Das Exemte Bistum Bamberg 3. Die Bischofsreihe Von 1522 Bis 1693

Das Exemte Bistum Bamberg 3. Die Bischofsreihe Von 1522 Bis 1693

GERMANIA SACRA HISTORISCH-STATISTISCHE BE SCHRE IBUNG D E R KIRCH E D ES ALTE RE ICHES HERAUSGEGEBEN VOM MAX-PLANCK-INSTITUT FÜR GESCHICHTE REDAKTION HELMUT FLACHENECKER NEUE FOLGE 38,1 DIE BISTÜMER DER KIRCHENPROVINZ MAINZ DAS EXEMTE BISTUM BAMBERG 3 DIE BISCHOFSREIHE VON 1522 BIS 1693 2000 WALTER DE GRUYTER . BERLIN . NEW YORK DAS EXEMTE BISTUM BAMBERG 3 DIE BISCHOFSREIHE VON 1522 BIS 1693 IM AUFTRAGE DES MAX-PLANCK-INSTITUTS FÜR GESCHICHTE BEARBEITET VON DIETER J. WEISS 2000 WALTER DE GRUYTER . BERLIN . NEW YORK @> Gedruckt auf säurefreiem Papier, das die US-ANSI-Norm über Haltbarkeit erfüllt Die Deutsche Bibliothek - CIP-Einheitsaufnahme Das Exemte Bistum Bamberg / im Auftr. des Max-Planck-Instituts für Geschichte. Bearb. von Dieter J. Weiss. - Berlin ; New York : de Gruyter (Germania sacra ; N. F., 38 : Die Bistümer der Kirchenprovinz Mainz ; 3) 1. Die Bischofsreihe von 1522 bis 1693. - 2000 ISBN 3-11-016644-5 ISSN 0435-5857 © Copyright 2000 by Walter de Gruyter GmbH & Co. KG, D-I0785 Berlin. Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Verlages unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikro- verftlmungen und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Printed in Germany Satz: Arthur Collignon GmbH, Berlin Druck: WB-Druck, Rieden/ Allgäu Buchbinderische Verarbeitung: Lüderitz & Bauer, Berlin VORWORT Der bislang einzige Band der Germania Sacra,l) der eine in die Neuzeit reichende Bischofsreihe enthält, wird mit einem Zitat von Kurt Kluxen eingelei- tet, das auf die Schwierigkeiten eines für das Mittelalter erprobten Darstellungs- modells hinweist, weil in der Neuzeit "die Sicherheit der Methode, die Eindeu- tigkeit des Forschungsfeldes und die Übersehbarkeit der Materialen verloren zu gehen drohen".2) Erich Freiherr von Guttenberg hat in der älteren Germania Sacra die Bamberger Bischofsreihe von der Gründung des Bistums durch den heiligen Kaiser Heinrich H. im Jahr 1007 bis zum Tode des Bischofs Georg IH. Schenk von Limpurg während der Frühphase der Reformation 1522 bearbei- tet. An dieser Wendemarke vom Mittelalter zur Neuzeit setzt diese Arbeit ein und legt die Bischofsreihe von Bischof Weigand von Redwitz bis zum Tode des Bischofs Marquard Sebastian Schenk von Stauffenberg im Jahr 1693 vor. Baron Guttenberg schreibt in seiner Einleitung von "der außerordentlichen Reichhaltigkeit der auf zahlreiche Archive Deutschlands und Österreichs verteil- ten Überlieferung",3) wobei er die Bestände des Vatikanischen Archivs noch unerwähnt läßt. Die Fülle des Materials und die zunehmend serielle Überliefe- rung machen für die Neuzeit eine wesentlich schärfere Auswahl aus den Quellen und den Rückgriff auf ältere Quellensammlungen notwendig. Die zeitliche Obergrenze dieser Arbeit bildet das Jahr 1693 und damit der Pontifikats antritt des Lothar Franz von Schönborn. Durch das weitere Anschwellen der Überliefe- rung mit dem Einsetzen der Regierungsakten, die Verfestigung der Präsidialver- fassung in der weltlichen und geistlichen Regierung und die ab 1695 fast unun- terbrochene Verbindung Bambergs in Personalunion mit anderen Hochstiften 4 wie auch durch die Zunahme der Sekundärliteratur ) bildet dieses Jahr eine Zäsur. Die Fortsetzung der Bischofsreihe bis zur Säkularisation, die das reichhal- tige Material des 18. Jahrhunderts verarbeiten muß, bleibt einem weiteren Band vorbehalten, der sich in Vorbereitung befindet. Der Überblick von Baron Guttenberg über Quellen und Literatur wie über 5 die Archive des Hochstifts Bamberg wird hier vorausgesetzt. ) Die Bamberger 1) GS NF 13 S. V. 2) Kurt KLUXEN, Vorlesungen zur Geschichtstheorie 1. 1974 S. 15. 3) GS: Bistum Bamberg 1 S. V. 4) Verwiesen sei auf die Arbeiten von Hans Joachim BERBIG, Günter CHRIST und Alfred SCHRÖCKER, die ihren Schwerpunkt in der Zeit nach dem Westfälischen Frieden haben. s) GS: Bistum Bamberg 1 S. 1 - 28. VI Vorwort Pfarreien hat nach einem Manuskript Erich von Guttenbergs Alfred Wendehorst für die Germania Sacra bearbeitet. 6) Als Materialgrundlage unserer Arbeit die- nen die im Staatsarchiv Bamberg verwahrten Archive der Fürstbischöfe und des Domkapitels. Das Rückgrat der Darstellung bilden die Rezeßbücher des Domkapitels (B - B 86) und die Kanzleibücher der bischöflichen Kanzlei (B - B 21). Über die weiteren verwendeten Archivalien gibt das Quellenverzeichnis Auskunft. Außerdem wurden die einschlägigen Bestände aus anderen Archiven, darunter dem Archiv des Erzbistums Bamberg, dem Bayerischen Hauptstaatsar- chiv München, dem Archivio Segreto Vaticano, dem Haus-, Hof- und Staatsar- chiv Wien und dem Staatsarchiv Würzburg durchgesehen. Der Weg zu den römischen Quellen wird durch die Arbeiten von Lothar Bauer wesentlich er- leichtert. 7) Vorliegende Arbeit setzt die Bischofsreihe Erich von Guttenbergs fort, indem sie die Personallisten der Bischöfe und ihrer engsten Mitarbeiter weiterführt. Sie bildet aber auch einen Neuansatz, indem erstmals ein an den Grundsätzen der Germania Sacra orientierter Band einer neuzeitlichen Bischofsreihe vorbehalten ist. Im ersten Abschnitt werden die zentralen Aspekte des Amtes des Bischofs besonders im Hinblick auf seine Beziehungen zum Papst und zum Kaiser wie auf seine Doppelrolle als Bischof und Reichsfürst untersucht. Am Beginn jeder Bischofsvita steht eine Bibliographie, wobei Matrikel und Werke zur Geschichte der Bamberger Bischöfe an den Kopf gesetzt sind. Zeitgenössische Streit- und Huldigungsschriften sind nicht aufgenommen, sondern beim jeweiligen Sachab- schnitt berücksichtigt. Die Viten haben einen vergleichbaren Aufbau, ohne ei- nem starren Schema unterworfen zu sein: Abstammung und Vorgeschichte, Wahl und Weihe, Kaiser und Reich, Fränkischer Kreis und auswärtige Beziehun- gen, Innere Angelegenheiten, Papst und Kurie, Kirchliche Angelegenheiten, Per- sönliches, Literarisches, Beurteilungen, Testament und Tod. Am Ende steht je- weils der Nachweis einiger eigenhändiger Unterschriften und eine katalogartige Zusammenstellung der Portraits und Siegel. Dieses Schema ist flexibel genug, um auch Ereignisse von überregionaler Bedeutung wie die Kriege und ihre Fol- gen für das Hochstift oder den Zusammenschluß mit anderen Reichsständen in Bündnissen und Kreisassoziationen zu berücksichtigen. Das Verhältnis der einzelnen Bischöfe zum Domkapitel und die Verdrängung der Landstände ist in den Abschnitt Innere Angelegenheiten eingeordnet. Die Ausbreitung der Refor- mation in der Diözese, die Gegenmaßnahmen von Papst und Kurie und die schließliche Umsetzung von Gegenreformation und katholischer Reform im Hochstift wird im Zusammenhang mit den kirchlichen Angelegenheiten darge- stellt. Sowohl das Verhältnis des Hochstifts zu Kaiser und Reich wie aber auch 6) GS: Bistum Bamberg 2. 7) BAUER, Vatikanische Quellen; BAUER, Ad-Limina-Berichte. Vorwort VII die Umsetzung der Kirchenreform war in besonderer Weise von der Persönlich- keit des Bischofs abhängig. Deshalb hat sich das traditionelle Modell der Integra- tion dieser Abschnitte in die Bischofsviten als sinnvoll erwiesen. Im Anschluß sind Kurzbiographien der wichtigsten Mitarbeiter der Bischöfe, der Weihbi- schöfe, Generalvikare, Fiskale und Kanzler, zusammengestellt. Bei Zitaten aus archivalischen Quellen sind die von Johannes Schultze veröf- fentlichten Richtlinien berücksichtigt.8) Zitate aus Quellensammlungen werden nach den gleichen Grundsätzen behandelt, nur bei Buchtiteln ist die Schreib- weise der Drucke unverändert wiedergegeben. Die Datierung erfolgt in der Re- gel nach der 1582 von Papst Gregor XIII. verordneten Kalenderreform, die im Hochstift Bamberg durch Ernst von Mengersdorf am 10. November 1583 durchgeführt wurde. Für die kurze Übergangszeit in Bamberg sind beide Datie- rungen aufgenommen. Spätere Schreiben aus protestantischen Territorien sind nach Möglichkeit umgerechnet. Teilweise ist der Hinweis auf den Alten (AS) oder Neuen Stil (NS) einer Datumsangabe aufgenommen, doch ist im Einzelfall nicht immer zu klären, welchem Stil gefolgt wird. Bei Doppeldatierungen, wie sie im Fränkischen Reichskreis bis zur Übernahme der Kalenderreform durch die protestantischen Stände üblich sind, ist nur das Datum nach dem Gregoria- nischen Kalender angeführt. Gemäß den Prinzipien der Germania Sacra sind die Nachweise aus Archiven und gedruckten Quellensammlungen sowie Matrikel in den laufenden Text einbezogen. Um dessen Lesbarkeit nicht weiter zu erschwe- ren, sind Hinweise auf die Sekundärliteratur in die Fußnoten aufgenommen. Die bibliographischen Angaben mehrfach zitierter Werke finden sich im Quellen- und Literaturverzeichnis, nur einmal zitierte Arbeiten werden jeweils vollständig nachgewiesen. Der ursprüngliche Titel dieses Werkes, das im Wintersemester 1995/96 von der Philosophischen Fakultät I der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg als Habilitationsarbeit angenommen wurde, lautete: "Das Hochstift Bamberg in der Frühen Neuzeit. Verfassung und Bischofsreihe 1522 bis 1693". Der vorausgestellte Abschnitt über die Verfassung und Verwaltung des Hoch- 9 stifts wurde für die Drucklegung dieses Bandes ausgeklammert ) und soll das Rückgrat für einen Band "Die Diözese Bamberg" nach dem neuen Schema der Germania Sacra bilden. Für die Anregung und Betreuung dieses Bandes danke ich Herrn Prof. Dr. Alfred Wendehorst, für vielfältige Hinweise und Hilfestellungen den Herren Professoren Dr. Alois Schmid und Dr. Helmut Neuhaus. Ebenfalls habe ich für die Betreuung und Unterstützung in allen

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