1. Außerordentliches Konzert MAHLER Progr AK1 8.+9.9.2007 28.08.2007 15:23 Uhr Seite 2 (Schwarz/Pr

1. Außerordentliches Konzert MAHLER Progr AK1 8.+9.9.2007 28.08.2007 15:23 Uhr Seite 2 (Schwarz/Pr

Titel Progr_AK1_8.+9.9.20072007-08 31.07.2007 28.08.200711:53 Uhr 15:23Seite Uhr1 Seite 1 (Schwarz/Pr 2007| 2008 137. SPIELZEIT 1. Außerordentliches Konzert MAHLER Progr_AK1_8.+9.9.2007 28.08.2007 15:23 Uhr Seite 2 (Schwarz/Pr Der neue BMW 1er. Doppelte Freude. Der neue BMW 1er 3-Türer kombiniert puren Fahrspaß, ausgeprägtes Temperament und einzigartiges Design. Deutlich längere, rahmenlose Türen und das formvollendete Interieur betonen seinen sportlichen Charakter. Dazu bietet er Innovationen, die in diesem Segment einzigartig sind. So sorgen der BMW typische Hinterradantrieb und die optionale Aktivlenkung für mehr Dynamik. Die moderne Technik, wie direkte Kraftstoffeinspritzung, Bremsenergie- rückgewinnung sowie die Auto Start Stop Funktion, reduziert den Verbrauch und damit auch den CO2-Ausstoß. Erleben Sie bei uns die faszinierende Sportlichkeit des neuen BMW 1er 3-Türer. BMW Niederlassung Dresden Dohnaer Str. 99-101 01219 Dresden Tel. (0351)285250 Fax (03 51)2 85 25 92 www.bmwdresden.de Freude am Fahren Progr_AK1_8.+9.9.2007 28.08.2007 15:23 Uhr Seite 3 (Schwarz/Pr 3 Samstag, 8. September 2007 19.30 Uhr Sonntag, 9. September 2007 15.00 Uhr Festsaal im Kulturpalast 1. Außerordentliches Konzert Rafael Frühbeck de Burgos | Dirigent Roxana Briban | Sopran I – MAGNA PECCATRIX Ursula Füri-Bernhard | Sopran II – UNA POENITENTIUM Raquel Lojendio | Sopran III – MATER GLORIOSA Carmen Oprisanu | Alt I – MULIER SAMARITANA Susanne Resmark | Alt II – MATER AEGYPTIACA Marius Vlad | Tenor - DOCTOR MARIANUS Morten Frank Larsen | Bariton – PATER EXTATICUS Sorin Coliban | Bass – PATER PROFUNDUS ete et Coro Nacional de España Einstudierung Mireia Barrera Philharmonischer Kinderchor Dresden Einstudierung Jürgen Becker - ß. Progr_AK1_8.+9.9.2007 28.08.2007 15:23 Uhr Seite 4 (Schwarz/Pr 4 Rafael Frühbeck de Burgos Chefdirigent der Dresdner Philharmonie Progr_AK1_8.+9.9.2007 28.08.2007 15:23 Uhr Seite 5 (Schwarz/Pr 5 Liebe Konzertbesucherinnen, liebe Konzertbesucher, wir freuen uns sehr, Sie mit Spielzeitbeginn wieder im Kulturpalast begrüßen zu können! Wir danken Ihnen dafür, dass Sie uns in unsere Ausweichspielstätten gefolgt sind und wünschen Ihnen interessante und bewegende Konzerterlebnisse in der neuen Saison – am alten Ort. Ihre Dresdner Philharmonie Progr_AK1_8.+9.9.2007 28.08.2007 15:23 Uhr Seite 6 (Schwarz/Pr 6 Progr_AK1_8.+9.9.2007 28.08.2007 15:23 Uhr Seite 7 (Schwarz/Pr 7 Programm Gustav Mahler (1860 –1911) Sinfonie Nr. 8 Es-Dur – »Sinfonie der Tausend« für 3 Sopran- und 2 Altsoli, Tenor-, Bariton– und Bass-Solo, Knabenchor, 2 gemischte Chöre und großes Orchester I. Teil: Hymnus »Veni, creator spiritus.« Allegro impetuoso II. Teil: Schlussszene aus »Faust II«. Poco adagio keine Pause Fotografie von Gustav Mahler um etwa 1908 Progr_AK1_8.+9.9.2007 28.08.2007 15:23 Uhr Seite 8 (Schwarz/Pr 8 Ahasvers Traum – Theonomes Kunstverständnis und metaphysische Weltanschauung in Gustav Mahlers Achter Sinfonie von Karsten Bujara »Ich habe eben meine 8. vollendet. – Es ist das Lebensdaten des Komponisten Größte, was ich bis jetzt gemacht. Und so eigen- * 7. Juli 1860 artig in Inhalt und Form, dass sich darüber gar in Kalischt, Böhmen nicht schreiben lässt. – Denken Sie sich, dass † 18. Mai 1911 in Wien das Universum zu tönen und zu klingen beginnt. Es sind nicht mehr menschliche Stimmen, sondern Planeten und Sonnen, welche kreisen.« Gustav Mahler an Willem Mengelberg, August 1906 ustav Mahlers Achte ist keine Sinfonie. Zu- Ahasver [hebräisch »Fürst«], G mindest, wenn man sie allein aus der Traditi- ist in der Volkssage der on der Sinfonik herzuleiten versucht. Die Nachwelt Ewige Jude, im übertrage- nen Sinne ein ruhelos hat sein Opus summum zwar immer wieder in den umhergetriebener Mensch, Kontext der Sinfoniekantate, des Oratoriums, Mu- ein verfolgter, ziellos und sikdramas und Erlösungsmysteriums gestellt, doch friedlos irrender Wanderer. entziehen sich zunächst solcherlei äußere, gattungs- Nach der Legende darf der Ewige Jude bis zum Ende spezifische Verortungen dem eigentümlichen, sub- der Welt (in Varianten der jektiven Wesen des mahlerschen Œuvres. Der Kom- Legende: bis er erlöst ponist selbst nannte sie seine »Messe«, in der sich wird) nirgends ruhen und die ganze Welt als Abbild in gleichsam kosmischen muss unstet über die Erde Dimensionen widerspiegeln sollte. Eben ein tönen- wandern. Es ist seine Stra- fe dafür, dass er Christus des, sakralhymnisches Universum mittels monu- verhöhnt oder geschlagen mentaler Klanginszenierung. Die Achte ist sowohl oder ihm bei seinem Gang Mahlers persönliches Bekenntnis zum Christentum zur Kreuzigung eine kurze als auch Ausdruck seiner metaphysischen, überkon- Rast versagt hat. fessionellen Weltanschauung, verbunden mit der Idee einer universalen Sinfoniekonzeption. Wer also in dieser Hinsicht Inhalt und Form der Achten ver- stehen will, worüber sich ja nach Mahlers Ansicht »gar nicht schreiben lässt«, muss zuerst fernab al- ler Gattungsproblematik deren Eigengesetzlichkeit begreifen. Als durchaus brauchbares Erklärungsmuster hilft hier die Vorstellung der »Theonomie« (von grie- chisch theos = Gott und nomos = Gesetz, beschreibt Progr_AK1_8.+9.9.2007 28.08.2007 15:23 Uhr Seite 9 (Schwarz/Pr 9 Entstehung des Werkes 1906 bis 1907 Uraufführung 12. September 1910 in München; der Komponist leitete das Orchester des Konzertvereins München (die heutigen Münchner Philharmoniker) Aufführungsdauer ca. 90 Minuten Besetzung Solostimmen: 3 Soprane, 2 Alt, Tenor, Bariton, Bass Knabenchor 2 gemischte Chöre 4 Flöten 2 Piccoloflöten 4 Oboen die Unterwerfung unter Gottes Gesetze als Autori- Englischhorn tät. Anm. d. Red.) bzw. der »theonomen Kunst« – 4 Klarinetten (4. in Es) Bassklarinette eine Begrifflichkeit, die man vor allem auf das Werk 4 Fagotte Johann Sebastian Bachs angewendet hat. Gemeint Kontrafagott ist damit die einzigartige Synthese musikalisch-au- 8 Hörner tonomer (im Sinne gattungsunabhängiger) und 4 Trompeten 4 Posaunen außermusikalisch-theologischer Elemente in Mah- Basstuba lers Musik. Die autonome Musiksprache auf der ei- Pauken nen Seite und die theologischen Topoi der beiden Schlagwerk vertonten Texte (Pfingsthymnus Veni, Creator Harmonium Spiritus und Schlussszene aus Goethes Faust II) Klavier Orgel andererseits bilden in der Achten sozusagen eine 2 Harfen religiös-spirituelle Einheit, nämlich Mahlers theono- Celesta me Botschaft. Verbunden ist damit zugleich die 2 Mandolinen Idee einer Kunst-Religion, wie sie von den ästheti- Streicher schen Konzepten der Romantik (Wackenroder, Her- Fernorchester: der oder E. T. A. Hoffmann) gedacht wurde. Das 4 Trompeten 3 Posaunen Kunstwerk als religiöse Offenbarung, als lebendig dargestellte Religion. Doch worin liegt eigentlich Mahlers Botschaft? Progr_AK1_8.+9.9.2007 28.08.2007 15:23 Uhr Seite 10 (Schwarz/P 10 Mahler | 8. Sinfonie Gewiss, Mahler hatte ein tiefes religiöses Empfin- Ein Jahrtausend liegt den. Als Jude geboren, wollte er Zeit seines Lebens zwischen dem Text Christ sein: 1897 konvertierte er bekanntlich in »Veni creator spiritus« von Maurus (um 780 – 856, li.) Hamburg zum Katholizismus. Aus den zahlreichen und dem »Pfingsthymnus« Briefen und Erinnerungen seiner Weggefährten aus Faust II von Goethe geht eindeutig hervor, dass sich Mahler intensiv mit (1710 –1782). theologischen Fragen, katholischer Mystik und der Eschatologie auseinandergesetzt hat. Sein ganzes Streben galt der Integration in die Gemeinschaft der Christen. Und doch war sein sehnlichster Traum, den christlichen Gott und dessen Gnade zu erreichen, nichts weiter als ein Trauma. Als Kind sei ihm Ahasver, der ewige Jude, im Traum erschienen, der ihm seinen Wanderstab – »gleichsam als Sym- bol seiner ewig ruhelosen Wanderschaft« – auf- zwingen wollte. Mahler war besessen von diesem Bild des ewigen Juden und psychologisierte damit sein eigenes gescheitertes Schicksal, sah er sich doch überall als »Eindringling« und »nirgends er- wünscht«. Eine vergebliche Suche nach dem Chris- tengott. Es mag daher kaum verwundern, dass Mahler 1906 mit der Achten nach den reinen In- strumentalsinfonien (Nr. 5, 6 und 7) wieder zum Logos griff. Diesmal zum Pfingsthymnus Veni, Creator Spiritus von 830, der dem gelehrten Main- zer Erzbischof Hrabanus Maurus (780 bis 856) zu- geschrieben wird und in der Gestaltung der pfingst- Progr_AK1_8.+9.9.2007 28.08.2007 15:23 Uhr Seite 11 (Schwarz/P 11 lichen Ausschüttung des Heiligen Geistes eine der zentralen Glaubensdichtungen des Mittelalters dar- stellt. Es sei nun dahingestellt, ob ihn Mahler wirk- lich so rein zufällig in einem alten Gebetbuch ge- funden hatte. Jedenfalls habe er als »Antwort« auf diesen Hymnus »gar nichts Schöneres finden« kön- nen als die Schlussszene aus Goethes 1831 vollen- detem Faust II. Gerade diese Koppelung der beiden um eintausend Jahre auseinanderklaffenden Texte hat immer wieder Unverständnis erregt. Seit Hans Mayers vernichtendem Aufsatz Musik und Literatur liegt auf Mahlers Achter das schwere Verdikt einer »Tonschöpfung der totalen religiösen und poeti- schen Zweckentfremdung« – das Werk eines »litera- rischen Usurpators und Dilettanten«. Aber handelt es sich hier wirklich um einen so absurden Einfall eines Komponisten oder eher um ein fragwürdiges »Man hat Gustav Mahler Fehlurteil eines Germanistikprofessors? Dass Goe- als religiösen Künstler aus- the selbst diesen »herrlichen Kirchengesang« über- gegeben und gemeint, seine Werkschöpfungen setzte, dessen »Appell ans Genie« sehr hoch schätz- aus Musik und Literatur te und sogar den Berliner Freund Karl Friedrich seien zu betrachten als Zelter um eine Vertonung bat, darauf ist unlängst

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