„Organisiert die Welt!“ Leben und Werk des Friedens- Nobelpreisträgers Alfred Hermann Fried (1864-1921) Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde (Dr. phil.) der Universität Bremen vorgelegt von Petra Schönemann-Behrens Diese Arbeit lag in ihrer ursprünglichen Fassung dem Promotions- ausschuss Dr. phil der Universität Bremen als Dissertation vor. Für die Veröffentlichung wurde sie im größeren Umfang inhaltlich und stilistisch überarbeitet und gekürzt. Insbesondere wurde die ur- sprüngliche detaillierte Gliederung zugunsten einer besseren Lesbar- keit aufgegeben, die Geschichte der Friedens-Warte in den biogra- phischen Text eingearbeitet und das Theoriekapitel (4.4.) erweitert. Zudem wurde wegen ungeklärter Lizenzrechte auf einen Großteil der ursprünglichen Bebilderung verzichtet. 1. Gutachter: Prof. Dr. Karl Holl, Universität Bremen 2. Gutachter: Prof. Dr. Dieter Riesenberger, GHS Paderborn Das Kolloquium fand am 10. 12. 2004 statt. INHALTSVERZEICHNIS 1 EINLEITUNG ......................................................................................... 7 2 KINDHEIT UND JUGEND IN WIEN..................................................... 13 2.1 Die frühen Jahre ...................................................................................... 13 2.2 Buchhändlerlehre und erste pazifistische Erfahrungen......................... 23 3 DIE BERLINER JAHRE 1884-1903..................................................... 36 3.1 Vom Buchhandlungsgehilfen zum Verleger ........................................... 36 3.2 Alfred H. Fried & Cie. ............................................................................. 41 3.3 Der Weg in die Friedensbewegung.......................................................... 48 3.4 Ideen und Impulse.................................................................................... 74 3.5 Alfred H. Fried und die Sozialdemokratie.............................................. 84 3.6 Im Umfeld der Haager Konferenz........................................................... 91 3.7 Scheitern in Berlin ................................................................................. 117 4 DIE WIENER JAHRE 1903 – 1915.................................................... 137 4.1 Zögernde Heimkehr............................................................................... 137 4.2 Fried, Suttner und die ÖFG .................................................................. 145 4.3 Haager Impulse...................................................................................... 157 4.4 Die Grundlagen des „revolutionären Pazifismus”................................ 171 4.5 Integration und Anerkennung............................................................... 187 4.6 Ehrungen: Friedensnobelpreis 1911 und Ehren-Doktorat 1913 .......... 196 4.7 Der Verband für internationale Verständigung ................................... 209 4.8 Vor dem großen Krieg ........................................................................... 219 5 IM SCHWEIZER EXIL 1914/15 – 1919.............................................. 232 5.1 Umzug nach Bern ...................................................................................232 5.2 Im Kreuzfeuer der Kritik 1916..............................................................253 5.3 Schweizer Exil 1917 bis Kriegsende.......................................................267 5.4 Die letzten Monate in der Schweiz.........................................................279 5.5 Exkurs: Exil oder Präexil?.....................................................................296 6 ÜBERALL FREMD ............................................................................ 299 6.1 Über München zurück nach Wien.........................................................299 6.2 Nachrufe und Gedenkblätter .................................................................320 7 DIE ZEIT DANACH – HINTERBLIEBENE UND NACHFOLGER...... 329 7.1 Therese Fried..........................................................................................329 7.2 Die Entwicklung der Friedens-Warte nach 1921 ..................................340 7.3 Fried und der deutsche Pazifismus nach 1921 ......................................351 8 SCHLUSSTHESEN............................................................................ 358 9 QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS................................... 362 10 ANHANG ........................................................................................ 380 10.1 Stammbaum der Familie Fried..............................................................383 10.2 Programm des revolutionären Pazifismus 1908....................................384 10.3 Werkverzeichnis Alfred H. Frieds.........................................................386 10.4 Tabellarischer Lebenslauf Alfred Hermann Fried ...............................395 Danksagung An dieser Stelle möchte ich mich bei all denen bedanken, die mir in Archiven und Bibliotheken bei der Auffindung des weit gestreuten Quellenmaterials behilflich waren oder mich durch ihr freundliches Interesse ermutigten. Bedanken möchte ich mich namentlich bei Frau H. Weiss, der Matrikenführerin der jüdischen Gemeinde in Wien, die mir bei der Auffindung der Daten über die Familie Fried behilflich war, Herrn Hermann Staub vom Archiv des Börsenvereins des deutschen Buchhandels, dem ich wichtige Auskünfte über das Verlagswesen des 19. Jahrhunderts verdanke, Frau Anne C. Kjelling vom Archiv der Nobelstiftung in Oslo, die mir die Vor- schlagsunterlagen der Preisverleihung an Fried als Kopien zur Verfügung stellte, Herrn Dr. Peter Grupp vom Politischen Archiv des Auswärtigen Amtes in Berlin, der mir einen Großteil der Recherche nach relevanten Akten abnahm, Frau Statius Muller von der Bibliothek des Friedenspalastes in Den Haag, die bei meinem eintä- gigen Besuch schon alle relevanten Unterlagen herausgesucht und vorbereitet hatte, Frau Kornelia Lange vom Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, die für mich die Freimaurer-Bestände des Archivs nach Einträgen Frieds durchsah, Frau Ina Tautorat vom Esperanto-Zentrum Berlin, die so freundlich war, mir in Esperanto geschriebene Briefe und Postkarten zu übersetzen, Herrn Teger vom Landesverband Jüdischer Gemeinden Sachsen-Anhalt, der mir den Kontakt zu Frau Trude Simon- sohn in Frankfurt vermittelte und nicht zuletzt dem Bibliothekar der Unibibliothek Oldenburg Herrn Erich Ries, der mich bei meinen häufigen Besuchen im Sonderle- sesaal mit gleichbleibender Freundlichkeit unterstützte. Mein besonderer Dank gilt auch Herrn Gregor Pickro vom Bundesarchiv in Kob- lenz, der mir besonders in der mittleren Phase meiner Arbeit mit fachkundiger Hilfe und persönlichem Interesse zur Seite stand. Ihm ist auch zu danken, dass der wert- volle Nachlass von Frieds Neffen Prof. Dr. Berthold Simonsohn, auf den ich bei meinen Recherchen stieß, ins Bundesarchiv Koblenz überführt werden konnte. E- benso gilt mein Dank Frau Bernadine Pejovic vom Völkerbundarchiv in Genf, die mir bei meinen mehrfachen Recherchen vor Ort immer freundlich behilflich war und mir die Möglichkeit bot, im größeren Umfang Dias und Fotos für eine Auswertung in Oldenburg zu machen. Ohne die großzügige Reiseunterstützung der Berghof-Stiftung, die mir Prof. Dieter Senghaas vermittelte, wären viele wichtige Archivreisen sicherlich nicht möglich gewesen, dafür möchte ich mich ganz besonders bedanken, ebenso für die Unterstüt- zung von Prof. Karl Holl, der meine Arbeit während der fünf Jahre ihrer Entstehung als Doktorvater begleitete. Von besonderer Bedeutung für mich war die Bekanntschaft mit Frau Trude Simon- sohn, der Witwe Berthold Simonsohns, die mir in vielen persönlichen Gesprächen über die Familie berichtete und mir den von ihr verwalteten Nachlass Therese Frieds, der letzten Ehefrau A. H. Frieds zur Überführung in den Fried-Nachlass nach Genf anvertraute. Neben meinem Mann verdanke ich ihr zu aller erst die Motivation, auch in schwierigen Zeiten die Arbeit weiterzuführen. Zuletzt will ich noch meiner Familie für die langen Jahre der Geduld und Unterstüt- zung danken, insbesondere meinem Mann, der mich auf fast allen Reisen begleitete, die unzähligen Fotos machte und mich und den Computer am Laufen hielt. Für das sorgfältige Lesen der Korrekturen danke ich weiterhin Marlies Wieben. Ganz beson- ders danke ich meiner Freundin Heike Tiaden für ihre die ganzen Jahre über andau- ernde seelische Unterstützung in unseren unzähligen „Freitags-Gesprächen“, ihre Reisebegleitung und die Tatsache, dass sie sich ebenfalls, trotz eigener persönlicher Belastungen und ohne „vom Fach“ zu sein, der mühsamen Arbeit unterzogen hat, diese Arbeit Korrektur zu lesen. Einleitung Seite 7 1 Einleitung Die Idee zu dieser Arbeit entstand bereits 1986, während ich an meiner Magisterar- beit in Germanistik über den Roman „Die Waffen nieder!“ von Bertha von Suttner arbeitete. Bei den Hintergrundrecherchen zum Leben und Wirken der Suttner stieß ich immer wieder auf den Namen Alfred Hermann Fried, der mal als ihr Sekretär, mal als gleichberechtigter oder sogar führender Mitstreiter, mal aber auch als eine Art Gegenpart dargestellt wurde. Der Versuch, etwas Licht in dieses Dunkel zu brin- gen, verlief in der Kürze der Zeit weitgehend erfolglos, da keine aussagekräftige Biographie existierte. Obwohl ich selbst durch die erste Berufstätigkeit und die Gründung einer Familie in den nächsten Jahren nicht weiter recherchierte, verfolgte ich doch den Buchmarkt, immer in der Erwartung, die große Popularität Bertha von Suttners und friedenspoli- tischer Themen,
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