25 JAHRE GRÜNE ERFOLGSGESCHICHTE INHALT VorWort 5 Grüne ERFOLGSGESCHICHTEN TEIL 1 01 Umweltschutz wird zur Institution 6 02 Österreich bleibt frei von Gentechnik 8 03 Tierschutz ist Gesetz – und zwar ein bundesweit einheitliches 10 04 Die Landwirtschaft wird grün(er) 12 05 Green Jobs 14 06 Atomkraft? Nein Danke! 16 07 Grüner Strom für Österreich 18 Grüne Pionierinnen 20 Grüne ERFOLGSGESCHICHTEN TEIL 2 08 „Alle Neune!“ – Grüne in allen Landtagen 22 09 Wir leben die Quote 24 10 Abschaffung der PolitikerInnenpensionen 26 11 Barrierefreiheit für alle 28 12 Finanztransaktionssteuer entwaffnet SpekulantInnen 30 13 BürgerInnenpartizipation und BürgerInnenfinanzierung 32 14 Diese 25 Grünen Erfolge wurden in einem gemeinsamen Workshop erarbeitet, AufdeckerInnen der Nation 34 zu dem alle (Ex-)Abgeordneten und MitarbeiterInnen eingeladen waren. 15 Stoppt die Rechten 36 16 Rehabilitierung der Wehrmachtsdeserteure 38 AutorInnen Marlies Meyer, Lukas Hammer, Jens Karg, Brigid Weinzinger, 17 Kunstrückgabe 40 Alexander Van der Bellen, Judith Neyer, Gerhard Jordan, Anita Bernroitner, 18 Ausbau der Demokratie in der EU 42 Felix Ehrnhöfer, Gabi Stauffer, Josef Meichenitsch, Monika Feigl-Heihs, 19 Bleiberecht wird Gesetz 44 Wolfgang Niklfeld, Lukas Wurz, Thomas Geldmacher, Hannes Metzler, 20 Jakob Redl, Eike Pressinger, Ewa Dziedzic, Esther Lurf Grüne Grundsicherung: Aufbruch in das Sozialsystem der Zukunft 46 21 Bundespflegegeldgesetz 48 IMpressUM 22 Eingetragene PartnerInnenschaft 50 Herausgeber Die Grünen, Rooseveltplatz 4 – 5, 1090 Wien, www.gruene.at; 23 Getrennter Ehename 52 Grüner Klub im Parlament, 1017 Wien 24 Wählen ab 16 54 Redaktion Sumaya Musa, Reinhard Pickl-Herk, Doris Schmidauer, Walter Schmidt, 25 Abschaffung der Studiengebühren 56 Marlene Sindhuber, Martin Radjaby, Johanna Stögmüller, Jonas Vogt Redaktionsschluss November 2011 Grafische Gestaltung Super-Fi, 1040 Wien FotoiMpressionen 58 Druck Druckerei Janetschek, Gußhausstr. 24 – 26, 1040 Wien Ident-Nr. A-10484 www.druckmedien.at JAHRE GRÜNE ERFOLGSGESCHICHTE VORWORT 25 Jahre Grüne – das bedeutet eine lange Liste von Erreichtem: von der erhal- ten gebliebenen Hainburger Au über gentechnikfreie Landwirtschaft bis zu Wind- rädern und Solarpaneelen auf Österreichs Dächern. Die österreichische Gesell- schaft hat sich verändert. Auch die Rolle der Frauen – sie sind stärker und selbst- bewusster geworden. Die Debatte um soziale Gerechtigkeit ist längst eröffnet, die Bevölkerung stemmt sich mittlerweile gegen die Geiselhaft der völlig entfesselten Finanzmärkte. Vieles von diesem Um- und Neudenken können wir Grüne uns selbstbewusst auf unser Konto schreiben. Von dem Moment an, als die ersten Grünen mit Freda Meissner-Blau in das Parlament eingezogen sind, konnten wir den Druck in bestimmten Fragen noch erhöhen. Zur Umweltpolitik als Thema kamen ebenso die Menschen- und Grundrechte. Auch hier ist es uns gelungen, eigenständige, oft einsame Positionen glaubwürdig zu vertreten. Der Schutz der bedrohten Natur und der Schutz von Minderheiten standen immer im Mittel- punkt unserer politischen Arbeit. Die Erfolge geben uns recht. Seit 25 Jahren haben Österreichs Wählerinnen und Wähler eine echte Alterna- tive an der Wahlurne. Das verdanken wir einer Gruppe engagierter Menschen, die aufgestanden sind – für die Umwelt, für eine bessere Gesellschaft. Es war dieser Tage gar nicht opportun, sich dem Establishment entgegenzustellen. Das Beson- dere daran: Es ging nicht nur um ein oder wenige Projekte. Nein, ein Aufwecken der Gesellschaft war das Ziel, eine Veränderung der Politik. Und das nicht nur von außen. Unsere Vorgängerinnen und Vorgänger gründeten eine Partei und zogen ins altehrwürdige Parlament. Meine erste Wahl war – von der ersten Wahl an – Grün. So geht es vielen meiner Generation – und wir sind dankbar dafür. Seit 25 Jahren bietet Grün die Chance, vom antiquierten Lagerdenken wegzu- kommen. Denn dieses hat das Prinzip: das eine auf Kosten des anderen. Oder: Wer für etwas ist, muss folgerichtig gegen etwas anderes sein. Grün hingegen steht für Respekt gegenüber dem einen und dem anderen; was ausschließt, schließt sich selbst aus. Nicht Schwache gegenüber Schwächeren ausspielen, nicht Raubbau betreiben auf Kosten unserer Existenzgrundlage – sondern erhalten und verbes- sern. Wir haben etwas weiterzugeben – an die nächsten Generationen und das in bestmöglichem Zustand. Das ist mein politisches Credo, das ist Grün. Eva GLAWISCHNIG BUNDessprecherin UND KLUBOBFRAU DER GRÜNEN die grünen © 4 5 ERFOLGS JAHRE GRÜNE ERFOLGSGESCHICHTE GESCHICHTE Nachhaltigkeit \ als Gesellschafts- entwurf: Die Grünen schreiben 01 sich von Anfang an die schonen- de Nutzung von natürlichen Ressourcen und Lebensgrundlagen auf ihre Fahnen. UMWeltschUTZ WirD ZUR institUtion Von Beginn ihrer parlamentarischen Geschichte an Mehr Umweltpolitik war die Forderung der ersten Stunde der Grünen im Parla- kämpften die Grünen für eine Stärkung der Umweltpolitik. ment. Schon bei der ersten Parlamentssitzung am 17. Dezember 1986 erhoben die Umweltschutz sollte nicht mehr zufällig geschehen, Grünen – noch vor ihrer Angelobung – Einspruch gegen die Tagesordnung und beantragten, die Wahl eines Ausschusses für Gesundheit und Umweltschutz als sondern durch entsprechende Gesetze und Institutionen weiteren Punkt auf die Tagesordnung zu setzen. überwacht und sichergestellt werden. Mit dem Einzug der Grünen in den Nationalrat wurde die Umweltpolitik unwider- ruflich auf eine neue Ebene gehoben. Die Umwelt sollte einen festen Platz in den demokratischen Institutionen bekommen. Vor dem Einzug der Grünen gab es keinen eigenständigen Umweltausschuss im Parlament. Aus der Opposition her- aus prägten die Grünen fortan die österreichische Umweltpolitik wie keine ande- re Partei. Die Einrichtung des Umweltausschusses war sowohl die erste Forde- rung als auch der erste Erfolg von Freda Meissner-Blau und ihren sieben Kollegen. LUftreinheit UND LÄRMschUTZ Weitere Erfolge stellten sich ein, auch wenn die erlassenen Gesetze den Grünen meist nicht weit genug gingen. Beispielhaft dafür ist der grüne Antrag aus 1987 zur Änderung der Verfassung, damit der Bund Gesetze zur Luftreinhaltung, zur Lärmbekämpfung und zur Abfallwirtschaft fassen könne. 1988 wurde bereits eine Bundeskompetenz für Luftreinhaltung (mit Ausnahme des Hausbrands) und für die Abfallwirtschaft (ebenfalls mit Ausnahmen) beschlossen, ein bundesweiter Lärmschutz lässt noch heute auf sich warten. Aus dem Vorstoß von Bundesminis- ter Josef Pröll im Jahre 2008, eine Bundeskompetenz für den Klimaschutz zu schaffen, wurde nichts. Das 2011 beschlossene Klimaschutzgesetz verdient seinen Namen nicht. Es spart nicht ein Gramm CO2. Keine Frage also: Es gibt noch viel zu die grünen © tun für die Grünen. 6 7 ERFOLGS JAHRE GRÜNE ERFOLGSGESCHICHTE GESCHICHTE Die Gentechnik \ birgt unkalku- lierbare Risiken für Umwelt und 02 KonsumentInnen. Die Grünen setzen sich dafür ein, dass Österreich gentechnikfrei bleibt. Österreich blEibt frei von gentechniK Die Grünen setzten, gegen den Trend, von Anfang an auf die biologische Landwirtschaft und gegen eine Ab 1997 wurden in Österreich mehrere Gentech-Importverbote für Mais und Natur zerstörende industrielle Nahrungsmittelproduktion. Raps ausgesprochen. Auf Basis grüner Anträge wurden Importverbote für die Rapssorten Ms8, Rf3 und Ms8xRf3 sowie die Maissorte MON 863 einstimmig im Gemeinsam mit vielen engagierten BürgerInnen gelang es bisher, österreichischen Parlament beschlossen. 2001 wurden im Frühsommer Verunrei- den Gentechnik-Anbau zu verhindern. nigungen von Maisfeldern in Österreich festgestellt. Ca. 2.500 Hektar wurden untergepflügt und die Bauern entschädigt. Auf Initiative der Grünen wurde ein Saatgut-Gentechnik-Gesetz erarbeitet und im Dezember 2001 erlassen. Dieses Gesetz stellt bis heute sicher, dass gentechnikfreies Saatgut zur Verfügung steht. Außerdem brachte es den österreichischen Saatgutfirmen einen unerwarteten wirtschaftlichen Erfolg. GEMeinsaM Mit Den LÄNDern Die meisten österreichischen Bundesländer nehmen aktiv am Bündnis der gen- technikfreien Regionen teil. Mit dem grünen Landesrat Rudi Anschober war Oberösterreich gemeinsam mit der italienischen Region Toskana Gründungsmit- glied dieses Bündnisses, welches inzwischen 169 Regionen umfasst. Oberöster- reich hatte sein striktes Verbotsgesetz auch vor dem EuGH verteidigt, bekam in letzter Instanz jedoch nicht Recht. Derzeit arbeitet Oberösterreich an einer flä- chendeckenden Ausweisung kulturartenbezogener Anbauverbote. Das Recht der europäischen KonsumentInnen auf eine gentechnikfreie Ernäh- rung und das Recht der BäuerInnen auf eine gentechnikfreie Landwirtschaft muss umfassend gewährleistet werden. Dies geht nur, wenn wir die Gentechnik nicht auf unsere Felder lassen. Die Zukunft der europäischen Landwirtschaft ist stock.xchng © gentechnikfrei. 8 9 ERFOLGS JAHRE GRÜNE ERFOLGSGESCHICHTE GESCHICHTE Tiere sind keine \ Gegenstände, sondern leidens- fähige Lebewesen 03 mit eigenen Be- dürfnissen, die zu beachten und zu respektieren sind. Dafür kämpfen die Grünen an vorderster Front. TierschUTZ ist gesetZ UND ZWar ein Uneinheitlicher ging’s gar nicht mehr: neun verschiedene Landesgesetze, ver- BUNDesWeit einheitliches schiedenste Einzelregelungen, eine zahnlose Paragraph-15a-Vereinbarung in Sachen Tierhaltung. Der Tierschutz war uneinheitlich, auf niedrigem Standard Das Bundestierschutzgesetz hat den Stellenwert des geregelt. Die Tierschutzbewegung trat gemeinsam für ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz und für hohe Standards in der Tierhaltung ein – zwölf lange Jah- Tierschutzes erhöht
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