1. Ausgangslage Nach Längerer Prüfung Verschiedener Standorte in Deutschland Hinsichtlich Eines Unternehmerischen Engagements

1. Ausgangslage Nach Längerer Prüfung Verschiedener Standorte in Deutschland Hinsichtlich Eines Unternehmerischen Engagements

1. Ausgangslage Nach längerer Prüfung verschiedener Standorte in Deutschland hinsichtlich eines unternehmerischen Engagements im Bereich des professionellen Fußballs gab das Unternehmen Red Bull GmbH mit Sitz in Österreich im Jahr 2009 öffentlich seine Entscheidung zu Gunsten des Standortes Leipzig bekannt. Dabei hat das global agierende Unternehmen seine Zielstellung deutlich und nachhaltig formuliert: Das gesamte Projekt am Standort Leipzig wird als langfristige Unternehmensinvestition mit mittelfristigem Erreichen der Fußball-Bundesliga gesehen. Grund des Investments in Deutschland ist die für Red Bull immer deutlicher werdende Tatsache, dass es am Standort Salzburg aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, einen Fußballclub auf europäischen Spitzenniveau nachhaltig zu etablieren, sondern dass hierzu entweder der englische, spanische oder deutsche Fußballmarkt notwendig sind. Die Entscheidung fiel für den Standort Deutschland und die Stadt Leipzig aus. RasenBallsport Leipzig e.V. (RB Leipzig) kann sich dabei nach hiesiger Einschätzung relativ zeitnah zu einer prägenden „Marke“ im sportlichen und wirtschaftlichen Bereich der Stadt Leipzig entwickeln. Die unternehmerische Entscheidung pro Leipzig und Fußball entspricht auch dem direkten Interesse der Stadt Leipzig. Erheblich gefördert durch die öffentliche Hand ist das ehemalige Leipziger Zentralstadion bis zum ConFed Cup-Jahr 2005 in eine moderne Fußball-Arena umgebaut worden. Deren Potenzial kann bislang nur unbefriedigend genutzt werden mangels eigenem hochklassigen bundesligatauglichen Fußballs – trotz mehrfacher, aber immer wieder gescheiterter Anläufe von Akteuren vor Ort. Bundesliga-Fußball ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Insofern verbinden sich Sportökonomie mit Infrastruktur, für die private und öffentliche Geldgeber die Mittel vorgeschossen haben. Die Disproportion zwischen herausragender Infrastruktur und sportlich nicht ausreichendem Niveau, widerspiegelt weder die geschichtliche Bedeutung, die der Standort Leipzig in der deutschen Fußballchronik einnimmt, noch die aktuelle Situation. Der Leipziger Fußball- Verband mit mehr als 14.000 und der Sächsische Fußball-Verband mit fast 127.000 Mitgliedern weisen mit Abstand die breiteste Basis unter den sächsischen Landesfachverbänden aus. Durch die Vor-Ort-Strukturen und –Ressourcen entwickelten sich hochbegabte Talente, die bisher regelmäßig zu Bundesligisten bzw. höherklassigen Vereinen in anderen Regionen abgeworben wurden. Deshalb wurde zwischen der Red Bull GmbH und der EMKA Immobilien- beteiligungsgesellschaft mbH, der Zentralstadion Leipzig GmbH – Besitzgesellschaft und Herrn Dr. Michael Kölmel eine strategische Kooperation geschlossen, in welcher sich Red Bull sehr langfristig die Nutzungs- und Markenrechte zugesichert hat. Der Namensänderung des Zentralstadions in Red Bull Arena hat die Ratsversammlung im Zusammenhang mit der 2. Änderungsvereinbarung mit der EMKA Immobilienbeteiligungsgesellschaft mbH zugestimmt (RBV/-313/10 vom 23.03.2010). Um seine sportliche Zielstellung umzusetzen, wurde am 19. Mai 2010 RasenBallsport Leipzig e.V. (RB Leipzig) gegründet. Er ging aus der beim SSV Markranstädt ausgegliederten Fußballabteilung hervor. 2 Im Rahmen der „50+1 Regel“ des DFB wurde somit bereits frühzeitig die Voraussetzung für eine Teilnahme am höherklassigen Spielbetrieb gesichert. In diesem Kontext hat RB Leipzig über eine entsprechende Vereinbarung mit dem SSV Markranstädt e.V. in der Spielzeit 2009/10 am Spielbetrieb der NOFV-Oberliga Süd teilgenommen und mit 22 Punkten Vorsprung den ersten Tabellenrang belegt. Dies berechtigte zum Aufstieg in die Regionalliga Nord ab der Spielzeit 2010/11. Dabei handelt es sich um die vierthöchste Spielklasse im deutschen Ligabetrieb. Hinsichtlich des Nachwuchsbereiches erfolgte seitens RB Leipzig eine Kooperation mit dem FC Sachsen Leipzig 1990 e.V.. Sie führte dazu, dass die jeweils im höchsten Ligaspielbetrieb aktiven Nachwuchsmannschaften im Großfeldbereich bereits in der Saison 2009/10 als RB-Mannschaften am Spielbetrieb teilnahmen. Darüber hinaus besteht im Nachwuchsbereich eine ebenso intensive Zusammenarbeit mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig e.V. Demnach sind bereits jetzt bei RB Leipzig die leistungsstärksten Nachwuchsspieler der Leipziger Region konzentriert und bilden dem Grunde nach das leistungsorientierte Nachwuchszentrum Fußball männlich innerhalb der Stadt. Mit dem 1. FC Lokomotive Leipzig e.V. wurde im Herbst 2010 darüber hinaus eine langfristige öffentlichkeitswirksame Kooperations- vereinbarung abgeschlossen, die die laufende Zusammenarbeit der sportlichen Ebenen auch formal dokumentiert. In der Saison 2009/10 trug RB Leipzig seine Heimspiele bis auf wenige Ausnahmen im „Stadion am Bad“ in Markranstädt aus. Mit Beginn der laufenden Saison 2010/11 finden alle Heimspiele von RB Leipzig in der Red Bull Arena in Leipzig statt. Der aktuelle Zuschauer- Durchschnitt der ersten 8 Heimspiele beträgt ca. 6.200 Zuschauer. In der Saison 2009/10 führte RB Leipzig den Trainingsbetrieb für seine 1. Männermannschaft sowie den Nachwuchsbereich auf dem Gelände des SSV Markranstädt, der DFB-Sportschule „Egidius Braun“ in Leipzig-Abtnaundorf sowie auch auf den dort benachbarten Plätzen des Sächsischen Fußball-Verbandes Am Gontardweg durch. Diese langfristig an den Sächsischen Fußball-Verband verpachtete kommunale Sportanlage ist vorgesehen und gebunden an die Entwicklung des einzigen Frauenfußball-Nachwuchsleistungszentrums in Sachsen. Träger des Nachwuchsleistungszentrums ist seit 01. Juli 2010 der 1. FC Lokomotive Leipzig e.V. Mit Abschluss sämtlicher Bauarbeiten (Kunstrasenplätze, Sanitärtrakt) ist vorgesehen, dass dieses hoch geförderte Gelände gemäß Bewilligungsbescheid des Landes für entsprechenden Trainings- und Spielbetrieb genutzt wird. Das Umfeld sowie die Hallen der DFB-Sportschule „Egidius Braun“ sind vorrangig einer Nutzung männlicher und weiblicher Nachwuchsnationalmannschaften und nationaler Landesauswahlen im weiblichen und männlichen Bereich des Freistaates Sachsen sowie anderer Bundesländer im Rahmen von Lehrgängen, Sichtungen oder Trainingslagern vorbehalten. Eine Einmietung für Training in die bisher genutzten Sportstätten gestaltet sich für RB Leipzig immer schwieriger, da die Kapazitäten nahezu vollumfänglich ausgelastet sind. Grund hierfür ist, dass RB Leipzig immer weitere Nachwuchsmannschaften aufgebaut hat (von vier auf aktuell acht), um im Jahr 2011 den Status eines offiziellen DFB- Leistungszentrums zu erhalten. Darüber hinaus ist die Qualität der vorhandenen Infrastruktur nicht für professionellen Herrenspielbetrieb ausgelegt. Aktuell trainieren der Nachwuchsbereich sowie die 2. Männermannschaft von RB Leipzig teilweise bereits auf anderen Sportanlagen Leipziger Vereine. 3 Für das sportliche Ziel von RB Leipzig stellt das keine befriedigende dauerhafte Lösung dar, welche zudem durch die bestehende Vertrags- und Förderlage zum 30.06.2011 vertraglich nicht mehr zugesichert werden kann. Deshalb ist RB Leipzig zur Erreichung seines sportlichen Ziels zwingend auf die Errichtung eines eigenen Trainingszentrums angewiesen. Ab der Zugehörigkeit zur 2. Bundesliga ist im Rahmen des DFL-Lizenzierungsverfahrens die Existenz eines eigenen Nachwuchsleistungszentrums mit mindestens acht Nachwuchsleistungsmannschaften nachzuweisen. Bestandteil dieser Bedingung sind in dem Zusammenhang auch der Nachweis einer Unterbringungsmöglichkeit und das Vorhandensein leistungsentsprechender Trainingsbedingungen in Infrastruktur und Qualität der Plätze. Insofern ist jeder Verein ab der 2. Bundesliga verpflichtet, eine normierte Anzahl von Nachwuchsmannschaften innerhalb eines eigenen Trainingszentrums mit Zugehörigkeit zu entsprechenden Spielklassen nachzuweisen. Nach einem vereins- und unternehmensinternen Prozess hat RB Leipzig die Entscheidung getroffen, diesen Trainingskomplex – trotz zahlreicher unaufgeforderter Angebote umliegender Gemeinden und Städte – in erster Priorität innerhalb der Stadt Leipzig zu bauen. In seiner Überlegung für den Standort Leipzig steht für den Investor außerdem das Bestreben im Vordergrund, über einen Trainingskomplex mit angemessener Infrastruktur eine eigene Identität und eine mit dem Verein verbundene Verortung in der Stadt Leipzig zu finden. Nach Aussagen des Investors wird mit dem Trainingskomplex das „Gesicht des Vereines“ zur bzw. in die Stadt hinein sowie nach außen in die Region nachhaltig repräsentiert. Die Stadtverwaltung Leipzig begrüßt und unterstützt das Vorhaben am Standort vollumfänglich. Neben der unter 2. vorgesehenen Gesamtinvestitionssumme ist damit eine direkte Schaffung von Arbeitsplätzen am Standort Leipzig verbunden sowie die damit einhergehenden Folgeinvestitionen in verschiedenen Bereichen, welche in unmittelbarem Zusammenhang mit der Ansiedlung des Trainingszentrums stehen (u. a. Ausstattung, Instandsetzung, Pflege, Sicherheitsbereiche, Catering). Es ist bekannt, dass Bundesligavereine und bereits Zweitligavereine heutzutage als unverwechselbare sowie wichtige Image- und auch Wirtschaftsfaktoren für die betreffenden Kommunen gelten. Angesichts der sehr schwierigen Haushaltssituation der Stadt Leipzig und der im Haushaltsplanentwurf dargestellten erheblichen Risiken für die Folgejahre muss unter Beachtung sämtlicher rechtlicher Normierungen und unter angemessener Interessenabwägungen Priorität haben, dieses Vorhaben mit den großen sportpolitischen und wirtschaftlichen Potenzialen entsprechend zu realisieren. Als geeignetes und sehr nachhaltiges Beispiel bezüglich des mit Bundesliga verbundenen Image- und

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