Nr. 17 I Donnerstag, 28. April 2016 Einzelpreis: € 1,- I www.kirchenblatt.at KirchenBlatt 2 Lachen ist er- wünscht. Einblick in einen ALT. JUNG.SEIN-Kurs. 3 „Seelische“ Ren- diten. Die Grün- dung der „Bank für Gemeinwohl“. 6 Vorbilder. 12. FrauenSalon im Bildungshaus Batschuns. 8 Die Physik und das Denken. Vortrag zum Tag der Mutter Erde. 10 Der Auftrag bleibt. 50 Jahre Vereinigung der Frauenorden. 14 Nach der Wahl. Das heikle Werben um die religiösen Wähler. 17 Alte Sätze, neu betrachtet. Start der neuen Glaubensserie. 18 Ein schwarzes Kunsthaus. Theaster Gates im KUB Bregenz. DIETMAR MATHIS Wie eine Stadt auf dem Berg, deren Licht nicht verborgen bleiben kann Gehen und (Mt 5,14), liegt seit Jahrhunderten die Basili- ka Rankweil. Der Marienmonat Mai ist auch der Monat der Pilgerwege und Bittgänge. Auf den Landeswallfahrtstag (1. Mai) folgt beten und bitten die Diözesanwallfahrt nach Einsiedeln (7. Mai). Am Beginn des Monats liegen auch die drei Bitt-Tage vor Christi Himmelfahrt (5. Mai): Menschen pilgern und bitten und Pilger- und Marienmonat Mai: Auf zum Wallfahrtsziel Ihrer Wahl! geben dem auferstandenen Sohn Gottes ihre Anliegen mit auf seinen Weg in den Himmel. DS u Mehr zum Landeswallfahrts- tag nach Rankweil am 1. Mai auf S. 23 2 Thema 28. April 2016 Vorarlberger KirchenBlatt AUF EIN WORT Ein Einblick in den ALT.JUNG.SEIN-Kurs in Feldkirch Wahl- & Kirchenvolk Auch wenn „Experten“ bei der Lachtränen inbegriffen Bundespräsidentenwahl von einer Persönlichkeitswahl sprechen, ist klar: Jede Wahl offenbart die Stimmung des Versuchen Sie einmal einen Satz mit sechs orie eher nach Langeweile anhört, entpuppt Stimmvolkes. Und dieses ist Wörtern zu bilden, die auch noch alle mit sich in der Praxis als äußert unterhaltsam. mit den Regierungsparteien dem Buchstaben „K“ beginnen. Schwierig, Eröffnet wird die dritte Kurseinheit in Feld- derzeit derart unzufrieden oder? Nicht für die Teilnehmer/innen des kirch dieses Mal nämlich mit einem Noppen- - Stichwort: Flüchtlinge - dass ALT.JUNG.SEIN-Kurses in Feldkirch. Da kocht ball, der hoch, nieder, zum linken oder rech- der Wahlsieg für den Vertreter Karl nämlich plötzlich Karotten, Kartoffeln ten Nachbarn wandert. Und zwar in einem der stärksten Oppositionspar- und Karfiol. Klingt nach einem Erfolgsrezept. schnellen Tempo. Anschließend wird im Sitz- tei kein allzu großes Kunststück kreis zusätzlich noch das Gehirn gefordert, war. Also: Auf‘s Volk hören? SIMONE RINNER wenn das Sandsäckchen zwei nach vorn und Wirklich erstaunlich war nur eins zurück geworfen wird. Plötzliche Rich- der starke Anstieg der Wahlbe- 15 Teilnehmer/innen - 13 Frauen und zwei tungswechsel eingeschlossen. Da ießt schon teiligung auf bundeweit nun- Männer - haben sich an diesem Donnerstag- mal die eine oder andere Lachträne, wenn mehr 68 Prozent (+ 15%). nachmittag im Kapuzinerkloster Feldkirch das Säckchen auf dem falschen Schoß landet. eingefunden. Es ist das dritte Mal und da- Ortswechsel: Am Vormittag des mit Halbzeit, dass sie gemeinsam mit Traine- Lachen erwünscht. „Zeit“ lautet an diesem Wahltages war Erstkommuni- rin Sabine Jörns-Mathies an sich selbst arbei- Tag das Impulswort und die Kursteilnehmer/ on in meiner Stadtpfarrkirche. ten. Wobei, nach Arbeit klingt der ALT.JUNG. innen sind gefordert diese gut zu nützen. Ich saß ziemlich weit hinten. SEIN-Kurs eigentlich nicht. Im Gegenteil: Ge- Abwechselnd werden Wörter, die „Zeit“ in Das meiste Kirchenvolk in mei- lächter erfüllt den Raum und das liegt u.a. an sich tragen, gebildet - und der Ball entschei- ner Hör- und Sehweite betei- der spielerischen Umsetzung eines ganzheit- det, wer dran ist. Der Schaumstoffwürfel lei- ligte sich äußerlich kaum am lichen Konzepts. tet dann von der Bewegungsphase in das Ge- Geschehen. Im Gegenteil, ich hirntraining über, wenn er von Albert einen erntete erstaunte bis befremdli- Wissenschaftlich fundiert bauen die ALT. Satz mit vier Wörtern, die mit „H“ beginnen, che Blicke, als ich die „David“- JUNG.SEIN-Kurse nämlich auf drei Säulen fordert. Der Altenstädter ist von seinem Sohn Klassiker auswendig und hör- auf, erklärt Jörns-Mathies: Gehirntraining, mit einem Gutschein in den Kurs „gelockt“ bar mitsang, auch weil sich die Psychomotorik, also Bewegungsübungen, worden und freut sich hier sogar über die un- Combo vorne mächtig ins Zeug und das Miteinander. Was sich in der The- terhaltsamen „Hausaufgaben“. Gleich über legte. Beim Knien zur Wand- 110 Wörter mit „ei“ hat er als Fleißaufgabe lung war ich dann auch eher aufgeschrieben. Sowohl er als auch Rosmarie alleine. Da ein Kind in der aus Tosters schätzen, ebenso wie viele ande- Bank vor mir nach 20 Minuten re Teilnehmer/innen in ganz Vorarlberg, dass aufs Klo musste, ging der Papa ALT.JUNG.SEIN nicht nur Geist und Körper, mit und nutzte das - unüber- sondern auch den Kontakt fördert. Es sei lus- riechbar - für eine Rauchpause. tig, man bleibe tter im Kopf und lerne neue Das gesungene Vaterunser Menschen kennen, sind sie sich einig. Wer- kannten viele dann doch noch den die Übungen noch mit Humor und La- aus Schultagen. Wenigstens ... chen verbunden, bleibt gleich noch viel mehr „hängen“, zeigt sich Jörns-Mathies vom Kon- Wenigstens? Nein! Erstens zept überzeugt, das nachweislich der Präven- wohnt Gott im Herzen jedes tion dient. Und zwar ohne Leistungsdruck. Menschen. Und zweitens waren sie da. Nur berühren manche Gottesdienste manche ALT.JUNG.SEIN Besucher nicht mehr. Hier also: Mal dieses Volk befragen? „ALT.JUNG.SEIN Lebensqualität im Alter“ ist ein Kurs-Angebot der Katholischen Kirche Vorarl- berg für Menschen ab 60, das hilft die Selbst- ständigkeit im Alter zu bewahren. n Informationsabend zum Ausbildungs- lehrgang „Zertifizierte/r ALT.JUNG.SEIN Kursleiter/in“ ab Herbst 2016: Mi 29. Juni, 19 Uhr, Caritashaus, Feldkirch. Infos und Anmeldung bei Projektleiterin DIETMAR STEINMAIR Bewegung und Humor wird in den ALT.JUNG.SEIN- Dr. Evelyn Pfanner, T 0676 832401102. [email protected] Kursen groß geschrieben. Trainerin Sabine Jörns-Mathies u www.altjungsein.at erklärt zudem den Sinn hinter jeder Übung. RINNER Vorarlberger KirchenBlatt 28. April 2016 Thema 3 Kuno Sohm (Regionalgruppe Vorarlberg des Projekts „Bank für Gemeinwohl“, li) im Gespräch mit Referent Max Ruhri (Vorstand der Freien Gemeinschaftsbank Basel). Die vielen Zuhörer/innen hatten Fragen und konnten sie in moderierten Gesprächsrunden mit ihren Motiven abgleichen (re). STEINMAIR (3) mitgruenden.at: Ein Projekt gegen die Krisen und Risiken des Finanzsystems ZUR SACHE Projekt „Bank für „Seelische“ Renditen Gemeinwohl“ Die Bank für Gemeinwohl will eine Alternative im aktuellen Sie wollten schon immer mal eine Bank Das Ziel, Zahlungsinstitut zu werden, bleibe Geld- und Finanzsystem sein. (mit-)gründen? Dann haben Sie jetzt die aber aufrecht. Information und Transparenz Oberstes Ziel ihrer unterneh- ziemlich einmalige Gelegenheit dazu: Bei ist den Projektbetreibern nach eigenen Aus- merischen Tätigkeit ist das För- der „Bank für Gemeinwohl“. Was steckt sagen außerordentlich wichtig. In Zeiten von dern des Gemeinwohls. Konkret dahinter? Offshore-Konten eigentlich ungewöhnlich. meint das das Fördern von sozi- alen und ökologisch nachhalti- DIETMAR STEINMAIR Und warum? Derzeit haben in Österreich gen Vorhaben durch günstigere rund 3.400 Genossenschafter Anteile um Kredite. Die Chance des Lebens - damit machen die rund 2,4 Millionen gezeichnet. In Vorarlberg Aufgabe und Anliegen der Bank Betreiber der „Bank für Gemeinwohl“ Wer- sind es mit 270 überproportional viele, die sind: Spareinlagen, Kreditver- bung für ihr Projekt. Schließlich wurde die das Projekt überzeugt hat. gabe und Zahlungsverkehr. Die letzte Bank in Österreich vor einhundert Jah- Kuno Sohm ist einer von ihnen. Der Mitver- Bank verzichtet auf reine Finanz- ren gegründet. anstalter des Infoabends engagiert sich bei geschäfte ohne realwirtschaft- Gut 80 Interessierte kamen letzthin in Bre- der Banken-Gründung, weil er erlebt, „dass lichen Hintergrund und bietet genz zusammen, um mehr über dieses Projekt der Einzelne, der eine radikale Veränderung keine spekulativen Produkte an. zu erfahren. Max Ruhri, Vorstand der „Freien im Bankbereich will, sich direkt in der Ge- Zwar gibt es für Spareinlagen Gemeinschaftsbank Genossenschaft“ in Basel nossenschaft einbringen kann und dabei jede grundsätzlich marktnahe Zin- und nunmehr im Aufsichtsrat des österreichi- Stimme zählt“. Bei der Frage, wie sich die sen. Einlagekunden werden aber schen Projektes „Bank für Gemeinwohl“ war Vorarlberger Regionalgruppe entwickelt, hilft zu einem freiwilligen teilweisen mit einem Impulsreferat zur Stelle. Unter den Sohm seine beruiche Erfahrung in der Or- oder vollständigen Zinsverzicht Zuhörern fanden sich solche, die schon öf- ganisationsberatung und Organisationsent- zugunsten förderungswürdiger ter davon gehört hatten und sich nun einge- wicklung. Zudem kann er, wie er sagt, auf ein Projekte eingeladen. hender informieren wollten, und solche, die großes Netz von Freunden und Menschen Eine der beiden Vorstände der schon Anteile gezeichnet haben. mit ähnlichen Interessen bauen. Tatsächlich Genossenschaft ist die Vorarl- waren an diesem Abend in Bregenz sehr viele bergerin Christine Tschütscher. Anteile zeichnen? Genau darum geht es. Bei gleichgesinnte Statements zu hören. Unterstützt wird das Projekt u.a. der „Bank für Gemeinwohl“ handelt es sich Der entscheidende Punkt ist für Sohm fol- von Weihbischof Franz Scharl, um eine Genossenschaft, an der man Anteile gender: „Das Zurückführen einer Bank auf Chocolatier Josef Zotter, Kaba- erwerben kann. Mindestens
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