Biodiversitätsstrategie Kreis Lippe

Biodiversitätsstrategie Kreis Lippe

„Lippes lebendige Vielfalt“ Programm zur Förderung der Artenvielfalt von Planzen und Tieren im Kreis Lippe (Biodiversitätsstrategie) „Lippes lebendige Vielfalt“ Programm zur Förderung der Artenvielfalt von P anzen und Tieren im Kreis Lippe (Biodiversitätsstrategie) beschlossen vom Kreistag Lippe am 16.12.2019 Inhalt 2 Vorwort 5 TEIL A Kapitel 1 Der Weg zur Biodiversitätsstrategie 9 1.1 Vorbemerkungen, Anlass 9 1.2 Aufstellung und Aubau der Biodiversitätsstrategie des Kreises Lippe 10 – Partizipation groß geschrieben Kapitel 2 Grundlagen und Ziele 13 2.1 Ausgangssituation im Überblick 2.1.1 Akteure des Naturschutzes im Kreis Lippe – Amtliche und ehrenamtliche in einem Boot 2.1.2 Natur- und Siedlungsraum Lippe 2.1.3. Status Quo der Biodiversität in Lippe - eine Kurzdarstellung 17 2.2 Leitbild zur Erhaltung und Förderung der Biodiversität in Lippe 19 Kapitel 3 Maßnahmen zur Sicherung der Biodiversität in Lippe- Lebensräume 21 3.1 Agrar – und ofene Kulturlandschat 23 Ausgangslage/Leitbild 23 3.1.1 Beispielgebende Zielarten: Feldlerche, Hornklee 24 3.1.2 Sicherung und Ausweitung artenreichen Grünlandes 25 best practice I Der Rotmilan- Symbol lippischer Vielfalt 26 3.1.3 Revitalisierung der Feldraine und Wegränder - 28 blütenreich und insektenfreundlich! 3.1.4 Schutzäcker in Lippe- Rettung letzter Standorte und Erhalt 29 des Samenreservoirs 3.1.5 Vertragsnaturschutz, Biodiversitätsberatung und Förderung 30 ehrenamtlicher Maßnahmen 3.1.6 Naturdenkmale- Bäume (fast) für die Ewigkeit 32 3.1.7 Schutz weiterer Kulturlandschatselemente 34 3.2 Gewässer und Auen 37 Ausgangslage/Leitbild 37 3.2.1 Beispielgebende Zielart: Bachforelle 37 3.2.2 Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie 38 best practice II Der Feuersalamander- ganz oben an Lippes Bächen 40 3.2.3 Neues Leben für alte Quellen 42 3.2.4 Plädoyer für mehr lippische Kleingewässer 43 3.3 Wald 47 Ausgangslage/Leitbild 47 3.3.1 Beispielgebende Zielarten: Eiche, Wildkatze 48 3.3.2 Waldentwicklungszieltypen für Lippe 49 3.3.3 FSC/PEFC –Zertifizierung 53 3 Inhalt 3.4 Maßnahmen im besiedelten Bereich, auf Gewerbelächen 55 und an Straßen Ausgangslage/Leitbild 55 3.4.1 Beispielgebende Zielarten: Schwalben (Gebäudebrüter), Zauneidechse 56 3.4.2 Biodiversitätsfreundliche und ressourcenschonende Bebauungspläne 57 3.4.3 Bündnis „Blühende Landschat Lippe“- Aufwertung von Orts- 59 und Landschatsbildern und Beitrag zum Insektenretten! 3.4.4 Kreiseigenes Grünlächenmanagement – jede Grünläche eine Blühläche! 60 3.4.5 Straßen – ein Wiedervernetzungsprogramm für Lippe 62 3.4.6 Ein Modell zur biodiversitätsfördernden Straßenrandplege 64 3.5 Sonderstandorte (Abbaulächen, Höhlen, Moore 67 und weitere nährstofarme Standorte) Ausgangslage/Leitbild 67 3.5.1 Beispielgebende Zielarten: Gelbbauchunke, Gr. Mausohr, 67 Rauschbeerenspanner, Thymian 3.5.2 Konzepte für artenfördernde Renaturierungen von Nass- und 68 Trockenabgrabungen 3.5.3 Bedeutung und Schutz der lippischen Karsterscheinungen 70 3.5.4 Moore in Lippe – wenige, aber landesweit bedeutend! 71 3.5.5 Heiden- Lippes magerste Standorte sind besonders wertvoll! 72 best practice III Naturschutzgroßprojekt Senne und Teutoburger Wald 74 3.6 Sonderstandort Truppenübungsplatz:- Die Senne als schützenswerter 77 Naturraum von nationaler Bedeutung Kapitel 4 Maßnahmen zur Sicherung der Biodiversität in Lippe- weitere Ansätze 83 4.1 Aktuelle und zuküntige planerische Konzepte 83 4.1.1. Flächen-Innovation-Lippe (FIL) 83 4.1.2. Kompensationskonzept Lippe 84 4.1.3 Machbarkeitsstudie „Landschatsplegehof“- wie ist praktischer 84 Naturschutz küntig zu gewährleisten? 4.2 Umweltbildung- Lippes vielfältige Angebote 85 4.2.1 Bestehende Angebote 85 4.2.2 Perspektiven- hier soll Neues entstehen! 88 4.2.3 Citizen science –Lipper forschen und helfen mit! 89 4.3 Biodiversität und Klimaschutz 90 4.4 Bündnis Kommunen für biologische Vielfalt 95 Kapitel 5 Umsetzung der Maßnahmen und Finanzen 97 6.Resümee und Ausblick 99 Quellenverzeichnis 100 Namensliste der am Begleitgremium und seinen Arbeitskreisen Mitwirkenden 102 Impressum 103 TEIL B Anlage Maßnahmenbeiträge der Partner Biodiversitätsstrategie für den Kreis Lippe 4 5 Vorwort Liebe Leserinnen, liebe Leser, eine gesunde Natur und eine große Vielfalt an Lebewesen sind unabdingbar! Ohne sie wäre das menschliche Leben nicht möglich. Im Gegenzug geht die Artenvielfalt durch den menschlichen Einfluss aber immer mehr verloren. Diese Wechselwirkung lässt sich gut am Beispiel der Biene beobachten: Durch ihre Bestäubungsarbeit ist sie vor allem im Obst- und Gemüseanbau wertvoll. Dennoch hat sich der Bestand in den vergangenen Jahren sichtlich verkleinert. Der Klimawandel und das vom Menschen verursachte knappe Nahrungsangebot machen dem Insekt das Leben schwer. Wir dürfen nicht vergessen, dass wir Teil der Umwelt sind, in der wir leben. Unsere Abhän- gigkeit von ihr ist nicht zu unterschätzen – im Gegenteil: Indem wir unsere Umwelt schüt- zen und Artenvielfalt fördern, fördern wir in erster Linie auch den Erhalt der Art „Mensch“! Daher will der Kreis in seinen Aktivitäten zum Umweltschutz eine Vorreiterrolle einnehmen. Im Zukunftskonzept Lippe 2025 haben sich Politik und Verwaltung der Sicherung des öko- logischen Gleichgewichts sowie dem Artenschutz verschrieben. Um sich dieser herausfor- dernden Aufgabe zu stellen, werden allerdings keine isolierten Einzelmaßnahmen umge- Dr. Axel Lehmann setzt. Stattdessen hat der Kreis mit allen relevanten Akteuren, etwa aus der Land- und Forst- Landrat des Kreises Lippe wirtschaft sowie den Naturschutzverbänden und Kommunen, eine umfassende Strategie erarbeitet. Sie soll dazu beitragen, auf lokaler Ebene eine nachhaltige Trendwende im Arten- schutz einzuläuten. Auf den folgenden Seiten können Sie sich selbst einen Eindruck von dem übergreifenden Ansatz machen. Hauptaugenmerk bei der Erstellung von „Lippes lebendige Vielfalt“ lag darauf, einen breiten Konsens zwischen allen Beteiligten herzustellen. Jeder, der an der Strategie mitgewirkt hat, konnte Problemstellungen und Lösungsansätze einbringen. Somit will der Kreis sicherstel- len, dass die Maßnahmen Rückhalt in der Gesellschaft finden und möglichst alle bei diesem wichtigen Thema an einem Strang ziehen. Der große Vorteil des vorliegenden Konzepts: Es kann kontinuierlich fortgeschrieben werden und damit auf aktuelle Entwicklungen reagie- ren. Der Kreis Lippe verfügt im hauptamtlichen und ehrenamtlichen Naturschutz über eine lange Tradition. So hat die untere Naturschutzbehörde bereits zahlreiche biotop- und artenfördern- de Maßnahmen verwirklicht. Zudem hat sie frühzeitig wichtige Schutz- und Planungsinstru- mente wie die Landschaftsplanung implementiert. „Lippes lebendige Vielfalt“ soll dieses außerordentliche Engagement nun ergänzen und gezielte Impulse für die zukünftige Arbeit der Verwaltung setzen. Wir wollen ein Vorbild für andere Kreise und Städte sein und zeigen, dass eine gesunde Umwelt unwiderruflich mit einer lebenswerten Zukunft verbunden ist. Artenschutz wird in Lippe nicht nur groß-, sondern vor allem gemeinsam geschrieben! Dr. Ute Röder Fachbereichsleiterin Energie und Umwelt Worauf es uns ankommt ... 6 Die Vertreter der mitwirkenden Verbände und Verwaltungen ergänzen aus ihrer Sicht, warum eine Biodiversitätsstrategie unverzichtbarer Bestandteil des Zukuntskonzepts für Lippe ist und worauf es jetzt entscheidend ankommen wird: Lippe erhält dadurch Möglichkeiten, den Wohn- und Arbeitsort seiner Bürger mit seinen Naturschätzen zu erhalten, weiterzuentwickeln und die zurückliegende erfolgreiche Naturschutzarbeit in einer neuen Qualität fortzusetzen. Daniel Telaar (Leiter untere Naturschutzbehörde) Es ist schon eher 5 nach als vor 12, aber mit diesem Konzept können wir die Uhr des Ablaufes der Vielfalt noch gemeinsam korrigieren. Bernd Milde (Naturschutzbund Lippe) Es ist wichtig, jetzt Vereinbarungen zu treffen und dieses Arbeitsprogramm ernsthaft umzusetzen, damit der Artenschutz wie auch unser Klima nicht auf der Strecke bleiben! Birgit Reher (BUND Lippe) Es bedarf dezidierter Kenntnisse zur Pflege unserer Lebensräume und ihrer Arten sowie schlagkräftiger Praktiker für die Umsetzung! Matthias Füller (Biologische Station Lippe und Redaktionsmitglied) Ich wünsche mir und meinen Bürgermeisterkollegen die Ausdauer und das notwendige Durchsetzungsvermögen, um den Menschen in unseren Kommunen die Notwendigkeit des Umdenkens und der Umsetzung näherzubringen. Ulrich Knorr (Sprecher der Lippischen Bürgermeister) Eine Biodiversitätsstrategie kann nur in Zusammenarbeit mit der Landwirtschaft Erfolg haben. Wir erleben, neben den Waldbauern, am direktesten die Folgen einer sich stark verändernden Umwelt. Dieter Hagedorn (Lippischer Landwirtschaftlicher Hauptverein) 7 Worauf es uns ankommt ... Die laubholzreichen Wälder des Landesverbandes Lippe sind auch in Zukunft Garant für nachhaltigen Artenschutz im Wald. Waldumbau von absterbenden Fichtenforsten ist zwingend. Die klimastabile Eiche stärker aktiv fördern! Hans-Ulrich Braun (Leiter Forstabteilung des Landesver- bandes Lippe) Die lippischen Waldbauern liefern schon heute durch kleinstrukturierten Bauernwald einen enormen Beitrag zur Artenvielfalt, die wir durch Aufforstung durch klimastabilere Baumarten erweitern und erhalten sollten. Zum Gemeinwohl der Gesellschaft und unseres Klimas. Beatrix Boekstegers (Waldbauernverband Lippe) Vertrauen ist gut, Kontrolle oder besser Dialog aber noch nötig – so können überackerte Feldränder wieder artenreich und schön werden! Heino Rinne (Lippischer Imkerverein) Gewässer sind wesentliche Lebensadern einer Landschaft. Die Angler in Lippe wollen einen

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