Ostpreußen - Deutsche Leistung - Deutsche Verpflichtung

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Ostpreußen - Deutsche Leistung - Deutsche Verpflichtung UNABHÄNGIGE WOCHENZEITUNG FÜR DEUTSCHLAND Jahrgang 30 — Folge 20 Kr»eheint wöchentlich 19. Mai 1979 Landsmannschaft Ostpreußen e.V. Pottvertrteb»gebühr bezahlt Parkallee WW. 2*H Hamburg « C5524CX Als Brandt noch Carstens lobte... Regierungsamtliches Bulletin von 1966 stellte unmißverständlich fest: „Hervorragende Leistung im Dienste des Staates" Bonn — Wenngleich auch seitens be• stimmter Kreise innerhalb der Regierungs• parteien noch der Eindruck erweckt wird als könne sich geradezu in letzter Minute doch noch eine Wende ergeben, die es mög• lich mache, statt des CDU-Kandidaten einen anderen Hausherrn in die Villa Hammer- schmidt einziehen zu lassen, spricht bei nüchterner Einschätzung der Dinge und vor allem der Stimmverhältnisse alles dafür, daß Professor Karl Carstens zum Bundespräsi• denten gewählt wird. Selbst nachdem das Stimmenverhältnis unter den insgesamt 1036 Wahlmännern ganz eindeutig zugunsten des Kandidaten der Unionsparteien ist. hof• fen einige „Unentwegte", daß im ersten Wahlgang 13 Unions-Wahlmänner sich ent• schließen könnten, nicht für Carstens zu votieren. Doch solcher „Silberstreifen am Horizont" wird selbst bei nüchtern den• kenden Politikern der Regierungsparteien für völlig undenkbar gehalten. Vielmehr rechnet man damit, daß die Bundesver• sammlung wahrscheinlich bereits im ersten Wahlgang den bisherigen Bundestagsprä• sidenten zum fünften Präsidenten der Bun• desrepublik Deutschland wählt. Obwohl also nur ein Kandidat anstehen wird, ist das Interesse der in- und ausländU» sehen Presse so groß, daß, bedingt durch die Raumverhältnisse in der Bonner Beet• hovenhalle, nur etwa 200 Journalisten von Presse, Rundfunk und Fernsehen an der Veranstaltung direkt teilnehmen können. Für die Verantwortlichen gilt es, neben den 1036 Wahlmännern und diesen 200 Jour• nalisten das Diplomatische Korps unterzu• bringen, das ebenfalls über 200 Personen umfaßt, und, wie seit der ersten Präsiden• tenwahl üblich, auch zu diesem Akt wieder eingeladen wird. Neu bei dieser Wahl ist, daß die beiden Regierungsparteien es nicht vermochten, sich auf einen Gegenkandidaten zu einigen. Wie es heißt, war zunächst beabsichtigt, Frau Vor 30 Jahren: Unterzeichnung des am 8. April 1949 verabschiedeten Grundgesetzes für Annemarie Renger für die Koalition auf• die Bundesrepublik Deutschland durch den Präsidenten und die Vizepräsidenten des zustellen-, jedoch soll man hiervon aus dem Parlamentarischen Rates in Bonn Foto Bundesbildstelle Grunde wieder abgegangen sein, weil es fraglich erschien, daß Frau Renger alle Wäh• didatur verzichten. Nun gilt er als eine Art lerstimmen der Koalition erhalten hätte. Schattenkandidat für den Überraschungs• Unter diesen Umständen hat man wohl auf fall. Er täte besser, das von sich zu weisen." einen Gegenkandidaten verzichtet, und in Bonn geht das Gerücht um, es gebe Tenden• Wir sollten uns aber auch den in den letz• zen, bei der Abstimmung Stimmzettel ab• ten Monaten gestarteten Versuchen zuwen• zugeben, die mit dem Namen „Scheel" ver• sehen seien. Da derartigen Stimmzetteln — den, die darauf abzielten, den Kandidaten wenn es dazu kommen sollte — keinerlei der Unionsparteien, Professor Carstens, ab• Wert beikommt und sie als „ungültig" unter zuqualifizieren. Hieran haben sich führende den Tisch fallen, könnte es sich nur um Politiker ebenso beteiligt wie Jungsoziali• eine Art Abschiedsdemonstration für den sten, und gewiß haben alle diese — meist scheidenden Bundespräsidenten handeln. durchsichtigen — Manöver darauf abgezielt. Eine Geste, die lediglich platonischen Cha• Carstens zum Rückzug zu bewegen. Das rakters wäre. Es mag Parteistrategen qeben. fröhliche „Halali" wegen formaler Mitglied• die partout etwas mit Scheel vorhaben, etwa in dem Sinne, daß Carstens nicht im ersten schaft des jungen Referendars Carstens in Wahlgang gewählt und in einem spateren der NSDAP wurde schnell und verlegen ab• Wahlgang dann Scheel ins Rennen geschickt geblasen, als bekannt wurde, daß auch der oder aber wenigstens die Union veranlaßt Jungvolkführer Walter Scheel, inzwischen werden könnte. Carstens gegen einen an• langst in Hitlers Wehrmacht — ohne sein deren Unionspolitiker auszuwechseln. Wissen — in die gleiche Partei überführt Im Bundespräsidialamt hält man sich in worden war. Aber davon einmal abgesehen, dieser Situation bedeckt. Natürlich kann stellt sich die Frage, ob den Gegnern des der Bundespräsident „den Parteien nicht ms Prof. Carstens nicht jene lobenden Worte Konzept reden", doch können wir der bekannt sind, die der Parteivorsitzende der „Frankfurter Allgemeinen" nur beipflich• SPD, Willy Brandt, damals Außenminister ten, wenn sie schreibt, es sei etwas viel der Großen Koalition, am 12. Dezember 1966 Spekulation mit dem Bundespräsidenten, und gesprochen hat, als der damalige Staats• hierzu ausführt: „So viel wäre es nicht ge• sekretär Karl Carstens aus dem Auswärti• worden hätte Scheel sich frühzeitig erklart. gen Amt in das Bundesverteidigungsmini• Doch erst nach der Aufstellung von Car• sterium überwechselte. stens äußerte er sich zur Kandidatur: mehr• deutig, denn er sprach von den .obwaltenden Umständen', die sich nach dem ersten Wahl• gang in der Bundesversammlung andern könnten Diese Erklärung hat er jetzt be- kräftiqt: die Unklarheit bleibt Er wo te nicht Kandidat der Koalition sein, wollte aber auch nicht bedingungslos auf die Kan- Mai 1979 — Folge 20 — Seite 2 £tt$£Aprcußrnbfait 19. Möglichkeiten, die sich über größere Zeit• BJick in die Geschichte: räume andeuten, zu einem stabilisierenden Faktor werden, der auch für Moskau von größerem Wert sein würde als eine deut• sche Teilung es sein könnte. Der politische und wirtschaftliche Ver• Selbst Hitler bekam einen Wutanfall bund in Europa, das Aufkommen der strate• gischen Nuklearwaffen, die Entwicklungen Polen und Ungarn waren über die expansionistischen Ziele des 3. Reiches hinausgeschossen in anderen Teilen unserer Erde, das alles sollte veranlassen, nicht mehr in den Kate• „Holocaust" ist in Polen in aller Munde, Wissenschaften in München, in den soeben der Geschichte immer böhmisch gewesen gorien des 19. Jahrhunderts und der leid• aber gezeigt werden darf dieser Film nicht: erschienenen „Mitteilungen" auf ein ande• war und allerdings auch zu den industriellen vollen Jahre dieses Jahrhunderts zu den• Denn er enthält Szenen, die auf den Anteil res Kapitel nicht bewältigter polnischer Ver• Schwerpunkten der CSR gehörte. ken. Gewiß, man wird auf beiden Seiten des latenten polnischen Antisemitismus an gangenheit hingewiesen zu haben: Auf die Doch dessen nicht genug, einigten sich seine Zeit brauchen. Aber man braucht eben• der versuchten Ermordung eines ganzen Teilnahme Polens an der Zerstückelung und die Polen mit dem ungarischem Horthy-Re- so eine Gewißheit, daß die Deutschen den Volkes hinweisen. Inzwischen bereitet Po• am Untergang der Tschechoslowakei, wobei gime auch darauf, der Tschechoslowakei Gedanken an die Wiedervereinigung nicht len ein Holocaust für „Holocaust" vor: Auf sich hemmungsloser polnischer Nationalis• ganz „Karpatorußland" fortzunehmen, eine aufgeben. Diesen Gedanken lebendig zu er• polnischen Wunsch mußte schon in der deut• mus und Expansionismus eng mit den Inter• strategisch wichtige Landschaft in der CSR halten, ist den Lebenden aufgetragen, damit schen Fernsehübertragung der Text geän• essen des Dritten Reiches verband. mit einer 500 000 Menschen zählenden ukrai• auch nach unserem Tode über solche Dinge dert werden. In England schnitt das Fern• Die Schwächung Rußlands durch die Okto• noch geredet werden wird. sehen auf polnisches Verlangen ganze Sze• nischen Bevölkerung. Schon vor dem Münch• berrevolution und der Untergang des öster• ner Abkommen intervenierten die Polen nen aus dem Film; in Frankreich interve• reichisch-ungarischen Reiches hatte 1918 in nierte Parteichef Gierek persönlich gegen fünfmal in Berlin, um Hitler dazu zu be• Kriegsgefangene Ost- und Südosteuropa zu gewaltigen Grenz• wegen, Karpatorußland zum Abschuß frei• „antipolnische Episoden" in jenem „schmie• veränderungen geführt. Die Bildung neuer Das sowjetische Rote Kreuz und der Rote zugeben, wodurch Ungarn und Polen zu rigem Machwerk" und „zionistischem Melo• Nationalstaaten auf den Trümmern der bei• Halbmond der UdSSR übermitteln seit eini• direkten Nachbarstaaten geworden wären. drama", das man den Deutschen gleichzeitig den Reiche warf neue Nationalitätenproble• ger Zeit über das DRK Todesnachrichten von Doch diese Wünsche gingen selbst Hitler zu um die Ohren schlägt. me auf. Hauptopfer war das Volk der Ukrai• in Rußland verstorbenen deutschen Gefange• weit: Zunächst wurde die Tschechoslowakei ner, das schon zuvor geteilt in Rußland und Es gehört zu den Verdiensten des Arbeits• nur „föderalisiert", Karpatorußland — wie nen des Zweiten Weltkrieges. Im allgemei• in Österreich-Ungarn lebte, von den einen nen werden dabei aber weder der Tag des und Förderungskreises der ukrainischen die Slowakei, auf die die Ungarn gleichfalls Todes noch der Ort des Grabes bekanntge• Anspruch erhoben — zu einem autonomen geben. Gebiet in der CSR mit eigener Regierung erklärt, an deren Spitze aber ein mit Buda• Deutsch in Belgien pest sympathisierender Premier stand. Die deutschsprachigen Belgier in 25 Ort• schaften um Eupen und St. Vith bedauern, Schon einen Monat nach dem Münchner daß im Gegensatz zu den Flamen nur sehr Abkommen begannen die Polen und Ungarn wenige Wallonen bereit sind, Deutsch zu im Oktobe- 1938 mit einem organisierten lernen, obwohl Deutsch-Belgien der wallo• Kleinkrieg gegen die CSR mit

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