AZ 3900 Brig | Montag, 31. Januar 2011 Nr. 25 | 171. Jahr gang | Fr. 2.20 www.1815.ch | Re dak ti on Te le fon 027 922 99 88 | Abon nen ten dienst Te le fon 027 948 30 50 | Men gis Mediaverkauf Te le fon 027 948 30 40 | Auf la ge 24 677 Expl. INHALT Wallis Wallis Sport Wallis 2 – 12 Traueranzeigen 10 Sport 13 – 18 Neue Wurst Abenteurer Cuche perfekt Ausland 19 Der Metzgermeisterverband Der Extrembergsteiger Ro - Nach Kitzbühel siegte Didier Schweiz 20/21 TV-Programme 22 (Präsident Hugo Berger) bert Jasper über das Matter - Cuche nun auch am Sams - Wohin man geht 23 präsentiert eine neue Walli - horn und den bergsteigeri - tag in Chamonix hochüber - Wetter 24 ser Hauswurst. | Seite 3 schen Pioniergeist. | Seite 12 legen. | Seite 13 Kairo | Proteste gehen weiter – Präsident Mubarak sucht Nähe zum Militär KOMMENTAR Schicksalsfrage Dass es überhaupt je so weit Ägypten versinkt im Chaos kommen würde, hätte sich Hosni Mubarak wohl nie gedacht. Doch wie alle Diktatoren, die Unter dem Druck der Strasse hat nicht wahrhaben wollen, dass Ägyptens Präsident Hosni Muba - rak den Schulterschluss mit dem ihre Zeit irgendwann abläuft, Militär gesucht. steht nun auch Ägyptens be - drängter Herrscher vor der ent - Das Staatsfernsehen zeigte den 82-Jähri - scheidenden Frage: Brutale Nie - gen am Sonntag bei einer Beratung mit der derschlagung der Proteste oder Militärspitze, der eine Schlüsselrolle in Freiheiten gewähren, um in der Ägypten zukommt. Gleichzeitig demons - Bevölkerung Druck abzulassen? trierten die Streitkräfte ihre Macht. Aber: Wie viel Freiheit wird den Kampfjets rasten im Tiefflug über Kairo, Ägyptern genug sein? Mit der während in der Innenstadt erneut Tausen - Abberufung der ohnehin macht - de Demonstranten den Rücktritt des losen Regierung und der Einset - Staatschefs forderten. Ungeachtet eines zung von neuen Marionettenpo - Hausarrests schloss sich auch der ägypti - litikern werden sich die jungen, sche Friedensnobelpreisträger Moham - wütenden und gar nicht mehr med al-Baradei einer Demonstration von eingeschüchterten Menschen Regimegegnern an. Zuvor hatte al-Bara - dei, einer der grossen Hoffnungsträger der nicht abspeisen lassen, siehe Opposition, die sofortige Bildung einer Re - Tunesien. Auch dort versuchte gierung der nationalen Einheit gefordert. ein Autokrat, den Aufruhr zu - Bei Zusammenstössen zwischen De - nächst niederzuknüppeln. Als monstranten und Sicherheitskräften ka - das nichts half, versprach er men bisher mindestens 150 Menschen ums Reformen und entliess seine Leben. Die Schweiz gab am Sonntag eine Regierung. Doch diese Zuge - Reisewarnung für Ägypten aus. Zudem for - ständnisse ermutigten die zorni - derte sie dort lebende Schweizer auf, das ge Jugend nur, aufs Ganze zu Land vorübergehend zu verlassen. Die Bot - gehen. Sie demonstrierte weiter, schaft richtete einen Krisenstab und eine bis Diktator Ben Ali die Helpline ein. | Seiten 19/20 Wütend. Ein Demonstrant verbrennt ein Bild von Präsident Hosni Mubarak. FOTO KEYSTONE Unterstützung der Armee verlor und das Weite suchte. Die nächsten Stunden, Tage oder Eiskunstlaufen | Sarah Meier holte in Bern den EM-Titel Lalden | «transfair» Sektion Oberwallis Wochen werden über das Schick - sal des ägyptischen Präsidenten, seines Landes und vermutlich Fünf Sektionen der gesamten arabischen Welt EM-Gold als entscheiden. Sollte der Herrscher zusammengeführt des bevölkerungsreichsten und strategisch wichtigsten arabi - perfekter Abschluss schen Staates fallen, werden die Karten im Nahen Osten neu gemischt. Der Ausgang ist un - Einen perfekteren gewiss. Fest steht nur, dass sich Abschied hätte es für auch islamistische Kräfte, wie ge - Sarah Meier nicht geben fährlich oder gemässigt sie nun können; in Bern holte tatsächlich sein mögen, für die sie sich überraschend Stunde null in Kairo bereithal - den EM-Titel im Eiskunst - laufen. ten. Auch wenn sie jetzt nicht an vorderster Front marschieren. Die 26-jährige Bülacherin hatte Franz Mayr nach diversen Verletzungen seit Längerem ihren Rücktritt angekündigt, an der Heim-EM rechnete sie sich kaum Medail - lenchancen aus. Doch mit einer perfekten Kür schaffte die Tagespräsident Pascal Pollinger (links) und Vize Pierre Bellwald. Schweizerin tatsächlich noch FOTO WB den Sprung von Rang 3 nach der Pflicht zum EM-Gold. Die Oberwalliser Bahn - chen in Zukunft gemeinsame 2007 und 2008 hatte sie sektionen der Gewerk - Sache. In Lalden traf man sich zweimal Silber geholt, zum Ab - schaft «transfair» haben am Samstag zur konstituieren - schluss gab es nun den grossen sich zu einer Sektion zu - den Generalversammlung der Erfolg. «Ich habe immer davon sammengeschlossen. neuen Sektion transfair öffent - geträumt. Doch kann ich nicht licher Verkehr Oberwallis. glauben, dass dieser Traum nun Die Mitglieder der Personalver - Unter dem neu gewählten wahr geworden ist», so Sarah bände transfair der SBB Ober - Präsidenten Dario Pollinger will Meier zu ihrem grossen Ab - wallis, der BLS Südrampe, der die Sektion in ihrem ersten Jahr gang. Sie ist in der Geschichte Matterhorn Gotthard Bahn, der an Mitgliedern zulegen und ih - erst die dritte Schweizer Euro - Gornergrat Bahn und der ren Bekanntheitsgrad im Ober - Emotionen. Meier und das unerwartete EM-Gold. FOTO KEYSTONE pameisterin. | Seite 13 Aletsch Riederalp Bahnen ma - wallis steigern. | Seite 3 Walliser Bote 2 Montag, 31. Januar 2011 WALLIS UNTERWALLIS Konsum | Viele Dorfläden kämpfen ums Überleben. In Reckingen gibt man Gegensteuer Fabienne Rime rutscht nach Ein Gommer Dorfladen MONTHEY | Der Walliser staatsrat hat die Demission von Daniel Cornut (PLR) am Donnerstag angenommen, als Musterbeispiel wie «Radio Chablais» be - richtete. Cornut ist bereits der zweite «Nachrutscher», der das Amt des auf Ende RECKINGEN | Der Dorfladen 2010 zurückgetretenen in Reckingen war ein Sa - Jean-Bernard Duchoud hät - nierungsfall. Jetzt gibt es te erben können, aber ver - wieder Hoffnung – dank zichtet. Er musste aus beruf - fachlicher Unterstüt - lichen Gründen absagen. zung. Nun soll Fabienne Rime neu im stadtrat Einsitz nehmen. SEBASTIAN GLENZ sie ist bereit, das Amt anzu - Da war einmal ein Genossen - treten und soll am Montag schaftspräsident, der vor Jah - nominiert werden. ren eine flammende Rede hielt und darin die Dorfbevölkerung aufforderte, gefälligst wieder Exekutive bald im Dorfladen einzukaufen und nicht etwa in den grossen Zen - komplett tren in der Stadt. Schliesslich HÉRÉMENCE | Ähnliche Pro - gehe es auch um eine morali - bleme wie in Monthey hat sche Verpflichtung, so der Prä - man auch in Hérémence. sident. Woraufhin eine Dame Nach dem tod von Gemein - das Wort ergriff und meinte, derat Roger sierro (sVP) ist dass seine Worte sie tief bewegt ein sitz in der siebenköpfi - hätten, vor allem auch deshalb, gen Exekutive seit drei Mo - weil sie der Gattin des Präsiden - naten vakant. Yvan sierro, ten vor wenigen Tagen noch ge - der auf der sVP-Liste 2008 holfen hätte, die Einkaufsta - den dritten Platz erreichte, schen aus dem grossen Super - will das Amt nicht antreten. markt in den Wagen zu tragen. Mittlerweile haben die Un - So viel zur Anekdote, die man terzeichner der sVP-Liste sich dann und wann in einer laut einer Meldung von «Le Oberwalliser Ortschaft erzählt Nouvelliste» Marc-Antoine und die in dem Sinne ein Stück - Genolet nominiert. Genolet chen Wahrheit enthält, da die muss allerdings noch war - Theorie nämlich Folgendes be - ten, denn zuerst muss der sagt: Wenn eine Dorfgemein - staatsrat Yvan sierros Ver - schaft 20 bis 30 Prozent ihrer zicht akzeptieren. Einkäufe im Dorfladen tätigen würde, käme dieser gut über die Runden. Doch leider ist das nur Bahn bleibt trockene Theorie. Denn in der Zwischenzeit stehen die meis - geschlossen ten Dorfläden vor einer unge - MONT-NOBLE | Die Bahnanla - wissen Zukunft. Zu sehr drü - gen von télé Mont-Noble cken die finanziellen Sorgen. In bleiben nach einem Reckingen ist das nicht viel an - mechanischen Defekt län - ders. ger als geplant geschlossen. Laut einer Mitteilung des Unternehmens können «Wir sind noch die seit dem 19. Januar 2011 nicht über dem geschlossenen Anlagen frühestens Ende dieser Wo - Berg» che wieder in Betrieb Genossenschaftspräsident genommen werden. Abon - Peter Müller nementbesitzer können bis zur Wiedereröffnung die Anlagen von Anzère gratis benutzen. Im Herbst 2009 stand der Dorf - laden nämlich praktisch vor Kämpfen für «ihren» Dorfladen. Geschäftsführerin Renate Lagger und Genossenschaftspräsident Peter Müller. Yvo Nanzer vom RWO dem Aus, wie der Reckinger Ge - unterstützt sie dabei. Unten: Mitarbeiterin Beatrice Imfeld bedient die Kundinnen im neu angeordneten Laden. FOtOs WB Dorfkranken- nossenschaftspräsident Peter Müller erzählt. Praktisch zur kasse gibt auf selben Zeit lancierte das Regi - war zu hoch. «Es ging schliess - nungszeiten angepasst (wäh - RWO bietet Hilfestellung TROISTORRENTS | Die Dorf - ons- und Wirtschaftszentrum lich darum, wenigstens einen rend der Hauptsaison öffnet der krankenkasse wird end- Oberwallis das Projekt «Stär - Dorfladen in der Gemeinde kos - Laden auch sonntags) und die gültig von der Groupe Mutu - kung der Dorfläden im Ober - tendeckend zu führen», meint Bevölkerung wurde angeschrie - Leitfaden el übernommen. Der 1928 wallis». 50 Gemeinden im länd - dazu die Vizepräsidentin der ben, doch vermehrt wieder im gegründete Krankenversi - lichen Raum und im Berggebiet Genossenschaft Esther Lagger. Dorfladen einzukaufen. Die für die Dorfläden cherer arbeitete laut «Le wurden angeschrieben. 17 mel - Ein weiterer Punkt war die Ver - Massnahmen zeigten Wirkung, Nouvelliste» bereits seit 20
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