Eutiner Forschungen Sonderband BESONDERES AUS OSTHOLSTEIN BEITRÄGE ZUR GESCHICHTE DER REGION Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums des Kreises Ostholstein Herausgegeben von Oliver Auge und Anke Scharrenberg Husum Verlag Umschlagabbildung: INHALT Wolfgang Griep, Bearbeitung von Johannes Meyer, „Newe Landtcarte Von dem Herzogthumbe Holstein“, 1649, In: Caspar Danckwerth / Johannes Mejer: Newe Landesbeschreibung Der Zwey S. 9 GRUSSWORT Hertzogthümer Schleswich Vnd Holstein, Zusambt vielen dabey gehörigen Newen LandCarten, S. 11 VORWORT Die auff Ihr Königl. Maytt zu Dennemarck, Norwegen etc. vnd Ihr Fürstl Dürchl. Beeder Regieren- S. 13 DIE SLAWEN IM ÖSTLICHEN HOLSTEIN den Hertzogen zu Schleswich Holstein, etc Aller- vnd Gnädigsten befehle von dero Königl Maytt. Ulrich Müller bestaltem Mathematico Iohanne Mejero. Hus. Cimbro. Chorographicê elaborirt, Dürch Casparum S. 43 ROMANIK UND GOTIK IN OSTHOLSTEIN Danckwerth D. Zusammen getragen Vnd Verfertigt, Worin auch Das Alte Teütschland Kürtzlich be- DIE KIRCHEN UND KLÖSTER BIS ZUR REFORMATION schrieben, mit begriffen ist. - [Husum]: Matthias et Nicolaus Petersen 1652, Bl. XXVII. (Eutiner Katja Hillebrand Landesbibliothek). S. 65 VON DER REFORMATION BIS ZUM ENDE DES ALTEN REICHS EUTIN UNTER FÜRSTBISCHÖFLICHER REGIERUNG Anke Scharrenberg S. 83 GÜTER, GEMARKUNGEN UND GETREIDE DIE GESCHICHTE DER LANDWIRTSCHAFT IN OSTHOLSTEIN VOM MITTELALTER BIS HEUTE Jan Ocker Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek S. 105 LITERATUR IN OSTHOLSTEIN Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbiblio- SECHS HIGHLIGHTS AUS NEUN JAHRHUNDERTEN grafie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar. Axel E. Walter S. 135 DIE ANFÄNGE DES TOURISMUS IN OSTHOLSTEIN Frank Baudach S. 153 NATIONALSOZIALISMUS IN OSTHOLSTEIN SCHLAGLICHTER AM BEISPIEL EUTINS Tomke Jordan S. 171 GEFLÜCHTETE IN OSTHOLSTEIN NACH DEM ZWEITEN WELTKRIEG Karoline Liebler S. 183 DER (ZEIT-)GEIST VON MALENTE WERDEN UND REZEPTION EINES FUSSBALLMYTHOS Laura Potzuweit S. 197 DIE LANDRÄTE DER KREISE EUTIN UND OLDENBURG IM SPIEGEL DER SCHLESWIG-HOLSTEINISCHEN LANDRATSGESCHICHTE © 2020 by Husum Druck- und Verlagsgesellschaft mbH u. Co. KG, Husum ZWISCHEN 1950 UND 1970 Gesamtherstellung: Husum Druck- und Verlagsgesellschaft Antonia Grage Postfach 1480, D-25804 Husum – www.verlagsgruppe.de S. 211 AUTORENVERZEICHNIS ISBN 978-3-96717-016-0 7 GRUSSWORT Als vor 50 Jahren die damaligen Kreise Oldenburg in Holstein und Eutin zum neuen Kreis Ostholstein fusionierten, übernahm dieser aus den alten Kreiswappen den Olden- burger Turm und die Eutiner Bischofsmütze. Der junge Kreis knüpfte damit an die lan- ge Geschichte seiner Vorgänger an, die zurückblicken auf die Slawenzeit, symbolisiert durch den Oldenburger Turm, und die Geschichte Eutins als Bischofssitz und Residenz- stadt, auf die die Mitra verweist. Das Buch, das Sie in Händen halten, bringt uns die Geschichte unserer Region nahe. Es ist kein Geschichtsbuch im klassischen Sinne, sondern eine Sammlung von Beiträ- gen zu historischen Themen unserer Region, die, angefangen bei ihren Ursprüngen, auch auf Themen blickt, die uns ganz modern anmuten und bis heute Bedeutung für unseren Kreis haben: Tourismus, Landwirtschaft, Kultur und sogar Fußball. Aber auch das Thema Migration und Flüchtlingsbewegung, bei dem uns wahrscheinlich direkt die Flüchtlingskrise von 2015 vor Augen steht, war für Ostholstein in der Mitte des letz- ten Jahrhunderts von ungemein großer Bedeutung, nahm doch gerade diese Region besonders viele Flüchtlinge auf und wurde davon geprägt. Es freut uns, dass aus der Geschichte beider Altkreise berichtet wird. Die hier versam- melten Beiträge führen nicht nur zurück in eine vergangene Zeit und bringen uns diese nahe, sie weisen oft auch Verbindungen zu unserer Gegenwart auf. Und eins wird dabei sehr deutlich: Ostholstein war und ist etwas Besonderes! Eutin, im Mai 2020 Harald Werner Reinhard Sager Kreispräsident Landrat 9 VORWORT Der Kreis Ostholstein feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen. Grund und Anlass genug für Regionalhistoriker, einmal auf die Geschichte dieser Region zurückzublicken und zu überlegen, was sie eigentlich ausmacht. Die Eutiner Landesbibliothek wollte das Geburtstagskind daher mit einer Veranstal- tungsreihe aus Vorträgen zu seiner Geschichte beschenken und besprach das Vorhaben mit Prof. Dr. Auge, dem Leiter der Abteilung für Regionalgeschichte an der Christian- Albrechts-Universität zu Kiel. Beide Partner haben miteinander bereits mehrere Pro- jekte veranstaltet, die sowohl zu sehr erfolgreichen gemeinsamen Tagungen als auch zu gemeinsamen Publikationen führten, zuletzt eine Tagung im Oktober 2019 zu „Eutin im Barock“. So bedurfte es keiner Überredungskunst; ein gemeinsames Vorhaben war schnell verabredet und alsbald auch ein stattliches Vortragsprogramm zusammengestellt. Dieses Programm greift weit über den bei der bisherigen gemeinsamen Arbeit fokussierten zeitlichen Rahmen hinaus, der vor allem das Eutiner Schloss und seine Regenten in den Blick nahm. Auch die erst 50-jährige Geschichte des Kreises in seiner verwaltungsrechtlichen Organisation sollte nicht den Rahmen für die avisierten Vor- träge abgeben, sondern es sollte ein Blick auf die Geschichte der Region geworfen wer- den. Die Region kann dabei natürlich nicht im engeren Sinne durch die heutigen Kreis- grenzen definiert werden. Es zeigte sich, dass jedes der ausgewählten Themen auf seine Art nicht nur einen Bezug zur Regionalgeschichte Ostholsteins hat, sondern dass sie Besonderheiten der Region darstellen, thematische Ausprägungen, die es in dieser Form oftmals nur in Ostholstein gab. Zusammengenommen entstand so ein Überblick über Ostholsteins Geschichte, der bei den ältesten bekannten Bewohnern, den Slawen, be- ginnt, und über etliche Besonderheiten und Schwerpunktthemen der Region wie z. B. der Tourismusgeschichte und der Landwirtschaftsgeschichte bis in die jüngste Vergan- genheit des 20. Jahrhunderts führt und dabei nicht nur die Geschichte, sondern auch den Sport und die Politik berücksichtigt. Wir freuen uns sehr, dass es gelungen ist, durchweg kompetente Referentinnen und Referenten für dieses breite Themenspektrum zu gewinnen. Ihnen sei herzlich für Ihre Mitarbeit gedankt! Zu danken ist auch den „Freunden der Eutiner Landesbibliothek“, die das Vortragsprogramm der Bibliothek organisatorisch und finanziell unterstützen und sogleich bereit waren, dieses Sonderprogramm des Jahres 2020 als einen wesentli- chen Bestandteil des Jahresprogramms aufzunehmen. Der Kulturstiftung des Kreises Ostholstein ist für eine finanzielle Unterstützung dieses Bandes ebenso zu danken wie für eine wohlwollende Begleitung des Vorhabens. Mit der Drucklegung wurde die Husum Druck- und Verlagsgesellschaft betraut, der an dieser Stelle herzlich für die Zusammenarbeit und das vorliegende Resultat derselben ge- dankt sei! 11 Abschließend danken wir Ihnen, unseren Lesern, für Ihr Interesse an unserer Arbeit DIE SLAWEN IM ÖSTLICHEN HOLSTEIN und wünschen Ihnen viel Spaß und viele neue Erkenntnisse bei der Lektüre der Beiträge! Ulrich Müller Hinzuzufügen bleibt noch, dass die Arbeiten an den Beiträgen u. a. von Bibliotheks- schließungen betroffen waren. Wir konnten im Frühjahr nicht wissen, welche Auswir- kungen die Corona-Krise auf unser Vorhaben entfalten sollte, ob z. B. unsere Vortrags- reihe stattfinden konnte. Wir möchten an dieser Stelle allen Beteiligten dafür danken, Das heutige östliche Holstein, die Landkreise Ostholstein, Plön und Herzogtum-Lauen- dass sie ihr Bestes gegeben haben, um sowohl die Vortragsreihe als auch diese Veröffent- burg sowie die Stadt Lübeck gehörten zwischen dem 7./8. und dem 11./12. Jahrhundert lichung zu ermöglichen. zum Siedlungs- und Kulturraum der nordwestlichen Slawen. Schleswig-Holstein bildete den westlichen Ausläufer der slawischen Welt. Diese vermeintliche Randlage war indes Eutin und Kiel, im September 2020 keine, denn die Nähe zu den sächsischen Stammesgebieten bzw. dem karolingischen und salisch-ottonischen Reich ist ebenso herauszustellen wie die engen Verbindungen in die Ihre Anke Scharrenberg und Ihr Oliver Auge skandinavische Welt und natürlich zu den slawischen Nachbarn in Ostmittel- und Ost- europa. Im Folgenden wird ein Überblick über Themen, Fundplätze und aktuelle For- schungen zu den Slawen gegeben. Anzumerken ist dabei, dass die slawische Besiedlung im östlichen Holstein ihrerseits Teil eines größeren Kultur- und Herrschaftsraumes war. Das östliche und südöstliche Schleswig-Holstein gehörte überwiegend zum Herr- schaftsgebiet der Abodriten/Obodriten, die sich wohl im Laufe des 10. Jahrhunderts konsolidierten (Abb. 1). Das Kernland der Obodriten lag um den Schweriner See. Die Teilstämme der Polaben und Wagrier wurden in das obodritische Herrschaftsgebiet ebenso integriert wie die östlich siedelnden Teilstämme der Warnower, der Zirzipanen und Kessiner. Es entstand somit eine großflächige Stammesherrschaft. Fürsten wie dem Abb. 1: Slawische „Stämme“ im obodritischen Herrschaftsgebiet 12 13 Ulrich Müller Die Slawen im östlichen Holstein Abodritenfürst Gottschalk oder Heinrich von Alt-Lübeck († 1127) gelang es, ein nakoni- vorstießen, so wurde Wagrien im späten 11. und frühen 12. Jahrhundert zunehmend disches „Stammesreich“ zu schaffen, das zwischen dem 11. und dem 12. Jahrhundert ein in die „globale“ Machtpolitik hineingezogen und entwickelte sich zu einem Spielball erheblicher Machtfaktor im politischen Gefüge dieser Zeit war. zwischen unterschiedlichen Akteuren. Im Winter
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