ZOBODAT - www.zobodat.at Zoologisch-Botanische Datenbank/Zoological-Botanical Database Digitale Literatur/Digital Literature Zeitschrift/Journal: Sitzungsberichte der philosophisch-philologische und historische Klasse der Bayerischen Akademie der Wissenschaften München Jahr/Year: 1873 Band/Volume: 1873 Autor(en)/Author(s): Halm Karl Felix Artikel/Article: Ueber die handschriftliche Sammlung der Camerarii und ihre Schicksale 241-272 K g l Bayer. Akademie t t a Wissenschaften. Sitzungsberichte der If I phil osophisch - philologischen und historischen Classe der k. b. Akademie der Wissenschaften zu IVEiinchen. Band III. Jahrgang 1878. München. Akademische Buchdruckeroi von F. Straub. 1873. In Commission Dei G. Franz. T 000 Kalkey J615019 Halm: セ・「・イ@ die Collectio Camerariafta 34,1 0002 Aufnahmedalum 109.10.1996 J 0003 Änderungsdalum MセS N PWNRPQ@ 0 0009 Herkun1l0001 IßIIB Q セ PセPQQPセセセ・ー セ セnセuュセュ A・ イ セNPPセP Q セQ セセPWセTUセWVVセX セ@ ________________________________,._. ________セ@ ,. 0100 AiJ1or.OOOl 1121 96jHalm, k。セ@ 0331 HauptsachtitelOOOl IUeber die handschrinJiche Sammlung der Camerarti und ihre Schicksale Philosophisch -philologische Classe. 0410 Erscheinungso rtOOOl !München Sitzung vom 3. Mai 1873. PTQRv・セ。ァ N PPPャ@ IFranzin Komm. 0424JahrAnsetzung 11873 Herr Hai m hielt einen Vortrag 0425 Erscheinungsjahr.OOOl 11873 0433 Umfangsangabe IS.241 .272 "Ueber die handschriftliche Sammlung der Camerarii und ihre Schicksale." 05811mageNr.000l 143729293 I / .1 L L I 0004 KatkeyderÜG.OOOl 92906 . ti I W iGj N セヲ@ h J'C" .Cl-fT'fJ:l Die berühmte handschriftliche Sammlung der Camerarii 0451 GesamttitelOOOl Bayertsche Akademie der Wissenschanen <München> J pィゥャッウッーィゥウ」セpィゥャッ ャ ッァゥウ」ィ・@ Klasse:Sitzungsbenchte der b。ケ・ョウ」 セ ・ョ@ Akademie ist, wiewohl sie sehr viele Schriftstücke in neueren Sprachen Philosophisch· Philologische und Histartsche Klasse ;1873,5 enthält, um sie nicht zu trennen, unter den codices latini 0453 Gesamt1iteIID.OOOl セPXYQYWXS@ in der k. Staatsbibliothek aufgestellt. Wie man bei der 0455 Bandangabe 1873,5 Herausgabe des Katalogs der lateinischen Handschriften an vッセ。ァ・Noooャ@ die Palatini, zu denen sie gehört, gelangte, habe ich mich 0456 Bandangabe selbst der mühseligen Arbeit unterzogen, ein .genaues Ver- Sortier.OOOl zeichniss der vielen tausende von Briefen und Schriftstücken 11701 Notation flIIKOOOl herzustellen, das mit dem Register über die Autographen 0800 Medienart la und nicht politischen Schriftstücke der Sammlung ein ganz 0802 MC}apier stattliches Bändchen im Druck ausmachen wird. Bei dem 1026 RegJD.0008 074576682 ." hohen, ja unvergleichlichen literarischen und historischen Werthe der Sammlung wird es den Freunden der Literatur von Interesse sein, ausseI' dem Verzeichniss der einzelnen 1030 Co(AngJS0004 ャ セ@ Stücke nähere Nachrichten über die Entstehung und Schick- 1030 CO(AnLDS.0005 Ja sale der Sammlung zu erhalten, zumal als eine 891che Notiz, 11030 CO(AnLDS.0006 lz wie vielfach auch die Sammlung benützt worden ist, meines Wissens nirgends zu finden ist. J 11030 Co(Ang.DS0007 Jz Um zunächst den Inhalt derSammlung im Grossen zu berüh- ren, so besteht sie aus drei wesentlich verschiedenen Bestand- theilen. Sie enthält nemlich 1) einen Thei! der literarischen cッイイセウーッョ、・ョコ@ der Camerarii, 2) die politische Correspond_enz 16- Halm: Ueber die CoZlectio Oamerarianä. 243 242 Siteung der philos.-philoZ. (]lasse 110m 3. Ma.i 1873. von Ludwig Camerarius und seinem Sohne Joachim, 3) eine Einen ebenso ausgedehnten Briefwechsel als sein Vater führte sein Sohn gleichen Vornamens J 0 ach i m II (geb. systematisch angelegte Autographensammlung, die von An- zu Nürnberg am 5. Nov. 1534, am 11. Oct. 1598), der fang des XVI. Jahrh. bis zum Ende des siebenzehnten t einer der bedeutendsten Aerzte und Naturforscher seiner Zeit reicht. war, aber auch, wie fast jeder grosse Gelehrte des XVI. Von den Camerarii war der berühmteste der grosse Jahrhunderts eine Art Polyhistor war, in anderen Wissen- Humanist und Polyhistor J oachim I. Cammermeister, schaften guten Bescheid wusste, wie sein Briefwechsel mit oder wie er sich selbst gewöhnlich schrieb, Camerarius, Theologen, Philologen, Juristen etc. aufweist. Er hatte die welcher latinisirte Name in der Familie verblieben ist. I) Gewohnheit, auf der Adresse jedes Briefes, wie heute ein Sein Leben und seine literarische Wirksamkeit ist zu bekannt, Geschäftsmann, den Tag des Empfangs selbst zu bemerken, als dass hier der Ort wäre darauf einzugehen. Kurze welche Notizen für die Kenntniss der Verkehrsverhältnisse') <annales' seines Lebens von der Hand seines Sohnes Joachim 11 der damaligen Zeit von grossem Interesse sind, aber Briefe "cum notis Philippi", enthält der 26. Band der Sammlung, von ihm selbst oder Concepte von Briefen finden sich nicht an die sich ein grösseres Stück, gleichfalls von Joachim 11, in der Sammlung, überhaupt kein eigenhändiges Schriftstück anschliesst, das mit der Ueberschrift CNotitiae historicae im- ausser den oben erwähnten Annales vitae seines Vaters. Wie primis de Callerariorum gente' bis zum Jahre 1574, dem sich unten ergeben wird, so fehlt ein Band, der Briefe von Todesjahr J oachims I reicht. Da dieser die Gewohnheit seiner_Hand enthalten hatte, ebenso ein zweiter mit Briefen hatte, Briefen, die er erhielt, die Antwort im Concept, von Hieronym us Cam. an seinen Bruqer J oachim I; von wenn Raum genug vorhanden war, beizuschreiben, so haben anderen Gliedern der Familie vor dem Enkel Ludwig Cam. sich auch zahlreiche Autographen von seiner Hand in der findet sich nur hie und da ein vereinzeltes Stück, so dass Sammlung erhalten. man mit Sicherheit annehmen kann, dass sich die eigent- liche Familiencorrespondenz in der Sammlung nicht befunden hatte, die wohl in Nürnberg verblieben ist. Ein grosser 1) Der ursprüngliche Name des aus Kärnthen stammenden Ge- 8chlechts war L i e b ha. r d; der Name Cammermeister rührt daher, Theil der gelehrten Correspondenz des Grossvaters und dals mehrere Vorfahren J oachims die Stelle eines magister camerae Vaters kam in die Hände des Enkels Ludwig und wanderte 110m bischöflichen Hofe zuBamberg bekleidet hatten, so schon Conrad mit ihm nach Holland und von dort nach Heidelberg; er Liebhard, welcher magister camerae des Bischofs und bayerischen ist als der eigentliche Begründer der grossartigen Sammlung Herzogs Eberhard II. (residirte 1146-1172) gewesen war; s. die zu betrachten. Urkunden bei J. G. Schelhorn, De vita, fatis ac meritis Philippi Camerarii (Noribergae 1740. 4°) S. 4 ff. Dass sich in Nebenzweigen Ludwig Cam erari us, geb. zu Nürnberg am 22 . Januar der Familie der Name Liebhard erhalten hat, beweisen mehrere 2) Ein Curiosum ist, dass ich auf mehreren Adressen von Briefe der Sammlung, wie z. B. ein Brief (val. 28 n. 36) an Frau Maria Liebhard vom J. 1627. Bei Verwendung in diplomatischen Briefen des XVI. Jahrh. statt der Ortsangabe die Bezeichnung fand Geschäften nahm Ludwig Camerarius öfters einen fremden Namen 'ubiubi est' oder 'wo er zu finden ist'; auf einigen dieser Art, die an, unter anderen auch den ursprünglichen Liebhart, unter welcher oft lange genug mögen herumgewandert sein, war von anderer Hand Adr'.le eine Anzahl von Briefen in der Sammlung vorkommt. die Directive gegeben, wo der Mann zu finden sei. - Halm: Ueber die CoZlectio Oamerarianä. 243 242 Siteung der philos.-philoZ. (]lasse 110m 3. Ma.i 1873. von Ludwig Camerarius und seinem Sohne Joachim, 3) eine Einen ebenso ausgedehnten Briefwechsel als sein Vater führte sein Sohn gleichen Vornamens J 0 ach i m II (geb. systematisch angelegte Autographensammlung, die von An- zu Nürnberg am 5. Nov. 1534, am 11. Oct. 1598), der fang des XVI. Jahrh. bis zum Ende des siebenzehnten t einer der bedeutendsten Aerzte und Naturforscher seiner Zeit reicht. war, aber auch, wie fast jeder grosse Gelehrte des XVI. Von den Camerarii war der berühmteste der grosse Jahrhunderts eine Art Polyhistor war, in anderen Wissen- Humanist und Polyhistor J oachim I. Cammermeister, schaften guten Bescheid wusste, wie sein Briefwechsel mit oder wie er sich selbst gewöhnlich schrieb, Camerarius, Theologen, Philologen, Juristen etc. aufweist. Er hatte die welcher latinisirte Name in der Familie verblieben ist. I) Gewohnheit, auf der Adresse jedes Briefes, wie heute ein Sein Leben und seine literarische Wirksamkeit ist zu bekannt, Geschäftsmann, den Tag des Empfangs selbst zu bemerken, als dass hier der Ort wäre darauf einzugehen. Kurze welche Notizen für die Kenntniss der Verkehrsverhältnisse') <annales' seines Lebens von der Hand seines Sohnes Joachim 11 der damaligen Zeit von grossem Interesse sind, aber Briefe "cum notis Philippi", enthält der 26. Band der Sammlung, von ihm selbst oder Concepte von Briefen finden sich nicht an die sich ein grösseres Stück, gleichfalls von Joachim 11, in der Sammlung, überhaupt kein eigenhändiges Schriftstück anschliesst, das mit der Ueberschrift CNotitiae historicae im- ausser den oben erwähnten Annales vitae seines Vaters. Wie primis de Callerariorum gente' bis zum Jahre 1574, dem sich unten ergeben wird, so fehlt ein Band, der Briefe von Todesjahr J oachims I reicht. Da dieser die Gewohnheit seiner_Hand enthalten hatte, ebenso ein zweiter mit Briefen hatte, Briefen, die er erhielt, die Antwort im Concept, von Hieronym us Cam. an seinen Bruqer J oachim I; von wenn Raum genug vorhanden war, beizuschreiben, so haben anderen Gliedern der Familie vor dem Enkel Ludwig Cam. sich auch zahlreiche Autographen von seiner Hand in der findet sich nur hie und da ein vereinzeltes Stück, so dass Sammlung erhalten. man mit Sicherheit annehmen kann, dass sich
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages34 Page
-
File Size-