baukultur! Seite 5 Liebe der Jahresbericht des Bremer Zentrums Freundinnen für Baukultur erscheint diesmal mit einem baukultur! und Doppeljahrgang 2015 und 2016. Nach einem Der Jahresbericht 2015_16 ereignisreichen Jahr 2014 werden kleinere des Bremer Zentrums für Baukultur Freunde der Projekte vorgestellt und damit die kontinuier- Baukultur, liche und vielfältige Arbeit des Zentrums veranschaulicht. Ein besonderes Highlight war die Verlei- hung der »Bremer Auszeichnung für Baukul- tur« durch das b.zb und die Baubehörde. Nach einem Investor (Klaus Hübotter) und einer Bürgerinitiative (Arbeitskreis Ostertorsanie- rung) wurde Anfang 2016 mit dem ehemaligen Senatsdirektor Eberhard Kulenkampff ein Vertreter der Verwaltung sowie auf besonderen Editorial Wunsch des Geehrten auch sein engster Mitar- Was will das Bremer Zentrum beiterkreis geehrt. Die Obere Rathaushalle bil- für Baukultur? dete hierbei wie üblich den festlichen Rahmen für eine stimmungsvolle Preisverleihung. 7 Vermitteln Im Rahmen der Vorbereitung für die Ich bin überzeugt, dass wir selbst bei der Ausstellungen Veranstaltung für Herrn Kulenkampff konnten Größe mancher Herausforderung eine Vielzahl Publikationen wir feststellen, dass viele Fragestellungen an guter Ideen und Lösungen vorweisen können. Architekturführungen Verwaltung und Politik in seiner Amtszeit von Klar ist aber auch, dass diese bei einem Fokus Architektur macht Schule Mitte der 1970er bis Ende der 1980er Jahre bis auf eine Innenentwicklung mit Veränderun- heute aktuell geblieben sind: wie schaffen wir gen in der Nachbarschaft einhergehen und 17 Diskurs eine lebenswerte Stadt für Menschen in allen auf Widerspruch treffen können. Vor diesem Bremer Stadtdialog Stadtteilen? Wie können wir die Qualität in den Hintergrund schätze ich die Diskussionskultur, Zugänge zur Baukultur Quartieren verbessern? Wo und wie müssen für die das b.zb steht: der Austausch von Fach- Klartext neue Impulse in den Bereichen Wohnen, Ar- leuten untereinander und mit der Öffentlich- beiten, Kultur, Verkehr oder öffentlicher Raum keit, häufig kritisch, manchmal konfrontativ, 25 Sammeln und Forschen gesetzt werden? aber immer sachlich und respektvoll. Eine Forschungsprojekte Umgangsform, die in allen Diskussionsforma- Architekturführer ten und Ebenen unserer Stadt der Maßstab Archiv sein sollte. Bibliothek Für die nahe Zukunft plant das b.zb wieder große und wichtige Projekte, die es wert 28 Auszeichnung Baukultur sind, unterstützt zu werden. Ich danke allen 3. Bremer Auszeichnung für Mitgliedern des b.zb, Institutionen, Firmen Baukultur an Eberhard Kulenkampff und anderen Partnern, die mit finanziellem und sein Team oder ideellem Engagement in der Vergan- genheit dazu beigetragen haben, dass das Kooperationen und Raumnutzung b.zb seine für diese Stadt so wichtige Arbeit Finanzen und Förderer durchführen konnte. Dr.Joachim Lohse Senator für Umwelt, Bau und Verkehr 2 Editorial 003 Liebe Ergebnissen von Wettbewerben oder 02 Leserinnen Architekturpreisen, die wir präsentiert und haben. Aber auch Ausstellungen, die im Zusammenhang mit Studienprojekten Leser an den Hochschulen entstanden. Ein Buch mit Aufsätzen und Reden von Unser letzter Jahresbericht war von Eberhard Kulenkampff anlässlich der zwei Großereignissen bestimmt. Zum Verleihung der Bremer Auszeichnung einen konnten wir auf zehn Jahre kon- für Baukultur an den früheren Staatsrat struktiver Arbeit als lokales Baukultur- und sein Team war – neben der über- zentrum zurückblicken. Zum anderen arbeiteten Neuauflage des Buches zum konnten das b.zb mit der Publikation Bremer Sakralbau der jüngeren Zeit – »Bremen und seine Bauten – 1950 publizistischer Höhepunkt 2016. 01 bis 1979« einen wichtigen Beitrag zur Unter dem Stichwort »Diskurs« 03 baugeschichtlichen Forschung in dieser sind jene Veranstaltungen gemeint, Stadt leisten. die dem Gedanken- und Meinungs- Danach folgten zwei Jahre in austausch über wichtige baukulturelle etwas ruhigeren Gewässern, die in dem Fragen dienen. Hier konnte die Arbeit vorliegenden Bericht zusammengefasst des b.zb auf bewährte Veranstaltungs- werden. Zugleich diente diese Zeit aber formate wie den »Bremer Stadtdialog«, zur Vorbereitung weiterer größerer »Zugänge zu Baukultur« und »Klartext« 04 05 Vorhaben. An erster Stelle ist hier der zurückgreifen. Unter »Sammeln und Nachfolgeband von »Bremen und seine Forschen« sind die wissenschaftliche Bauten« zu nennen, der bis an die Ge- und die Archivarbeit im b.zb zusam- genwart heranführen wird. Des Weite- mengefasst. Die oben erwähnten 06 ren ist ein »Architekturführer Bremen + Publikationsprojekte gehören ebenso Was will das Bremerhaven« im renommierten Fach- in dieses Feld wie die Archivierung verlag DOM publishers in Vorbereitung. von Plannachlässen aus der Bremer Im Rahmen der Recherchen zu diesen Architektenschaft. Hier ist besonders Bremer Zentrum Publikationen sind wir seit einiger Zeit die Arbeit unserer ehrenamtlichen schon dabei, den digitalen »Architektur- Mitarbeiter hervorzuheben. für Baukultur? Baukultur bedeutet mehr als nur »gute führer Bremen« zu überarbeiten und zu Zu den Höhepunkten im Architektur«. Baukultur betrifft die gesamte aktualisieren. Berichtszeitraum gehörte die bereits Im vorliegenden Bericht werden erwähnte 3. Bremer Auszeichnung für Und was gebaute Umwelt einschließlich der Fragen nach zunächst der Begriff Baukultur und Baukultur an Eberhard Kulenkampff ihrer Entstehung, Nutzung, Wahrnehmung und die allgemeinen Ziele des Bremer und sein Team. In den in der b.zb- Zentrums für Baukultur erläutert, Schriftenreihe veröffentlichten Texten passierte in Veränderung. Und Baukultur zielt darauf, das verknüpft mit einem kurzen Überblick Kulenkampffs formulierte dieser unter gesellschaftliche Bewusstsein für die Bedeutung über die wichtigsten Aktivitäten aus der Überschrift »Urbanisten-Alltag in der zwölfjährigen Geschichte des b.zb. Bremen« folgenden Satz: »Man muss den ersten dieser gebauten Umwelt zu stärken und ihre Es folgen Kurzbeschreibungen zu den ständig dran sein, mit allen reden, von Qualitäten und Defizite zur Sprache zu bringen. zuletzt durchgeführten Projekten. allem wissen, an alles denken, diskutie- zehn Jahren? Gegliedert wird der Bericht nach den ren, erwägen – Präsenz ist alles, auch Diesen Gedanken verfolgt das Bremer Zentrum für Baukultur b.zb seit drei Tätigkeitsschwerpunkten des b.zb: zum Durchsetzen seiner Pläne: Nur wer seiner Gründung 2003. Zu den Gründern zählten eine Reihe von Bremer Vermitteln, Diskurs sowie Sammeln da ist, hat recht!« Institutionen wie die Architektenkammer, die drei öffentlichen Hoch- und Forschen. Eine vergleichbare Präsenz in schulen, das Focke-Museum sowie der Bausenator. Für die Aktivitäten Unter dem Stichwort »Vermit- Sachen Baukultur mag sich das b.zb bietet seit 2004 der eigene Standort im Speicher XI in der Überseestadt teln« geht es darum, Aspekte und gern auf die Fahne schreiben. einen Anlaufpunkt, gleichzeitig geht das b.zb immer wieder auch an Fragen der Baukultur einem breiten andere Orte. Die Arbeit des b.zb beinhaltet den fachlichen Experten- Publikum näher zu bringen. Die klas- Wolfgang Hübschen Eberhard Syring dialog auf den unterschiedlichen Feldern des Bauens und Gestaltens, sischen Medien dafür sind Ausstel- Vorsitzender Wissenschaftlicher wendet sich aber auch an die allgemeine Öffentlichkeit und versucht, lungen, Publikationen und Führungen. Leiter möglichst viele Zielgruppen in den Austausch über baukulturelle Im Berichtszeitraum waren es meist Fragen einzubinden. kleinere Ausstellungen, zum Teil mit 08 004 0055 schreiben = bleiben, anschauen = erfahren 10 11 Ein zweites wichtiges Standbein der Vermittlung ist die publizistische Tätigkeit. Dazu zählen die inzwischen auf 17 Bände angewachsene Schriftenreihe des b.zb sowie andere Bücher (z.B. Bremen und seine Bauten, 2014). Einige der bisher erschienenen Bände sind Ausstellungs- kataloge, andere sind thematisch allein stehende Werke beispielsweise über das Haus der Bürgerschaft (2006), das sog. Deutsche Haus am Markt (Ratscafé und Deutsches Haus, 2008) oder die Kaisenhäuser (Mehr als ein Dach über dem Kopf, 2012). Eine dritte Form der Vermittlung sind Führungen. Hier steht das unmittelbare Erleben des städtischen Raumes und seiner Gebäude 07 12 im Vordergrund. Zum einen hat das b.zb wiederholt Bremer Architekten gebeten, ihre Gebäude in Führungen vorzustellen; zum anderen bietet es ein Führungsprogramm für Gruppen an, die aus fünf feststehenden Themenrouten auswählen können oder sich ein individuelles Angebot machen lassen. In den letzten Jahren lernten ganz unterschiedliche 09 Gruppen Bremen und seine Architektur kennen, z.B. Fachgruppen, Schulklassen oder Privatgruppen. Auch auswärtigen Gästen – u.a. aus Norwegen, Dänemark, China, Südafrika oder den USA – zeigte das b.zb seine Stadt. 15 01 2003 Sunke Herlyn lädt zur Gründungs- 13 versammlung ein Dabei ist das b.zb nicht nur auf einen Blickwinkel beschränkt. Es richtet 14 02 2004 Die erste seinen Blick zurück auf die Baugeschichte der Stadt und erörtert bau- Ausstellung: Sibirische kulturelle Fragestellungen der Gegenwart und der Zukunft. Die Arbeit Holzbaukunst ist geprägt von den drei Arbeitsfeldern Vermittlung, Diskurs sowie 03 2005 Bauaktion mit Sammeln und Forschen. Darüber müssen wir uns austauschen Waller Schülern Das zweite Arbeitsfeld ist der Diskurs, der vor allem durch zwei 04 2005 Für Bremen Der Blick geht auch über Bremen hinaus Veranstaltungsreihen präsentiert wird: »Zugänge zur Baukultur« und geplant… Ausstellung Das b.zb nutzt verschiedene Formen der Vermittlung. Vielfach werden »Bremer Stadtdialog«.
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