ÜBERWACHUNGSPLAN RHEINLAND-PFALZ Zur Umsetzung Europäischer Immissionsschutzrechtlicher Vorschriften INHALTE

ÜBERWACHUNGSPLAN RHEINLAND-PFALZ Zur Umsetzung Europäischer Immissionsschutzrechtlicher Vorschriften INHALTE

ÜBERWACHUNGSPLAN RHEINLAND-PFALZ zur Umsetzung europäischer immissionsschutzrechtlicher Vorschriften INHALTE INHALTSVERZEICHNIS 2 1. RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN 3 2. ALLGEMEINE BEWERTUNG DER WICHTIGEN UMWELTPROBLEME 4 2.1 DARSTELLUNG DES LANDES RHEINLAND-PFALZ 4 2.2 LUFTQUALITÄT 4 2.3 UMGEBUNGSLÄRM 6 2.4 WASSER 7 2.4.1 SITUATION DER STOFFEINTRÄGE IN DIE GEWÄSSER 8 2.4.2 ZUSTAND DER GEWÄSSER 9 2.4.3 INDUSTRIELLE WASSERNUTZUNGEN 9 2.4.4 WÄRMEEINLEITUNGEN 9 2.5 BODEN 10 3. VERZEICHNIS DER ZU ÜBERWACHENDEN ANLAGEN 12 4. AUFSTELLUNG VON PROGRAMMEN FÜR DIE REGELMÄSSIGE ÜBERWACHUNG 13 4.1 FESTLEGUNG DER ÜBERWACHUNGSINTERVALLE FÜR VOR-ORT-BESICHTIGUNGEN 13 4.2 ZUSTÄNDIGKEIT FÜR DIE ÜBERWACHUNG VON IE-ANLAGEN 13 4.3 DURCHFÜHRUNG DER ÜBERWACHUNG VON IE-ANLAGEN 14 4.4 UMWELTINSPEKTIONSBERICHTE NACH VOR-ORT-BESICHTIGUNGEN 15 5. ÜBERWACHUNG AUS BESONDEREM ANLASS 16 6. ZUSAMMENARBEIT DER ÜBERWACHUNGSBEHÖRDEN 18 6.1 STRUKTUR- UND GENEHMIGUNGSDIREKTIONEN UND SONDERABFALLMANAGEMENT 18 6.2 STRUKTUR- UND GENEHMIGUNGSDIREKTIONEN UND UNTERE WASSERBEHÖRDEN 18 7. LINKS FÜR WEITERE INFORMATIONEN 19 ANLAGEN 20 Anhang 1 ANLAGENVERZEICHNIS 20 Anhang 2 BEWERTUNGSMATRIX RISIKOBEWERTUNG 55 Anhang 3 FORMBLATT UMWELTINSPEKTIONSBERICHT 58 IMPRESSUM 61 2 1. RECHTLICHE RAHMENBEDINGUNGEN Die am 7. Januar 2011 in Kraft getretene europäische Richtlinie über Industrie- emissionen (IE-Richtlinie) fordert in Artikel 23, dass für bestimmte Industrieanlagen und Deponien, die in Anhang I der Richtlinie aufgeführt sind, ein System für Umwelt- inspektionen von Anlagen eingeführt wird, das die Prüfung der gesamten Bandbreite an Auswirkungen der betreffenden Anlagen auf die Umwelt erfasst. Ebenfalls ist sicherzustellen, dass alle Anlagen auf nationaler, regionaler oder lokaler Ebene durch einen Umweltinspektionsplan abgedeckt sind, der regelmäßig geprüft und ggf. aktualisiert wird. Auf der Grundlage des Umweltinspektionsplans sind Programme für routinemäßige Umweltinspektionen zu erstellen. Ziel ist es, die behördliche Überwachung beson- Nach diesen Vorschriften haben Überwachungs- ders umweltrelevanter Anlagen einheitlich, sys- pläne den räumlichen Geltungsbereich, eine all- tematisch und alle Umweltbereiche integrierend gemeine Bewertung der wichtigen Umweltprob- durchzuführen. leme im Geltungsbereich des Plans, ein Ver- zeichnis der in den Geltungsbereich des Plans Dieses neue Konzept der IE-Richtlinie zur Einfüh- fallenden Anlagen, Verfahren für die Aufstellung rung von Umweltinspektionsplänen und -pro- von Programmen für die regelmäßige Über- grammen wurde für Industrieanlagen über wachung sowie für die Überwachung aus be- § 52 Abs. 1b des Bundes-Immissionsschutzge- sonderem Anlass und, soweit erforderlich, Be- setzes (BImSchG) in nationales Recht umge- stimmungen für die Zusammenarbeit zwischen setzt. § 52a BImSchG („Überwachungspläne, verschiedenen Überwachungsbehörden zu ent- Überwachungsprogramme“) konkretisiert die halten. Anforderungen an anlagenbezogene Umwelt- inspektionen. Entsprechende Regelungen fin- Der räumliche Geltungsbereich des vorliegenden den sich für Deponien in § 47 Abs. 7 des Kreis- Überwachungsplans erstreckt sich auf das Bun- laufwirtschaftsgesetzes (KrWG) i. V. mit § 22a desland Rheinland-Pfalz. Der Überwachungs- der Deponieverordnung sowie für Industrie- plan wird jährlich aktualisiert und auf den Inter- kläranlagen in § 7 Abs. 5 i. V. mit § 9 der In- netseiten der Struktur- und Genehmigungs- dustriekläranlagen-Zulassungs- und Über- direktionen (www.sgdnord.rlp.de; www.sgdsued. wachungsverordnung (IZÜV). rlp.de), des Ministeriums für Wirtschaft, Klima- schutz, Energie und Landesplanung (www.mwkel. rlp.de) sowie des Ministeriums für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten (www.mulewf.rlp.de) veröffentlicht. 3 2. ALLGEMEINE BEWERTUNG DER WICHTIGEN UMWELT- PROBLEME Im Folgenden werden die wichtigen Umwelt- stellt das verarbeitende Gewerbe. Zu den bedeu- probleme in Zusammenhang mit der Errichtung tendsten Branchen zählt in Rheinland-Pfalz die und dem Betrieb von Industrieanlagen und Chemieindustrie. Deponien an Hand der Kriterien Luftqualität, Umgebungslärm, Zustand von Fließgewässern 2.2 Luftqualität sowie Zustand des Grundwassers sowie des Bodens unter Berücksichtigung der gegebenen Die im Anhang I der IE-Richtlinie aufgeführten Umweltsituation in Rheinland-Pfalz beschrieben Tätigkeiten erfordern nach deutschem Recht und bewertet. bereits seit langem eine Genehmigung. Mit Aus- nahme der Deponien und der Industriekläran- 2.1 Darstellung des Landes Rheinland-Pfalz lagen, die einer Zulassungspflicht nach dem Kreislaufwirtschaftsgesetz (KrWG) bzw. nach Rheinland-Pfalz weist eine Gesamtfläche von dem Wasserhaushaltsgesetz (WHG) unter- 9.854 km2 auf und hat rund 4 Millionen Ein- liegen, bedürfen diese Anlagen einer immissions- wohner. Im Norden prägen die Mittelgebirge schutzrechtlichen Genehmigung nach dem Eifel, Westerwald, Hunsrück und Taunus das Bundes-Immissionsschutzgesetz. Land, im Süden sind es der Pfälzer Wald und das Oberrheinische Tiefland. Die beiden größten Zentrales Regelwerk zur Beurteilung von anlagen- Flussläufe des Landes, Rhein und Mosel, durch- bezogenen Luftschadstoffen ist die Technische ziehen Rheinland-Pfalz auf einer Länge von 295 Anleitung zur Reinhaltung der Luft (TA Luft), km bzw. 233 km. die umfassend die Anforderungen, die bei der Genehmigung von industriellen und gewerblichen Das Rhein-Main-Gebiet, das Rhein-Neckar- Anlagen zu beachten sind, konkretisiert. Sie Dreieck und das Koblenz-Neuwieder Becken enthält zum einen Immissionswerte zum Schutz bilden besondere Ballungsgebiete, die beiden der menschlichen Gesundheit, Anforderungen ersteren mit Verbindung zu den benachbarten zur Ermittlung der Vor-, Zusatz- und Gesamt- Bundesländern Hessen und Baden-Württemberg. belastung, Festlegungen zur Bewertung von Immissionen, zum anderen Anforderungen zur Rheinland-Pfalz ist mit ca. 42 % Waldfläche das Vorsorge gegen schädliche Umwelteinwirkungen, Bundesland in Deutschland mit dem höchsten z. B. Emissionswerte, deren Überschreiten nach Waldanteil. Der Anteil der Landwirtschaftsfläche nach dem Stand der Technik vermeidbar ist, beträgt ebenfalls ca. 42 %. Bestimmende land- emissionsbegrenzende Anforderungen, die dem wirtschaftliche Produktionsrichtung ist der Wein- Stand der Technik entsprechen oder auch An- bau mit ca. 40 % der Betriebe. forderungen zur Ableitung von Abgasen. Das produzierende Gewerbe (ohne Baugewerbe) Durch Anwendung dieser Vorschriften der TA Luft umfasst einen Anteil von ungefähr 24 % an der in jedem einzelnen Genehmigungsverfahren ist Bruttowertschöpfung, rund ein Fünftel hiervon ein hohes Schutzniveau für das Schutzgut Luft 4 grundsätzlich gewährleistet. Darüber hinaus zur Entwicklung der Immissionssituation in gibt es für bestimmte Anlagenarten spezielle Rheinland-Pfalz enthält der Bericht „Daten und Verordnungen, in denen weiterführende Fakten zur Umwelt in Rheinland-Pfalz“ (www. emissionsbegrenzende Anforderungen festgelegt mulewf.rlp.de). sind, z. B. die Großfeuerungsanlagenverordnung (13. BImSchV), die Abfallverbrennungsverordnung Die geltenden Luftimmissionsgrenzwerte zum (17. BImSchV) sowie die Lösemittelverordnung Schutz der menschlichen Gesundheit werden (31. BImSchV). mit Ausnahme des Jahresmittelgrenzwertes für Stickstoffdioxid in Rheinland-Pfalz eingehalten. In Folge der Anwendung dieser Vorschriften, des Entsprechend besteht Handlungsbedarf beim Einsatzes verbesserter Abgasreinigungstechniken Luftschadstoff Stickstoffdioxid und zwar in den und effizienterer Produktionsprozesse ist eine Städten Koblenz, Ludwigshafen und Mainz an deutliche Verminderungen der Freisetzung an- Straßen mit hohem Verkehrsaufkommen. Daher lagenbezogener Luftschadstoffe erreicht worden. wurden für Koblenz, Ludwigshafen und Mainz Der Schadstoffausstoß rheinland-pfälzischer Luftreinhaltepläne aufgestellt, die u. a. auf der Industrieanlagen ist seit dem Jahr 2004 um rund Internetseite des LUWG (www.luwg.rlp.de) 30 Prozent von ca. 70.000 t pro Jahr auf ca. veröffentlicht sind. 50.000 t pro Jahr gesunken. Deutlich vermindert hat sich der Ausstoß an Stickstoffoxiden (-12 %), Durch die Verringerung der Stickoxidemissionen Schwefeloxiden (-9 %) und Feinstäuben (-79 %). im Industriebereich konnten die Jahresmittel- Angestiegene Kohlenmonoxidemissionen werte für Stickstoffdioxid bis Mitte der neunziger (ca. 20 %) sind hauptsächlich auf höhere Jahre deutlich gesenkt werden, seitdem stag- Produktionskapazitäten der Betriebe zurückzu- nieren sie aber. Gründe hierfür sind der ver- führen. Nähere Informationen zur Art, Menge breitete Einsatz von Oxidationskatalysatoren sowie räumlichen Verteilung relevanter Schad- und der gestiegene Anteil der Dieselfahrzeuge stoffemissionen in Rheinland-Pfalz können dem im Verkehrsbereich, was zu erhöhten primären „Emissionskatasterbericht für genehmigungs- Stickoxidemissionen führt und die erfolgreichen bedürftige Anlagen“ (www.mulewf.rlp.de) Emissionsminderungen im Industriebereich entnommen werden. kompensiert. Weitere grundlegende Verbesse- rungen werden deshalb erst mit Einführung Weitere Informationen zu Schadstofffreisetzungen neuer Abgastechniken und der Einführung der sowie zu Verbringungen von Abwasser und Ab- Abgasnormen EURO 6/IV im Jahr 2014/2015 fällen großer Industriebetriebe finden sich im erwartet. Aber auch die im Zuge der IED-Um- Schadstofffreisetzungs- und -verbringungsregister setzung verschärften NOx-Grenzwerte für (PRTR), das auf dem Portal Thru.de (www.thru.de) Großfeuerungsanlagen und Abfallverbrennungs- eingesehen werden kann. und -mitverbrennungsanlagen

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