View metadata, citation and similar papers at core.ac.uk brought to you by CORE provided by OTHES DIPLOMARBEIT Titel der Diplomarbeit „Exilerfahrung und Sprachwechsel - Agota Kristofs Prosa im Kontext der Migration und die Rezeption ihrer Werke im deutschsprachigen Raum und in Ungarn“ Verfasserin Katharina Birngruber, Bakk. phil. angestrebter akademischer Grad Magistra der Philosophie (Mag.phil.) Wien, 2011 Studienkennzahl lt. Studienblatt: A 393 Studienrichtung lt. Studienblatt: Vergleichende Literaturwissenschaft Betreuerin: Univ. Ass. Dr. Barbara Agnese Danksagung An dieser Stelle möchte ich jenen Menschen danken, die zum Gelingen dieser Arbeit bei- getragen haben. Der Dank gilt allen voran meinen Eltern, die mich mit viel Geduld durch das Studium begleitet und mir durch ihre finanzielle und emotionale Unterstützung eine interessante und wunderbare Zeit ermöglicht haben. Dank gebührt Dr. Barbara Agnese für ihre motivierende Hilfestellung und ihre herzliche Betreuung. Ich danke Dr. Juliana Wernitzer für ihre Unterstützung bei der Recherche im Petőfi Irodalmi Múzeum (Litera- turmuseum, Budapest) sowie dem Regisseur Eric Bergkraut, der mir seine eindrucksvollen Dokumentarfilme über Agota Kristof anvertraute. Ein weiterer Dank gebührt Mag. Elisa- beth Schneider (Österreichische Nationalbibliothek, Wien) für ihre umfangreichen Recher- chetipps. Besonders möchte ich mich bei meinen FreundInnen und meinem Freund bedan- ken, die nicht müde wurden, mir mit ermutigenden Zusprüchen beiseite zu stehen. 3 4 Inhalt 1 Einleitung ............................................................................................................... 9 1.1 Aktuelle Forschungslage ................................................................................ 9 1.2 Ziele der Arbeit ............................................................................................ 15 1.3 Methoden und Aufbau ................................................................................. 18 2 Rezeption Agota Kristofs .................................................................................... 20 2.1 Rezeption Agota Kristofs und ihrer Werke in Ungarn ................................ 20 2.1.1 Ungarische Exilliteratur Ŕ eine kritische Begriffsbetrachtung ......... 28 2.2 Rezeption im deutschen Sprachraum ........................................................... 29 2.2.1 Wissenschaftliche Rezeption ........................................................... 29 2.2.2 Rezeption im Bereich der Presse...................................................... 32 2.2.2.1 Sprache, Stil und Thematik ................................................ 34 2.2.2.2 Versuch einer geographischen Verortung .......................... 36 2.3 Nationalität: „staatenlos“ - Zusammenfassung und Versuch einer Einordnung Kristofs ...................................................................................... 38 3 Agota Kristof im Kontext der Migration .......................................................... 40 3.1 Agota Kristof im Exil Ŕ Wegstationen einer Migration ............................... 41 3.1.1 Kindheit und Jugend in Ungarn ....................................................... 41 3.1.2 Aufbruch in eine neue Welt Ŕ Gründe für die Flucht....................... 47 3.1.3 Flucht und Ankunft .......................................................................... 49 3.1.4 Integration Ŕ Fremd Ŕ Die Schweiz als neue Heimat ....................... 53 3.2 Heimatverlust und damit verbundene Heimatkonzeptionen ........................ 60 3.2.1 Heimatkonzepte bei Kristof ............................................................. 64 3.2.1.1 Räumliche Verortung ......................................................... 64 3.2.1.2 Gesellschaftliche Verortung ............................................... 67 5 3.2.1.3 Idylle versus Destruktion ................................................... 69 3.3 Sprachwechsel .............................................................................................. 75 3.3.1 Typologie: Verweigerter, partieller oder vollkommener Sprachwechsel ................................................................................... 78 3.3.1.1 Verweigerter Sprachwechsel Ŕ Isolation und Sprachpflege78 3.3.1.2 Partieller Sprachwechsel Ŕ Weg zwischen zwei Polen ...... 80 3.3.1.3 Vollkommener Sprachwechsel Ŕ schöpferischer Akt und Heimatverlust ..................................................................... 81 3.3.2 Im Niemandsland Ŕ Muttersprache, Zweitsprache, Schreibsprache 82 3.3.3 Sprachwechsel bei Kristof ................................................................ 85 3.3.3.1 Stilistische Veränderungen Ŕ Vom Gedicht zur Prosa ....... 90 3.3.3.2 Sprachproblematik und Identität bei Kristof Ŕ Zerrissenheit aufgrund von Sprachwechsel und deren Ausformung in den Texten ................................................. 96 3.3.3.3 Thematisierung des Sprachproblems in ihren Werken .... 104 4 Nachwort ............................................................................................................ 109 5 Bibliographie ...................................................................................................... 111 5.1 Primärliteratur ............................................................................................ 111 5.2 Filme .......................................................................................................... 112 5.3 Sekundärliteratur ........................................................................................ 112 5.3.1 Lexika ............................................................................................. 112 5.3.2 Zeitschriftenartikel, wissenschaftliche Monographien, Beiträge in Sammelbänden ................................................................................ 112 5.3.3 Zeitungsartikel, Internetquellen...................................................... 116 6 Anhang ................................................................................................................ 120 6.1 Bibliographie der Rezeption in Ungarn und dem deutschen Sprachraum . 120 6.1.1 Primärliteratur ................................................................................ 120 6 6.1.2 Deutsche Übersetzungen ................................................................ 120 6.1.3 Ungarische Übersetzungen............................................................. 121 6.1.4 Ungarische Originale ..................................................................... 121 6.1.5 Dokumentarfilme ........................................................................... 122 6.1.6 Verfilmungen ................................................................................. 122 6.1.7 Deutschsprachige Zeitungsartikel Ŕ Biographisches, Werke, Hintergründe ................................................................................... 122 6.1.8 Deutschsprachige Zeitungsartikel Ŕ Preise, Theaterproduktionen ihrer Werke und Veranstaltungshinweise bzw. -empfehlungen ..... 133 6.1.9 Ungarischsprachige Zeitungsartikel und Internetquellen ............... 146 6.1.10 Deutschsprachige Zeitschriftenartikel, wissenschaftliche Monographien, Beiträge in Sammelbänden .................................... 146 6.1.11 Ungarischsprachige Zeitschriftenartikel, wissenschaftliche Monographien, Beiträge in Sammelbänden .................................... 147 6.2 Abstract ...................................................................................................... 149 6.3 Lebenslauf .................................................................................................. 150 7 8 1 Einleitung Je n‟écris plus.1 Der Satz ihres letzen Romans ist vor kurzem traurige Wirklichkeit geworden, als Agota Kristof am 27. Juli 2011, kurz vor Vollendung dieser Diplomarbeit, nach längerem körper- lichem Leiden verstarb. Mit ihr geht eine bedeutende Autorin verloren, derem Werk in Österreich bisher leider viel zu wenig Beachtung geschenkt worden ist. Während sich in Frankreich und Deutschland Kritiker und Literaturwissenschaftler für ihr Schaffen begeis- tern, ist sie in der österreichischen Forschung kaum präsent. Eine Tatsache, die mich zur Themenwahl der vorliegenden Diplomarbeit motiviert hat. Inspiriert wurde die endgütige thematische Ausrichtung der Arbeit durch die Thematik ihrer Werke, sowie insbesondere durch den von ihr vollzogenen Sprachwechsel. Da ich selbst Freunde habe, die aufgrund ihrer Zweisprachigkeit eine gewisse Zerrissenheit erfahren, hat mich diese Thematik be- sonders interessiert und dazu angeregt, die Auswirkungen des Sprachwechsels auf Kristofs Prosa zu analysieren. In den bisher in Österreich erschienenen wissenschaftlichen Arbeiten über Kristof ist der Einfluss des Sprachwechsels und der Exilerfahrung auf ihr Werk weit- gehend außer Acht gelassen worden. Ich möchte daher mit dieser Arbeit einerseits litera- turwissenschaftliches Interesse für diese großartige Autorin wecken, andererseits soll ein Überblick über die ihr Werk kennzeichnende Thematik geboten werden. 1.1 Aktuelle Forschungslage Als anerkannte französisch schreibende Gegenwartsschriftstellerin, wird Kristof in der französischsprachigen Forschung rege rezipiert. Da sich diese Arbeit auf die Rezeption im deutschen und ungarischen Sprachraum beschränkt, soll in diesem Kapitel kurz auf den Forschungsstand der französischen Wissenschaft eingegangen werden. 1 Kristof, Agota: Hier. Paris: Éditions du Seuil 1995. S. 149. 9 Die Studien zu ihrem Werk analysieren neben Sprachwechsel und Transkulturation
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