Kongressjournal Wmw Wiener Medizinische Wochenschrift

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W Band 8 / Heft 10 www.springer.at/wmw-skriptum ISSN Print 1613-3803 P. b. b. Verlagspostamt 1201 Wien Plus.Zeitung 07Z037513P SpringerMedizin.at/schwerpunkt/oegari-2011 10/11 skriptum Kongressjournal wmw Wiener Medizinische Wochenschrift 15. bis 17. September 2011, Wien Jahrestagung der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin Austrian International Congress 2011 – AIC Wissenschaftliche Leitung: Prim. Univ.-Prof. Dr. Sibylle Kozek-Langenecker inhalt 10/11 Inhalt brief der herausgeberin Jahrestagung der 4 Willkommen in Wien! Österreichischen S. Kozek-Langenecker Gesellschaft für beiträge Anästhesiologie, 6 Sedierung durch Nicht-AnästhesistInnen Reanimation und Robert D. Fitzgerald, Wien Intensivmedizin 7 Gerinnungsmanagement bei traumatisch bedingter (ÖGARI) Massivblutung D. Fries, P. Innerhofer, P. Perger, M. Gütl, S. Heil, N. Hofmann, W. Kneifl, L. 15. bis 17. September Neuner, T. Pernerstorfer, G. Pfanner, H. Schöchl, B. Ziegler, C. Köblinger und 2011, Wien S. Kozek-Langenecker, ARGE für perioperative Gerinnung der ÖGARI 10 Erstversorgung von SHT W. Mauritz und A. Brazinova, Wien 11 Extrakorporaler Gasaustausch W. Oczenski und C. Hörmann, Wien–St. Pölten 16 „Coagulation Day 2010“: Thrombosemanagement beim kritisch Kranken E. Schaden, Wien 19 Koma: Differenzialdiagnose im Notfall Schloss Schönbrunn E. Schmutzhard, Innsbruck 20 Präklinische Intubation A. von Goedecke, Steyr 21 Perioperative Gerinnungsoptimierung P. Innerhofer, D. Fries und M. Mittermayr, Innsbruck 24 Ist Muskelrelaxation noch zeitgemäß? K. Khünl-Brady, Innsbruck 26 Impressum wmw skriptum © Springer-Verlag 10/2011 3 brief der herausgeberin Willkommen in Wien! Sehr geehrte Kolleginnen, sehr geehrte Kollegen! Kurzfristig wurde uns die Möglichkeit eröffnet, Beiträge vom diesjährigen Kongress der Österreichi- schen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) mit diesem PRIM. UNIV.-DOZ. DR. WMW-Skriptum einer interdisziplinären Leserschaft zu vermitteln. Da das Fach Anästhesiologie SIBYLLE A. KOZEK- stets im und vom Austausch mit anderen Disziplinen lebt, wollten wir diese Gelegenheit des LANGENECKER MBA Netzwerkens nützen. Den ReferentInnen, die trotz des Sommers Zeit fanden, einen Beitrag zu schreiben, sei herzlich gedankt. Sie alle möchte ich ganz herzlich zum Besuch unserer Jahrestagung im Tagungszentrum Schön- brunn einladen! Das Programm ist reichhaltig (www.oegari.at), mit Vorträgen von nationalen und internationalen ExpertInnen aus verschiedenen medizinischen Disziplinen und der Politik. Zu den vielen Highlights gehören die gemeinsame Sitzung mit dem heuer gegründeten Verband Intensivmedizin, das interdisziplinäre Projekt der Bundesqualitätsleitlinie Präoperative Patientenevaluierung, das Joint Meeting mit dem Berufsverband für Anästhesie- und Intensivpflege. Im Sinne des Netzwerkens lassen die Sitzungen zu multizentrischen Datensammlungen, Ethik & Recht, Palliativmedizin und Qualitätsmanagement auf interessante Diskussionen hoffen. Der Kongress steht unter dem Motto „Anästhesiologie: Kompetenz am Notfallort“. Entsprechend liegt der Schwerpunkt natürlich auf der notfallmedizinischen Säule unseres Faches. So werden unter anderem aktuelle wissenschaftliche Erkenntnisse der prähospitalen Erstversorgung, neue Leitlinien, Standards und Methoden der Qualitätssicherung in der Notfallversorgung, die innerklinische Notfallversorgung an Normal- und Intensivstationen, medizinische und organisatorische Fragen der interdisziplinären Notfallaufnah- men, sowie die Zukunft der notfallmedizinischen Ausbildung diskutiert. Die Nahbeziehung des Sonderfachs für Anästhesiologie und Intensivmedizin zur Notfallversorgung akut erkrankter oder verletzter PatientInnen hat in Österreich historische, gesundheitspolitische und inhaltliche Gründe. Seit der Gründung der ÖGARI vor genau 60 Jahren und dem 1. Österreichischen Anästhesiekongress 1952 war die Sorge um akut Verletzte oder Erkrankte ein Kernthema der klinischen sowie wissenschaftlichen Aktivitäten. Der erste Institutsvorstand für Anästhesiologie an einem österreichischen Krankenhaus, Prof. Hans Bergmann, wurde zum Wegbereiter der modernen Notfallmedizin, indem er 1974 den ersten Notarztwagen Österreichs einsetzte. In weiterer Folge waren AnästhesistInnen am Auf- und Ausbau der Notfallmedizin maßgeblich beteiligt. So wurden z. B. in den 80er Jahren Luftrettungsdienste organisiert und die Notarztausbildung gesetzlich verankert. Heute stehen weit mehr als die Hälfte aller Notarztdienste in Österreich unter anästhesio- logischer Leitung – unser Versorgungsauftrag hat somit eine beeindruckende gesundheitspolitische Dimension! Auch die Ausbildung von NotärztInnen wäre ohne die kompetente Mitwirkung der AnästhesistInnen undenkbar. Im interdisziplinären Kontext wurde aktuell ein dreistufiges Ausbil- dungskonzept ausgearbeitet, welches zurzeit von den Entscheidungsträgern in Ärztekammer und Ministerium evaluiert wird. 4 10/2011 © Springer-Verlag wmw skriptum brief der herausgeberin Umfang und Inhalt der Stufe 1 entspricht der aktuellen notfallmedizinischen Grundausbildung mit rund 60 Stunden Theorie und Praxis. Dieser Grundstock an notfallmedizinischer Kompetenz könnte bereits im „common trunk“ des Medizinstudiums und der Turnusausbildung vermittelt werden. Stufe 2 soll hingegen ÄrztInnen im organisierten Rettungsdienst bzw. auf interdisziplinären Notfall- aufnahmen vorbehalten sein. Fachübergreifende Kompetenz soll durch Ausbildungszeiten in den involvierten klinischen Disziplinen erworben werden. Das geschulte Nützen von interdisziplinären Synergien in Diagnostik und Therapie könnte kurzfristige Beobachtungen anstatt vermeidbarer stationärer Aufnahmen und einen patientenorientierten, effektiven Mittel- und Personaleinsatz ermöglichen. Stufe 3 der Ausbildung könnte – über ein auf europäischer Ebene zertifiziertes Curriculum – zum Additivfacharztdiplom für Notfallmedizin führen, wobei die Verankerung in der jeweiligen Mutterdis- ziplin als protektiver Faktor erhalten bleibt. Effizienz und Sicherheit der Notfallversorgung könnten mit diesem Stufenkonzept also durch Verbreiterung und Vertiefung des Kompetenzniveaus erzielt werden. Der heurige ÖGARI-Kongress bietet nicht nur Frontalvorträge, sondern auch Simulatortraining. Unerwünschte Ereignisse sind zu 2/3 nicht durch ein Versagen der Technik bedingt, sondern durch den Faktor Mensch. Genau hier setzt das personalintensive Simulatortraining an. In Analogie zur modernen Luftfahrt werden durch intensive Auseinandersetzung mit systemimmanenten Gefahren- potentialen das situative Bewusstsein, antizipative Planung und Kommunikation in Krisensituationen verbessert. Da mit dem Simulatortraining nachhaltig die Patientensicherheit gesteigert werden kann, hat die ÖGARI eine eigene Arbeitsgruppe beauftragt und wurden Qualitätskriterien zur Zertifizierung von österreichischen Trainingszentren definiert. Die ÖGARI möchte auch Nicht-AnästhesistInnen die Möglichkeit des Simulatortrainings in den akkreditierten Einrichtungen eröffnen. Ich wünsche Ihnen beim Lesen der Fachbeiträge in diesem WMW-Skriptum viele nützliche Anregun- gen und Informationen zu finden. Über Ihre Teilnahme am Internationalen Anästhesiekongress vom 15. bis 17. September 2011 in Wien und/oder vom 13. bis 15. September 2012 in Klagenfurt würde ich mich außerordentlich freuen. Mit kollegialen Grüßen Prim. Univ.-Doz. Dr. Sibylle A. Kozek-Langenecker MBA Präsidentin der Österreichischen Gesellschaft für Anästhesiologie, Reanimation und Intensivmedizin (ÖGARI) Leiterin der Abteilung für Anästhesie und Intensivmedizin, Evangelisches Krankenhaus Wien [email protected] wmw skriptum © Springer-Verlag 10/2011 5 jahrestagung ögari Robert D. Fitzgerald, Wien Sedierung durch Nicht-AnästhesistInnen Stand der internationalen Diskussion zum Propofoleinsatz Die steigende Anzahl an diagnostischen, Situation in verschiedenen Ländern wird Society of Gastrointestinal Endoscopy und aber auch therapeutischen Interventio- Propofol hierbei auch durch geschulte der European Society of Gastroenterology nen, die in Sedierung oder Analgosedie- nicht-ärztliche Fachkräfte verabreicht. and Endoscopy Nurses and Associates im rung durchgeführt werden, hat internatio- Dieser Entwicklung wurde auch von der Dezember 2010 neue Guidelines für die nal die Diskussion um die Notwendigkeit EUMS Rechnung getragen, die 2007 eine Durchführung der Sedierung durch Nicht- der Betreuung durch einen Anästhesisten Guideline für die Sedierung und/oder An- Anästhesisten publiziert [4]. Während ge- entfacht. Hierbei ist zu präzisieren, dass algesie durch Nicht-Anästhesisten publi- genüber älteren Leitlinien eine wesentli- Sedierungen unter Verwendung von Ben- zierte [3]. Ebenso wurde die Propofolse- che Verschärfung der Rahmenbedin- zodiazepinen und/oder Opioidanalgetika dierung auch in nationalen und gungen, der Qualitätsstandards und der bereits seit langer Zeit von Nicht-Anästhe- internationalen Guidelines von gastroen- notwendigen Ausbildung ausgeführt sisten durchgeführt werden und die weite terologischen Gesellschaften aufgenom- wurde, wurde prinzipiell an der Applika- Verbreitung dieser Substanzgruppen auch men. tion durch Nicht-Anästhesisten festgehal- keine Rechtfertigung einer ausschließli- ten sowie der ‚off-label use’ von Propofol chen Anwendung durch Anästhesisten Diskussion zum Thema Propofol empfohlen. Die Unterstützung dieser Gui- bedarf. Eine Brisanz erhielt die Diskussion deline durch die ESA löste eine heftige Re- erst durch die in vielen Arbeiten und Gui- Mehrere Gründe haben nun zu einer

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