Stadtteiljubiläum 40 Jahre Steilshoop

Stadtteiljubiläum 40 Jahre Steilshoop

STADTTEILJUBILÄUM 40 JAHRE STEILSHOOP Steilshoop wird am 14. Juli 2009 vierzig Jahre alt. 1969 fand an diesem Datum die Grundstein- legung zu Ring 3 statt. Das Stadtteilju- biläum „40 Jahre Steilshoop“ soll von Juni bis Sep- tember 2009 mit vielen Veranstal- tungen und Pro- jekten gefeiert werden. VORWORT Liebe Leser, auch vier Jahrzehnte nach der Grundsteinle- Dass enorme Kräfte der Gestaltung vorhan- gung für den Stadtteil Steilshoop ist die Diskus- den sind, beweist ein Blick in das nachfolgende sion um Sinn und Unsinn von Großsiedlungen Jubiläumsprogramm. Fast alle Beiträge stammen noch längst nicht abgeschlossen. Geschätzt, ja aus dem Stadtteil; sie kommen nur zustande, geliebt von den Bewohnern, nicht selten dif- weil es hier etwas gibt, dessen Fehlen so oft be- famiert als Heimstatt des Verbrechens, des klagt wird: Ehrenamtliches Engagement für die häuslichen Elends und der sozialen Kälte ist Gemeinschaft. Der Ausschuss, der dieses Jubi- auch nach einem halben Menschenleben eine läum vorbereitet hat, möchte sich hiermit bei vorurteilsfreie und emotionslose Diskussion den vielen Menschen, die mit Rat und Tat ge- über Erfolg und Misserfolg eines Bauprojektes, holfen haben, bedanken und hofft, dass sie auch von dem sich die damals Verantwortlichen die weiterhin die Kraft und den Willen haben, an Lösung zahlreicher Probleme Hamburgs ver- unserem gemeinsamen Ziel, Steilshoop lebens- sprochen haben, schwierig. und liebenswert zu gestalten, mitzuarbeiten. Kenner des Stadtteils werden jedoch bestä- tigen, dass Steilshoop deutlich besser gelungen Wir wünschen allen Lesern dieser Jubiläums- ist als so manch andere Großsiedlung aus die- Broschüre und hoffentlich dann auch Besuchern ser Zeit: Wohnungen und Wohnumfeld setzen der Jubiläums-Veranstaltungen – Steilshoopern auch noch im 21. Jahrhundert Standards, die wie Gästen - viel Spaß und neue Erfahrungen in immer noch nicht selbstverständlich sind. und mit Steilshoop! So interessant und vielfältig, wie sich Steils- hoop in seiner baulichen und institutionel- Das Vorbereitungsteam len Struktur zeigt, das wirkliche Potential des „40 Jahre Steilshoop“ * Stadtteils sind die Steilshooperinnen und die Steilshooper. Ihnen ist es in den vergangenen vierzig Jahren immer wieder gelungen, ihr Vier- tel lebens- und liebenswert zu erhalten. Mit dem Quartiersentwicklungsprozess, der von den Steilshooperinnen und Steilshoopern mehr als nur begleitet wird, verbindet sich die Hoff- * Das Vorbereitungsteam „40 Jahre Steilshoop“ ist eine nung, endlich im fünften Jahrzehnt das zu wer- Gruppe aus Bewohnern und Bewohnerinnen,Vertretern und Vertreterinnen der Stadtteileinrichtungen und Woh- den, wovon Stadtplaner, Architekten und Poli- nungsunternehmen, Mitgliedern der Koordinierungs- tiker vor vierzig Jahren geträumt haben: Eine konferenz, des Stadtteilbeirats sowie des Stadtteilbüros beispielhafte städtebauliche Leistung zu sein. Steilshoops. 2 GRUSSWORTE Vierzig Jahre Steilshoop sind ein Grund zum Fei- Liebe Steilshooperinnen und Steilshooper, ern. Zu seinem runden Geburtstag präsentiert ich wünsche Ihrem Stadtteil zum 40. Geburts- sich der Stadtteil diesen Sommer in all seiner tag alles Gute! Ihr Quartier ist sicherlich bun- Vielfalt mit Festen, Kulturveranstaltungen und desweit das bekannteste des Bezirks Wandsbek. Ausstellungen. Noch auf dem Zeichentisch und während seiner Die Menschen in Steilshoop identifi zieren sich Entstehung wurde in Fachzeitschriften darüber mit ihrem Stadtteil. Viele, die in den ersten Jahren berichtet. Man sprach von „mustergültigem und hierher gezogen sind, sind für immer geblieben. richtungweisendem Städtebau“ und vor allem In vierzig Jahren sind stabile Nachbarschaften von „familienfreundlichem Wohnen“. Mitte der gewachsen. Zahlreiche Initiativen und Vereine 80er Jahre gab es vor Ort, wie auch bei ande- sorgen für eine lebendige Stadtteilkultur. Ein her- ren vergleichbaren Großwohnsiedlungen, in den vorragendes Beispiel dafür ist der Stadtteiltreff verschiedensten Teilbereichen negative Entwick- AGDAZ mit seinem langjährigen Engagement für lungstendenzen. Glücklicherweise ist diese Phase Kultur und Integration. überstanden. Gemeinsam freuen wir uns heute Steilshoop ist heute ein familien- und kin- über ein grünes und familienfreundliches Steils- derfreundlicher Stadtteil und dazu einer der hoop, in dem Sie sich wohl fühlen. Den Alters- grünsten in ganz Hamburg. Probleme gehen die erscheinungen, die naturgemäß nach 40 Jahren Steilshooper mit viel Eigeninitiative an. Die Stadt eintreten, wollen wir in den kommenden Jahren unterstützt sie dabei mit den Mitteln der Quar- gemeinsam mit den Grundeigentümern begegnen tiersentwicklung und wird in Zukunft besonders und eine Runderneuerung der Mittelachse vor- ein vitales und attraktives Stadtteilzentrum för- nehmen. dern. Glücklicherweise ist Ihr Stadtteil vielen Men- Als Stadtteil in den besten Jahren kann Steils- schen zu einer Heimat geworden, die sie lieben hoop selbstbewusst in die Zukunft schauen. Mei- und schätzen. ne herzlichsten Glückwünsche zum Vierzigsten! Ich wünsche allen Bewohnern auch für die Anja Hajduk Zukunft alles Gute! Senatorin für Stadtentwicklung und Umwelt Ihre Bezirksamtsleiterin der Freien und Hansestadt Hamburg Cornelia Schroeder-Piller 3 INHALT 40 JAHRE STEILSHOOP VORWORT Das Vorbereitungsteam „40 Jahre Steilshoop“ 2 GRUSSWORTE Senatorin Anja Hajduk 3 Bezirksamtsleiterin Cornelia Schroeder-Piller INHALTSVERZEICHNIS 4 - 5 HISTORIE Vom Bauerndorf zur Großsiedlung 6 - 9 FESTPROGRAMM Veranstaltungen und Projekte 10 - 15 ÜBERSICHTSKARTE Veranstaltungsorte und Treffpunkte 16 - 17 QUARTIERS- Inhalte, Aktivitäten und Gremien 18 - 19 ENTWICKLUNG & STADTTEILBÜRO DA WOHNST DU? Vom Leben in Steilshoop 20 - 21 4 INHALT KUNST & KULTUR Kultur in Steilshoop 22 - 25 KOOPERATIONSPARTNER Kurz vorgestellt 26 - 29 VERANSTALTUNGS- Alles auf einen Blick 30 KALENDER IMPRESSUM 31 DIE AGDAZ KOOPERATIONSPARTNER Haus der Jugend Steilshoop Martin Luther King-Gemeinde Haus der Nachbarschaft e.V. Verein Aktive Mieter e.V. Spielwohnung 3 Staatl. Handelsschule mit Wirtschaftsgymnasium H 20 GFG Steilshoop (Gymnastik- und Freizeitgemeinschaft) FC Hellbrook Soziales Innovatives Netzwerk – Initiative für sportliche und kulturelle Jugendarbeit e.V. Schachklub Bramfeld von 1947 e.V. alraune gGmbH Passage gGmbH - Samt und Seife EKZ Steilshoop Werbegemeinschaft SAGA-GWG Lenkungsausschuss des Innovationsquartiers KiöR e.V. (Kunst im öffentlichen Raum) Hamburger Architektursommer 2009 Stadtteilbüro Steilshoop 5 HISTORIE VOM BAUERNDORF ZUR GROSSSIEDLUNG Vierzig Jahre Steilshoop – etwas knapp bemessen? Südlich der Steilshooper Allee, wo vor einhundert Jahren Kohl und Rhabarber angebaut wurden, fragt man sich schon, Sob vierzig Jahre wirklich ein Grund zum Feiern sein könnten. Immerhin nähert man sich dort schon dem siebenhundertjäh- rigem Jubiläum. 1347 wird das Dörfchen Steilshoop erstmalig erwähnt – und man darf davon ausgehen, dass es da schon einige Jahrzehnte auf dem Buckel hatte. Nachweisbares menschliches Leben ist aber hier noch viel älter. Im Bramfelder See hat man 1937 ein Megalithgrab gefun- den, das vielleicht noch in das dritte vorchristliche Jahrtausend gehört. Man muss also nur die Überlieferung geschickt drehen Flintdolch, Anf. 2. Jtsd. v. Chr. und wenden – und schon dürfen wir 4000 Jahre Steilshoop Gefunden in der Nähe des feiern! Bramfelder Sees, Machen wir aber nicht! Bescheiden feiern wir unseren Vier- Schleswig-Holsteinisches zigsten – und dafür gibt es einen guten Grund: Seit 1969 exis- Landesmuseum Schloss tiert ein völlig anderes Steilshoop als in den Jahrhunderten Gottorf, Schleswig zuvor. Zwar gab es in der Zeit zwischen den Errichtern des Grabes im Bramfelder See und der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts 150 bis 200 Generationen; sie dürften aber in ihrer Gesamtheit nur ein Bruchteil der Anzahl der Menschen ausgemacht haben, die in den vergangenen vierzig Jahren in der Großsiedlung gelebt haben oder noch leben. Das Dörfchen Steilshoop hat seit seiner ersten Erwähnung praktisch keine Entwicklung erfahren. Ein um 1500 entstan- denes dänisches Abgabenregister nennt hier drei Bauernhöfe. Daran hat sich bis etwa zum Jahr 1870 nichts geändert. Einen gewissen Einfl uss auf das Erscheinungsbild des Or- tes hatte die Reichsgründung von 1870/71. So ist der Groß- schlachter Beißer im vorhergehenden deutsch-französischen Krieg durch die Belieferung der Lazarette in der Umgebung Beißer-Villa, um 1890, Hamburgs so reich geworden, dass er sich die prächtige Villa Stadtteilarchiv Bramfeld an der Steilshooper Straße errichten konnte. Wichtiger aber 6 HISTORIE für die Wirtschaftsstruktur Steilshoops war der Bau des Frei- hafens in Hamburg. Die Wohnbevölkerung, die im Bereich der heutigen Speicherstadt lebte, wurde unter anderem auf den Hammerbrook ausgesiedelt. Dort gab es aber große Garten- baubetriebe, die nun in Bramfeld und Steilshoop ihren Platz fanden. So wurden aus Viehweiden und Kartoffeläckern Flä- chen für den hochwertigen Gemüseanbau. Um 1900 setzt eine Entwicklung ein, die bei dem Bau der Großsiedlung eine wichtige Rolle spielen sollte. Ein großer Teil des Ackerlandes wird an Kleingartenvereine verpachtet, die wiederum die Parzellen an ihre Mitglieder vergaben. Man wird sich das Leben dort aber nicht als allzu idyllisch vorstellen dürfen. Vor allem für die ärmere Bevölkerung aus dem benachbarten Hamburg war das Leben in den Holzhüt- ten Steilshoops eine Alternative zu den überfüllten Quartie- ren in der Großstadt. Hier entstanden also schon lange vor dem zweiten Weltkrieg Behausungen, die den Namen

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