Machbarkeitsstudie Revitalisierung Langete im Smaragdgebiet Oberaargau Ein Projekt des Trägervereins Smaragdgebiet Oberaargau Kurzbericht: August 2018 Bearbeitung: UNA AG - Atelier für Naturschutz und Umweltfragen, Schwarzenburgstr. 11, 3007 Bern Aquabios GmbH, Les Fermes 57, 1792 Cordast Impressum Auftraggeber Verein Smaragdgebiet Oberaargau Projektleitung Christian Imesch, UNA AG Projektbegleitung Pascal Vonlanthen, Aquabios GmbH Adrian Nyffeler, Scheidegger Ingenieure AG Sonja Hausmann, UNA AG Fotos Titelblatt Michel Roggo, Pascal Vonlanthen, Christian Imesch Machbarkeit Revitalisierung Langete Der Verein Smaragdgebiet Oberaargau hat Möglichkeiten für Revitalisierungen der Langete innerhalb des Smaragdgebietes Oberaargau untersuchet. Mit dieser Arbeit werden sechs unterschiedliche Massnahmen vorgestellt, mit denen gewässergebundene Lebensräume für Fische, Amphibien, Reptilien und weitere Arten gefördert werden können. Inhaltsverzeichnis 1. Ausgangslage und Ziele 5 1.1 Ausgangslage 5 1.2 Ziele 6 1.2.1 Hauptziel der Machbarkeitsstudie 6 1.2.2 Projektziele Machbarkeitsstudie 6 1.2.3 Allgemeine Ziele 6 2. Bisherige Grundlagen 7 2.1 Massnahmen aus dem Bericht Scheidegger, 2010 7 2.1.1 Bereits umgesetzte Massnahmen für die Langete (nach Scheidegger) 7 2.2 Massnahmen aus dem GEK Langenthal, 2018 7 2.2.1 Allgemeine Empfehlungen 7 2.2.2 spezifische Massnahmen: 9 2.2.3 Massnahmen für die Mündungsbereiche der Zuflüsse der Langete 10 3. Ist-Zustand 11 3.1 Ökomorphologie 11 3.2 Strukturkartierung Fischhabitate 12 3.3 Schwellen 13 3.4 Fischbestand und Makroinvertebraten 14 3.4.1 Fische 14 3.4.2 Makroinvertebraten 16 3.5 BLN Wässermatten / Verträge 17 3.6 Fruchtfolgeflächen (FFF) 17 3.7 Gefahrenkarte Hochwasser 18 3.7.1 Abschnitt Gemeindegebiet Roggwil 18 3.7.2 Abschnitt Gemeindegebiet Langenthal 19 3.7.3 Abschnitt Gemeindegebiet Lotzwil bis Entlastungsbauwerk Madiswil 20 3.8 Geschiebe. 21 3.9 Gewässerraum 21 3.10 Grundeigentümer 21 3.11 Rechtliche Grundlagen 22 4. Ergebnisse aus der Machbarkeitsstudie 23 4.1 Zielarten und Lebensraumansprüche 23 4.2 Massnahmenempfehlung 23 4.2.1 Massnahme 1: Revitalisierung Mündung Langete 24 4.2.2 Massnahme 2: Revitalisierung Brunnbach 27 UNA Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 3 Machbarkeit Revitalisierung Langete 4.2.3 Massnahme 3: Revitalisierung Vorder Brüel (Wald) 30 4.2.4 Massnahme 4: Fussballplatz Langenthal 34 4.2.5 Massnahme 5: Revitalisierung Oberi Matte 36 4.2.6 Massnahme 6: Revitalisierung Badmatt Lotzwil 47 4.2.7 Durchgängigkeit Fischwanderung 50 4.2.8 In-Stream Massnahmen 51 4.3 Priorisierung der Massnahmen 51 4.4 Absprachen 52 5. Weiteres Vorgehen 53 5.1 Umsetzung der Revitalisierungsmassnahmen 53 5.2 Analysen und Ursachen der Wasserqualität 53 6. Literatur 54 7. Anhang 55 7.1 Anhang 1: Umgesetzte Massnahmen, aus dem Bericht Scheidegger, 2010 56 7.2 Anhang 2: Artenportraits 58 UNA Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 4 Machbarkeit Revitalisierung Langete 1 Ausgangslage und Ziele 1. Ausgangslage und Ziele 1.1 Ausgangslage Die Langete fliesst auf einer Strecke von rund 10 Kilometer durch das Smaragdgebiet Oberaargau. Die Langete ist im Smaragdgebiet Oberaargau morphologisch hauptsächlich in einem stark beeinträchtigten Zustand. Das Gewässer ist eingetieft und auf weiten Strecken begradigt und strukturarm. Die Breiten- und Tiefenvariabilität ist eher gering. Zudem behindern zahlreiche Querbauwerke und Abstürze die natürliche Fischwanderung. Diverse Untersuchungen zur Wasserqualität der Langete haben z.T. schlechte Resultate hervorgebracht. Die genauen Ursachen sind gemäss Aussage vom Gewässer- und Bodenschutzlabor des Kantons Bern nicht klar eruierbar. Vermutlich tragen die diffusen Einträge aus der Landwirtschaft einen bedeutenden Beitrag zu schlechten Wasserqualität bei. Gemäss der kantonalen Revitalisierungsplanung hat die Revitalisierung der Langete eine hohe Priorität und einen grossen Nutzen als Lebensraum für die dazugehörige Artenvielfalt. Auch im Rahmen des Managementplans für das Smaragdgebiet Oberaargau (2015) sind Gewässerabschnitte zur Förderung von Fischen bestimmt worden. Die Revitalisierung der Langete ist auch hier als prioritär eingestuft worden. Für das Vorgehen und den Inhalt der Machbarkeitsstudie stützen wir uns auf Vorgaben der Revitalisierungsplanung, des Smaragd Managementplans, der Wissenschaft und eigenen Erfahrungen. Die Machbarkeitsstudie dient als Grundlage für die Auswahl von Standorten, Massnahmen und Zielarten von künftigen Revitalisierungsmassnahmen die verstreut auf dem 10 Kilometer langen Abschnitt des Smaragdgebiets Oberaargau, befinden. 03.09.18 UNA Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 5 Machbarkeit Revitalisierung Langete 1 Ausgangslage und Ziele 1.2 Ziele 1.2.1 Hauptziel der Machbarkeitsstudie ▪ Identifizieren von Aufwertungsmassnahmen in Form von Gerinneaufweitungen, Strukturvielfalt und Längsvernetzung zur Förderung der Lebensraumansprüche von Smaragdarten. 1.2.2 Projektziele Machbarkeitsstudie ▪ Dialog und Konsens mit allen betroffenen Akteuren. ▪ Konkrete Aufwertungsmassnahmen aufzeigen. ▪ Breit abgestützte Massnahmen vorschlagen. ▪ Leitfaden für die weitere Planung der vorgeschlagenen Revitalisierungsmassnahmen 1.2.3 Allgemeine Ziele Die Revitalisierung von gewissen Abschnitten der Langete beinhaltet folgende Ziele: ▪ Förderung der standorttypischen Fischfauna aus der unteren Forellenregion (Bachforelle, Groppe, Schmerle, Elritze). U.a. mit Fokus auf die Smaragdarten Äsche und Strömer. ▪ Förderung von weiteren Zielarten aus dem Gewässerraum. ▪ Förderung der Strukturvielfalt, Strömungsvielfalt, Tiefenvariabilität und Habitat Attraktivität des Gewässers und die Vielfalt des Gewässerraumes. ▪ Längsvernetzung wiederherstellen. 03.09.18 UNA Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 6 Machbarkeit Revitalisierung Langete 2 Bisherige Grundlagen 2. Bisherige Grundlagen Unterschiedliche Studien und konkrete Massnahmen sind für die Langete erarbeitet, respektive umgesetzt. Einen Auszug aus den bestehenden Dokumenten bildet einen Überblick. 2.1 Massnahmen aus dem Bericht Scheidegger, 2010 ▪ Privatparzelle 1584 Meyer, Bleichstrasse 1 (Zentrum Langenthal, oberhalb Brücke linksufrig) geeignete Gehölzplege um die Struktur der Ufervegetation zu optimieren ▪ Oberhalb von Löwenbrücke (Zentrum Langenthal) rechtsufrig Gehölzstreifen entfernen, um den Zugang zum Wasser in den Park zu integrieren. Uferverbauung durch Betonstufen ersetzen und diese durch eine Allee mit Bäumen beschatten. ▪ Rechte Seite zwischen Fussballplatzes Rankematte, Langenthal (2'626'755.2, 1'229'820.8) und dem Chaltbrunnestäg (2'627'280.0, 1'230'852.8) Natursteinblockreihen an verschiedenen Stellen entfernen, Langete ausweiten und Ufer flacher gestalten 2.1.1 Bereits umgesetzte Massnahmen für die Langete (nach Scheidegger) Zahlreiche Massnahmen sind gemäss Hochwasserschutzverein Langete im Rahmen der Arbeiten am Entlastungsbauwerk Madiswil umgesetzt worden, also vor rund 30 Jahren. Dabei sind grössere Schwellen durch Sohlrampen oder versetzten Steinschwellen ersetzt, Fischaufstiegsmöglichkeiten gebaut und Massnahmen an bestehenden Bauwerken umgesetzt worden. Auch die Ausweitung der Langete beim Spital Langenthal und dem Vorder Büel Wald (Langenthal) waren Teil dieses Massnahmenpaketes. Eine Zusammenstellung dieser Massnahmen befindet sich im Anhang, Kapitel 7.1. 2.2 Massnahmen aus dem GEK Langenthal, 2018 2.2.1 Allgemeine Empfehlungen ▪ Förderung von: Bachforelle, Groppe, Äsche und Bekämpfung des Japanischen Staudenknöterichs (Reynoutria japonica). ▪ Sohl-/Gerinnestruktur aufwerten. Längsdurchgängigkeit herstellen (Entfernen von Durchgängigkeitsstörungen, Umbau von Abstürzen zu Sohlrampen) ▪ Auslichten und ein ausgewogenes Licht-/Schattenhabitat schaffen. 03.09.18 UNA Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 7 Machbarkeit Revitalisierung Langete 2 Bisherige Grundlagen ▪ Gerinne aufweiten, Raum geben für Biber und berücksichtigen und integrieren der traditionellen Kulturlandschaft (Wässermatten/BLN), Uferstruktur aufwerten, Vernetzung mit Umland verbessern, Massnahmen aus GEKOBE 414 1.5 1.4 1.3 1.2 1.1 Chlybächli Abbildung 1: Übersicht der Massnahmen aus dem GEK Langenthal 03.09.18 UNA Atelier für Naturschutz und Umweltfragen 8 Machbarkeit Revitalisierung Langete 2 Bisherige Grundlagen 2.2.2 spezifische Massnahmen: Langete Abschnitt 1.1 Flusskilometer: 7'500 – 8'000 km, von 2'626'596.5, 1'227'715.5 bis 2'626'380.5, 1'228'039.5 ▪ Ersetzen der Abstürze durch Blockrampen ▪ Schaffen von Strukturen und Strömungsvariabilität ▪ Schaffen einer Niederwasserrinne ▪ Punktuelle Abflachung der Ufer, Freiraumanbindung beim Freibad ▪ Schaffen einer Achse für den Langsamverkehr und von punktuellen Zugängen ▪ Berücksichtigen und integrieren der traditionellen Kulturlandschaft ▪ (Wässermatten/ BLN) ▪ Standorttypische Gehölze und markante Einzelbäume fördern. Langete Abschnitt 1.2 Flusskilometer: 6'600 - 7‘500 km, von 2'626'380.5, 1'228'039.5 bis 2'626'428.5, 1'228'713.5 ▪ Freiräume anbinden ▪ Uferstruktur aufwerten ▪ Längsdurchgängigkeit herstellen (Entfernen von Durchgängigkeitsstörungen), Umbau von Abstürzen zu Sohlenrampen ▪ Schaffen von Zugängen insbesondere um das Schwimmbad, um die Mündung Chlybach und die darauffolgende Siedlung mit halböffentlichem Raum bis zur Bleichestrasse (auslichten, Flachufer oder flache Böschung schaffen, Blöcke zum Sitzen) ▪ Achse für den Langsamverkehr auf der linken Uferseite von der Bleichestrasse bis zum Schwimmbad für bessere Freiraumanbindung erstellen, inkl. Beleuchtung. Flachufer im Bereich der Gleithänge ▪ Anbinden Spielplatz bei der Bleichestrasse mit der
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages69 Page
-
File Size-