
Engagement Realität 125 Jahre Gmundner Straßenbahn Der Transformationsprozess des kleinsten Straßenbahnbetriebes der Welt 2 Vision - Engagement - Realität INHALT 02 Inhaltsverzeichnis 03 Der Transformationsprozess des kleinsten Straßenbahnbetriebes der Welt 03 Die Strecke und ihre Vorgeschichte 05 Die Straßenbahn Gmunden 06 Einstellung oder Verlängerung 10 Vorwärts mit dem NAT 91 13 Konkrete Verlängerunspläne 16 Der Combino-Probebetrieb 17 Gesamtstudie zur Attraktivierung 24 Sanierung der Bestandsstrecke und Probebetrieb Flexity Innsbruck 25 Die Fahrzeugfrage spitzt sich zu 27 Entscheidung und Finanzierung 30 Rechtliche Verhältnisse 31 Bauetappen 34 Schienenprofil 35 Elektrische Streckenausrüstung 35 Eröffnung der Traunseetram 36 Fahrplanangebot 36 Neue Einsatzbedingungen für die historischen Wagen 41 Fazit 41 Ausblick auf die Zukunft 44 Der Verein Pro Gmundner Straßenbahn Impressum Medieninhaber und Herausgeber: Verein Pro Gmundner Straßenbahn, Kuferzeile 32, 4810 Gmunden Konzeption, Text, Archiv und Titelfoto: Otfried Knoll Teile des Textes und der Fotos sind in den Fachzeitschriften „Eisenbahn Österreich“ und „Die Schiene“2018 und 2019 erschienen. Fotocredits: siehe Bildtexte | Grafik & Layout: Torsten Veit | Druck: unitedprint.com Österreich GmbH Vision - Engagement - Realität 3 Der Transformationsprozess des kleinsten Straßenbahnbetriebes der Welt Am 1.9.2018 schlossen sich nach 124 Jahren zum letzten Mal die Remisentore für den kleinsten Stra- ßenbahnbetrieb der Welt. Zeitgleich begann mit der Inbetriebnahme der Traunseetram, wie die Gesamtstre- cke Gmunden - Vorchdorf nun ge- nannt wird, eine neue Ära des Schie- nenverkehrs im Salzkammergut. Beim Festakt zur Eröffnung stand der Stolz der aktuell Verantwortlichen, das eigentliche Bauprojekt in der vorgesehenen Zeit von vier Jahren realisiert zu haben, verständlicher- weise im Vordergrund. Diese Leis- tung ist angesichts der Komplexität der Gesamtmaßnahmen tatsächlich bemerkenswert und es gebührt den ausführenden Firmen und dem Pro- jektmanagement hierfür höchste An- Fröhliche Gesichter nach der erfolgreichen Probebefahrung der gesamten Neubau­ erkennung. strecke, v.l.n.r.: GF Günter Neumann, LT-Präs. Adalbert Cramer, Bgm. Stefan Krapf, LR Günther Steinkellner, Obmann Otfried Knoll, Stadtrat Wolfgang Sageder, Projektleiter Dass die Gmundner Straßenbahn Christoph Döderlein. Foto: Torsten Veit, 6.8.2018 ein Jahr später, am 31. August 2019, stolz ihr 125jähriges Bestehen fei- Auto bus betrieb umgestellt werden. Elektromobilität bezeichnet - zwei ert, ist aber nicht selbstverständlich. Heute wird die Traunseetram hin- Fachbegriffe, die zum Zeitpunkt der Denn sie sollte vor 30 Jahren auf gegen als Leuchtturmprojekt der Einstellungsdebatte im Jahr 1988 Anbindung Lambach Neue Mittelschule Volksschule Vorchdorf Bahnhof P&R Vorchdorf Anlage SCHLOSS-EGGENBERG WEIDACH FALKENOHREN KIRCHHAM Gemeindeparkplatz KIRCHHAM ORT ca. 100 m Kirchham Volksschule Kindergarten LAIZING EISENGATTERN NEUHUB KARL Z`NEUHUB Volksschule GSCHWANDT- Gschwandt SCHULE Gemeindeparkplatz GSCHWANDT- ca. 280 m RABESBERG UNTERM WALD Anbindung BHAK/BHAS Stadt NMS Gmunden Attnang-Puchheim Volksschule BAUMGARTEN- SEP Citybusse WALDBACH Gymnasium Wochenmarkt große neuer TRAUN Musikschule Parkgarage P&R Anlage Bahnhof KERAMIK ENGELHOF Anbindung & Esplanade Rathausplatz Lambach Klosterplatz Anbindung Franz-Josef-Platz Zentrum Neue Mittelschule Stadttheater Neue Mittelschule Volksschule Stainach- LEMBERGWEG ROSENKRANZ Volksschule Bahnhof P&R Irdning BEZIRKSHAUPT- Vorchdorf Anlage Krankenhaus Vorchdorf MANNSCHAFT Traunsee-Schifffahrt Berufsschulen SCHLOSS WEYER SCHLOSS-EGGENBERG TENNISPLATZ KUFERZEILE WEIDACH Gmunden Seebahnhof FALKENOHREN Neue Mittelschule Schloss Ort KIRCHHAM Pensionat Badeplatz Volksschule Bahnhof P&R TRAUNSEE KIRCHHAMAnlag eORT Kirchham Seilbahn ca. 100 m Volksschule Kindergarten LAIZING EISENGATTERN Aktuelles Streckenschema der Traunseetram. Die zweigleisige Neubaustrecke durch die Gmundner Innenstadt ist rot eingezeichnet. KARL Z`NEUHUB Etwa in Höhe der Haltestelle Schloss Weyer befand sich 1912 – 1990 der ursprüngliche Ausgangsbahnhof der Lokalbahn nach Vorch­ GSCHWANDT- Gschwandt SCHULE dorf, ehe dieser zum Seebahnhof verlegt wurde. Zeichnung: Projektgruppe StadtRegioTram, Fotos: Otfried Knoll GemeindeparkplatzGemeindeparkplatz KIRCHHAMGSCHWANDT ORT - Kirchham ca. 100 mca. 280 m RABESBERG Haltestelle Volksschule UNTERM WALD Anbindung BHAK/BHAS Kindergarten Stadt NMS Gmunden LAIZING Attnang-Puchheim Volksschule EISENGATTERN BAUMGARTEN- SEP Citybusse WALDBACH Gymnasium Wochenmarkt große neuer TRAUN NEUHUB Musikschule P&R Anlage Bahnhof KERAMIK Parkgarage KARL Z`NEUHUB & Esplanade Rathausplatz ENGELHOF Klosterplatz Anbindung Franz-Josef-Platz Zentrum Volksschule Stadttheater GSCHWANDTNeue Mittelschule- Gschwandt Stainach- ROSENKRANZ SCHULE LEMBERGWEG Irdning BEZIRKSHAUPT- Gemeindeparkplatz GSCHWANDT- Volksschule Krankenhaus MANNSCHAFT ca. Tr280aunsee-Schifffahrt m RABESBERG Berufsschulen SCHLOSS WEYER UNTERM WALD Anbindung TENNISPLBHAK/BHAATZ S Stadt NMS KUFERZEILE Gmunden Attnang-Puchheim Volksschule BAUMGARTENGmunden- Seebahnhof SEP Citybusse Schloss Ort WALDBACH Gymnasium WochenmarktPensionat große neuer TRAUN Musikschule Badeplatz Parkgarage P&R Anlage Bahnhof KERAMIK TRAUNSEE ENGELHOF & Esplanade Rathausplatz Seilbahn Klosterplatz Anbindung Franz-Josef-Platz Zentrum Stadttheater Neue Mittelschule Stainach- ROSENKRANZ LEMBERGWEG Irdning BEZIRKSHAUPT- Volksschule Krankenhaus MANNSCHAFT Traunsee-Schifffahrt Berufsschulen SCHLOSS WEYER TENNISPLATZ KUFERZEILE Gmunden Seebahnhof Schloss Ort Pensionat Badeplatz TRAUNSEE Seilbahn 4 Vision - Engagement - Realität Auf der einstigen Pferdebahntrasse verkehren heute die modernen Tramlink-Triebwagen und die historisch wertvollen Oldtimer. Fotos: Otfried Knoll, 31.3.2019 noch gar nicht existierten. Bedenkt Die Strecke und man, dass der seither verstriche- ihre Vorgeschichte ne Zeitraum eine ganze Generation umfasst, so können vielleicht auch Die Traunseetram, also der Zusam- den Klosterplatz weiter zum früheren jüngere Leser daraus erkennen, menschluss der Straßenbahn Gmun- Seebahnhof führt. Bei km 3,075 der wie lange Entscheidungswege im den mit der Lokalbahn Gmunden bis hierher verlängerten Straßenbahn Eisen bahnwesen dauern und wie - Vorchdorf, bildet jetzt eine rund 18 bzw. km minus 0,183 der Lokalbahn wichtig es wäre, Umsetzungszeit- km lange regionale Verkehrsachse in Gmunden - Vorchdorf (minus wegen räume zu verkürzen. Anderer seits einem Einzugsgebiet von ca. 30.000 der 1990 erfolgten Verlängerung zum ist festzuhalten, dass eine frühere Einwohnern. Sie beginnt nun im km Seebahnhof) befindet sich die Sys- Realisierung eine andere Ausfüh- 0,226 der ursprünglichen Kilometrie- temgrenze der beiden unterschied- rungsqualität von Stationen und An- rung der Straßenbahn am 2015 neu lichen Rechts- bzw. Betriebsregimes lagen und auch eine andere Fahr- errichteten ÖBB-Bahnhof Gmunden, Straßenbahn und Eisenbahn. Hinge- zeuggeneration mit sich gebracht der 61 Höhenmeter über der Stadt gen ist die Fahrleitungs-Spannungs- hätte. Damit wäre wohl nicht jenes liegt. Die Strecke führt eingleisig grenze 600V/750V erst nach dem Optimum zu erzielen gewesen, das zur Ausweiche Gmundner Keramik, Bahnhof Engelhof angeordnet. Nach mit den jetzt umgesetzten techni- von dort über die Abzweigung zur der Haltestelle Seebahnhof vereini- schen Lösungen und den Trieb- historischen Remise mit ehemaliger gen sich die beiden Richtungsgleise wagen der Type Tramlink V3 augen- Kraftstation im km 0,7, sodann durch der Straßenbahn zum Streckengleis scheinlich geworden ist. Gewerbe- und Siedlungsgebiet und der Lokalbahn nach Vorchdorf. mit der Maximalneigung von 100 ‰ Die vorliegende Festschrift be- durch das noble Villenviertel entlang Der Seebahnhof war ab 1871 die leuchtet deshalb den Gesamtkon- der Kaltenbrunerstraße, benannt stadt seitige Endstation der erst text der seit 1988 Schritt für Schritt nach dem Gmundner Bürgermeister, seit 1903 normalspurigen Strecke erfolgten Umsetzung der heutigen der 1894 die weitsichtige Entschei- Lambach - Laakirchen - Gmun- Traunseetram. Vorweg kann gesagt dung zum Bau der Straßenbahn er- den Seebahnhof. Sie war bis 1988 werden: Keine der vielen notwendi- wirkt hatte. Es folgt die Passage der von den ÖBB in dieser Relation gen Etappen, kein Bauabschnitt und engen Kuferzeile, um schließlich ent- auch im Personenverkehr betrie- keine Entscheidung wäre ohne die lang der Esplanade zum Franz-Jo- ben worden. Vorgängerin dieser Li- jeweils vorangegangene Maßnah- sef-Platz zu gelangen. nie war wiederum die Pferdeeisen- me umsetzbar gewesen. Und es ist bahn Gmunden - Linz - Budweis mit zu erwarten, dass die Traunsee tram Auf dem Franz-Josef-Platz beginnt der Spurweite von 1.106 mm: Ihr noch weitere Entwicklungsschritte ca. im km 2,2 bei der so genannten stadtseitiger Endbahnhof lag für den durchlaufen wird. Angesichts des Korsokurve die zweigleisige Neu- Personenverkehr in der Annastraße, schon heute erkennbaren Erfolges baustrecke quer durch die histori- also jenseits der Traun im Stadtteil und der Dramatik des Klima wandels sche Altstadt von Gmunden. Durch Traundorf. Das Stationsgebäude wird deren Realisierung vielleicht die Theatergasse und über den Rat- existiert noch heute. sogar deutlich dynamischer verlau- hausplatz führt sie zum Trauntor mit fen, als dies in der Vergangenheit seinen zwei Torbögen, dann weitet Für den wesentlich wichtigeren möglich war. sich der Blick auf der neu errichte- Güterverkehr führten die Gleise ten Traunbrücke zum Traunsee,
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