Freitag, 16. Oktober 2015, 20 Uhr M O D - N E I R A Mozart: R e q u ie m M . Poulenc: O rg e lk o n z e rt T S Chor des Mariendoms Oratorienchor Baselland Hamburger Symphoniker Felicitas Erb ( S o p r a n ) · Christa Bonho ( A lt) Jan K o b o w ( T e n o r ) · Konstantin Heintel ( B a ss) Eberhard Lauer ( O r g e l) Leitung: Fritz Kräm er ST. M ARIEN-D OM HAM BURG Program m Francis Poulenc Konzert für Orgel, Streicher und Pauken (1 8 9 9 – 1 9 6 3 ) g-M oll Wolfgang Amadeus Mozart Requiem d-Moll KV 626 (1 7 5 6 – 1 7 9 1 ) INTROITUS Requiem aeternam KYRIE SEUENZ Dies irae Tuba mirum Rex tremendae Recordare Confutatis Lacrimosa OFFERTO RIUM Domine Jesu Christe Hostias SANCTUS BEN ED ICTU S AGNUS D EI COMMUNIO Lux aeterna Francis Poulenc (1899–1963) w ar M itglied der sogenannten Gruppe „Les Six“, die sich nach dem 1. Weltkrieg als Gegenbewe- gung zum m usikalischen Im pressionism us bildete. Es ging um größere Einfachheit und Klarheit. Poulencs früher Stil war zu- nächst u.a. vom Dadaismus, Neoklassizismus und von Einüssen der Volksmusik geprägt. Rom antische Gefühle sucht man ver- geblich. V ielm ehr tri m a n e h er a u f ch a rm a n te V u lg a ritä t u n d Ironie. Später (1936) w andte sich Poulenc intensiv dem katholi- schen G lauben zu, w as sich auch in seinem W erk niederschlug. In diese Zeit fällt die Kom position des Konzerts für Orgel, Streicher und Pauken in g-M oll ( 1 9 3 8 ) . Die Gattung des Konzerts für Orgel und Orchester wurde im Barock vor allem durch G.F. Händel begründet. Nach den Beiträgen Joseph Haydns wurde es still um diese Gattung. Ihre Renaissance er- lebte sie dann durch die E ntw icklung der O rgelsym phonik (nicht nur in Frankreich). U .a. G uilm ant und W idor schufen Sym phonien für Orgel und Orchester. H ier knüp P o u le n c a u f e in e g a n z p e r - sö n lich e W eise an . Das Stück ist einsätzig durchkomponiert, wobei man sieben kontrastierende Abschnitte erkennen kann. Das markante O rgel-Solo am Beginn (zw eifach intoniert und gegen Ende reprisenha u n d auch das W erk abschließen d w iederaufgen om m en) gem ahnt an J.S. Bachs große O rgelfantasie in g. Zwischen diesen Polen entfaltet der Meister einerseits eine Reihe von lyrisch-elegischen em en in kantablem Streicherklang und andererseits lebha-m otorische E lem enten, die sich dram atisch stei- gern. Poulenc gelingt ein großartiger D ialog zw ischen den zw ei Klangkörpern. Eberhard Lauer Wolfgang Amadeus Mozart zählt neben Joseph H aydn und Ludw ig van B eethoven zu den w ich - tigsten V ertretern der W iener K lassik und gilt als einer der bedeutendsten K om ponisten überhaupt. Geboren wurde er 1756 in Salzburg als Sohn des Violinlehrers und Mitglieds der Hoapelle Leo - pold M ozart, bei dem er und seine Schw ester „N annerl“ auch ihren ersten M usikunterricht erhiel- ten. Schon früh zeigte sich seine außergew öhnliche B egabung. M it fünf Jahren begann das „W un - derkind“ zu kom ponieren, und im Laufe seines kurzen Lebens schuf er unzählige M eisterwerke in allen m usikalischen Form en und Stilen . Er starb 1791 über der A rbeit am Requiem . D er G raf von Walsegg hatte das Werk anonym in Aurag gegeben, um es als sein eigenes ausgeben zu können. Nach Mozarts Tod ließ seine Witwe Constanze die Komposition von Franz Xaver Süßmayr und an- deren Schülern ihres M annes fertigstellen. Der Text folgt der klassischen Liturgie der katholischen Totenm esse und wird zum großen Teil vom Chor, in kürzeren Abschnitten auch vom Solistenquar- tett vorgetragen . D as O rchester hat durch die fehlenden Flöten und O boen sow ie die charakteristi- sche Farbe der B assetthörner einen insgesam t eher dunklen K lang. 1787 schrieb M ozart in dem letzten Brief an seinen kranken Vater: „D a der Tod (genau zu nehm en) der wahre Endzweck unseres Lebens ist, so habe ich mich seit ein paar Jahren mit diesem wahren, besten Freunde des M enschen so bekannt gem acht, dass sein Bild nicht allein nichts Schreckendes mehr für mich hat, sondern recht viel Beruhigendes und Tröstendes! und ich danke meinem Gott, dass er mir das Glück gegönnt hat mir die Gelegenheit (Sie verstehen mich) zu verschaen , ihn als den Schlüssel zu unserer w ahren G lückseligkeit kennen zu lernen. – Ich lege m ich nie zu B ette ohne zu beden ken, dass ich vielleicht (so jung als ich bin) den andern Tag nicht m ehr seyn w erde – un d es wird doch kein Mensch von Allen, die mich kennen, sagen können, dass ich im Umgange mürrisch oder traurig wäre – und für diese Glückseligkeit danke ich alle Tage meinem Schöpfer und wünsche sie von H erzen jedem m einer M itm enschen.“ Requiem a e te r n a m d o n a e is D o m in e , Gib ihnen die ewige Ruhe, Herr, et lux perpetua luceat eis. und das ew ige Licht leuchte ihnen. Te decet hym nus Deus in Sion, Dir, Gott, gebührt ein Loblied in Zion, et tibi reddetur votum in Jerusalem . dir soll das Gelübde erfüllt werden in Jerusalem . Exaudi orationem meam, Erhöre mein Gebet, ad te om nis caro veniet. zu dir w ird kom m en alles Fleisch. Kyrie eleison. Herr, erbarme dich. Christe eleison. Christe, erbarme dich. Kyrie eleison. Herr, erbarme dich. Dies irae, d ie s illa , Der Tag des Zorns, jener Tag so lvet saeclu m in favilla, wird die Welt in Asche legen, teste D avid cu m Sib ylla. wie es bezeugt ist von David und der Sibylle. uantus trem or est futurus, Welch ein Zittern wird es geben, quando iudex est venturus, wenn der Richter kommen wird, cun cta stricte discussurus. um alles streng zu prüfen! Tuba mirum sp a r g e n s so n u m Die Tuba wird mit einem wunderlichen Klang, per sepulchra regionum , tönend über die G räber der W eltgegenden, coget om nes ante thronum . alle vor dem ro n versam m eln . Mors stupebit et natura, Es wird der Tod erstarren und die Natur, cum resurget creatura, wenn alle Geschöpfe auferstehen, iu d ic a n ti re sp o n su ra . wird den Richtenden Rechenscha g e b e n . Liber scriptus proferetur, Man wird das Buch hervorholen, in q u o to tu m c o n tin e tu r, in d e m g e sc h rie b e n ste h t a lle s, unde mundus iudicetur. woraus die Welt gerichtet werden soll. Iudex ergo cum sedebit, Wenn dann der Richter sitzen wird, quidquid latet apparebit, wird erscheinen, was auch immer verborgen ist, nil inultum rem anebit. nichts wird ungesühnet bleiben. uid sum miser tunc dicturus? Was werde ich Elender dann sagen? uem patronum rogaturus Welchen Schutzherrn werde ich ersuchen, cum vix iustus sit securus? wenn nicht einmal der Gerechte sicher ist? Rex tremendae m a ie sta tis, König von furchtbarer Hoheit, qui salvandos salvas gratis, großzügig errettest du, die der Rettung bedürfen, salva m e, fo n s pietatis. rette au ch m ich , du uell der Gnade. Recordare Je su p ie , Erinnere dich, gütiger Jesus, quod sum causa tuae viae: dass ich der Grund bin für deinen Leidensweg: ne me perdas illa die. mögest du mich nicht vernichten an jenem Tag. uaerens me, sedisti lassus, Du hast mich gesucht, bis du dich müde niedersetzen red em isti cru cem passu s: musstest, hast mich erlöst, das Kreuz erlitten: tan tu s lab o r n o n sit cassu s. möge solch große Mühe nicht vergebens sein. Iuste iudex ultion is, Gerechter Richter der Vergeltung, donum fac rem issionis, mach uns das Geschenk der Vergebung ante diem ration is. am Tage des G erichts. Ingem isco, tam quam reus, Ich Sünder seufze auf, culpa rubet vultus m eus, mein Angesicht wird rot vor Schuld, su p p lican ti p arce D eu s. verschone du die Flehende, m ein G ott. ui Mariam absolvisti, Der du Maria losgesprochen hast et latron em exaudisti, und selbst den M örder noch erhört, mihi quoque spem dedisti. du hast auch mir Honung gegeben. Preces meae non sunt dignae, Meine Bitten sind nicht würdig, sed tu bo n u s fac ben ign e, doch du, gnädiger Gott, mach, ne perenni crem er igne. dass ich nicht brennen muss im ewigen Feuer. Inter oves locum praesta, Zwischen den Schafen gewähre mir einen Platz, et ab haedis m e sequestra, und trenne mich von den Böcken, statu en s in p arte d extra. stelle m ich au f d ie rech te S eite. Confutatis m a le d ic tis, Wenn die Schmähungen widerlegt sind am m is acribus addictis, und den peinigenden Flam m en preisgegeben, voca m e cum benedictis. dann rufe mich zu dir mit den Gesegneten. Oro supplex et acclinis, Ich b itte d em ü tig un d n eige m ich vo r d ir, cor contritum quasi cinis: das Herz zerknirscht wie Asche: Gere curam mei nis. Sorge du für mich an meinem Ende. Lacrimosa d ie s illa , Tränenreich ist jener Tag, qua resurget ex favilla an dem der sün dige M ensch aus der A sche iu d ic a n d u s h o m o re u s: auferstehen w ird, um gerichtet zu w erden : Huic ergo parce Deus.
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