www.riviera.rimini.it MALATESTA & MONTEFELTRO DER PROVINZ RIMINI PROVINZ DER HÜGELN DEN IN ENTDECKUNGSREISE AUF MONTEFELTRO: & MALATESTA MALATESTA & MONTEFELTRO: AUF ENTDECKUNGSREISE IN DEN HÜGELN DER PROVINZ RIMINI 1 Provinz Rimini Assessorat für Tourismus Leiter Symon Buda In Zusammenarbeit mit dem Kulturassessorat der Provinz Rimini Texte Grafische Gestaltung Rita Giannini Relè - Tassinari/Vetta (Leonardo Sonnoli, Redaktion Irene Bacchi) Marino Campana Koordination Michela Fabbri Pressestelle und Amt für Kommunikation Seitenumbruch Cora Balestrieri Litoincisa87, Rimini (Licia Romani) Die Fotos stammen aus dem Fotoarchiv Übersetzung der Provinz Rimini Helga Schenk, Link Up, Rimini Ein Dank geht an die Fotografen: Druck L. Bottaro, P. Bove, Graph, Pietracuta C. De Luigi, S. Di Bartolo, di San Leo (Rimini) L. Fabbrini, R. Gallini, D. Gasperoni, L. Liuzzi, 1. Auflage 2011 M. Lorenzi, Martinini, R. Masi, G. Mazzanti, Malatesta & Montefeltro M. Migliorini, T. Mosconi, ist eine touristisch-kulturelle PH Paritani, D. Piras, Veröffentlichung zur V. Raggi, E. Salvatori, kostenlosen Verteilung R. Urbinati, Urbino Multimedia 6 NATUR VOM MEER BIS ZU DEN BERGEN 12 IDENTITÄT UND GESCHICHTE ZWEI RIVALISIERENDE SIGNORIE 22 WEHRHAFTE BAUTEN KASTELLE, BURGEN, FESTUNGEN 32 GLAUBE UND ORTE DER SEELE SPIRITUALITÄT VON DER FRÜHGESCHICHTE BIS ZUR AUFKLÄRUNG 44 BEDEUTENDE KUNSTWERKE VON DER RÖMISCHEN PRACHT ÜBER DIE ANFÄNGE DER RENAISSANCE BIS ZUR ZEITGENÖSSISCHEN KUNST 50 MAGIE UND MYSTERIUM AUF DEN SPUREN VERBORGENER GEHEIMNISSE 58 KULINARISCHE GENÜSSE EIN REICH GEDECKTER TISCH 64 SPORT UND AKTIVURBLAUB JEDEM SEIN LIEBLINGSSPORT 70 RIMINI DAS ANTIKE RIMINI 78 DAS MARECCHIA-TAL VON DEN HÜGELN UM RIMINI ZUM HISTORISCHEN MONTEFELTRO Santarcangelo di Romagna Poggio Berni Torriana Verucchio San Leo Maiolo Novafeltria Talamello Sant’Agata Feltria Pennabilli Casteldelci 160 DER MONTE TITANO DIE ALTE REPUBLIK SAN MARINO 166 DER MARANO DIE LIEBLICHE LANDSCHAFT UND SANFTEN HÜGEL DES MARANO Coriano Montescudo 184 DAS CONCA-TAL VON DEN HÜGELN DER MALATESTA ZU DEN GEBIETEN DER MONTEFELTRO Gradara San Giovanni in Marignano Morciano di Romagna San Clemente Montecolombo Gemmano Montefiore Conca Saludecio Mondaino Montegridolfo Nähere Informationen auch auf unserer Website: www.riviera.rimini.it NATUR 6 VOM MEER BIS ZU DEN BERGEN Eine Das Meer an der Adriaküste von Rimini ist unmittelbar umgeben abwechs- von markanten Wachtposten, Burgen und befestigten Orten: In lungsreiche weniger als einer Stunde erreicht man die Hügel und Berge Provinz im Rimineser Hinterland. Nur in wenigen Provinzen lassen sich Meer, Berge und Hügel so dicht beieinander finden. Das Umland ist weitgehend geprägt durch die Spuren der Arbeit der Menschen, die dort seit Jahrhunderten Wein, Oliven, Getreide, Futterpflanzen und Gemüse anbauen. Doch es gibt auch noch Landstriche mit naturbelassenem Waldbestand und wild wachsenden Pflanzen. In den beiden größten Tälern kann man auf bequemen Radwegen an den Flüssen Marecchia und Conca entlangradeln und dabei verborgene Schluchten entdecken, wie beispielsweise die Klamm des Marano, der in Coriano in einen schönen Flusspark mündet. Der Marecchia entspringt auf dem Monte della Zucca, nicht weit von der Quelle des Tibers, wo die Region Emilia Romagna an die Toskana angrenzt. Dort sprudelt er in einem Wirbel von Wassertropfen aus einer Wiese hervor und sucht sich dann mit der ungezähmten Kraft des Wildwassers, das sich alle paar Jahrzehnte ein neues Flussbett sucht, seinen Weg zum Meer. Dabei fließt er zunächst durch den in der Romagna gelegenen Teil des Montefeltro-Gebiets, streift San Marino und mündet in Rimini ins Meer, wo er umgeleitet wurde, um das Wasser im Hafenkanal nicht zu stören. Im Tal gleitet der Blick über beschauliche lehmige Hügel und stößt plötzlich auf schroffe Sandsteinformationen und Felsen, die an den Seiten des Flusses aufragen. Sie stammen ursprünglich 7 8 Links Riviera di Rimini, der Strand Oben Panorama des oberen Marecchia-Tals 9 nicht von hier, erst der so genannte gravitative Schlammstrom des Marecchia hat sie vor Millionen von Jahren wie Flöße vom Tyrrhenischen Meer hierher transportiert, wo sie sich auf den früher vom Meer umspülten Lehmböden ablagern konnten. Anziehungspunkte für Naturfreunde sind die Kreideadern in Torriana, wo es auch ein Wildschutzgebiet (Oasi di Protezione faunistica) gibt, und ganz in der Nähe das Umwelt-Bildungszentrum des WWF (Oasi di Ca’ Brigida) in Verucchio. Und weiter oben im Tal geht es zu der unberührten grünen Berglandschaft um Casteldelci und zum Naturpark Sasso Simone e Simoncello mit dem dazugehörigen Besucherzentrum (Museo naturalistico) in Pennabilli. Der Naturpark liegt mit seinen 4847 Hektar zum Teil in der Provinz Rimini und zum Teil in der Provinz Pesaro-Urbino und besitzt zwei Tafelberge, so dass man meinen könnte in Colorado zu sein. Der Conca entspringt auf dem mehr als 1200 Meter hohen Monte Carpegna, dessen Gipfel fast den ganzen Winter von Schnee bedeckt ist und der über Skilifte verfügt. Er fließt durch Dörfer der Provinz Pesaro hinab bis in die Provinz Rimini und mündet dann im eleganten Portoverde der Gemeinde Misano in die Adria. 1878 wurde im Flusslauf ein Staudamm errichtet, so dass ein künstlicher See, das Staubecken des Conca, entstand. Dieser See liegt zwischen den zu Rimini gehörenden Gemeinden Misano Adriatico (dem Ortsteil Santa Monica mit der Autorennstrecke Misano World Circuit) und San Giovanni in Marignano; von der nahen Autobahn A14 ist er gut zu sehen. Heute wird das Becken hauptsächlich landwirtschaftlich genutzt und gehört zum Conca-Flusspark dazu. Von der Adriaküste kommend trifft man im Conca- Tal auf die ersten Hügel des Apennin, die vor Millionen von Jahren vom Meer umspült waren. Es ist eine sehr reizvolle Landschaft mit Feldern, auf denen Getreide, Futterpflanzen und Wein angebaut werden, und mit Olivenhainen, die berühmt sind für die hohe Qualität ihrer Ölfrüchte. Weiter flussaufwärts trifft man auch hier auf eine wilde, ursprüngliche Natur, die zu Spaziergängen unter Kastanien und in den Wäldern von Montefiore Conca und Gemmano einlädt. Oder man folgt den Bächen mit ihrer über weite Strecken wildwüchsigen Vegetation und erfreut sich an der erstaunlichen Vielfalt von Blumen und Pflanzen wie Erlen und zahlreichen Orchideenarten. Doch diese Gegend birgt noch eine ganz seltene Perle: In der Gemeinde Gemmano bietet sich dem Betrachter ein grandioses Naturschauspiel, das wegen seiner geologischen Formation und Tierwelt fasziniert. Es handelt sich um die Grotten von Onferno inmitten eines 123 Hektar großen Naturreservats, das wegen seines unbestreitbaren naturkundlichen Werts unter besonderen Schutz gestellt wurde. Die Karstformation der Höhlen umschließt mehr als 750 Meter lange Gänge, die von einem Bach in das gipshaltige Gestein gegraben wurden, Rechts Der Marecchia-Fluss bei Ponte Messa 10 und beherbergt eine der zahl- und artenreichsten Fledermauskolonien ganz Italiens. Außerdem befinden sich ganz in der Nähe das sehenswerte Ventena- Tal zwischen Gemmano und Montefiore Conca, und in Mondaino lassen sich kleine Kostbarkeiten entdecken, wie das Val Mala und der botanische Garten Arboreto mit 6000 Baumarten auf neun Hektar Fläche, der gleichzeitig auch als Umwelt-Bildungszentrum fungiert. Und schließlich hat man von den Anhöhen der Provinz an vielen Stellen eine atemberaubende Aussicht. Hier wirkt die Schönheit der Landschaft ebenso monumental, wie die vielen mehr als hundertjährigen “Urväter” der Bäume, die sich über das ganze Gebiet verteilt finden. 11 IDENTITÄT UND GESCHICHTE 12 ZWEI RIVALISIERENDE SIGNORIE Ein Blick Die Geschichte des Hügellands um Rimini reicht weit in die zurück in die Vergangenheit zurück. Sie begann mit den ersten bedeutenden Geschichte Ansiedlungen der villanovianischen Kultur in der Eisenzeit in Verucchio und wurde später von der großen römischen Kultur geprägt. Doch erst die Jahrhunderte des Mittelalters und der Renaissance verliehen dem gesamten Territorium seine charakteristische Gestalt und hinterließen unauslöschliche Spuren im Stadtbild, in der Architektur und den Denkmälern, die sich noch heute in den Ortschaften zwischen der Ebene und dem Hügelland der Provinz Rimini bewundern lassen. Die zentrale Rolle spielten dabei vom 12. bis zum 15. Jh. zwei Signorie, die Herrschaft der Malatesta und die der Montefeltro. Ihre Geschicke sind unmittelbar mit dem gesamten Territorium verflochten, das seinen unvergleichlichen Reichtum und seine Schönheit nicht zuletzt ihnen verdankt. Beide Adelsfamilien stammen vom Montefeltro-Gebiet und gingen von dort auf die Suche nach Territorien, über die sie als Signori herrschen konnten. Die Erweiterung ihrer jeweiligen Herrschaftsbereiche im Norden und Süden der Täler führte natürlich zu Spannungen. Die Montefeltro erhielten im 13. Jh. die Grafschaft Urbino, nachdem sie schon fast ein Jahrhundert lang über das Gebiet des Montefeltro geherrscht hatten. Gleichzeitig gehörte den Malatesta (die ursprünglich Malatesti hießen) das Land um Pennabilli, und sie hatten sich bis nach Verucchio und ins mittlere Marecchia-Tal ausgebreitet. Die Rivalitäten verschärften sich, bis sie schließlich in der ersten 13 Links Sigismondo Pandolfo Oben Malatesta (Detail) im Tempio Malatestiano Fresko von Piero della (Malatesta-Tempel) Francesca, Tempio in Rimini Malatestiano in Rimini 15 Hälfte des 15. Jh. unter der zupackenden und entschlossenen Führung von Sigismondo Pandolfo Malatesta, dem Herren von Rimini und Fano, und dem Herzog von Urbino Federico da Montefeltro (beides päpstliche Vikare) offen zum Ausbruch
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