1060 Wien, Sandwirtgasse 5, Tel: 5966514 1010 Wien, Blutgasse 1, Tel/Fax: 5123010 Mail: [email protected] [email protected] Homepage: www.integrationshilfe.at __________________________________ 25 Jahre Wohnhaus Mariahilf Verantwortlich für Inhalt und Layout: DSA Mag. Wolfgang Püls Mit Unterstützung von: Mag. DI Dr. Bernd Bauer und Verna Ziderics Fotos: Martin Hermann Vorwort Am 30. September 2009 fand die große Jubiläumsfeier 25 Jahre Wohnhaus Mariahilf statt. In diesem würdigen Rahmen wurde unser langjähriger Heimleiter DSA Karl Buchwald in seinen wohlverdienten Ruhestand verabschiedet. Herr Karl Buchwald war mehr als 35 Jahre in der Erzdiözese Wien mit der Betreuung von Haftentlassenen betraut. In den letzten 25 Jahren war er Leiter der Wohneinrichtungen und war für die Aufnahmen, die Betreuung und das Weiterkommen der haftentlassenen Bewohner verantwortlich. Besonders engagiert hat sich Herr Buchwald beim Werben neuer ehrenamtlicher Mitarbeiter und hat diese begleitet, unterstützt und motiviert in ihrer doch schwierigen Arbeit und war für sie jederzeit ein Ansprechpartner. Unsere Wohnheime gehören zu den ersten Einrichtungen, in denen Zivildienst abgeleistet werden kann. Seit dieser Zeit hat sich Herr Buchwald mit großem Einsatz um die Zivildiener gekümmert und ihren täglichen Einsatz geleitet. Im Jahre 1995 wurde Herrn Buchwald das Goldene Verdienstzeichen der Republik vom Bundesminister für Inneres für seine Mitarbeit des Aufbaus des Zivildiensts überreicht. Im April 2010 verleiht Kardinal Dr. Christoph Schönborn DSA Karl Buchwald den Silbernen Stephanusorden für seine Verdienste in der Betreuung der Haftentlassenen. Möge auch sein weiterer Weg von Gottes schützender Hand begleitet sein. Domprobst Mag. Dr. E. PUCHER DSA J. SCHAFFLER DSA Mag. W. PÜLS Obmann Obmann - Stv. Kassier Sp.konto: „Verein für Integrationshilfe“ Nr. 196.378 beim Bankhaus Schelhammer & Schattera mit Bankleitzahl 19190 DVR: 029874 (101) Ihre Spende ist steuerlich absetzbar Anwesende Ehrengäste Weihbischof Dr. Franz Scharl, Bischofsvikar der Kategorialen Seelsorge Domprobst Mag. Dr. Ernst Pucher (Obmann des Vereins für Integrationshilfe) General Peter Prechtl – stellvertretender Leiter der Vollzugsdirektion Heinz Gittenberger - in Vertretung der Bezirksvorsteherin Renate Kaufmann Eduard Schüssler - Präsident der Österreichischen Jungarbeiter - mit einer Abordnung des Vorstandes der Österreichischen Jungarbeiterbewegung Hofrat Dr. Christian Kuhn – Präsident der Internationalen Katholischen Gefangenenseelsorgekommission, Dienststellenleiter der Gefangenenseelsorge der Justizanstalt Josefstadt und Leiter des Fachbereichs Gefangenen- und Haftentlassenenseelsorge in der ED Wien Pater Hannes König, 3 Jahre Fachbereichsleiter vor HR Dr. Kuhn Mag. Dr. Edgar Feuerstein, Steuerberater und Wirtschaftstreuhänder, erstellt die Jahresabschlüsse des Vereins Personen, Weggefährten in den verschiedenen Einrichtungen und auf den verschiedenen Ebenen wie Caritas, Soziale Dienste, Gefangenenseelsorge, Neustart davon im Besonderen die Haftentlassenenhilfe, u.v.m. ehrenamtliche ehemalige und derzeitige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Vereins und insbesondere der Legio Mariens, ehemalige und aktuelle Zivildiener, Praktikantinnen und Praktikanten Kolleginnen und Kollegen in der Kategorialen Seelsorge und anderen Dienststellen in der Erzdiözese Wien DSA Karl Buchwald und sein Nachfolger DSA Josef Schaffler und sein langjähriger Arbeitskollege in der Dienststelle DSA Mag. Wolfgang Püls Domprobst Dr. Ernst Pucher bedankt sich bei der Musik, die uns durch diesen Festakt begleitet. Jubiläumsansprache zum 25-jährigen Bestehen des Wohnhauses Mariahilf Festredner: Wolfgang Püls Sehr geehrte Damen und Herren, meine Aufgabe heute bei diesem Festakt ist es, ihnen einen virtuellen Einblick der letzten 25 Jahre unserer Arbeit zu geben. WOHNHEIM Mariahilf (Sandwirtgasse 5) Als vor 25 Jahren das Wohnheim in der Sandwirtgasse eröffnet wurde, konnte der Verein schon auf viele Jahre Erfahrung mit Wohnmöglichkeiten für haftentlassene Personen zurückblicken. 1970 – 1983 Begonnen hat alles 1970, als der damalige Gefangenenseelsorger Monsignore Anton Eder (siehe Bild unten), feststellen musste, dass gutwillige Häftlinge nach Verbüßung der Strafe obdachlos auf die Straße gesetzt wurden. Zu dieser Zeit gab es noch keine Haftentlassenenhilfe des Vereins Neustart (Bewährungshilfe), also keine vergleichbare Einrichtung in Österreich. Rektor Eder konnte engagierte Damen und Herren von der Legio Mariens gewinnen, sich zukünftig ehrenamtlich in ihrer Freizeit um haftentlassene Männer zu kümmern. Hier im Bild sehen sie 3 Damen (Franziska Tittel, Maria Wachtler und Maria Steindl von links nach rechts) der 1. Stunde, die auch noch zu Beginn des Wohnheims Mariahilf jeweils für eine Wohngruppe zuständig waren. So zog am 03.12.1970 in einer extra angemieteten Wohnung in Wien 1, Fischerstiege der 1. Haftentlassene ein. P. DDr. Leonard Bianchi (links im Bild mit Baurat Bruno Buchwieser) übernahm den 1. Nachdienst. Es sollten von P. Bianchi noch insgesamt 2.850 Nächte mit Haftentlassenen folgen. Im Juni 1971 gründete Monsignore Eder zusätzlich ein Wohnheim für Haftentlassene in Wien, 14 Breitenseer Straße, das ebenfalls von der Legio Mariens geführt wurde. All die Damen und Herren der 1. und viele der 2. Stunde sind leider schon verstorben. Aufgrund gravierender Probleme zwischen Hausherren, Wohnungsnachbarn und haftentlassenen Bewohnern wurden Mietverträge immer wieder gekündigt und so kam es öfters zu Übersiedlungen (DAUER DER EINZELNEN WOHNHEIME IM JAHRESBERICHT 1971-1991): 04.12.1970 – 31.10.1973 Wien 1, Fischerstiege 9 31.10.1973 – 07.04.1979 Wien 8, Albertgasse 1a 07.04.1979 – 07.09.1984 Wien 6, Mittelgasse 17 01.06.1971 – 07.09.1984 Wien 14, Breitenseer Straße 104 Ab 07.09.1984 Wien 6, Sandwirtgasse 5 Nach der Fischerstiege wurde eine Wohnung in Wien 8, Albertgasse und anschließend in Wien 6, Mittelgasse gefunden. Schon damals stand die Justiz und die Kirche dem Projekt wohlwollen gegenüber: Kardinal Dr. Franz König besuchte die Albertgasse, die Mittelgasse eröffnete der damalige Justizminister Dr. Christian Broda (rechts im Bild mit DDr. Bianchi) mit Erzbischof Dr. Franz Jachym. P. Bianchi schreibt in seiner Chronik rückblickend auf die erste Zeit: „Die ersten Jahre waren wir darauf angewiesen, ohne Kontrolle wahllos Männer aufzunehmen, die uns Fürsorger oder Seelsorger aus den Haftanstalten schickten. Die Folge davon: so mancher schwerer Wirbel …“ Auf Initiative Rektor Eder wurde 1974 Karl Buchwald als Diplomsozialarbeiter im Pastoralamt im Referat Gefangenenseelsorge angestellt. P. Bianchi schreibt dazu in seiner Chronik: „Karl Buchwald war nunmehr für die Auswahl unserer Gäste zuständig und hielt uns nach Möglichkeit gefährlichere Elemente fern, indem er jeweils vor der Aufnahme eine Sozialanamnese vornahm, nach welcher er die Entscheidung traf.“ Zusätzlich zu den zuvor beschriebenen Wohnheimen wurden ab Oktober 1977 insgesamt 4 Startwohnungen für Haftentlassene erworben, die bis zu meiner Anstellung im Jahre 1986 u.a. von Hofrat Dr. Christian Kuhn, unser derzeitiger Leiter des Referats für Gefangenen- und Haftentlassenenseelsorge, ehrenamtlich betreut wurden. HR Dr. Christian Kuhn mit DSA Karl Buchwald Innenansicht einer Startwohnung Als es sich 1983 abzeichnete, dass die Kalasantiner das Haus in der Breitenseer Straße zurückhaben wollen und die Querelen in der Mittelgasse mit den Nachbarn immer größer wurden, bot Baurat Bruno Buchwieser, Präsident der Jungarbeiterbewegung, ca. 2/3 dieses Hauses Karl Buchwald bzw. dem Verein an. Es wurde ein Wohnrecht auf 90 Jahre eingeräumt, der Umbau und die Einrichtung mitfinanziert und die Betriebskosten werden mitgetragen. Im damaligen Jahresbericht ist folgendes vermerkt: Im September 1983 fielen die Würfel für ein neues Projekt => ein Neubeginn mit einer Zusammenlegung der beiden Heime Breitenseer Straße und Mittelgasse Baurat Bruno Buchwieser stellt als Präsident der Jungarbeiterbewegung 3 Stockwerke in der Sandwirtgasse zur Verfügung 16. September 1983: Vertragsabschluss mit Rektor Anton Millner und Pater Leonard Bianchi einerseits und Eduard Schüssler und Bruno Buchwieser andererseits 1984 Nach sorgfältiger Planung durch Karl Buchwald und Mitarbeit der Legio Mariens fand ein Jahr später am 07. September 1984 die Übersiedlung beider Häuser in die Sandwirtgasse statt. Sie können sich vorstellen, dass die Planung und Durchführung eine logistische Meisterleistung war. Im Jahresbericht 1984 schreibt Karl Buchwald: „Die eigentliche Übersiedlung erfolgte in 3 Etappen in Zusammenarbeit mit der ARGE für Nichtseßhaftenhilfe. Es mussten insgesamt 10 LKW-Fuhren bewältigt werden, was nur durch den aufopfernden Einsatz aller Mitarbeiter gelang ...“ Am 05.11.1984 wurde das Wohnhaus Sandwirtgasse durch den BM für Justiz Dr. Harald Ofner eröffnet. Neben dem Bundesminister beehrten uns, Ministerialräte Glassl, Mann und Elsigan, die Bezirksvorsteher Blauensteiner und Pint, die österreichische Jungarbeiterbewegung durch Präsident Buchwieser, Herr Schüssler und Herr Bartl. Am 29.12.1984 fand die Weihe des Wohnheims durch Bischofsvikar P. Josef Zeininger, der 1985 auch Obmann des Vereins wurde, statt. 1985 1985 stattete der frühere Justizminister Broda dem neu eröffneten Wohnheim einen Besuch ab. Auch der Justizminister von Senegal besichtigte im Rahmen eines Österreichbesuchs unser Wohnheim Mariahilf. 1986 1986 ehrte nach einem Fortbildungsseminar Weihbischof Dr. Helmut Krätzl Mitarbeiterinnen für ihre langjährige ehrenamtliche Tätigkeit.
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