Die Dohle – Vogel Des Jahres 2012 Geselliger Allesfresser Auf Wohnungssuche

Die Dohle – Vogel Des Jahres 2012 Geselliger Allesfresser Auf Wohnungssuche

Für Mensch und Natur Naturund Umwelt in Siegen-Wittgenstein Jahrgang 20 · Heft 1/2012 Die Dohle – Vogel des Jahres 2012 geselliger Allesfresser auf Wohnungssuche Luchse und Wölfe in Siegerland und Wittgenstein + Quellen und Bachoberläufe + Mittelspecht in Wittgenstein + Naturschutzsplitter + Windräder im Wald + Aktion Mitglieder werben + 2 INHALT Natur und Umwelt in Siegen-Wittgenstein Vogel des Jahres 2012: Die Dohle 2 Liebe Leserinnen, liebe Leser, … geselliger Allesfresser auf Wohnungssuche „Willkommen Luchs, willkommen Wolf!“ möchten wir auch gerne in Siegen-Wittgenstein sagen. Können wir das vielleicht schon? Gelegentlich wird ja von Hinweisen oder gar Sichtungen Luchse und Wölfe 5 berichtet. Was ist dran an der Rückkehr der großen Beutegreifer in unseren Wäldern? Wir haben dazu ein Interview mit dem für unseren Kreis zuständigen Luchsberater Stefan Tietjen geführt, … in Siegen-Wittgenstein das überraschende Antworten enthält. Aber auch ohne Luchs und Wolf gibt es jede Menge zu entdecken, vom Frühjahr bis in den Quellen und Bachoberläufe … 7 Herbst werden zahlreiche naturkundliche Führungen und Veranstaltungen angeboten, die im Rothaargebirge. Seminar bewertete Renaturierung Termine findet Ihr wie gewohnt im Heft. Außerdem beschäftigen wir uns wieder einmal mit Windkraftanlagen, die nach neuester Gesetzeslage nun auch in unseren Wäldern errichtet werden. Veranstaltungskalender 9 Unsere Geschäftsstelle in der Siegener Oberstadt müssen wir aus verschiedenen Gründen zum 30. April aufgeben, bitte beachtet ab dem 1. Mai 2012 unsere neue Anschrift: NABU Siegen- NABU intern 13 Wittgenstein e.V., Am Buchholz 1, 57319 Bad Berleburg, Telefon 02751 / 5512. Auflösung der NABU-Geschäftsstelle in der Siegener Oberstadt Euer Redaktionsteam Mittelspecht in Wittgenstein 14 Naturschutzsplitter 14 Schwalbenfreunde 2011 | Kletterer betreiben aggres- sive Lobbyarbeit | Einigkeit im Nistkasten | Gemeinsa- me Einsätze für den Biotopschutz | Sturzflug ins Nest Auszeichnung: „Lebensraum Wald … | Ohne Schweiß kein Preis: Pflegeeinsätze | Waldstandort Windkraft NABU Serie 16 Grundstücke für den Naturschutz: Niedermoor in Bad Laasphe-Volkholz Windenergie im Lebensraum Wald 18 Foto: NABU Aufruf Mitglieder werben Mitglieder 19 Gemeinsam mit Vielen sind wir stark Der NABU zur Dohlenerfassung 2012 IMPRESSUM Siegen-Wittgenstein Natur und Umwelt in Siegen Wittgenstein Nachdem die Art in Siegen-Wittgenstein 20. Jahrgang · Heft 1/2012 · erscheint zweimal jährlich sucht neue Mitglieder. in den vergangenen Jahren einen deutli- Druckauflage: 1300 Exemplare Dieser Ausgabe der Natur und Umwelt chen Bestandseinbruch zu verzeichnen Herausgeber: NABU Siegen-Wittgenstein e.V. hatte, gibt es seit einiger Zeit wieder mehr Anschrift: Kölner Straße 11 · 57072 Siegen ist ein Aufnahmeantrag beigelegt, denn: Telefon: 0271 / 48 47 13 Brutzeitbeobachtungen. Anschrift ab 1.5.: Am Buchholz 1 · 57319 Bad Berleburg Viele Menschen sind zu einem Enga- In wie weit sich diese Beobachtungen Telefon ab 1.5.: 02751 / 55 12 gement bereit, sie müssen nur einmal auf den aktuellen Brutbestand der Dohle Weltnetz: www.nabu-siwi.de darauf angesprochen werden. Dar- auswirken, ist nicht überall bekannt. E-Post: [email protected] Deshalb möchte der NABU das Jahr Geschäftszeiten: dienstags 16:00 - 18:00 Uhr um starten wir nun die Aktion im 2012 nutzen, um mehr über die derzeitige Anzeigenleitung: Gerhard Blankenstein Kreisverband Siegen-Wittgenstein Redaktion: Markus Fuhrmann, Monika Münker- Verbreitung der Art zu erfahren. Kunze, Matthias Mennekes. „Mitglieder werben Mitglieder“. Darum hiermit die Bitte an alle Inter- Titelbild: Dohle. NABU, F. Derer essierten, auf die Art 2012 verstärkt zu Herstellung: TillDesign, Telefon 02741/ 9330699 achten und zumindest alle Brutzeitbe- Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte, Bilder oder obachtungen zu notieren. sonstige Unterlagen übernehmen wir keinerlei Gewähr. Bitte die Beobachtungen bis spätestens Unterlagen werden grundsätzlich nicht zurückgeschickt. zum 1.12.2012 weiterleiten an: Die Redaktion behält sich Kürzungen und journalistische Überarbeitung aller Beiträge vor. Mit Verfassernamen ge- Sabine Portig, zeichnete Beiträge müssen nicht die Meinung des NABU Hinter der Kehr 12, 57339 Erndtebrück, wiedergeben. oder: [email protected] Thomas Müsse, Redaktionsschluss für die nächste Sandstraße 7, 57339 Erndtebrück, Ausgabe ist der 15. Mai 2012 oder: [email protected] www.nabu-siwi.de Jahrgang 20 · Heft 1’2012 VOGEL des JAHRES 3 Der kleinste der Rabenvögel, die Dohle, ist in diesem Jahr vom NABU zum Vogel Der Vogel des Jahres 2012 des Jahres ausgewählt worden. Wenn auch in Siegen-Wittgenstein die größeren Die Dohle – Verwandten der Dohle dominieren, so ist der graue Vogel doch in ganz Mitteleuropa geselliger Allesfresser weit verbreitet. Das Brutgebiet der Doh- len beginnt in Marokko und Tunesien. auf Wohnungssuche Im Osten endet ihr Verbreitungsgebiet in Zentralasien und der Mongolei. gefüttert. Etwa 35 Tage versorgen beide Eltern die Jungen im Nest, wenn sie flügge Seit 1996 steht die Dohle in Deutschland sind, werden sie aber noch weitere 4 Wochen auf der Vorwarnliste der bedrohten Arten, von den Eltern betreut. unter anderem in Sauer- und Siegerland Dohlen sind ihren Partnern lebenslang gilt der Vogel sogar als stark gefährdet. Der treu. Das Dohlenmännchen muss ohne Bestand in Deutschland wird aktuell auf bunte Federn oder Sangeskunst seine rund 100.000 Brutpaar geschätzt. Trotzdem Angebetete davon überzeugen, dass er der ist auch diese Art gefährdet, denn Brut- und Mann fürs Leben ist. Also versucht er zu Lebensraum des hoch intelligenten Vogels imponieren: mit hoch aufgerichtetem Kopf, schwinden immer mehr, sodass eine die gestrecktem Nacken und stolzem Gang. Population sichernde Nachkommenschaft Wenn sie zusieht, sucht er gar Reibereien nicht länger gesichert ist. mit der Konkurrenz. Das Weibchen gibt Die Dohle (Corvus monedula) lebt in sich unbeeindruckt und schaut weg. Se- Schwärmen und brütet in Kolonien, gerne kundenschnelle Seitenblicke verraten ihr in Baumhöhlen in Wäldern oder Parks, aber Interesse dennoch. Dann gibt sie ihm doch auch in alten Gemäuern wie Kirchtürmen, ihr „Jawort“, duckt sich vor dem Männchen alten Höfen und Burgen. Ausgedehnte und zittert mit Flügeln und Schwanz: ein Wald- und Feuchtgebiete meiden die Vögel, Ritual, das sie noch oft zur Begrüßung ihres auch kommen Dohlen nur selten oberhalb Liebsten wiederholen wird. von 600 Metern vor, sodass das geringe Die geselligen Vögel können oft in Gesell- NABU, F. Derer Vorkommen in unserer Region sicher auch schaft von Saatkrähen beobachtet werden. dadurch begründet ist. Die höchsten Brutge- Sie ernähren sich von Insekten, Schnecken, sen aus Nord- und Osteuropa konnten aber biete im Schwarzwald und im Allgäu liegen Mäusen, Beeren, Obst, Küchenabfällen, als Wintergäste in Mitteleuropa beobachtet bei etwa 900 Metern. gerne auch mal Eier oder Jungvögel. Zur werden. Der etwa 33 Zentimeter lange Vogel fällt Verdauung nehmen sie Magensteinchen auf. Dohlen gelten als gute Flugkünstler, wer durch seine graue Nacken- und Brustbefie- Viehweiden, Wiesen, abgeerntete Felder so- sie beobachtet bekommt den Eindruck, dass derung auf. Mitte April legt das Weibchen wie Komposthaufen und Müllhalden bieten die Vögel einfach Spaß am Leben haben. 3 bis 7 Eier, während der rund 18 Tage reichlich Nahrung. Als Standvögel bleiben Am Boden schreiten oder hüfen sie munter dauernden Brut wird es vom Männchen Dohlen auch im Winter bei uns, Artgenos- umher, was wohl zu der Bezeichnung „Hupfdohlen“ für Balletttänzer und zapplige Mitmenschen geführt hat. Intensive Forstwirtschaft, Sanierung alter Gebäude sowie Giftstoffe in der Nahrung bedrohen den Bestand des kleinen Raben- vogels. Mit zahlreichen Maßnahmen versu- chen Tierschützer den Bestand der Dohlen zu sichern. Wer sich beteiligen möchte, findet auf www.nabu.de zahlreiche Tipps sowie eine ausführliche Anleitung für einen Dohlen-Nistkasten. Auf diese Weise kann die notwendige Sanierung alter Gebäude gut kombiniert werden mit der Schaffung neuer Lebensräume und geeigneten Bruthöhlen. Natürlich müssen auch entsprechende Flä- chen in der Nähe sein, wo die Dohlen das Futter für ihre Jungen finden können, die NABU-Fachleute stehen selbstverständlich gerne für alle Fragen hierzu zur Verfügung. Monika Münker NABU, M. Vollborn 4 BETEILIGUNGSFÄLLE Natur und Umwelt in Siegen-Wittgenstein Erläuterung der Abkürzungen: BauGB (Baugesetzbuch), BBP (Bebauungsplan), FFH-Gebiet (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU), FNP (Flächennutzungsplan), GEP (Gebietsentwicklungsplan), Gem. (Gemarkung) LB (geschützer Landschaftsbestandteil), LG (Landschaftsgesetz), LP (Landschaftsplan), LSG (Landschaftsschutzgebiet) ND (Naturdenkmal), NSG (Naturschutzgebiet), OT (Ortsteil), Beteiligungsfälle RP (Bezirksregierung), und abgegebene Stellungnahmen des NABU TA (Teilabschnitt), VO (Verordnung), WEA (Windenergieanlage), Wer sich näher über den Inhalt der Stellungnahmen informieren möchte, wende sich bitte an den Verfasser. WHG (Wasserhaushaltsgesetz) ■ FNP-Änderung Erndtebrück, Mühlenweg Gemeinde Burbach, OT Oberdresselndorf ■ Gewässermaßnahmen im Zuge der Er- ■ BBP Hellweg, Bad Berleburg-Wingeshausen ■ 10. Änderung der Abgrenzungssatzung der schließung des Baugebietes „Hinter der Struth“ ■ Nachwachsende Rohstoffe/Energiepflanzen Stadt Freudenberg in Burbach-Würgendorf ■ Überprüfung von Windkraft-Vorrangzo- ■ Hellerverlegung Burbach ■ Antrag der Gemeinde Neunkirchen zur nen im Stadtgebiet von Hilchenbach. Hier ■ Landschaftsplan Neunkirchen – Offenlegung Zulassung der wasserwirtschaftlichen

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