverkehr, 6.) ist ebenfalls nicht möglich. In der Liste der Investiti- onen sind Investitionsprogramme und Einzelinvestitionen aufgeführt, die überwiegend den motorisierten Individualverkehr betreffen. In dem Aufgabenbereich 269 Verkehr und Straßenwesen sind investive und kon- sumtive Mittel, die überwiegend dem motorisierten Individualverkehr nutzen, in den Investitionen und Produktgruppen veranschlagt: Produktgruppe Kontenbereich* Plan 2015 ** Plan 2016 Konsumtiv in Tsd. EUR in Tsd. EUR 269.01 Kosten aus lfd. Ver- 3.594 3.344 waltungstätigkeit 269.02 Erlöse 10.586 10.606 269.02 Kosten aus lfd. Ver- 101.318 108.836 waltungstätigkeit 269.02 Kosten für Transfer- 5.548 4.698 leistungen 269.02 Sonstige Kosten 74 74 269.03 Erlöse 150 167 269.03 Kosten aus lfd. Ver- 16.096 16.243 waltungstätigkeit * Die Kontenbereiche Personalkosten und Abschreibungen sind in der Aufstellung nicht berücksichtigt. ** In SNH wird der Haushaltsplan auf der Produktgruppenebene erstellt, sodass an dieser Stelle auch nur die kumulierte Planungszahl dargelegt werden kann. Darüber hinaus können weitere konsumtive und investive Mittel aus dem zentralen Programm des Aufgabenbereichs 269 Verkehr und Straßenwesen im Rahmen der dort verfügbaren freien Mittel bereitgestellt werden. Eine spezielle Veranschlagung für investive und konsumtive Maßnahmen des motorisierten Individualverkehrs findet nach der Systematik Strategische Neuausrichtung des Haushaltswesens (SNH) nur für Einzelinvestitionen statt. 3 Drucksache 21/253 Bürgerschaft der Freien und Hansestadt Hamburg – 21. Wahlperiode Investition Saldo 2015* in Tsd. Saldo 2016* in Tsd. EUR EUR Öffentliche Straßen und 17.278* 23.696* Wege Konstruktive Ingenieurbau- 10.087 10.657 werke Erschließung HafenCity 0 0 Flächenentwicklung Bahnflä- 4.932 6.282 chen Altona Aufhebung der Bahnüber- 750 750 gänge Wandsbek Anlagen des Parkraummana- 0 0 gements P+R-Anlage mit Parkhaus in 0 0 Poppenbüttel RABT, Ausstat. Brücken- u. 6.262 0 Straßentunnel Harburger Schlossinsel 0 0 Hohenfelder Bucht 0 0 GI Brücke Deelböge 0 0 GI Brücke Hannoversche 0 0 Straße GI Ericusbrücke 0 0 GI Hoheluftbrücke 0 0 Umgehung Finkenwerder 0 0 GI Billhorner Brückenstraße 0 0 GI Meiendorfer Straße 0 0 GI Unterer Landweg 0 0 GI Borsigstraße 1.800 0 GI Straßburger Straße 1.332 0 GI Alte Landstraße 1.800 2.790 Inv. i. Zusammenh. m. Bun- 950 475 desfernstraßen RZ FA MR Neu,

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