Aufgabenstellungen 1. (S. 20) Syntaktische Struktur Weisen Sie den folgenden Sätzen eine syntaktische Struktur zu, soweit das nach dem Muster von 7 möglich ist. a. Karla wandert aus b. Karl stopft Strümpfe c. Paula schreibt ihrem Sohn einen Zettel 2. (S. 27) Diathese, semantische Rollen a) Zu welchem Aktivsatz gehören die folgenden Passivsätze? a. Abel ist von Kain mit der Axt erschlagen worden b. Karl wird von Paula der größte Angeber genannt c. Dem Manne kann geholfen werden d. Karl wird verrückt e. Hier wird gearbeitet b) Geben Sie die semantischen Rollen an, die den Verbkomplementen in den Sätzen unter a) zugeordnet sind. 3. (S. 36) Wortarten: die Numeralia Ein Wortartenkontinuum eigener Art stellen die Bezeichnungen für Kardinal­ zahlen dar. Machen Sie sich das am Kontext wegen x Dollar klar, wobei Sie, soweit möglich, wegen mit Genitiv verwenden. 4. (S. 55) Artikulationsort a) Geben Sie das Merkmal für den Artikulationsort bei folgenden Konsonan­ ten an: [m] (Flamme); [r;:] (Sichel); [IJ] (singen); [3] (Courage); [g] (Wagen); [z] (Reise); [x] (Woche); [f] (Affe); [d] (Ruder); [R] (Ware); [p] (Hupe); [1] (Halle); [n] (Kanne); U1 (Esche); [s] (gießen). b) Nennen Sie möglichst viele Konsonanten des Deutschen, deren Artikula­ tionsort mit a. labial b. velar c. alveolar d. palatal zu kennzeichnen ist. 342 I Aufgaben S. (S. 58) Artikulierendes Organ a) Geben Sie die Merkmale für das artikulierende Organ bei den Konsonanten aus Aufgabe lb an. b) Nennen Sie möglichst viele koronale Konsonanten des Deutschen. Welche Artikulationsorte haben sie? c) Was ist das Gemeinsame der Konsonantfolgen [pf] (Pfahl); [ts] (Zahn); [lt] (alt); [nt] (rennt); [mp] (Lump); [mpf] (Dampf)? 6. (S. 59) Artikulationsart a) Ordnen Sie in der folgenden Menge von Obstmeuten jedem Plosiv den Frikativ zu, der ihm artikulatorisch am ähnlichsten ist: [p] (Klappe); [f] (Waffe); [s] (Kasse); UJ (Asche); [t] (Matte); [k] (Backe); [x] (Wache). b) Was spricht dagegen, die Konsonanten des Deutschen in die Hauptklassen nasal und oral einzuteilen? 7. (S. 63) Konsonantartikulation, Zusammenfassung Nennen Sie Artikulationsort, Artikulationsart und Artikulator der Konsonan­ ten, deren Artikulation in den folgenden Skizzen dargestellt ist. Nennen Sie zu jeder Skizze die zugehörigen Konsonanten. Aufgaben I 343 8. (S. 63) Analphabetische Lautdarstellung Otto jespersen (1913: 259) verwendet folgendes System zur artikulatorischen Beschreibung von Sprachlauten. Die analphabetischen Zeichen. jespersen gibt dazu folgende Erläuterungen (mit Verweisen in seinem Buch): >>Lateinische Buchstaben (:a bis :1) bezeichnen die Artikulationsstellen s. 2. 41; werden entweder als Exponenten oben angebracht oder mit : versehen (:a usw.); Zwischenstandpunkte (:ab= näher an :a als an :b usw.; blc genau in der Mitte zwsichen :b und :c s. S. 17, Anm. Griechische Buchstaben (a bis t;) bezeichnen die artikulierenden Organe: a Lippen 2.11; ß Zungenspitze 3.1; y Zungenfläche 4.1; o Gaumensegel 5.1; E Stimmbänder 6.1; t; Atmungsorgane 7.1 - Nebenzeichen A Unterkiefer 2.9; ß Zäpfchen 5.8. -Sternchen (bei ß, y) 4.21. Zahlzeichen (neben a, ß, y, o, E stehend) bedeuten Grad und Form der Öffnung: 0 Verschluß 2.11; 1 und 2 Enge, 1 rillenförmige und 2 spaltförmige, s. 2.22, 3.4, 3.5; o2 5.41; d Stimme 6.131, E2 Hauch 6.16; 3 usw. größere Öffnungen; a3, 344 I Aufgaben a5, a7 runde Lippenöffnungen 2.51; a4, a6, aB spaltförmige Lippenöffnungen 2.52; y3, y5, y7 dünne Zungenflächenöffnungen, y4, y6, y8 breite Zungen­ flächenöffnungen 4.5 ff.; o3 grösste Senkung des Gaumensegels 5.5; E3 Blasen 6.17.- Zwischenstufen (1 2 zwischen 1 und 2 usw.) s. S. 21 Anm. Zu den Zeichen parallel stehn I für Seitenöffnungen 2.31, 3.8 (EI Flüstern 6.15), R für Rollen oder Schnurren 2.32, 3.71, 5.8, 6.14, und V für Kesselraum 4.21. Zahlzeichen, neben~ stehend, bedeuten Druckabstufungen 7.1. Punkt bzw. Doppelpunkt(. oder .. ) bedeutet Verweilen in der Stellung, s. S. 61 Anm. 2 und 12.12. Strich (-) bedeutet Bewegung oder Gleiten, 2.6; wird die betreffende Stellung nicht erreicht, so wird dies durch (bezeichnet, vgl. 6.51 und über 0 5.61, 6.64. Gänsefüsschen (") bedeuten Ruhestelle des betreffenden Organs. Angabe der Passivität der Zungenspitze (ße usw.) vgl. S. 41, Anm. 2.<< Was ist der Vorteil eines solchen Systems? Benennen Sie die Laute [p], [IJ], [s], [I] und [v] in diesem System. 9. (S. 64) Vokale, Zungenhöhe und Frontierung Bestimmen Sie die Merkmale der Vokale in den folgenden Wörtern nach Zungenhöhe und Frontierung: Beet, Los, Mut, Wahn; Lied, Krieg; den, näht. 10. (S. 67) Vokale des Englischen a) Ordnen Sie die in der folgenden Skizze wiedergegebenen Lippen- und Zungenpositionen den Vokalen in den englischen Wörtern food, father, head, heed, had, hid, good zu (nach Ladefoged 1993). Aufgaben I 345 b) Beschreiben Sie die Vokale aus a) artikulatorisch und weisen Sie ihnen Positionen im Vokalviereck zu. 11. (S. 70) Vokale, Länge und Gespanntheit a) Nennen Sie Wörter, in denen die Vokale folgende Merkmale haben. a. geschlossen/vornlungerundet/lang b. geschlossen/vornlungerundet/kurz c. geschlossen/vorn/gerundet/kurz d. halboffen/hinten/gerundet/kurz e. halbgeschlossen/hinten/gerundet/lang f. halbgeschlossen/vorn/gerundet/ungespannt b) Beschreiben Sie die Vokale in den folgenden Wörtern in Hinsicht auf Länge und Gespanntheit: Militär, libidinös, Literatur, jovial, fossil. 12. (S. 79) Konsonantenschema für das Deutsche Kahler (1990) setzt für das Deutsche 21 Konsonanten an, die durch folgende Beispielformen illustriert werden. Passe Tasse Kasse Baß daß Gasse Masse nasse lange fasse reiße rasche Wasser reise Garage dich Dach hasse ja Rasse lasse Suchen Sie die den gekennzeichneten Buchstaben bzw. Buchstabenfolgen ent­ sprechende Laute aus dem IPA heraus und erstellen sie danach das Kon­ sonantschema für das Deutsche. 13. (S. 80) Vokalschema für das Deutsche a) Monophthonge. Kahler (1990) gibt folgendes Vokalschema für das Deut­ sche an. a, a: 346 I Aufgaben a. Geben Sie für jeden Vokal ein Beispiel b. Warum wird bei zwei Vokalen ein Längungszeichen hinzugefügt? c. Für welche Paare von gespanntenlungespannten Vokalen entsteht ein Darstellungsproblem? b) Kohler transkribiert die Diphthonge in beiden, Beuten und bauen als [m], [::n], [au]. Tragen Sie die Diphthonge ins Vokalviereck ein, indem Sie einen Pfeil vom ersten zum zweiten Vokal des Diphthongs ziehen. 14. (S. 81) Transkription Transkribieren Sie folgende Wörter nach den für das Deutsche dargelegten Konventionen Laut für Laut. a. Lage, Wagen, liegt, Regen, regnen, wanken, wirklich, hungern, traurig, trauriger, reisen, reißen, reiben, reist, reißt, reibst. b. Balkon, Garage, sozial, Friseur, Demonstrant, souverän 15. (S. 82) Enge vs. weite Transkription Schon im IPA von 1949 wurden für Beispieltranskriptionen Übersetzungen der Äsop-Fabel vom Nordwind und der Sonne verwendet. Der erste Satz dieses Textes lautet: >>Einst stritten sich Nordwind und Sonne, wer von ihnen beiden wohl der Stärkere wäre, als ein Wanderer, der in einen warmen Mantel gehüllt war, des Weges daherkam.<< Vergleichen Sie die drei folgenden Transkriptionen dieses Satzes. a. ams 'ftmtn zr<; 'n:JHtvmt un 'ZJn<:l, veH f<:ln im 'bmdn vol d<:!H 'ftEHk<:!H<:l veH<:l, als am 'vand<:!H<:!H, dEif m am 'vaffm 'mant~ Q<:!,hYlt vaff, d<:!s 'veg<:ls da'heffkarm. b. ~nst 'ftntl) zr<; 'mrtvmt unt 'z:Jn<:l, ve:t? bn 'i:n<:ln 'b~dl) vo:l de:t? 'fterk<:lr<:l ve:r<:l, als ~n 'vand<:!Ift?, de:t? m ·~n<:ln 'varm<:ln 'mantl g<:!,hYlt va:t?, des 've:g<:ls da'h~:l?ka:m. c. ?~ns'Jtffitl}ZI<;'n~tvmtun'z:Jn<:l lv~f<:lni:l}l;>~dnl,lVO:'l<;le'ft~k<:lH<:lve'If<:l I ?alz~IIJ'vand<:!Ift? IQE'ls"m~n'va:rhmant'lg<:l,hYlthva~ I Q<:!S 've:g<:!s<;la'ht;ekha:m II 16. (S. 85) Substitutionstest a) Die Segmentierung einer Lautform in kleinste Segmente kann man errei­ chen, indem man durch Vergleich mit anderen Formen alle kleinsten kommutierbaren Abschnitte aufsucht. Führen Sie das Verfahren für die Formen [bal] (Ball) und [ve:t] (weht) durch. b) Meistens findet man nicht alle Formen, die zu einer vollständigen Analyse entsprechend a) notwendig sind. Wie kann man dann verfahren? Machen Sie einen Versuch mit der Form [bRo:t] (Brot). Aufgaben I 34 7 c) Die Segmentierung kann man auch erreichen, indem man Formen sucht, die mit der zu segmentierenden Form in den isolierten Segmenten jeweils übereinstimmen. Segmentieren Sie die Form [kman] (kennen), indem Sie Formen suchen, die mit dieser vom rechten Rand aus gesehen in einem, zwei, drei usw. kleinsten Segmenten übereinstimmen (Beispiel nach Bas­ bf2Jll/Wagner 1985: 10). 17. (S. 87) Komplementäre Verteilung a) Die Konsonanten [1] und [r] sind im Koreanischen komplementär verteilt. Beschreiben Sie die Verteilung dieser Konsonanten (nach Gleason 1955: 57). [1] [1] [r] flapped 1 kal that'll go 8 ilkop seven 15 immi name 2 kunHl shade 9 ipalsa barher 16 kiri road 3 mul water 10 onHlppam tonight 17 kHfam then 4 pal leg 11 pulphyan discomfort 18 kafifo to the street 5 phal arm 12 silkwa fruit 19 safam person 6 saul Seoul 13 tHlchaiJ window 20 ufi we 7 tatHl all of them 14 almana howmuch 21 yal'Hm summer [1 f] are in complementary distribution and form one phoneme. State this distribution. /H/ is a high back unrounded vowel. b) Beschreiben Sie die Verteilung von [h] und [I]] in Einsilbern des Deutschen. Sind die beiden Konsonanten Allophone desselben Phonems? 18. (S. 89) r-Laute Meinhold/Stock (1982: 131 f.) nehmen drei Allophone von /R/ an, nämlich [R], [H] und [e]. Als mögliche Umgehungen werden betrachtet (1) Morphemanlaut (Rat, treten), (2) nach kurzem Vokal außer in Affixen (Narr), (3) in den Präfixen er, her, ver, zer und dem Suffix er, (4) nach langem Vokal vor Silbengrenze (Gehorsam), (5) nach langem Vokal in einsilbigen Wörtern (Moor). Stellen Sie Vermutungen darüber an, welches der Allophone in den einzelnen Positionen in der sog.
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