£>M Ö F I P T T U D T N Ö L O U Wer Sagt Die Unwahrheit?

£>M Ö F I P T T U D T N Ö L O U Wer Sagt Die Unwahrheit?

Heute auf Seite 3: Der Vatikan und die ostdeutsche Kirche £>m öfipttudtnölou UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Erscheint wöchentlich Jahrgang 50 - Folge 27 Landsmannschaft Ostpreußen e.V. RROA Postvertriebsstück. Gebühr bezahlt 10. Juli 1999 Parkallee 84yB6, 20144 Hamburg W Katholische Kirche: Wer sagt die Unwahrheit? Vatikan-Akte: Deutsche Bischöfe wollten Visitatoren ausschließen Wer trägt die Verantwortung für erst am 17. April 1998 - nicht nur im Stuhl oder die deutschen Bischöfe den Ausschluß der Apostolischen Hinblick auf den Jugoslawien-Kon• ihre Gläubigen in die Irre geführt Visitatoren von der katholischen flikt - festgestellt habe, daß das haben, der Vertrauensbruch wäre so Deutschen Bischofskonferenz? Die Recht auf die Heimat international oder so kaum wieder gutzumachen. Entscheidung hat unter den Überle• gültig und verbindlich sei. Dies gel• Zur Zeit spricht jedenfalls alles da• benden der Vertreibung - aber bei• te, so die Weltorganisation, auch für für, daß die deutschen Bischöfe die leibe nicht nur dort - erhebliche Em• Vertreibungen der Vergangenheit. Verantwortung tragen, zu der sie pörung ausgeslöst. Mit der fakti• Selbst internationale Verträge könn• nicht stehen wollen: Das Dekret der schen Entmachtung der Visitatoren ten, so die Uno ohne Umschweife, päpstlichen „Congregatio pro Epi- mache sich die Katholische Kirche keinen rechtswidrigen Bevölke• scopis" (Prot. No. 1053/98) stellt in zum späten Vollstrecker furchtba• rungsaustausch legalisieren, auch lateinischer Sprache die Verantwor• ren Unrechts, so war zu hören. Auf• nicht Jahrzehnte später. Daß ausge• tung und die Initiative der Deut• geschreckt von soviel Betroffenheit rechnet wenige Monate nach die• schen Bischofskonferenz fest. Das ei• beeilten sich die deutschen Bischöfe sem unmißverständlichen Beschluß gentümliche Verhalten der Bischofs- festzustellen, daß die tragische Ent• nachgerade eine solche nachträgli• Konferenz untermauert den Ver• scheidung nicht von ihnen ausge• che Legalisierung auf der Ebene der dacht. So wurden Anfragen mehre• gangen sei. Rom habe so entschie• Katholischen Kirche versucht wur• rer Geistlicher, wie es heißt, nicht Zeichnung aus „Frankfurter Allgemeine' den, da könne man nichts machen. de, traf die Gläubigen schwer. Es beantwortet. Ist es das schlechte Ge• Die Gläubigen mochten an dieser verhärtete sich der fatale Eindruck, wissen, das zum Schweigen drängt? Darlegung nicht zweifeln. Die Lage wie Rechtlose behandelt zu werden, schien zu eindeutig. für welche sogar die selbstverständ• Jetzt bleibt den Bischöfen nur noch lichsten Regeln nicht einklagbar sein die Flucht nach vorn: Sie müssen ein• Abschied / Von Peter Fischer Plötzlich jedoch kommen Zweifel sollen. wandfrei nachweisen, daß nicht sie, auf an den Behauptungen der deut• sondern der Vatikan jene schlimme ls sich unlängst die Nach- 1945 gering, er war vorgegeben. schen Bischöfe. Ein Skandal erster Wie der damaligen „Deutschen Entscheidung herbeigeführt hat. kriegsrepulik von Bonn Die von Interessierten wohl mit Ordnung kündigt sich an. Tagespost" zu entnehmen war, traf Oder sollten sich die deutschen Bi• verabschiedete, um sich hoher Bewußtheit in Szene gesetz• schöfe tatsächlich hinter Rom und A die deutschen Bischöfe an jenem als zukünftig an der Spree in altbe• te Zweiteilung der Welt galt mut• Bereits am 6. August 1998 veröf• dem polnischen Papst versteckt ha• frevelhaft empfundenen Verstoß währter Kontinuität zu üben, maßlich nicht nur Deutschland, fentlichte die katholische Zeitung der Visitatoren Keine Schuld. Sie hät• ben? Die Wahrheit bitte, und zwar schwollen Politiker und meinungs• obwohl es sicherlich der Haupt• „Deutsche Tagespost" (seit kurzem ten die Weisung Roms bloß ausge• schnell! umbenannt in „Die Tagespost") eine führt. bildende Zeitungen mit ihren hell grund in diesem Planspiel war. Sie Mitteilung, die Apostolischen Visi• Mögen die Gläubigen entschei• schimmernden Erfolgsbilanzen nötigte das gesamte vordergrün• tatoren von Bfeslau, Ermland und Dem widersprach jetzt der Erzbi- den, ob ihnen dekorative Hinweise geradezu über. Vertreibung mit dig in „Freund und Feind" gespal• Schneidemühl seien ab 31. Dezem• schof von Alienstein, Dr. Edmund der Konferenz wie jener, daß die ungeheuren Opfern, Fremdver• tene Lager zu Loyalität. Die Bonner ber 1998 nicht mehr Mitglieder der Piszcz, ganz energisch. Auf die Mit• Arbeit der Kanonischen und Apo• waltung eines Viertels deutschen Republik, sofern sie nicht ohnehin Deutschen Bischofskonferenz. Da• teilung über den Ausschluß der Visi• stolischen Visitatoren keineswegs Landes? Teilung? Fehlanzeige! Die schon der großen überseeischen mit wäre eine besondere Regelung, tatoren habe er sofort Gespräche auf• beendet sei, ausreichen. Oder daß Parteien bescheinigten sich erwar• Raison folgte, stand mit ihren die dem Vertreibungsschicksal von genommen: mit zwei Kongregatio• die Vertriebenenseelsorge trotz al• tungsgemäß gegenseitig ihren Re• Westbindungskonzepten anson• Seiten der katholischen Kirchenor- nen im Vatikan und sogar mit Papst lem fortgeführt werde. spekt und machten zugleich Front sten immer auch schon mit einem ;anisation Rechnung trug, getilgt, Johannes Paul II. selbst. Beide hätten Viele gläubige Katholiken - Ver• m Klartext: Die Vertreter der Ver• ihm unzweideutig erklärt: „Das hat gegen den Terminus Berliner Re• Bein im Bann französischer Be• f triebene und andere, die am Vertrei• triebenen sind von der Bischofskon• die Deutsche Biscnofskonferenz be• publik. Alt-Kanzler Kohl: „Wir ge• fürchtungen, wonach es zwanzig bungsschicksal Anteil nehmen - ferenz verbannt. (Siehe auch Seite 3.) schlossen!" Und nicht Rom. hen nach Berlin, aber nicht in eine Millionen Deutsche zuviel gibt. sind ebenso zutiefst verstört wie neue Republik." Jede Bonner Änderung, die diese Bitterkeit breitete sich aus unter Wer hat nun recht? Eine der beiden zahllose Geistliche. Die katholische Konzeption - und sei es nur aus Öffentlichkeit hat ein Recht darauf, Die Veränderung erfreut offen• den katholischen Vertriebenen. Kri• Seiten muß die Unwahrheit gesagt Gründen der Wahlpropaganda - tiker verwiesen darauf, daß die UN- haben. Beinahe unbedeutend ist da• die Wahrheit zu erfahren. bar nicht, sie weckt Befürchtungen. ernsthafter in Zweifel zog, löste Menschenrechtskommission gerade bei wer: Indes, ob nun der Heilige Hans Bienkowski Der Spielraum für Bonn war seit prompt spektakuläre Kampagnen in Paris aus. Deren letzte, im zehn• DIESE WOCHE ten Jahr nach 1989 noch deutlich als Durchmarsch durch die Instanzen scharf gerittene Attacke Mitter• rands bei den schon abstürzenden Der Kampf mit den Bauern Grünen-Abgeordneter Ströbele darf Geheimdienste kontrollieren Sowjets in Erinnerung, kam freilich „Cottbuser Erklärung" zuschanden. Doch Genugtuung der deutschen Landwirte 2 Im zweiten Anlauf wurde der um• Ströbele mit Stimmen der FDP in das stian Ströbele über ihre Tätigkeit zu wurde Paris über den Euro ver• strittene Abgeordnete der Grünen, Gremium gewählt wurde. informieren, zumal er nach Neufas• schafft, der „Figaro" befand kur• Hans-Chrishan Ströbele, der dem sung des Gesetzes zur Kontrolle der zerhand, dies sei „ein Versailles Gedanken zur Zeit äußersten linken Flügel seiner Partei Die parlamentarische Kontroll• Dienste vom Frühjahr 1999 im Ge• ohne Krieg". Die Partei der NichtWähler zugerechnet wird, als Mitglied in das kommission (PKK) - seit 1999 Parla• gensatz zu früher nun befugt ist, Ein• mentarisches Kontrollgremium triumphierte abermals 4 Parlamentarische Kontrollgremium sicht in Akten der Nachrichtendien• b das große Aus für den gewählt, deren Aufgabe es ist, die (PKG), um Verwechslungen mit der ste zu fordern. Neu ist ebenfalls im kurdischen PKK zu vermeiden - Euro kommt, hängt frei• deutschen Nachrichtendienste BND, Vergleich zur PKK von 1978, daß die lich, wie die letzten Tage Unverhoffter Sturz BFV und MAD zu kontrollieren. wurde auf dem Hintergrund der Kommissionsmitglieder die Mitar• O zeigen, durchaus von Washington RAF-Terroranschläge mit Gesetz beiter der Dienste persönlich aufsu• Das „rote Bologna" ist gefallen 5 Wer hätte dies 1977 gedacht, als auf vom 11. April 197» geschaffen, im ab. Was danach käme, wäre für die chen dürfen. Dies gibt es in anderen dem Höhepunkt der Terroranschlä- gleichen Zuge wie das Amt des Koor• nunmehrige Berliner Republik die Nachrichtendiensten nicht. Bei Strö• e der Baader-Meinhof-Bande der dinators der Geheimdienste im Bun• bele ist die Zurückhaltung verständ• entscheidende Frage. Eine Ant• Love Parade §erliner Anwalt Ströbele, dem viel deskanzleramt. Man wollte damals lich, da er zehn Jahre in dem sattsam wort für diese Eventualität wäre „Wenn die Gewöhnlichkeit Sympathie für seinen Mandanten vor allem eine Verselbständigung bekannten Berliner „Sozialistischen zugleich ihre Rechtfertigung, ihre Andreas Baader nachgesagt wurde, der Nachrichtendienste verhindern. als Recht proklamiert wird ..." 7 Anwaltskollektiv" gearbeitet hat Zukunft. „Warum", so fragt Roger diesen vor Gericht verteidigte? Der Die Kommission wird durch die de Weck, der Chefredakteur der die RAF kaum verurteilte, die einen Bundesregierung über die Tätigkeit und nach eigenem Bekenntnis 30 Jah• Baumeister und Bildhauer anderen Staat herbeibomben wollte! der drei Dienste und über nachrich• re Verteidiger in politischen Straf• „Zeit" , vermutlich wider besseres verfahren war. Er ist stolz darauf und Wissen, „hat dieses Land Probleme Der Danziger Dies war der Grund, warum die tendienstlich relevante Vorkomm• CDU/CSU-Fraktion im Deutschen nisse von besonderer Art laufend in• auf sein Engagement in der

View Full Text

Details

  • File Type
    pdf
  • Upload Time
    -
  • Content Languages
    English
  • Upload User
    Anonymous/Not logged-in
  • File Pages
    24 Page
  • File Size
    -

Download

Channel Download Status
Express Download Enable

Copyright

We respect the copyrights and intellectual property rights of all users. All uploaded documents are either original works of the uploader or authorized works of the rightful owners.

  • Not to be reproduced or distributed without explicit permission.
  • Not used for commercial purposes outside of approved use cases.
  • Not used to infringe on the rights of the original creators.
  • If you believe any content infringes your copyright, please contact us immediately.

Support

For help with questions, suggestions, or problems, please contact us