02/2017 Rückenwind für die Energiewende Schwerpunkt Internationale Energiepolitik Flucht, Migration, Integration Miteinander in Vielfalt. Ein Leitbild für die Einwanderungs­ gesellschaft politik für europa #2017plus Viel Lärm um nichts? Vorschläge der Europäischen Kommission zur sozialen Dimension 02/2017 SCHWERPUNKT – INTERNATIONALE ENERGIEPOLITIK 2 3 Rückenwind für die Energiewende 11 Zwei Drittel Einsparpotenzial Internationale Ansätze auf dem Weg Wie die Ukraine bei der Energie­ zu nachhaltigen Energiequellen versorgung unabhängig werden kann 4 Kohle ade! 12 Umsteuern in die richtige Richtung Übergang ins postfossile Zeitalter Luftverschmutzung in China gerecht und fair gestalten 14 Wind, Sonne, Afrika 5 Der Just-Transition-Ansatz der Warum die grüne Revolution Gewerkschaften noch auf sich warten lässt 6 Nicht „ob“, sondern „wie schnell“ 15 Atomkraft, ja bitte? Die globale Energiewende nach dem Den Globalen Süden hat ein Abkommen von Paris nuklearer Goldrausch erfasst 7 Von den Kleinen lernen 16 Wege aus der Abhängigkeit Die sechs Großen Lateinamerikas Wie Jordaniens Energiesystem müssen beim Klimaschutz aufholen verbessert werden kann 8 Nicht ohne den Bürgermeister 18 Auf dem Weg zu 100 Prozent Um den Kampf gegen den Klima­ Erneuerbare Energien wandel zu gewinnen, braucht es im Globalen Süden die transformierten Kräfte der Städte 19 Energiearmut in Mexiko 10 Verantwortung des Nordens Warum Energieversorgung und Menschenrechte zusammengehören THEMA 20 Flucht, Migration, Integration 24 »Un/Möglichkeiten« Politische Teilhabe von Geflüchteten 21 Miteinander in Vielfalt Ein Leitbild für die Einwanderungs­ 25 Menschen in Bewegung gesellschaft Fluchtursachen bekämpfen 23 #angekommen Der Integrationskongress PROJEKTE 26 politik für europa 30 Koordination statt Dominanz #2017 plus Die europäische Ostpolitik Deutschlands 27 Konkurrierende Erzählungen über die Zukunft Europas 31 Kleine Etappen gesucht Europäische Verteidigung im Schlepp­ 28 Beunruhigende Ungleichheit tau des deutsch­französischen Motors? Lohndumping und die Folgen in Europa 32 Grenzüberschreitende Merkmale Populismus in Europa 29 Viel Lärm um nichts? Vorschläge der Europäischen 33 Hochburgen des Linkspopulismus Kommission zur sozialen Dimension Südeuropas politischer Wandel 33 Europa der zwei Geschwindigkeiten NOTIZEN 34 Notizen 37 Leseempfehlungen EDITORIAL Liebe Leserin, lieber Leser er Klimawandel ist bereits weltweit spürbar. Er bedroht nicht nur die natürlichen Lebensgrundlagen, sondern auch die wirtschaftliche und IMPRESSUM soziale Entwicklung in vielen Ländern. Eine Wende hin zu sauberer, Herausgeber sicherer und bezahlbarer Energie ist dringend notwendig. Aber eine Friedrich­Ebert­Stiftung Dsolche globale Energiewende kann nur gelingen, wenn sie auch soziale Folgen Kommunikation und Grundsatzfragen berücksichtigt und möglichst vielen die Chance gibt, sich aktiv in diesen Prozess Godesberger Allee 149, D­53175 Bonn Tel. 0228_883­0 | [email protected] einzubringen. www.fes.de Insbesondere mit ihrer internationalen Arbeit will die Friedrich-Ebert-Stiftung Beiträge zu einer sozial-ökologischen Transformation leisten. Im Vordergrund Redaktion (Text) Peter Donaiski / Anja Papenfuß steht dabei, Stimmen aus dem Globalen Süden in den Debatten über eine gerechte Pressestelle Berlin und soziale inklusive globale Energietransformation Gehör zu verschaffen. Berichte Hiroshimastraße 17, D­10785 Berlin Tel. 030_269 35­7038 über Hintergründe, Zusammenhänge und Erfahrungen dieser Projekte finden Sie Fax 030_269 35­9244 in diesem Heft. [email protected] Populistische Bewegungen sind fast überall in Europa auf dem Vormarsch. Im Redaktion (Bild) Rahmen ihres stiftungsweiten europapolitischen Projekts fragt die FES, welche Katja Ulanowski, Kommunikation Handlungsspielräume demokratische Parteien in Europa nutzen können, um dem und Grundsatzfragen Trend hin zu populistischen Bewegungen wirksam zu begegnen. Im Hinblick auf Godesberger Allee 149, D­53175 Bonn Tel. 0228_883­7036 die besonderen Entwicklungen in Portugal, Spanien, Italien und Griechenland, wo Fax 0228_883­9207 sich Formen des Linkspopulismus herausgebildet haben, widmet sich die Fried- [email protected] rich-Ebert-Stiftung auch dem Verhältnis von Sozialdemokratie und linkem Popu- Layout und Satz lismus. Mehr dazu auf den Seiten 26 bis 35. Leitwerk. Büro für Kommunikation Außerdem stellen wir Ihnen das „Leitbild Einwanderungsgesellschaft“ vor, das www.leitwerk.com im Rahmen der Beschäftigung mit den Themen „Flucht, Migration, Integration“ Druck eine Expert_innenkommission der Friedrich-Ebert-Stiftung entwickelt hat. Das Druckerei Brandt GmbH Motto lautet: „Ein Miteinander in Vielfalt“. Bildnachweis 123rf.com: S. 15 BMUB / Susie Knoll: S. 6 Brot für die Welt: S. 19 Bundesregierung/Denzel: S. 22 Wir wünschen Ihnen eine anregende Lektüre. FES: S. 25, 35, 36 Die »info«­Redaktion picture alliance / dpa: S. 7, 12/13, 24, 30 picture alliance / Viktor Drachev/TASS/ dpa: S. 4 picture alliance / Eventpress: S. U2, 20/21 picture alliance / Klaus­Dietmar Gabbert/dpa­Zentralbild/ZB: S. U2, 2/3 picture alliance / John Heeneman: S. 14 picture alliance / Jochen Helle / www.bildarchiv­mo: S. 11 picture alliance / JOKER: Titel, S. 28 picture alliance / NurPhoto: S. 32 picture alliance / Photoshot: S. U2, 16/17, 26/27 picture alliance / Winfried Rothermel: S. 31 picture alliance / zb: S. 8 Jens Schicke: S. 22 SPD Parteivorstand / Susie Knoll / Florian Jaenicke: S. 10 Horst Wagner/ITUC: S. 5 Vislab, Wuppertal Institut für Klima, Umwelt, Energie: S. 17 Reiner Zensen: S. 34 ISSN 0942-1351 EDITORIAL 1 SCHWERPUNKT Internationale Energiepolitik 2 info 02/2017 EINLEITUNG Rückenwind für die Energiewende Internationale Ansätze auf dem Weg zu nachhaltigen Energiequellen Von Manuela Mattheß und Zina Arvanitidou er Klimawandel gehört zu den größten Heraus- wurden dabei auch die Länder des Globalen Nordens auf forderungen des 21. Jahrhunderts. die hinteren Plätze verwiesen. Erneuerbare Energien sind Wenn es gelingen soll, die Belastungsgrenzen aber nicht nur gut fürs Klima, sondern könnten besonders der Erde nicht dauerhaft zu überschreiten, muss aufgrund ihrer dezentralen Einsatzmöglichkeiten einen Des zu einer umfassenden Transformation der globalen Wirt- erheblichen Beitrag zur Energieversorgung in ländlichen schafts- und Gesellschaftssysteme kommen. Im Mittelpunkt Regionen leisten. Dieser Trend ist ermutigend, aber kein steht dabei zweifellos die Transformation des Energiesek- Selbstläufer. Entwicklungsländer müssen durch verstärkte tors. Der Weg muss wegführen von fossilen und hin zu nach- internationale Kooperation, Aufbau von Kapazitäten und haltigen und erneuerbaren Energiequellen. finanzielle wie technologische Hilfe weiterhin unterstützt Eine globale Energietransformation ist mit verschiede- werden. nen Herausforderungen konfrontiert. Für viele Länder des Die globale Energietransformation ist nicht mehr aufzu- Globalen Südens stehen die Überwindung von Energiearmut halten, sie muss aber Fahrt aufnehmen, denn wir brauchen und der Zugang zu sauberer, sicherer und bezahlbarer Ener- sie jetzt und sofort – nicht nur für das 1,5- oder 2-Grad-Ziel, gie für alle Bürger_innen im Vordergrund. Damit sind auch sondern auch, um unserer globalen Verantwortung gerecht Fragen der menschlichen Entwicklung wie Gesundheit, zu werden und nachhaltige Entwicklung weltweit voranzu- wirtschaftlicher Fortschritt oder verbesserte Bildungs- bringen. chancen verbunden. Im Globalen Norden muss dafür gesorgt Die Friedrich-Ebert-Stiftung unterstützt eine solche sozi- werden, dass besonders energieintensive Verhaltensweisen al-ökologische Transformation. Seit 2011 sind wir zusätzlich abgelegt werden und mehr für energieeffizienten Verbrauch zu unserer bestehenden Infrastruktur mit vier Klimakoordi- getan wird. Reine Minderungsansätze werden langfristig nator_innen in Afrika, Lateinamerika, Asien sowie im Nahen nicht reichen, wenn sie nicht auch die Auswirkungen auf und Mittleren Osten und in Nordafrika aktiv. Wir unter- den Beschäftigungssektor berücksichtigen. Klima- und stützen unsere Partner aus Politik, Gewerkschaft und Zivil- energiepolitische Ziele müssen mit beschäftigungspoliti- gesellschaft in der Stärkung von Gerechtigkeit und Solidari- schen Zielen verbunden werden, damit auch soziale tät als wichtigen Handlungsprinzipien der internationalen Ungleichheit bekämpft werden kann. Energie- und Klimapolitik. Im Vordergrund steht für uns, Das Pariser Klimaabkommen und die Ziele für nachhal- dass Stimmen aus dem Globalen Süden in den Debatten über tige Entwicklung (Sustainable Development Goals, SDGs) nachhaltige Wirtschaftsformen, die Gestaltung globaler bieten einen wichtigen und positiven Gestaltungsrahmen Energietransformationswege, Klimagerechtigkeit und eine für eine globale Energietransformation. Zwar geben sie gerechte Weiterentwicklung der internationalen Klima- keine Blaupause für eine Transformation vor, wohl aber die politik gehört und berücksichtigt werden. • konkrete Richtung in eine treibhausgasneutrale Zukunft. Sie unterstützen die Wichtigkeit eines schnellen und effek- tiven Handelns und bieten dabei Orientierungshilfe für den großen „Transformationsdschungel“, mit dem sich viele Staaten konfrontiert sehen. Sie verschaffen der globalen Energietransformation dadurch wichtigen Rückenwind. Dieser hat bereits zu ersten Erfolgen geführt: Erneuerbare Manuela Mattheß ist Referentin Internationale Energie­ Energien werden immer günstiger und Investitionen in sie und Klimapolitik der FES. steigen. 2015 markiert ein Rekordjahr: Noch nie wurde besonders
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