AZ 3930 Visp | Freitag, 24. November 2017 Nr. 273 | 177. Jahr gang | Fr. 3.00 űǷŋÿ -ĀÄŝŶĎĮĜĜŹŶ¸ÄŝŶy?ÿÄđÙ 20% đđÄŤŶ¸ŝĀġ²ŶŤ¨ûġÄđđÄŤŶ0ġŹÄŝġÄŹ³Ŷ 17 YƋĀ¨ĎđĀġÄŶds³Ŷ'ÄŤŹġÄŹdzŶŶEĮĀđÄ 26. November 20 Sonntagsverkauf www.1815.ch Re dak ti on Te le fon 027 948 30 00 | Aboservice Te le fon 027 948 30 50 | Mediaverkauf Te le fon 027 948 30 40 Auf la ge 20 001 Expl. INHALT Wallis Wallis Sport Wallis 2 – 14 Traueranzeigen 12 Sperrgut Forsches Tempo Imponierend Sport 15 – 19 Helmut Sommer und der Der eventuelle Austritt der Der Spendenmarathon von Ausland 21 Schweiz 22/23 Gebührenverbund Ober - Walliser aus Jagd Schweiz Jens Blatter sammelt viel Wirtschaft/Börse 25 wallis lancieren eine zweite geht Daniel Kalbermatter Geld. Wohin geht der Be - TV-Programme 26 Wohin man geht 27 Sperrgutmarke. | Seite 9 zu schnell. | Seite 14 trag eigentlich? | Seite 15 Wetter 28 Siders /Brig-Glis | Lohnstreit zwischen Gemeinde und Kanton vor Bundesgericht KOMMENTAR Weder Himmel Wer zahlt die Löhne? noch Strasse Zusammengerechnet rund 650 000 Franken müss(t)en die Gemäss Gesetz müsste Siders zehn Gemeinden Siders und Brig-Glis Prozent der Lohnkosten der dorti - gen FernUni übernehmen. Müsste, an den Lohnkosten der FernUni denn: Bereits seit sechs Jahren bezahlen. Bei einem Budget von überweist die Gemeinde keinen 17 Millionen für die Universität Franken an die Bildungsinstitution. ein nicht zu vernachlässigender Beitrag. Staatsrat Christophe Begründet wird dies mit dem speziellen Un - Darbellay hat natürlich recht, terrichtstyp: Beherberge man eine Fern - wenn er dabei von Geld spricht, Uni, profitiere man auch nicht von zahlrei - das nicht vom Himmel fällt. chen Studenten und Lehrkräften, die in Stattdessen stammt das Geld aus und um Siders leben und konsumieren den Kassen der Gemeinden, und würden, erklärt Stadtpräsident Pierre Bert - auch diese können es nicht ein - hod. Der Fall beschäftigt mittlerweile Poli - fach von der Strasse aufheben. tik und Gerichte: Während Stadt und Kan - Bezahlen müssen sie dennoch. ton vor Bundesgericht zanken, nahm der Das Gesetz ist klar, fordert eine Grosse Rat letzte Woche eine Motion im Sin - Beteiligung der Standortgemein - ne der Siderser an. Indirekt betroffen ist von der Sache auch die Gemeinde Brig-Glis: den als Ausgleich für die Vorteile. Sie beherbergt sowohl die FernUni als auch Allerdings kommen diese bei ei - die Fernfachhochschule und bezahlt damit ner FernUni tatsächlich nicht pro Jahr rund sieben- bis achthunderttau - zum Tragen, da Studenten und send Franken an deren Löhne. Je nach Ur - Klarheit erwünscht. Heimat der Briger FernUni und der Fernfachhochschule. Auch im Oberwallis wartet man auf das Professoren dem Ort in der Re - teil könnte sich das bald ändern. | Seite 3 Bundesgerichtsurteil – es geht um Millionen. FOTO ZVG gel – eben – fernbleiben. Freilich ändert dies nichts daran, dass der Lehrkörper bezahlt wer - den muss. Nur sollte dies nicht an Brig /Bern | 2. Verhandlungstag um Walliser Grenzwächter Bern | Rahmenvertrag mit EU der Standortgemeinde, in der die Bildungseinrichtung vielleicht Kaum Fortschritte nur ein Büro betreibt, hängen Sieben Jahre bleiben. Das sah auch der Grosse Rat so, als er vor einer Woche an - regte, das Gesetz restriktiver zu Gefängnis gefordert formulieren. Mit Recht: Man stel - le sich vor, die FernUni hätte statt der heute 1600 eines Tages Im Prozess gegen einen 30 000 immatrikulierte Studen - Walliser Grenzwächter ten. Brig-Glis und Siders müssten hat die Anklage am Don - dann rund 13 Millionen an Lohn - nerstag eine mehrjährige kosten übernehmen, ohne einen Freiheitsstrafe gefordert. vernünftigen Gegenwert zu erhal - ten. Es ist nun am Parlament, Der Grenzwächter und seine Küsschen. Bundespräsidentin Doris Leuthard und neue Finanzierungsquellen anzu - Kollegen hätten es an «jeder EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker zapfen, statt an einer ungerech - Menschlichkeit» im Umgang demonstrieren Harmonie. FOTO KEYSTONE ten festzuhalten. Dabei wird sich mit einer schwangeren Flücht - zeigen, wie stark der Solidaritäts - lingsfrau fehlen lassen. Die Ver - gedanke bei den Abgeordneten teidigung hingegen forderte Die Beziehungen zwi - Juncker am Donnerstag vor den dann noch spielt. vor dem Militärgericht 4 in schen der Schweiz und Medien in Bern. Im wichtigsten Bern einen Freispruch für den der EU haben sich Dossier, dem Rahmenabkom - Fabio Pacozzi Grenzwächter. Der Mann habe verbessert. men über institutionelle Fra - als Einsatzleiter angemessen ge - gen, konnte Leuthard aller - 50047 handelt. Der Angeklagte beton - Das sagten Bundespräsidentin dings keine Fortschritte vermel - Totgeburt. Der Mann der hochschwangeren Flüchtlingsfrau bat te, die Situation nicht als Notfall Doris Leuthard und EU-Kom - den. Die Verhandlungen sollen die Grenzwächter in Brig vergeblich um Hilfe. SYMBOLBILD WB erkannt zu haben. | Seite 2 missionspräsident Jean-Claude fortgeführt werden. | Seite 23 9 771660 065005 BLACK WEEKEND % t 0at äre ab egul 2 R mte r ent sa tim F R E I T A G & S A M S T A G as ge -Sor auf d nter st/Wi Herb Walliser Bote 2 Freitag, 24. November 2017 WALLIS Militärgericht | Zweiter Verhandlungstag im Prozess gegen Oberwalliser Grenzwächter «Ich würde wieder so entscheiden» BERN | Am zweiten Verhand - lungstag im Prozess gegen ei - nen Oberwalliser Grenzwächter sind weitere Zeugen sowie der Angeklagte selbst befragt wor - den. In seinem Schlussplädoy - er forderte der militärische Staatsanwalt sieben Jahre Haft wegen vorsätzlicher Tötung, die Verteidigung hingegen ver - langte einen Freispruch in sämtlichen Anklagepunkten. NORBERT ZENGAFFINEN, BERN Am Donnerstag nahm das Gericht wei - tere Grenzwächter in den Zeugen - stand. Unter anderem jenen, der die Verantwortung für die Rücküberfüh - rung der Flüchtlingsgruppe von Vallor - be nach Brig trug. Der Richter wollte von ihm wissen, ob er von der Schwan - gerschaft der Frau wusste. «Ihr Mann hat mir gesagt, dass sie krank sei, mehr nicht. Dass sie medizinische Hilfe brauche, sagte er nicht.» Deshalb habe er den Angeklagten in Brig auch nicht über die Krankheit informiert. Keine Spuren von Blut im Bus Der militärische Staatsanwalt fragte den Grenzwächter, wie er als hierar - chisch untergeordneter Grenzwächter reagiert hätte, wenn er von der Situati - on der Frau in Brig gewusst hätte. «Ich hätte den Teamleiter informiert und Klare Weisung. «Im Grundsatz muss und kann jeder einzelne Grenzwächter medizinische Hilfe bei einem Notfall rufen, wie im zivilen Leben auch», ihm die Risiken erklärt. Wenn er keine erklärte der Kommandant und Vorgesetzte des Angeklagten. SymBOLBILD wB Hilfe gerufen hätte, hätte ich selbst ei - nen Krankenwagen angefordert, weil die Frau in Gefahr war.» Der Verteidiger gen nach Italien keine Verantwortungs - Erstmals gesehen habe er die Frau dertes Strafmass senken könne. Das führfunktion in der Verantwortung?» wollte wissen, ob es der Frau anzusehen übertragung an einen Teamleiter in beim Einsteigen in den Zug. «Ich er - Gegenteil sei der Fall. Es sei nicht klar erwiesen, wann der war, dass sie schwanger sei. «Nein. Sie Brig. Diese sind so organisiert, dass die kannte, dass sie gesundheitliche Für ihn war klar, dass aufgrund Teamleiter von der Schwangerschaft trug traditionelle Kleidung mit Hose illegalen Migranten nach der Ankunft Schwierigkeiten hatte und musste des Berichtes des medizinischen Gut - erfahren habe. Aber Verantwortung und Bluse.» Die Frage, ob im Transport - direkt in einen Zug nach Domodossola rasch abwägen, ob ich einen Kranken - achters wenn auch nicht der Beweis, habe er gegenüber der Opferfamilie bus Spuren von Blut gefunden worden einsteigen», schilderte der Angeklagte wagen anfordere oder die italienischen aber genügend Indizien erbracht sei - dennoch gezeigt. Als er kurz vor dem seien, beantwortete er mit einem Nein. dem Gericht den 4. Juli 2014. Kollegen informiere.» Sein Entscheid en, dass das Kind in Brig noch lebte Einsteigen der Opferfamilie in Zug be - In der anschliessenden Befra - sei vielleicht auch von seinen Erfah - und die Frau in den Geburtswehen lag. merkt habe, dass es der Frau offensicht - gung des Kommandanten des Grenz - «Hatte viel um die Ohren» rungen mit Simulanten beeinflusst Das heisse, dass es hier um Tötung von lich schlecht gehe, habe er umgehend wachtkorps V (Waadt und Wallis) wur - Weil sich der Zugführer des vorgese - worden, die kurz vor dem Abtransport Leben gehe, denn strafrechtlich begin - die italienischen Kollegen aufgefor - de vor allem eines klar. «Im Grundsatz henen ICE-Zuges weigerte, die Flücht - alle möglichen Anliegen vorbrächten, ne ein Leben mit dem Einsetzen der dert, beim Eintreffen der Familie in Do - muss und kann jeder einzelne Grenz - linge einsteigen zu lassen, habe man um nicht abgeschoben zu werden. «Ich Geburtswehen. mo medizinische Hilfe bereitzustellen. wächter medizinische Hilfe bei einem eine Ersatzlösung finden müssen. habe mir die Situation seither viele Ma - «Auch wenn ich dem Angeklag - Was ja dann auch eingetroffen sei. Dass Notfall rufen, wie im zivilen Leben Was bedeutete, dass die Flüchtlings - le durch den Kopf gehen lassen, glaube ten nicht eine vorsätzliche Tötung vor - er die Frau einsteigen liess, mache auch. Wenn es nicht um dringende Fäl - gruppe in den damals noch engen aber, dass ich aufgrund des Wissens - werfen will, bleibt mir aufgrund der durchaus Sinn, weil bei einer Alarmie - le geht, entscheidet im Normalfall der Räumen des Grenzwachtpostens un - standes, den ich dazumal hatte, wieder Faktenlage und einschlägiger Bundes - rung der Ambulanz Oberwallis von Teamleiter», erklärte der Komman - tergebracht
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