FEUER AUS DEN KESSELN Ein Theaterabend zur Revolution 1918 nach Ernst Toller von Michael Uhl 1 Mit: Simon Ahlborn, Philipp Buder, Sven Heiß, Ben Knop, Julius Ohlemann, Jördis Wölk Konzept & Regie Michael Uhl Bühne und Kostüme Thomas Rump Bühnenmusik Kriton Klingler Dramaturgie Lea Redlich Regieassistenz Tomke Mindner Soufflage Petra Hillers Inspizienz Björn de Groot Inhalt Was bisher geschah Deutsche Revolution S.3 Geschichte Wilhelmshavens S.5 Rolle der Kaiserlichen Marine Der Tirpitz-Plan. Wegmarken der Flottenrüstung S.6 Gefecht auf der Doggerbank S.10 Skagerrakschlacht S.12 Die Flotte schäft im Hafen ein. Matrosenalltag S.14 1917/18 Max Reichpietsch und Albin Köbis S.18 Die Meuterei. Kurzer Überblick S.19 Novemberrevolution. Eine Chronologie S.23 2 Deutsche Revolution 1848/1849 Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit - das sind die Parolen der Französischen Revolution, die der Deutschen Revolution im Jahre 1848 voraus gingen. In ganz Europa wurde nach Liberalismus gestrebt. Unter dem Synonym "Märzrevolution" wurde im Deutschen Bund politische Freiheit, Gleichberechtigung und die Vereinigung Deutschlands angestrebt. Der Aufstand erzwang die Durchführung von Wahlen, eine neue Nationalversammlung sowie die Aufhebung von Pressezensur und Bauernfreiheit. Dennoch scheiterte die Revolution. Die Ursachen: Wirtschaftskrise und veralte politische Verhältnisse Die Ursachen der Deutschen Revolution waren sowohl wirtschaftlich als auch politisch. Eine schwere Missernte im Jahr 1846 sorgte für Hungersnöte und Hungerrevolten. Massenarmut regierte. Die Kaufkraft sank. Niedergang der Textilindustrie und eine Krise im Handwerk waren die Folgen. Auch der durch die Industrialisierung entstandene Arbeiterklasse ging es schlecht: Sie lebte unter dem Existenzminimum in Elendsvierteln und war dauerhaft von Arbeitslosigkeit bedroht. Vereinzelte Versuche des Aufstandes gab es bereits vor der Deutschen Revolution 1848/1849. In der Politik herrschte zwischen 1815 und 1848 die Restaurationspolitik. Nach dem Sieg über Napoleon wurden die politischen Verhältnisse von vor 1789 wiederhergestellt: Vorherrschaft des Adels und rückgängig gemachte bürgerliche Rechte, wie das zuvor eingeführte bürgerliche Gesetzbuch "Code civil". Besonderer Verfechter der Restaurationspolitik war Staatskanzler Klemens Wenzel Fürst von Metternich. Die Pressefreiheit war verstärkt eingegrenzt worden, Burschenschaften verboten. Erste Auflehnungen gegen diese Politik im Jahr 1830 scheiterten, aber das metternichsche System erlitt Risse. Beginn und Scheitern: Ablauf der Revolution Die Deutsche Revolution umfasst zahlreiche Ereignisse und verlief dezentral. Sie lässt sich in drei Phasen aufspalten: Scheinerfolge, Ringen um rechtliche Sicherung und Scheitern. Der Funke der Revolution sprang von der Februarrevolution aus Frankreich herüber. Nach der dortigen Absetzung des Königs Louis Philippe wurde in Frankreich die zweite Republik ausgerufen. 3 Nach diesem Vorbild revolutionierten zahlreiche Länder in Europa, darunter Baden, Preußen, Sachsen und Bayern. Während in manchen Ländern die Obrigkeit schnell Versprechen gab und somit der Aufstand weitestgehend friedlich verlief (Hannover und Württemberg) wurde in anderen Ländern an zwei Fronten gekämpft: auf der Straße und in den Parlamenten. In Baden wurden die weitestgehenden Veränderungen verlangt. Hier wurde am 27. Februar 1848 in Mannheim eine Volksversammlung zusammengerufen. Die badischen Revolutionäre, allen voran Friedrich Hecker und Gustav Struve, forderten die Abschaffung der adligen Privilegien und Volkssouveränität. Am 12. April 1848 riefen Hecker und Struve in Konstanz die Republik aus und wollten nach Karlsruhe marschieren. Das Militär schlug diesen Aufstand allerdings nieder. Blutig ging es auch in Berlin zu: König Friedrich Wilhelm IV machte zunächst Zugeständnisse. Am 18. März schoss die Armee bei der Verlesung dessen auf die Bevölkerung, Straßenkämpfe mit zahlreichen Toten folgten. Der König gab nach. Am 29. März wurde hier ein "Märzministerium", nach Vorbild der Ministerien in den anderen Ländern, eingesetzt. Die Deutsche Revolution sorgte für einen Schulterschluss zwischen Liberalen und Demokraten. Neben den "Märzministerien" wurde mit der Frankfurter Nationalversammlung die Errichtung eines nationalen Vorparlaments erreicht. Im April 1848 hatte der König von Preußen, Friedrich Wilhelm IV Neuwahlen versprochen, die am 1. Mai stattfanden. Ab 18. Mai tagte das Vorparlament unter der Führung von Heinrich von Gagern und entwarf in hitzigen Debatten eine Verfassung. Doch kurz darauf spalteten sich Liberale und Demokraten in ihren Zielen: konstitutionelle Monarchie auf der linken Seite, Republik bei den Demokraten. Im Sommer 1848 kam die Revolution dann ins Stocken. In Preußen und Österreich übernahmen die Gegenrevolutionäre wieder die Führung. Die Fürsten erlangten wieder mehr Einfluss, dagegen schwand der Einfluss der Nationalversammlung. Mit der Ablehnung der Kaiserkrone und der formulierten Reichsverfassung zu einem kleindeutschen Nationalstaat mit konstitutioneller Monarchie durch Friedrich Wilhelm IV, war die Deutsche Revolution gescheitert. Das Ende wird der Niederschlagung des Stuttgarter Parlamentes im Juni 1849 sowie der Einnahme der Festung Rastatt im Juli 1849 zugeschrieben. Die Folgen der Deutschen Revolution Auch wenn der Aufstand scheiterte, war er Ausgangspunkt zahlreicher Entwicklungen. Die Ursprünge der Parteienvielfalt, der Arbeiterbewegung und der Emanzipation liegen in der Revolution. Am 3. September 1848 wurde die "Allgemeine deutsche Arbeitsverbrüderung" gegründet - Vorreiter der Gewerkschaften. Am 12. Mai 1849 wurde die erste "Frauenzeitung" von Louise Otto-Peters gegründet. Die aufgehobene Pressezensur machte eine blühende Presselandschaft möglich. Sowohl auf der linken Seite (Karl Marx mit der "Neuen Rheinischen Zeitung") als auf der rechten Seite ("Neue Preußische Zeitung"). Politisch kam es erneut zu einer Restauration, jedoch nicht mehr so verschärft, wie vor der Revolution. Der Gedanke eines einheitlichen Deutschlandes blieb bestehen und setzte sich später durch die Einheitskriege durch. http://www.geschichte-lexikon.de/deutsche-revolution-1848.php 4 Kurze Geschichte Wilhelmshavens 1853-1955 Am 20. Juli 1853 erwarb Preußen durch den ‚Jade-Vertrag‘ vom Großherzogtum Oldenburg ein ca. 310 Hektar großes Gebiet am Jadebusen, um dort für seine Marine einen Hafen an der Nordsee zu bauen. Die geografische Lage ist sehr günstig, es gibt einen freien Zugang zur Nordsee, aber auch Schutz vor Stürmen und Eis im Winter. Gotthilf Heinrich Ludwig Hagen übernahm die Planung des Hafens und noch heute erkennt man seine Pläne im Grundriss des Stadtkerns. In den Anfangsjahren stehen die militärische Nutzbarkeit und die Funktionalität des Hafens im Vordergrund. Neben den Kasernen und Arbeiterwohnungen gibt es zunächst nur die Büros der Hafenbaukommission sowie ein Hotel, Post, Apotheke und ein Kaufhaus, alles in unmittelbarer Nähe des Hafens. Bei der Erweiterung des Stadtgebietes orientieren sich die Planer an dem geradlinig verlaufenden Straßennetz rund um die Werft. Erst anlässlich des Besuchs von König Wilhelm I. von Preußen am 17. Juni 1869 zur Grundsteinlegung der Elisabethkirche (heutige Christus- und Garnisonkirche) wurde der Hafen inklusive der anschließenden Siedlung eingeweiht und auf den Namen "Wilhelmshaven" getauft. Nach der Gründung des Deutschen Reiches wurde der Hafen 1871 zum Reichskriegshafen. Die Stadt wächst immer weiter, genauso wie der Hafen. Es wurden 1907 weitere Schleusen gebaut, so dass der Hafen niemals ganz leer laufen kann. In diesem Bauabschnitt wurde auch die auch die "Kaiser-Wilhelm-Brücke" gebaut, sie war die größte Drehbrücke Europas und führte in 9m Höhe über den Verbindungshafen. Während des 1. Weltkriegs war die Doppelstadt Wilhelmshaven-Rüstringen die größte deutsche Garnisonsstadt. Da der Seekrieg zum größten Teil in der Nordsee ausgefochten wurde, lag ein Großteil der gesamten deutschen Flotte in Wilhelmshaven oder war auf Schillig-Reede vor Wilhelmshaven stationiert. 1916 erreichte Wilhelmshaven mit einer Einwohnerzahl von ca. 81.900 Menschen einen vorläufigen Höhepunkt. Die kaiserliche Werft beschäftigte zu dieser Zeit ca. 15.000 Menschen. Nach dem verlorenen Ersten 5 Weltkrieg musste die deutsche Flotte an die Allierten übergeben werden, dadurch war Wilhelmshaven seiner Existenzgrundlage beraubt. In den 20er Jahren wurde mit dem Fremdenverkehr und dem Luftverkehr eine neue wirtschaftliche Grundlage geschaffen. 1928 wurden die Strandanlagen am Südstrand ausgebaut. Die Wiedererlangung der Wehrhoheit 1935 brachte einen neuen Aufschwung für die Jadestädte. Das im gleichen Jahr unterzeichnete deutsch-britische Flottenabkommen machte es möglich, das die Marinewerft in Wilhelmshaven in verstärktem Maße Neubauaufträge erhielt. Hitler wollte Wilhelmshaven ausbauen und zusammen mit den umliegenden Gemeinden eine halbe Million Menschen an den noch einmal erheblich ausgeweiteten Kriegshafen binden. Um bei Bombenangriffen möglichst diffuse Ziele zu bieten, werden neue Wohnsiedlungen in die Fläche verteilt. Ein städtisches Zentrum für Einkauf und Handel ist nicht vorgesehen. Läden siedeln sich in Wohnstraßen an. Kurz nach Beginn des 2. Weltkrieges beginnt der Luftkrieg über Wilhelmshaven, der die Stadt in den folgenden Jahren fast völlig zerstört. 102 Luftangriffe werden gezählt. Ganze Stadtviertel werden ausradiert. Jedoch werden nur 510 Personen getötet. Dies ist auf die hohe Zahl der Luftschutzeinrichtungen wie Bunker und Luftschutzkeller zurück zu führen. Noch heute bestimmen
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