Schriftliche Anfrage

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Drucksache 17 / 13 586 Schriftliche Anfrage 17. Wahlperiode Schriftliche Anfrage der Abgeordneten Susanne Graf (PIRATEN) vom 08. April 2014 (Eingang beim Abgeordnetenhaus am 09. April 2014) und Antwort Auf die Plätze, Kitas, Stopp! – Abgelehnte und wartende Projekte im Kita- Ausbauprogramm Im Namen des Senats von Berlin beantworte ich Ihre fordernissen ausschlaggebend für die Entscheidung, Schriftliche Anfrage wie folgt: welchen Vorhaben der Vorrang gegeben worden ist. Anträge wurden von Seiten der Antragstellerinnen 1. Wie viele und welche Träger haben in den Jahren und Antragsteller zurückgezogen. 2012 und 2013 für welche Kita-Ausbau- und Neubau- projekte Mittel aus dem Landesprogramm “Auf die Plät- Die Vergabeentscheidungen basieren auf der Förder- ze, Kitas, los” in welcher Höhe beantragt, aber nicht be- richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen für willigt bekommen (bitte nach Bezirken aufschlüsseln)? Maßnahmen zum bedarfsgerechten Ausbau der Kinderta- a) Was waren jeweils die konkreten Gründe für die gesbetreuung in Berlin (Förderrichtlinie – Kitaausbaupro- Ablehnung der Bewilligung der Mittel? gramm). Danach müssen folgende Voraussetzungen für eine Förderung erfüllt sein: 3. Nach welchen konkreten Kriterien entscheidet der Senat über die Vergabe der Mittel aus dem Landes- Das beantragte Projekt muss einen Beitrag zur Ge- programm “Auf die Plätze, Kitas, los!”? währleistung eines bedarfsgerechten Versorgungs- netzes leisten bzw. zu entsprechenden Versorgungs- Zu 1. und 3.: Die Veröffentlichung der abgelehnten strukturen aus gesamtstädtischer Sicht beitragen. Anträge ist nach Sozialgesetzbuch (SGB) §§ 35 SGB I, 61 Das Vorhaben muss notwendig und dringlich sein ff SGB VIII, 67 SGB X rechtlich nicht zulässig, da Rück- und zum Defizitabbau beitragen. schlüsse auf Geschäftsgeheimnisse der Träger gezogen Das Vorhaben muss den Prinzipien der Wirtschaft- werden können. Im Jahr 2012 wurden insgesamt 80 An- lichkeit, Sparsamkeit und Effizienz Rechnung tragen träge mit einem Antragsvolumen von 15.786.953,17 € und eine entsprechende Kosten-Nutzen-Relation abgelehnt. Im Jahr 2013 mussten 156 Anträge mit einem aufweisen. Antragsvolumen von 48.749.139,79 € abgelehnt werden. Die Projektträger müssen Eigenmittel (ggf. auch Drittmittel) einsetzen. Ablehnungsgründe waren u.a.: Das Projekt muss tragfähig und nachhaltig sein. Anträge waren nicht prüffähig. Die beschriebenen Vorhaben waren nach den Vor- Zur Beurteilung der Bedarfsgerechtigkeit des bean- gaben der Förderrichtlinie nicht förderfähig. Dies tragten Projekts wird der oben genannte Kita-Bedarfsatlas war bspw. dann der Fall, wenn Träger den Eigenan- herangezogen. Der Bedarfsatlas wurde von der Senats- teil nicht nachweisen konnten, das vorgesehene Pro- verwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft in jekt nicht in einer Bezirksregion lag, die im Kita- enger Abstimmung mit den Berliner Jugendämtern erar- Bedarfsatlas als förderfähig ausgewiesen war, die beitet. Er wird in regelmäßigen Abständen aktualisiert. Zuwendung im Bewilligungszeitraum nicht hätte Der Bedarfsatlas stellt eine Grundlage zur Einschätzung abgerufen werden können oder das Projekt durch die des bestehenden und des prognostischen Platzbedarfs in Kindertagesstättenaufsicht nicht genehmigungsfähig den Berliner Bezirksregionen (Lebensweltlich Orientier- war. ten Räumen) dar. Er kategorisiert die Bezirksregionen Anträge waren grundsätzlich förderfähig, aber in der nach der Dringlichkeit des Platzbedarfs. Jede Förderent- vergleichenden Beurteilung anderen Anträgen unter- scheidung setzt darüber hinaus eine individuelle Prüfung legen. In der Regel waren das Kosten-Nutzen- des Bedarfs und eine Bedarfsbestätigung durch das örtli- Verhältnis sowie die Übereinstimmung mit gesamt- che Jugendamt voraus. städtischen und auch sozialräumlichen Handlungser- Die Drucksachen des Abgeordnetenhauses sind bei der Kulturbuch-Verlag GmbH zu beziehen. Hausanschrift: Sprosserweg 3, 12351 Berlin-Buckow · Postanschrift: Postfach 47 04 49, 12313 Berlin, Telefon: 6 61 84 84; Telefax: 6 61 78 28. Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 586 2. Wie viele und welche Träger haben in den Jahren 5. Wie viele und welche Träger haben in den Jahren 2012 und 2013 für welche Kita-Ausbau- und Neubau- 2012 und 2013 für welche Kita-Ausbau- und Neubau- projekte Mittel aus dem Investitionsprogramm “Kinderbe- projekte Mittel aus dem Landesprogramm “Auf die Plät- treuungsfinanzierung” in welcher Höhe beantragt, aber ze, Kitas, los!” bewilligt bekommen (bitte nach Bezirken nicht bewilligt bekommen (bitte nach Bezirken aufschlüs- aufschlüsseln)? seln)? a) Wie lange hat es jeweils gedauert, bis die Baumaß- a) Was waren jeweils die konkreten Gründe für die nahme begonnen wurde? Ablehnung der Bewilligung der Mittel? b) Wie lange hat es jeweils gedauert, bis die Baumaß- nahme beendet wurde? Zu 2.: Berlin standen im Rahmen des Investitionspro- gramms „Kinderbetreuungsfinanzierung“ 2008 - 2013 Zu 4. und 5.: Es liegt keine Datengrundlage vor, die Bundesmittel in Höhe von 87.443.730 Euro zur Schaffung eine Aussage über den durchschnittlichen Zeitraum zwi- und Sicherung von Betreuungsplätzen für Kinder unter schen Einreichung eines Antrages bis zum Baubeginn und drei Jahren zur Verfügung. der Fertigstellung von Projekten zulässt. Die Fristen zur Antragstellung und zur Verwendung der Fördermittel für Insgesamt sind im Programmzeitraum 1.823 Anträge die Programmjahre 2012 und 2013 sind der Förderrichtli- auf Gewährung von Fördermitteln eingegangen. Das nie - Kitaausbauprogramm in der Fassung vom Antragsvolumen betrug insgesamt 211.562.936,66 Euro. 03.07.2012 sowie in den individuellen Bescheiden gere- 936 Anträge wurden positiv beschieden. Die übrigen 887 gelt. Fristen für die Einreichung von Anträgen waren: Anträge in Höhe von insgesamt 124.119.206,66 Euro wurden abgelehnt, sofern sie nicht im Einzelfall durch Förderjahr 2012: Antragstellerinnen und Antragsteller selbst zurückgezo- 30.10.2012 für Leistungen aus der Programmart gen worden sind. Ablehnungsgründe waren unter ande- Starthilfe. rem: 15.08.2012 für Leistungen aus der Programmart „Bauliche Maßnahmen“. Die Anträge waren nicht prüffähig. Die beschriebenen Vorhaben waren nach den Vor- Förderjahr 2013: gaben des Bundes nicht förderfähig. 15.09.2013 für Leistungen aus der Programmart Die Anträge waren grundsätzlich förderfähig, aber in Starthilfe. der vergleichenden Beurteilung anderen Anträgen 30.09.2012 und 31.03.2013 für Leistungen aus der unterlegen. In der Regel waren das Kosten-Nutzen- Programmart „Bauliche Maßnahmen“. Verhältnis sowie die Übereinstimmung mit gesamt- städtischen und auch sozialräumlichen Handlungser- Die Bescheiderteilung im Rahmen der Maßnahmeart fordernissen ausschlaggebend für die Entscheidung, „Starthilfe“ erfolgte sukzessive nach Antragseingang und welchen Vorhaben der Vorrang gegeben worden ist. individueller Prüfung. Die Bescheiderteilung im Rahmen der Maßnahmeart „Bauliche Maßnahmen“ erfolgte nach Eine Auflistung der abgelehnten Anträge nach Bezir- Feststellung der Gesamtantragslage, einer vergleichenden ken liegt nicht vor. Im Übrigen wird auf die Antwort zu Bewertung der Projekte und der individuellen Antragsprü- Frage Nr. 1 verwiesen. fung. Die bewilligten Fördermaßnahmen sollen innerhalb von 3 Monaten nach Bescheiderteilung begonnen werden. Im Rahmen des zweiten Investitionsprogramms „Kin- derbetreuungsfinanzierung“ 2013 - 2014 standen Berlin Der folgenden Tabelle ist die Anzahl der bewilligten Bundesmittel in Höhe von 27.670.595 Mio. € zur Verfü- Projekte pro Bezirk zu entnehmen: gung. Innerhalb der Antragsfristen wurden 227 Anträge gestellt. Bis zum 31.3.2014 konnten 156 Zuwendungsbe- 2012 2013 scheide erlassen werden. Projekte Projekte Charlottenburg-Wilmersdorf 5 12 Friedrichshain-Kreuzberg 4 13 4. Welcher Zeitraum vergeht im Durchschnitt vom der Einreichung des Antrags für die Bewilligung der Mittel Lichtenberg 3 19 aus dem Landesprogramm bis zum Baubeginn und bis zur Marzahn-Hellersdorf 5 9 Fertigstellung? Mitte 11 15 a) Wie kurz war jeweils der kürzeste und wie lang war Neukölln 3 17 jeweils der längste Zeitraum? Pankow 16 21 b) Welche Fristen sind hierbei vorgesehen und wo Reinickendorf 2 8 sind diese geregelt? Spandau 5 5 Steglitz-Zehlendorf 3 10 Tempelhof-Schöneberg 4 12 Treptow-Köpenick 8 20 Gesamt 69 161 2 Abgeordnetenhaus Berlin – 17. Wahlperiode Drucksache 17 / 13 586 In den Anlagen sind zwei Tabellen beigefügt, die nä- here Auskünfte über die positiv beschiedenen Projekte in den Förderjahren 2012 (Anlage 1) und 2013 (Anlage 2) geben. Es liegen keine Erkenntnisse darüber vor, wie viel Zeit jeweils zwischen der Bewilligung der Mittel bis zum Baubeginn bzw. bis zum Bauende der in der Steuerungs- verantwortung der Träger liegenden Projekte verging. 6. Welche Ausbau- und Neubauprojekte wurden in den Jahren 2012 und 2013 bewilligt, sind aber immer noch nicht fertiggestellt? a) Bis wann ist mit einer Fertigstellung jeweils zu rechnen? 7. Welche Gründe liegen dem Senat für Ausbau- oder Neubauverzögerungen von bewilligten Projekten vor? Zu 6. und 7.: Die in 2012 geförderten Projekte wurden fertiggestellt. Die Verwendungsnachweisprüfung ist noch nicht abgeschlossen. Für die in 2013 geförderten Projekte kann noch keine Aussage getroffen werden. Es ist zu berücksichtigen, dass einige Projekte erst spät im Jahr 2013 beschieden werden konnten. In 2013 wurden unter Zuhilfenahme von Verpflichtungsermächtigungen auch 9 überjährige Projekte genehmigt, die im Laufe des Jahres 2014 fertiggestellt werden. Gründe für Verzögerungen können u.a.

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