mitteilungenmitteilungen mitteilungen pro tschiertschen-praden Auf dem Joch, 16/juli 2019 der Prader Alp 1932. Foto: Robert Frick. Ein Thema ohne direkte Alltagsaktualität ist in dieser Ausgabe die «Sprache» – es wurde von einigen Leserinnen gewünscht. Alt und Jung tönen in Tschiertschen-Praden stark verschieden. Warum reden nicht alle Einheimischen den gleichen Dialekt? Zur Illustration je ein Text von Anita Engi, unserer «Hausauto- rin» im Walserdeutsch, und von Oscar Eckhart, Dialekt-For- scher und Mundartautor, aus Chur. Wie üblich, blickt Marie-Claire Niquille zurück auf den Winter, liebe leserin, lieber leser berichtet diesmal über die Weiterführung des Dorfladens und Der Sommer hat fulminant und mit grosser Hitze eingesetzt. weist auf die Veranstaltungen im Sommer hin. Eine Exkursion Dieses strahlende Wetter ist schön, aber auch beunruhigend, ist für den 31. August ins Albulatal geplant. In Zusammenarbeit wenn man an die Trockenheit mancher Wälder denkt, die mit «Aux Losanges» gehört Anfang August eine Ausstellung mit noch vom letzten Jahr her an den Folgen leiden. Andererseits Foto-Porträts der renommierten Fotografin Katharina Vonow ermöglicht die Höhenlage in den Alpen einer wachsenden aus Praden 1979–82 dazu, die von Gemeinde, Kanton, der Zahl von Gästen Abkühlung und erholsame, gesunde und na- GKB und den Veranstaltern finanziell ermöglicht wird. Damals turverträgliche Ferien. Wenn das zum Trend würde, wäre dies waren die einfühlsamen Bilder in einem erfolgreichen Buch eine erwünschte Rückkehr zu etwas mehr Bescheidenheit und enthalten, dass die Fotografin bekannt gemacht hat. Sie wur- Ruhe. Denn die Auswüchse des Massentourismus mit seinen den sonst hingegen nie der Öffentlichkeit präsentiert. masslosen Ansprüchen ans Reisen haben ein Ausmass an- Am 28. Juni wurden Zukunftsszenarien der Bergbahnen öf- genommen, das unser Planet – und sein Klima – kaum mehr fentlich vorgestellt. Darauf gehen wir im Dezemberheft ein. erträgt. Zur Einstimmung in den Sommer und passend zum Ein erneuter Brand in Tschiertschen innerhalb relativ weniger Thema eines sanften Tourismus enthalten diese Mitteilungen Jahre hat im April in der alten Post Verletzte gefordert und den Bilder aus einem rund 90 Jahre alten Fotoalbum, das die da- Laden des «Alpenhirt» zerstört. Es gab grosse Solidarität ge- mals «normalen», einfachen Familienferien unserer ältesten Mit- genüber den Betroffenen, denen wir von Herzen alles Gute für glieder Regula und Vroni Frick dokumentiert. Sie waren 1932 die Gesundheit und für den Neustart beim Lädeli, wünschen. erstmals in Tschiertschen und sind unserem Ort treu geblieben. In unserer neuen Kolumne kommen diesmal Ruth und Hans Strassmann, Feldmeilen/Praden, zu Wort. Uns würde es freuen, wenn wir Sie, liebe Leserinnen und Le- ser, an den Veranstaltungen begrüssen dürften. Juli 2019: Georg Jäger, Mitteilungsredaktor Exkursion nach Bergün. Foto: Internet. Die Ladenfrauen Rozalija Soljic, Miriam Walser, Tamara Truog und Urschali Clement um 1980. Ausstellung Ladina Jäger. Foto: Katharina Vonow. Urgeschichte (DAU). Hans und Ruth Strassmann zuhause in häusern und büchern Hans Strassmann Das Zusammenfügen von Texten und Bildern habe ich zu mei- Wir fühlen uns an zwei Orten zu Hause, am Zürichsee und im ner Aufgabe gemacht. Als finanzierbare Druckvariante bin ich Grosselternhaus meiner Frau in Praden. In nur eineinhalb Stun- auf die Firma BoD Books on Demand gestossen. Das Unter- den Autofahrt tauchen wir in eine völlig andere Welt, andere nehmen bietet auf einer Internetplattform Publikationsdienst- Dinge werden wichtig, Arbeiten in und um das alte Walserhaus. leistungen für Verlage und direkt auch für Autorinnen an. Es Da stellt sich plötzlich auch die Frage, was wir mit all dem Früch- wird nicht eine zum Voraus bestimmte Auflage gedruckt, son- tesegen, wie er letzten Herbst eingetroffen ist, machen sollen. dern nur auf Bestellung, dies von einem einzelnen Buch bis zu Zwetschgen-, Mirabellen- und vor allem der alte Gravensteiner- einer beliebigen Anzahl von Büchern. baum waren einfach voll, übervoll behangen mit makellosen Diese attraktive Möglichkeit wollte ich ausprobieren: Da das Früchten. Das bedeutete Rüsten bei schönstem Wetter vor dem erste Buch aus dem Jahr 2015 bereits vergriffen ist, habe ich Haus. Besucherinnen und Besucher haben mit angepackt, ge- auf meinem Computer das Layout für eine zweite, ergänzte Auf- meinsames Arbeiten und Plaudern haben wir alle genossen. Es lage erstellt, Einband und Buchblock auf die Plattform hinauf- stapeln sich haufenweise Gläser voller Konfitüre und Apfelmus. geladen und das Ergebnis mit einem Probedruck geprüft. Völlig Alle Enkelkinder wissen nun allzu gut, was das ist: Hörnli mit reibungslos ging das Unterfangen nicht vonstatten. Im Gesam- Gehacktem und Apfelmus aus Praden, letzteres verfeinert mit ten und nach zwei Probedrucken – der erste mit einem ver- etwas Limettenschale – ein Tipp aus dem Heimeli in Sapün. schobenen Einband und nicht zufriedenstellenden Bildern – ist Das alte Haus ist uns so richtig ans Herz gewachsen. Seit der es zum Erfolgserlebnis geworden. Also habe ich den Druck Pensionierung nimmt es mit seinen Ställen, der grossen Haus- endgültig freigegeben. Das vergriffene Buch kann nun bei ei- wiese, ja der gesamten Umgebung von Praden immer mehr nem beliebigen Buchhändler wieder bezogen werden. Eine An- Raum ein, auch hier am Zürichsee: Unter anderem beschäf- zahl von Neudrucken bringen wir diesen Sommer nach Praden tigt sich meine Frau mit der Geschichte ihrer Herkunftsfami- und Tschiertschen mit und hoffen, dass das Buch nochmals lie Lorenz. Daraus ist 2015 das Buch «Wege aus der Armut» Anklang findet. Von den bisherigen Leserinnen und Lesern entstanden. Nun steht zusammen Susanne Müller aus Praden haben wir sehr positive Reaktionen über die berührenden und eine neue Arbeit über die alten Häuser und ihre ehemaligen spannenden Geschichten erhalten. Bewohner im Vordergrund: ein Buch in grösserem Format, mit Soviel zur Beschäftigung mit dem Thema Praden bei uns am vielen Bildern, und dies möglichst kostengünstig. Zürichsee. idee «wanderland» wandergebietsverbindung churwalden – tschiertschen – praden – arosa Georg Jäger Die Bergbahnen Tschiertschen studieren neue Zukunfts- Viele varianten; am 28. Juni wurden sie der Öffentlichkeit vorge- Wandermög- lichkeiten. stellt. Da waren unsere Mitteilungen leider schon «in Pro- duktion». Dass mehrere Planungsvarianten zur Debatte stehen und Einheimische wie Gäste in die Meinungsbil- konkrete Vorschläge zur Verbesserung der Wanderwege und dung einbezogen werden – wie dies schon beim Marken- für ein modernes Marketing. prozess von Brand logic vorbildlich der Fall war –, ist sehr Im Gegensatz zu anderen, historischen, Weitwanderwegen zu begrüssen. Wie andernorts in den Alpen ist es auch (ViaSpluga, Via Sett am Septimer z.B.) liegt das einmalige Er- wünschenswert, dass die Sommersaison stärker geför- lebnis beim Schanfigger Höhenweg in der besonderen, von dert wird. Deshalb hier einige Gedanken zum hohen Po- Generationen geprägten Kulturlandschaft mit vielen, ausser- tenzial unserer Region für den Wandertourismus, der heu- ordentlich schönen Aussichtslagen und einer grossen Bio- te auch von Schweiz Tourismus forciert wird. diversität. Ein entscheidendes Plus des «Wanderlands» liegt sodann in der Nähe zu den Zentren in der Deutschschweiz Im Verlauf der Bearbeitung des Projekts «Innovation durch und in Süddeutschland. Ein weiterer, grosser Vorteil ist die Ein- Kultur» (2014–2017) wurden auch detaillierte Berichte zum bindung beider Talseiten des Schanfigg und die Beteiligung Schanfigger Höhenweg und zu einem neuen Dörferweg er- von Chur und allenfalls auch Churwalden. Das Projekt wäre arbeitet. Der Schanfigger Höhenweg besteht seit 2002. Der ein Anreiz zur Kooperation, die langsam über die Gemeinden Bericht dazu analysiert im Detail den Ist-Zustand und macht hinaus in die Gänge kommt. 2 Im Verlauf der Erarbeitung des genannten Projekts wurde Grundlage: Berichte «Schanfigger seitens der Verkehrsvereine Peist und Langwies vorge- Höhenweg» und «Schanfigger Dör- schlagen, aufgrund einer Machbarkeitsstudie einen Dörfer- ferweg», erarbeitet 2014–2017 im Projekt «Innovation durch Kultur» weg zu planen (2016), da der Höhenweg nur wenige Dör- des Instituts für Kulturforschung fer im Tal direkt tangiert und Verbindungen unter den Sied- Graubünden und der ZHAW-Fach- lungen für Wanderer und Spaziergänger teilweise fehlen stelle Wergenstein. Erhältlich als oder sehr mühsam sind. Andererseits besteht in weiten Tei- PDF-Datei bei [email protected] len des Tals bereits ein dichtes Wegnetz, das lediglich er- gänzt werden muss. Die Initiantinnen und Initianten erreich- ten 2017, dass die Gemeinde Arosa den Grundsatzbeschluss fasste, den Dörferweg in Etappen zu realisieren. Erste, sub- stanzielle Arbeiten sind bereits erfolgt, im Idealfall wird der Höhenweg, Dörferweg 2020 eröffnet. Auch in der Gemeinde Churwal- wild bei Praden... den sind zurzeit Bestrebungen im Gang, einen beidseitigen Talweg zu realisieren, eine Vorstudie von Hansjürg Gredig … und idyllisch (ZHAW Fachstelle Wergenstein) liegt vor. bei Maladers. Fotos: Sandra Die Idee des «Wanderlands» ist somit angesichts dessen, Gredig. was schon vorliegt, nicht schwierig umzusetzen. Es braucht dazu aber den gemeinsamen Willen und einen aktive Ar- beitsgruppe. Es gilt, gemeinsam zu diskutieren, wie unser vielseitiges Wandergebiet mit Anschlussmöglichkeiten an die Lenzerheide, an das Prättigau und Davos sowie mit Ein- bezug von Chur touristisch mit konkreten Angeboten bes- ser gepflegt
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