Strategie- Und Handlungskonzept

Strategie- Und Handlungskonzept

Stadt Bernburg (Saale) Strategie- und Handlungskonzept für die Ortsteile Aderstedt Baalberge Biendorf Crüchern Gröna Kleinwirschleben Leau Peißen Plömnitz Poley Preußlitz Weddegast Wohlsdorf Bearbeitet im Auftrag der Stadt Bernburg (Saale) Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt • Alsleben 2011 / 2012 Stadt Bernburg (Saale) Strategie- und Handlungskonzept für die Ortsteile Aderstedt Baalberge Biendorf Crüchern Gröna Kleinwirschleben Leau Peißen Plömnitz Poley Preußlitz Weddegast Wohlsdorf Endfassung 2013 Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Bearbeiter: Dipl.-Ing. Th. Gräsle, Dipl.-Ing. Th. Söhrmann A. Körtge, K. Müller Strategie- und Handlungskonzept für die Ortsteile - 2 - Stadt Bernburg (Saale) • Salzlandkreis Inhalt Seite 1.0 Vorbemerkung 3 2.0 Demografische und raumordnerische Rahmenbedingungen 5 2.1 Bevölkerungsentwicklung und demografischer Wandel 5 2.1.1 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose 2008 bis 2025 für Sachsen-Anhalt 5 2.1.2 Die Bevölkerungsentwicklung in den Ortsteilen 8 2.1.3 Prognosemodell des Flächennutzungsplans 30 2.2 Landesraumordnung 31 2.3 Regionale Raumordnung 33 2.4 Vorbereitende Bauleitplanung (Flächennutzungsplanung) 35 3.0 Fachliche Projektstudien 35 3.1 Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft 36 3.2 Kultur, Freizeit, Sport und Tourismus 42 3.3 Städtebau, Wohnen und Verkehr 47 3.4 Handel und kommunale Infrastruktur 58 3.5 Landschaft und Umwelt 68 3.6 Soziales Miteinander 69 4.0 Strukturkonzept 70 5.0 Bestimmung von Handlungsschwerpunkten 72 5.1 Positionsbestimmung u. räuml. Handlungsschwerpunkte d. Ortsteilentwicklung 72 5.1.1 Aderstedt 73 5.1.2 Baalberge 75 5.1.3 Biendorf 77 5.1.4 Crüchern 79 5.1.5 Gröna 81 5.1.6 Kleinwirschleben 83 5.1.7 Leau 84 5.1.8 Peißen 86 5.1.9 Plömnitz 88 5.1.10 Poley 89 5.1.11 Preußlitz 91 5.1.12 Weddegast 93 5.1.13 Wohlsdorf 94 Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Alsleben Strategie- und Handlungskonzept für die Ortsteile - 3 - Stadt Bernburg (Saale) • Salzlandkreis 1.0 Vorbemerkung Die Einheitsgemeinde Stadt Bernburg (Saale) besteht in der gegenwärtigen Form seit dem 01.01.2010. Das Gemeindegebiet ist seither neben Bernburg selbst in acht Ort- schaften gegliedert, die die früheren Gemeindegrenzen aufnehmen: Aderstedt, Baal- berge, Biendorf, Gröna, Peißen, Poley, Preußlitz und Wohlsdorf. Dabei bestehen ei- nige Ortschaften nicht nur aus dem gleichnamigen Ortsteil, sondern umfassen weite- re: Zu Baalberge gehört Kleinwirschleben, zu Poley Weddegast, zu Preußlitz Leau und Plömnitz sowie zu Wohlsdorf der Ortsteil Crüchern, d. h insgesamt dreizehn Orts- teile. Die Aufteilung spiegelt den zeitlichen Kontext der Gebietsveränderungen wie- der: Die alte Stadt Bernburg entstand durch Eingemeindungen im 19. und 20. Jahr- hundert; die Ortschaften/ Ortsteile hingegen wurden erst 2003 (Aderstedt) und 2010 (übrige Ortschaften) eingegliedert. Bernburg und seine Ortsteile Zuerst galt es die neue kommunale Struktur in den Köpfen und Herzen der Einwoh- nerinnen und Einwohner im Allgemeinen sowie der Mitglieder in den politischen Gre- mien ankommen zu lassen und mit Leben zu füllen. Es ist in Bernburg geübte Hand- lungsweise, sich neben der Flächennutzungsplanung auch über das Instrument eines Stadtentwicklungskonzeptes über Ziele der mittel- bis längerfristigen Entwicklung der Stadt auseinander zu setzen und klar zu werden. Das Stadtentwicklungskonzept ist zuletzt in 2009 überarbeitet worden und konnte daher die jüngsten Eingemeindungen nicht berücksichtigen. Ebenso liegt die Veröffentlichung der "5. Regionalisierten Be- Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Alsleben Strategie- und Handlungskonzept für die Ortsteile - 4 - Stadt Bernburg (Saale) • Salzlandkreis völkerungsvorausberechnung Sachsen-Anhalt 2009 bis 2025" nach dessen Erstel- lung. Die Stadt hat daher das Büro für Stadtplanung Dr.-Ing W. Schwerdt beauftragt, das vorliegende Strategie- und Handlungskonzept für die Ortsteile mit Aussagen über deren Entwicklungsmöglichkeiten unter den Bedingungen des demografischen Wan- dels zu erarbeiten. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen 1) haben sich im vergangenen Jahrzehnt erheblich geändert und wirken unmittelbar auf die kommunalen Entwicklungsvorgän- ge. So hatte das Bau- und Raumordnungsgesetz 1998 den durch die Wiedervereinigung ausgelösten Schub im Städtebaurecht mit seinen Sonderregelungen wieder im Bau- gesetzbuch zusammengefasst. Mit Änderungen des Baugesetzbuches in 2001 wur- den die Umweltverträglichkeitsprüfung bei bestimmten Projekten in die Bebauungs- planung eingeführt und schließlich 2004 in einer größeren Änderung des Baugesetz- buches (Europarechtsanpassungsgesetz EAG-Bau) die Prüfung der Umweltauswir- kungen bestimmter Pläne und Programme in das deutsche Recht umgesetzt. Das EAG-Bau hat neben einer Reihe weiterer Änderungen die Integration der umweltbe- zogenen Anforderungen des europäischen Gemeinschaftsrechts in die kommunale Bauleitplanung zum Ziel mit z. T. wesentlichen Auswirkungen auf deren Entwicklung (Ausgleichsflächen, Flächenpool usw.). Mit der Änderung des Baugesetzbuches vom Dezember 2006 wird die umfassende Anwendung der Umweltprüfung in den Bauleitplänen revidiert und besondere Rege- lungen für die Innenentwicklung, d.h. für die Nachverdichtung von bebauten Gebie- ten, die Wiedernutzbarmachung von baulichen Brachflächen und für die Entwicklung und Erhaltung von zentralen Versorgungsbereichen getroffen. Diese Vorgaben die- nen dem sparsamen Umgang mit Grund und Boden und sollen andererseits die Ver- sorgungsinfrastruktur auch im Hinblick auf eine älter werdende Gesellschaft in zu- mutbaren Entfernungen gewährleisten. Für die Steuerung der kommunalen Entwicklung bedeutsam sind weiterhin die neuen Regelungen zur Förderung des Klimaschutzes 2) aus dem Jahre 2011. Mit ihnen soll ausdrücklich geregelt werden, dass die Ausstattung des Hoheitsgebietes mit Einrich- tungen, Anlagen und sonstigen Maßnahmen, die dem Klimawandel entgegenwirken oder der Anpassung an den Klimawandel dienen, im Flächennutzungsplan der zu- ständigen Gebietskörperschaft dargestellt werden kann. Zum Jahresbeginn 2012 traten mit der Novelle des Erneuerbare Energien- Gesetzes 3) Regelungen in Kraft, mit denen kleinere Biogasanlagen und größere Gaseinspeisungsanlagen, Windenergie und Photovoltaik an Verkehrswegen weitere Bedeutung gewinnen. 1) vgl. Runkel in: Baugesetzbuch 2007, 10. Auflage, Bundesanzeiger Verlag 2) vgl. Gesetz zur Förderung des Klimaschutzes bei der Entwicklung in Städten und Gemeinden vom 22. Juli 2011 3) vgl. EEG 2012 Büro für Stadtplanung Dr.-Ing. W. Schwerdt Alsleben Strategie- und Handlungskonzept für die Ortsteile - 5 - Stadt Bernburg (Saale) • Salzlandkreis 2.0 Demografische und raumordnerische Rahmenbedingungen 2.1 Bevölkerungsentwicklung und demografischer Wandel 2.1.1 5. Regionalisierte Bevölkerungsprognose 2008 bis 2025 für Sachsen-Anhalt Die Betrachtungen zur zukünftigen Bevölkerungsentwicklung basieren auf der 5. Re- gionalisierten Bevölkerungsvorausberechnung für Sachsen-Anhalt (5. RBP) des Sta- tistischen Landesamts. Sie setzt auf dem Bevölkerungsstand vom 31.12.2008 auf und wurde bis zum Jahr 2025 bis zur Gemeindeebene berechnet. Es werden dabei voraussichtliche mittel- und längerfristige Entwicklungen der Bevölkerung, unterglie- dert nach Geschlecht und Alter, aufgezeigt. Die Annahmen über die wahrscheinliche Entwicklung der Geburten, Sterbefälle sowie der Zu- und Fortzüge berücksichtigen die demografische Entwicklung in den vorhergehenden Jahren und sich abzeichnen- de Veränderungen. Es wird das wahrscheinlichste Szenario als Annahme gewählt. Dabei ist zu beachten, dass die Bevölkerungsentwicklung der jüngsten Vergangen- heit von Kreis zu Kreis differenziert und äußerst diskontinuierlich verlaufen ist. Unter den getroffenen Annahmen wird nach den Ergebnissen der 5. Regionalisierten Bevölkerungsprognose das Land Sachsen-Anhalt bis zum Jahr 2025 18,6 Prozent seiner Einwohner verlieren. Der prognostizierte Bevölkerungsrückgang für den Salz- landkreis sowie die Stadt Bernburg (Saale) liegt mit -23,7% bzw. -24,5 Prozent deut- lich schlechter. Nachdem von 1989 auf 2008 die Bevölkerung in den Kommunen auf dem heutigen Gebiet von Bernburg bereits um ein Viertel zurückgegangen ist, bedeu- tet ein erneuter Einwohnerverlust von einem Viertel eine enorme Herausforderung für die Gemeinschaften in den Orten, die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit der Verwal- tungen und die Anpassung der Infrastrukturen. Auf Grund des Alters der 5. RBP (Ausgangsjahr 2008) liegen inzwischen für die Jahre 2009 und 2010 (für Bernburg auch 2011) die tatsächlichen Einwohnerzahlen vor. Lie- gen die für das Land und den Kreis tatsächlich eingetretenen Rückgänge nur leicht unter den vorhergesagten, so sind die Einwohnerverluste in Bernburg mit einem Rückgang von 1,6% (bis 2010) bzw. 1,9% (bis 2011) statt prognostizierter 3,2% bzw. 4,8% deutlich milder ausgefallen. Es bleibt abzuwarten, ob diese relativ positive Ent- wicklungstendenz von Dauer ist oder nur auf kurzzeitig wirkenden Effekten beruhte. Eine 'Entwarnung' für den Anpassungsbedarf auf den demografischen Wandel kann nicht daraus gefolgert werden, da er nicht allein auf der Anzahl der Bevölkerung son- dern auch auf dessen Altersstruktur beruht. Bei fortgesetzt geringerem Bevölkerungs- rückgang als vorhergesagt mindert sich lediglich der zeitraumbezogene Anpassungs- druck. Hauptanteil an der Bevölkerungsentwicklung hat das anhaltende Geburtendefizit, da dadurch die älteren Jahrgänge erheblich stärker besetzt sind als die jungen Jahrgän- ge. Durch geburtenschwache Jahrgänge nach der Wende und durch

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