Broschüre Bergsteigerdorf Lungiarü

Broschüre Bergsteigerdorf Lungiarü

Lungiarü im Naturpark Puez-Geisler | Dolomiten FSC zertifiziert Dieses Papier stammt aus verantwortungsvollen Quellen. www.fsc.org Die Initiative „Bergsteigerdörfer” ist ein Projekt des Österreichischen Alpenvereins, des Deutschen Alpenvereins, des Alpenverein Südtirol, des Slowenischen Alpenvereins (Planinska Zveza Slovenije) und des Club Alpino Italiano. Inhalt Bergsteigerdörfer und Alpenkonvention 04 Vorworte 06 Lungiarü – tl Parch Natural Pöz Odles | Dolomites 08 Geschichtliches 10 Besonderheiten 15 Das Ladinische 22 Tourentipps Sommer 26 Tourentipps Klettern 37 Freiheit mit Rücksicht 39 Tourentipps Winter 40 Alternativen für weniger gutes Wetter 46 Anreise 48 Karten & Führer 48 Partnerbetriebe 49 Alm- und Schutzhütten 52 Wichtige Adressen 53 Impressum, Literatur, Bildnachweis 54 Bergrettung San Martin de Tor 55 Druck gefördert durch die Gemeinde St. Martin in Thurn 2. aktualisierte Auflage 2020 4 Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention ! Linz Legend !Augsburg ! ! Wien National border !München Perimeter Alpine Convention Freiburg ! G E R M A N Y ! City ! River Salzburg !Kempten Lake !Basel Bregenz Leoben Glaciated area (> 3000 m) ! ! !Zürich Innsbruck! Graz A U S T R I A ! S W I T Z E R L A N D ! Vaduz Luzern ! Bern ! L I E C H T E N S T E I N Thun ! Klagenfurt ! Maribor! !Villach Lausanne ! Bolzano Jesenice ! ! !Kranj !Genève Ljubljana Trento ! ! Nova Gorica Annecy ! Zagreb ! ! !Lyon S L O V E N I A Trieste ! Bérgamo ! !Chambéry !Bréscia Milano Venézia !Novara ! Verona Pádova ! ! ! !Rijeka ! Grenoble !Torino Parma I T A L Y ! F R A N C E !Bologna !Génova !La Spézia !Firenze !Nice M O N A C O !Marseille Scale: 1 : 3,300,000 O 0 25 50 100 150 200 km Anwendungsbereich der Alpenkonvention; Quelle: 2. Alpenzustandsbericht der Alpenkonvention – Wasser, 2008; Autor: Umweltbundesamt Austria. Die Alpenkonvention – ein völkerrechtlicher Es gilt, die Protokolle der Alpenkonvention Vertrag der acht Alpenstaaten und der Euro- wo auch immer möglich anzuwenden, nicht päischen Gemeinschaft; eine Vereinbarung nur im Rahmen von Genehmigungsverfah- mit höchsten Zielsetzungen für die nach- ren, sondern insbesondere im Hinblick auf haltige Entwicklung im alpinen Raum, ein innovative Ideen für eine nachhaltige wirt- Meilenstein in der Geschichte des Umwelt- schaftliche Entwicklung auf lokaler Ebene. schutzes ... möchte man meinen. Ganz so ist Der Österreichische Alpenverein war maß- es aber leider nicht. geblich am Zustandekommen der Alpen- Seit den 1950er Jahren, in denen die Idee konvention mit ihren Protokollen beteiligt. zur Alpenkonvention erstmals in den Grün- Seit jeher versucht er, die Alpenkonvention dungsdokumenten der internationalen für die breite Öffentlichkeit fassbar zu ma- Alpenschutzkommission CIPRA aufscheint, chen, sie von dem – zugegebenermaßen bis zum Inkrafttreten 1995 und bis zum Be- zum Teil sehr komplizierten Juristenlatein ginn der Umsetzung 2002 war und ist es ein – loszulösen und in ganz konkreten Pro- langer Weg. Aber gerade jetzt, wo die sozia- jekten mit der Bevölkerung umzusetzen. len Probleme der Welt jeden Umweltschutz- Eines dieser Beispiele ist die Initiative „Berg- gedanken mehr denn je in den Hintergrund steigerdörfer”. Im mittlerweile internationa- drängen, gewinnt die Alpenkonvention als len Projekt legen die Alpenvereine bereits Entwicklungsinstrument neue Bedeutung. bei der Auswahl der Bergsteigerdörfer in 5 Bergsteigerdörfer. Mosaiksteine einer gelebten Alpenkonvention Österreich, Deutschland, Italien und Slowenien dem Programm. Auch abseits des Bergsports besonderes Augenmerk auf die Geschichte ist einiges geboten: Mit geführten geologi- der Gemeinden, auf ihre Entscheidungen in schen oder ornithologischen Wanderungen, der Vergangenheit und ganz besonders auf Besuchen von Bergwerksstollen, Museen ihre zukünftigen Entwicklungsziele. und alten Werkstätten gibt es eine Vielzahl Denn nicht jedes Bergsteigerdorf aus den von Möglichkeiten. Oft reichen aber auch Anfangsjahren des Alpintourismus ist bis schon ein warmes, trockenes Plätzchen am heute ein solches geblieben. Viele Gemein- Ofen, eine Tasse Tee und ein gutes Buch, zum den haben sich ganz dem Wintertourismus Beispiel über die Alpingeschichte der Region, verschrieben, haben die Berghänge planiert, um einen verregneten Nachmittag zu genie- entwässert, Speicherseen gegraben, ge- ßen. sprengt, Seilbahnen errichtet, Hotelburgen Kurzum, die Bergsteigerdörfer sollen eine gebaut – „alles für den Gast". Für die ortsan- Gästeschicht ansprechen, die sich Urlaubs- sässige Bevölkerung resultiert daraus die orte aussucht, in denen es noch einiger- Abhängigkeit von einem sich immer schnel- maßen „normal” zugeht. Gäste, die einen ler drehenden Erschließungs-Kapital-Krei- Aktivurlaub in der Natur erleben wollen, die sels, dessen Höhepunkt noch nicht erreicht Eigenverantwortung und Umweltbewusst- scheint. sein mitbringen oder zumindest sehr offen Mit den Bergsteigerdörfern nehmen sich dafür sind. Und mit dem Besuch in einem die projekttragenden Alpenvereine mit den der Bergsteigerdörfer entsteht eine echte Sektionen und dem Ständigen Sekretariat Symbiose: Denn während der Gast endlich der Alpenkonvention sowie mit Hilfe ande- den Alltag hinter sich lassen kann, werden rer Partner aus öffentlicher Verwaltung und in den Gemeinden Arbeitsplätze gehalten, Tourismus jenen Gemeinden an, die sich können kleine Gastronomiebetriebe ihr Aus- bewusst für eine nachhaltige, eigenständige kommen finden, werden Nächtigungen auf und selbstbewusste Entwicklung entschie- Schutzhütten gebucht, findet das regionale, den haben. kulinarische Angebot seine Abnehmer – und Merkmale aller Bergsteigerdörfer sind ihre genau DAS entspricht einer gelebten Umset- Kleinheit und Ruhe, ihre Lage im Alpenraum zung der „Alpenkonvention” – die Balance mit einer entsprechenden Reliefenergie, ihr zwischen Schutz der Gebirgsregionen und harmonisches Ortsbild, ihre alpine Geschich- einer nachhaltigen Wirtschaftsentwicklung. te, ihre gelebten Traditionen und ihre starke Oberstes Ziel ist es, die Wertschöpfung in der Alpinkompetenz. Zusammen mit den Sek- Region zu halten und nicht an regionsfremde tionen des Alpenvereins wird an einer um- Investoren abzugeben. fangreichen Angebotspalette an Aktivitäten, Die Zeit wird zeigen, ob sich Geduld und die ohne technische Hilfsmittel auskommen, Fleiß auszahlen, aber wir – das internationale gearbeitet. Je nach Charakter des Bergstei- Projektteam Bergsteigerdörfer – sind davon gerdorfes kann sich der Gast in einer wei- überzeugt: Die Bergsteigerdörfer können eine testgehend unverbrauchten Landschaft ak- echte Vorreiterrolle für die Umsetzung der tiv erholen: Wandern, Bergsteigen, Klettern, Alpenkonvention im Alpenraum einnehmen. Bouldern, Skitourengehen, Schneeschuh- wandern, Langlaufen und Rodeln stehen auf 6 Bёgngnüs a Lungiarü! Als AVS-Ortsstellenleiter bin ich sehr stolz Es freut mich sehr, dass unser Dorf Lungiarü auf die Aufnahme von Lungiarü in den Kreis das erste Bergsteigerdorf in den Dolomiten der Bergsteigerdörfer. Unser kleines Dorf ist ist. Das Netzwerk der Bergsteigerdörfer setzt dieser Auszeichnung zweifelsohne würdig! sich für einen nachhaltigen und umweltver- Lungiarü ist authentisch und steht mit sei- träglichen Alpentourismus ein. Die Aufnah- nem natürlichen Umfeld im Einklang – ein me von Lungiarü bedeutet eine große Auf- sehenswerter Ort für jeden, der nach unbe- wertung für die ganze Dorfgemeinschaft: Wir rührter Natur sucht. sehen es als Zeichen der Wertschätzung für In den Dolomiten, die zu den einzigartigen die bisher geleistete Pflege des Dorfes und Gebirgsgruppen der Ostalpen zählen, ist es der Landschaft und können nun mit Stolz die heute keine Selbstverständlichkeit mehr, ein Früchte dieser Arbeit ernten. Landschaftsbild vorzufinden, das frei von Seil- Lungiarü ist nicht nur in einer wunderbaren bahnen oder anderen Großbauten ist. Natur- und Kulturlandschaft eingebettet, Giovanni Costa und Christoph Alfreider hatten sondern auch ein bäuerlich geprägtes Dorf die Idee, Lungiarü als Bergsteigerdorf vorzu- mit vielen Besonderheiten wie den traditio- schlagen. Einige Mitglieder der AVS-Ortsstelle, nellen Viles oder dem Val di Morins/Mühlen- Mitarbeiter des örtlichen Tourismusvereins tal. Das Dorf, das sich am Eingang zum Natur- und engagierte Einheimische bilden zusam- park Puez-Geisler befindet, ist umgeben von men eine lokale Arbeitsgruppe. Wir kümmern Wiesen, Almflächen und Wäldern. uns zusammen mit der AVS-Projektkoordina- tion um die Umsetzung der Initiative vor Ort. Wir freuen uns, Sie im Bergsteigerdorf Lun- giarü willkommen zu heißen und wünschen Besuchen Sie Lungiarü mit seinen einzigar- Ihnen Erholung, Entschleunigung und blei- tigen Bergen, Wiesen, Wanderwegen und bende Eindrücke. Klettersteigen. Gönnen Sie sich etwas und be- freien Sie sich vom Stress und der Hektik des Giorgio Costabiei Alltages! Bürgermeister Gemeinde St. Martin in Thurn Elmar Dapoz Ortsstellenleiter AVS-Ortsstelle St. Martin in Thurn 7 Paisc dl alpinist tles Dolomites Die alpine Landschaft und unsere gewach- Es ist für uns eine besondere Freude Lungiarü sene Kultur, die von den Menschen gelebt als das erste Dorf in den Dolomiten und im wird, sind unser Kapital. Diese Einzigartigkeit ladinischen Sprachraum in den erlesenen der Alpen ist schwer nachzuahmen. Der Al- Kreis der Bergsteigerdörfer aufnehmen zu penverein Südtirol zählt zu den Tourismus- können. „Lungiarü, ein bäuerlich geprägtes pionieren, weil er es seit seiner Gründung Bergdorf mit einer hochwertigen alpinen den Mitgliedern aber auch unseren Gästen Natur- und Kulturlandschaft

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