Siedlungsforschung. Archäologie

Siedlungsforschung. Archäologie

Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie 22, 2004 Die Umwandlung der ursprünglichen Naturlandschaft in unsere heutige, nahezu überall vom Menschen geformte Umwelt mit all ihren positiven und negativen Elementen ist ein wechselvoller Prozeß, der viele Jahrtausende von der Altsteinzeit bis zur Gegenwart gedauert hat. Obwohl das Interesse an der Entwicklung der Kulturlandschaft schon seit einiger Zeit immer größer geworden ist, fehlten bis jetzt für das deutschsprachige Mittel- europa spezielle Publikationsorgane, worin die historisch-genetisch orientierte Sied- lungsforschung in ihrer ganzen zeitlichen und sachlichen Breite zu Wort kommen konnte. Mit der Zeitschrift »Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geo- graphie« steht nun ein eigenes interdisziplinäres und internationales Publikations- organ für diesen wichtigen Bereich zwischen den Fächern zur Verfügung. Im Untertitel sind die hauptsächlich beteiligten Fächer genannt, was aber keinesfalls als Abschließung gegenüber anderen Wissenschaftsbereichen, die einen Beitrag zur historisch-genetischen Siedlungsforschung leisten können, zu verstehen ist. Räum- lich liegt der Schwerpunkt auf dem deutschsprachigen Mitteleuropa; andere euro- päische Siedlungsräume, vor allem die Nachbargebiete, werden ergänzend und vergleichend berücksichtigt. Die Zeitschrift »Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie« enthält Aufsätze, Miszellen, Rezensionsartikel, Berichte und Bibliographien. 1. Aufsätze a) Aufsätze zu einem Schwerpunktthema: In der Regel die Beiträge der wissenschaftlichen Jahrestagung des »Arbeitskreises für genetische Siedlungsforschung in Mitteleuropa« b) Weitere Aufsätze zu anderen Themenbereichen 2. Miszellen und Rezensionsartikel a) Miszellen b) Rezensionsartikel 3. Berichte a) Tagungsberichte b) Forschungsberichte c) Gelegentlich Literaturberichte 4. Bibliographien a) Gelegentlich zusammenfassende Bibliographien zu speziellen Themen Sonderdruck Siedlungsforschung Archäologie – Geschichte – Geographie Band 22 in Verbindung mit dem Arbeitskreis für genetische Siedlungsforschung in Mitteleuropa herausgegeben von Klaus Fehn, Dietrich Denecke, Hans-Rudolf Egli, Eike Gringmuth-Dallmer, Franz Irsigler, Winfried Schenk VERLAG SIEDLUNGSFORSCHUNG BONN 2004 SCHRIFTLEITUNG Geschäftsführende Herausgabe sowie Schriftleitung für Berichte Prof. Dr. Klaus Fehn: Geographisches Institut der Universität Bonn – Historische Geographie, Meckenheimer Allee 166, 53115 Bonn. Tel.: 02 28 / 73 58 71, Email: [email protected] Schriftleitung für Aufsätze Prof. Dr. Franz Irsigler: Fachbereich III der Universität Trier, Geschichtliche Landeskunde, Postf. 3825, 54296 Trier. Tel.: 06 51 / 2 01 33 16, Email: [email protected] Schriftleitung für Miszellen, Rezensionsartikel und Bibliographien Prof. Dr. Dietrich Denecke: Geographisches Institut der Universität Göttingen, Goldschmidtstr. 5, 37077 Göttingen. Tel.: 05 51 / 39 80 74 REDAKTION Drs. Peter Burggraaff: Büro für historische Stadt- und Landschaftsforschung, ࡆ Geographisches Institut der Universität Koblenz, Universitätsstraße 1, D-56070 Koblenz, Tel.: 02 61 / 287 22 86, Email: [email protected] Die Zeitschrift erscheint in einem Band von ca. 300 Seiten im Verlag »Siedlungs- forschung« in Bonn. Bei den persönlichen Mitgliedern des »Arbeitskreises für genetische Siedlungsforschung in Mitteleuropa« ist der Bezugspreis im Jahres- beitrag enthalten (Anmeldungen an die Geschäftsstelle: Meckenheimer Allee 166, 53115 Bonn). Der Nachdruck von Beiträgen ohne Genehmigung des Verlages ist auch bei Quellenangabe nicht gestattet. Alle Rechte, auch die des auszugsweisen Nach- drucks, der photomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung bleiben vorbe- halten. Der Bezug erfolgt unmittelbar bei der Geschäftsstelle (ࡆ Geographisches Institut der Universität, Historische Geographie – Meckenheimer Allee 166, D-53115 Bonn, Tel.: 02 28 / 73 58 71) oder über den Buchhandel. Herstellung: Hartmann Satz + Druck / Mignon-Verlag, Graf-Galen-Str. 1b–c, 53129 Bonn ISSN: 0175–0046 INHALT Schwerpunktthema: Kernräume und Peripherien Dietrich Denecke Zentrale und periphere Räume und Standorte in der Kulturlandschaft: Der östliche Ostseeraum in historisch-geographischer Perspektive 7 Mit 3 Abbildungen Franz Irsigler Der Rhein-Maas-Raum – ein europäischer Kernraum oder die Überschneidungszone mehrerer Peripherien? . 33 Günter Mangelsdorf Kernräume und Peripherien der Besiedlung der Wikinger im Ostseegebiet . 47 Mit 1 Abbildung Heiko Steuer Die Ostsee als Kernraum des 10. Jahrhunderts und ihre Peripherien 59 Mit 20 Abbildungen Christian Lübke Kernräume und Peripherien als Faktoren der Gestaltung Polens im Laufe eines Jahrtausends (10. bis 20. Jahrhundert) . 89 Mit 7 Abbildungen Hans-Rudolf Egli Die Entwicklung von Kernräumen und Peripherien im schweizerischen Alpenraum seit dem Mittelalter . 105 Mit 6 Abbildungen Klaus Fehn »Ballungsräume« und »Notstandsgebiete«: Kernräume und Peripherien in der nationalsozialistischen Raumordnung . 119 Mit 6 Abbildungen Reinhard Zölitz-Möller Die Schwedische Landesaufnahme von Vorpommern 1692−1709: Herausragendes Katasterwerk und Quelle für die Kulturlandschaftsforschung in einem peripheren Raum . 145 Mit 5 Abbildungen Helmut Klüter Wüstungen in Vorpommern – gestern, heute und morgen . 159 Mit 2 Abbildungen und 3 Tabellen Reinhold E. Lob Fall-Studien zur aktuellen Situation ländlicher Siedlungen in Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg . 177 Mit 15 Abbildungen 6 Rezensionsartikel und Berichte Klaus Fehn Kernräume und Peripherien. Bericht über die 30. Tagung des »Arbeitskreises für genetische Siedlungsforschung in Mitteleuropa« vom 17. bis 20. September 2003 in Greifswald . 203 Karl Martin Born Bericht über das Festsymposium anlässlich des 70. Geburtstags von Dietrich Denecke am 17. Juni 2005 in Berlin. Mit einem Hinweis auf die Festschrift »Wege der Historischen Geographie und Kulturlandschaftsforschung« . 207 Eike Gringmuth-Dallmer Archäologie, Geschichte und Geographie – mit- oder nebeneinander? Der »Arbeitskreis für genetische Siedlungsforschung/historische Kulturlandschaftsforschung in Mitteleuropa« (ARKUM) . 211 Susanne Baudisch, Martina Müller und Michael Schulz Historisch-Kartographisches Informationssystem Sachsen (HistKIS). Ein Beitrag zur interdisziplinären landeskundlichen Grundlagenforschung . 221 Mit 8 Abbildungen Fred Ruchhöft Neue Untersuchungen zum Siedlungsbild der Insel Rügen . 243 Mit 2 Abbildungen Klaus Fehn Die Bonner Historische Geographie 1970/74 zwischen Altertumswissenschaften, Geschichte und Geographie. Eine persönliche Rückschau . 253 Nachwort . 269 Anschriften der Autoren, Herausgeber und Vorstandsmitglieder des Arbeitskreises . 271 Contents . 273 Siedlungsforschung. Archäologie – Geschichte – Geographie 22, 2004, S. 7–32 Zentrale und periphere Räume und Standorte in der Kulturlandschaft Dietrich Denecke Zentrale und periphere Räume und Standorte in der Kulturlandschaft: Der östliche Ostseeraum in historisch-geographischer Perspektive1 Mit 3 Abbildungen Zentrale und periphere Räume sowie zugehörige Kulturlandschaftszustände gehö- ren zur Grundstruktur kultureller, wirtschaftlicher und politischer Raumentwicklung und Raumordnung. Zentren und Peripherien bilden sich überall und in allen Zeiten. Sie stehen mehr oder weniger in einem funktionalen Bezug zueinander und sind einer Dynamik sowie einem Wandel unterworfen. Ihr Bezugsfeld kann unmittelbar zugeordnet sein (gebundene, innere Peripherie), aber auch sehr weiträumig und getrennt voneinander liegen (getrennte, äußere Peripherie). Die Betrachtung zentra- ler und peripherer Räume und Landschaften gehört in den Zusammenhang einer entwicklungsgeschichtlichen, funktionalen, dynamischen und prozessualen Raum- und Landschaftsanalyse. In ihr spielt eine Wertung und Wertigkeit (kultureller Entwicklungsstand, wirtschaftliche und funktionalräumliche Bedeutung) eine ge- wichtige Rolle, wobei die Peripherie als Lage in einer räumlichen Beziehung zum zentralen Raum zunächst allgemein einer negativen Einschätzung unterliegt. Die historisch-geographische Problemstellung zentraler und peripherer Räume ist im Vergleich zur Fragestellung zentraler Orte und ihres Umlandes konzeptionell wie auch empirisch bisher nur in Bruchstücken von unterschiedlichen Seiten und Disziplinen her aufgegriffen worden. Es geht um raumstrukturelle Vergleiche und Bezüge, um Disparitäten, um Raumbewertung und räumliche Gewichtung, um Aktiv- und Passivräume, um räumlich-funktionale Zusammenhänge von wirtschafts- starken und zugehörigen Ergänzungsräumen, um intensive und extensive Nutzung und Entwicklung, um Progression und Stagnation, um Expansion und Regression, um Erschließung und Substanzverlust in Siedlungs- und Wirtschaftsräumen. Zentra- le und periphere Räume stehen in einem bewerteten, aufeinander bezogenen Verhältnis zueinander. Zentralen Räumen sind oft periphere Räume in einer Wech- selbeziehung und einem räumlich-funktionalen Wirkungsgefüge zugeordnet (funk- tionale Vernetzung). Das Verhältnis vom Zentrum zur Peripherie deutet nicht nur abseitige Distanz an, sondern zugleich auch Ungleichwertigkeit der Wirtschafts- und 1 Dem Beitrag liegt der Vortrag zugrunde, der auf der 30. Tagung des »Arbeitskreises für genetische Siedlungsforschung in Mitteleuropa« (Greifswald 17.−20. September 2003) gehalten wurde. Vergleiche dazu auch den Tagungsbericht von Klaus Fehn in diesem Band! 8 Dietrich Denecke Lebensbedingungen (Disparität). Peripherie offeriert aber auch in räumlicher Zu- ordnung zu einem organisierten und gesellschaftspolitisch verfestigten Zentralraum

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