AZ 3900 Brig Montag, 19. Juni 2006 Auflage: 26 849 Ex. 166. Jahrgang Nr. 140 Fr. 2.— www.walliserbote.ch Redaktion: Tel. 027 922 99 88 Abonnentendienst: Tel. 027 948 30 50 Mengis Annoncen: Tel. 027 948 30 40 Schiesst sich die Schweiz frei? KOMMENTAR Im zweiten WM-Spiel gegen Togo wird die Offensive forciert Dank dem unge- liebten Bund Bundesrat Couchepin hat einmal bei einem Gang durch ein Bergdorf und nach einigen Erklärungen zur Finanzierung der In- frastrukturwerke gesagt, (wb) Folgt nach der defensi- dass man immer anschrei- ven Pflicht gegen Frankreich ben müsste, wer wie viel an nun die offensive Kür gegen diesen Einrichtungen bei- Togo? Mit einem Sieg könnte trug. die Schweiz heute (15.00 Uhr) Tatsächlich ist es so, dass das Tor zu den Achtelfinals über den ungeliebten Bundesrätin Doris Leuthard weit aufstossen. Schiesst sich «Bund» sehr viel geflucht (rechts) und Generaloberin die Schweiz frei dank Alex wird. Dabei hat dieser Schwester Louise-Henry Kol- Frei? Bund Millionen in jedes ly während dem Festgottes- Die Hoffnungen im Abschluss unserer Bergdörfer ge- dienst. Foto Keystone ruhen in erster Linie auf dem steckt – in Wasserversor- Mann mit der starken Quote gungen, in Kanalisationen, Ingenbohlerinnen (25 Tore in 46 Länderspielen). in Strassen, Verbauungen Er, der in der Nachspielzeit ge- und Gebäude. Nur erinnert feiern gen Frankreich mit einer un- sich daran niemand. Und I n g e n b o h l. – (AP) Die glücklichen Hands-Aktion den dass jedes Jahr Hundert- Ingenbohler Schwestern ha- möglichen Sieg verhindert hat, tausende von Franken an ben gestern Sonntag in An- soll nun für einen solchen sor- landwirtschaftlichen Bei- wesenheit von Bundesrat gen. «Wir werden gegen Togo trägen in die Dorfschaften Moritz Leuenberger und des zu mehr offensiven Möglich- fliessen, das nimmt man Churer Bischofs Amedee keiten kommen», so Alex Frei, auch kaum zur Kenntnis. Grab den 150. Jahrestag der «und wir wollen diesen Geg- Wir müssen vor dem Bund Gründung ihres Ordens ge- ner unbedingt bezwingen.» deswegen keine Bücklinge feiert. Die Barmherzigen Es könnte erneut ein Hitze- vollführen. Aber gelegent- Schwestern vom heiligen spiel werden und Köbi Kuhn lich darf man das schon sa- Kreuz Ingenbohl sind heute ahnt schon mal, «dass es kein gen, weil Dankbarkeit eine der grösste Frauenorden der Spektakel absetzen wird». Form des Anstands ist. Schweiz. Seite 3 Seiten 14 bis 16 Alex Frei als gefragter Interview-Partner: Vor allem von ihm werden Tore erwartet. Foto Keystone Luzius Theler Seit Samstag dank eines Pilotprojekts mit dem Postauto erreichbar: Imfeld im Binntal. Foto wb Am äusserst farbenprächtigen Umzug wurde tüchtig das Tanzbein geschwungen. Foto wb Binntal besser erschlossen Hoch leben die Trachten Neue Postautolinie und zwei Rufbusverbindungen 61. Kantonales Trachtenfest in Leukerbad B i n n. – (wb) Seit dem vergangenen Samstag, dem 17. Juni 2006, verkehrt auf der Strecke L e u k e r b a d. – (wb) Am Wochenende stand das Bäderdorf ganz im Zeichen der Trachten. Rund 1500 Binn–Imfeld ein regelmässiger Postautokurs. Dazu bedienen Rufbusse Heiligkreuz im Lengtal und Mitglieder aus 43 verschiedenen Trachtengruppen verliehen Leukerbad ihren rustikalen Charme. Höhe- die Strecke Imfeld–Brunnebiel (vor dem Albrunpass). Diese verbesserte Bedienung durch den öf- punkt der Festivitäten war der äusserst farbenfrohe Umzug. Vor prächtiger Kulisse mit reichlich Son- fentlichen Verkehr geschieht im Rahmen eines Pilotprojekts, ermöglicht vom Bund, von Umweltver- nenschein und stahlblauem Himmel zelebrierten die Trachtengruppen ihre Leidenschaft und verzauber- bänden und von Sponsoren. Seite 5 ten die zahlreich erschienenen Zuschauer. Seite 13 WALLIS WALLIS SPORT Kantonales der Behindertensportler Kunterbuntes Regenbogenfest Der Umsturz im Zeitfahren Der Behindertensport bietet Am Samstag ging in Visp das Nicht unerwartet ist es auf der Personen mit körperlichen «Regenbogenfest der Kultu- letzten Etappe der Tour de oder geistigen Einschränkun- ren» über die Bühne. Der Prä- Suisse noch zu einem Um- gen die Möglichkeit, mit sident des Forums Migration sturz im Gesamtklassement Sport etwas für sich und die Oberwallis Peter Jossen freute gekommen. Jan Ullrich ge- Lebensqualität zu tun. Dafür sich über die zahlreich er- wann in Bern das abschlies- ist der kantonale Behinderten- schienenen Menschen, die sende Zeitfahren und ent- sporttag eine gute Plattform. eintauchen wollten in die in- schied damit die Tour für sich. Auf den Sportanlagen der Ori- ternationale Ambiance des Er verwies den bisherigen entierungsschule Brig-Glis Anlasses. Köstlichkeiten aus Leader, den Spanier Koldo waren rund 170 Sportlerinnen allen Ecken dieser Welt soll- Gil, um 24 Sekunden auf Platz und Sportler aus dem ganzen ten den Zugang zueinander 2 und bewies damit aufstei- Wallis im Einsatz. Seite 7 vereinfachen helfen. Seite 8 gende Formkurve. Seite 18 AUSLAND Walliser Bote Montag, 19. Juni 2006 2 Gerichtsunion NOTIERT Ringen um Somalias Zukunft beschuldigt Äthiopien «Wie einen Gauner J o w h a r / Somalia. – (AP) geschnappt» Nach ihrem Vormarsch in So- R o m. – (AP) Victor Emma- Beobachter sehen Richtungsstreit innerhalb der islamischen Milizen malia haben sich die islami- nuel, der Sohn des letzten ita- N a i r o b i. – (AP) Islamische schen Milizen zu Gesprächen lienischen Königs, ist nach Milizionäre haben in Somalia mit der Übergangsregierung Medienberichten im Zuge Erfolg, wo die Vereinten Na- bereit erklärt. Allerdings dürf- von Ermittlungen gegen Kor- tionen, die USA und War- ten diese nicht an Bedingun- ruption und Prostitution ver- lords gescheitert sind: Sie ha- gen geknüpft sein, betonte der haftet worden. Die Ermittler ben eine zumindest einiger- Führer der Islamischen Ge- hätten den 69-Jährigen ge- massen greifbare Ruhe in die richtsunion, Sharif Sheikh Ah- meinsam mit zwölf weiteren Hauptstadt Mogadischu ge- med. Übergangspräsident Ab- Personen ins Visier genom- bracht. Die Zukunft des mus- dullahi Yusuf, dessen schwa- men, berichteten die Nach- limisch geprägten Landes che Regierung von Ahmed als richtenagenturen ANSA und hängt nun davon ab, wer sich unrechtmässig kritisiert wird, Apcom. Victor Emmanuel unter den Siegern durchsetzt: rief die Milizen auf, einer Ver- wurde den Berichten zufolge Die Gemässigten, die eine tra- mittlung des Jemen zuzustim- am Freitagnachmittag in Va- ditionelle somalische Gesell- men. Yusuf forderte die Isla- renna am Comer See festge- schaft wiederaufleben lassen mische Gerichtsunion am nommen. Ihm würden Straf- wollen, oder die Radikalen, Samstag weiter auf, keine wei- taten in Zusammenhang mit die einen islamischen Staat teren Städte unter ihre Kon- der Bildung einer kriminellen nach Vorbild der Taliban pla- trolle zu bringen und die Über- Vereinigung zur Ausnutzung nen. gangsregierung anzuerkennen. von Prostitution vorgeworfen. Ahmed sicherte zu, von Offen- Die Gruppe soll Prostituierte Von Chris Tomlinson siven gegen die Regierung ab- an Kunden eines Spielcasinos zusehen. «Wir sind bereit, zu in der italienischen Enklave Die Milizen der Islamischen verhandeln und mit ihr zusam- Campione D’Italia in der Gerichtsunion haben die von menzuarbeiten, auch wenn die Schweiz geschickt haben. den USA unterstützte Allianz Übergangsregierung nicht der «Sie haben ihn wie einen von säkularen Warlords besiegt Unterstützung des somali- Gauner geschnappt», zitierte und aus der Hauptstadt vertrie- schen Volkes entsprungen ist», Apcom Emmanuel Filiberto, ben. Sie haben ihren Vor- Milizen der islamischen Gerichtsunion. Die Wiederherstellung von Recht und Ordnung auf die Fahnen sagte er. Ahmed wies Vorwür- den Sohn des Festgenomme- marsch in der Region fortge- geschrieben. Foto Keystone fe zurück, seine Gruppe unter- nen. Die Vorwürfe hätten setzt und sich die Wiederher- stütze Kämpfer der Al Kaida. nichts mit seinem Vater zu stellung von Recht und Ord- keit und politische Rechte an- union einen islamischen Staat Strategie für Somalia zu entwi- Dem Nachbarland Äthiopien tun. Der Haftbefehl wurde nung auf die Fahnen geschrie- geht, könnte eine Gegenbewe- aufbaut, wird die Übergangsre- ckeln. warf Ahmed am Wochenende den Angaben zufolge von der ben. Dazu aber müssen sie ein gung im Volk entstehen.» gierung entmachtet. Dann be- vor, rund 300 Soldaten zur Un- Staatsanwaltschaft im südita- Land einen, in dem seit rund 15 Die Unterstützung der Islami- fürchte ich das Schlimmste.» Bedrohende Situation terstützung der Regierung über lienischen Potenza ausge- Jahren Chaos statt einer schen Gerichtsunion ist zwar Der Exil-Somalier Omar Die Situation der Somalier ist die Grenze geschickt zu haben. stellt. Neben Victor Emmanu- funktionierenden Regierung gross, denn sie hat für viele an- Dschamal, der das Zentrum für bedrückend. Nach dem Sturz des Äthiopien wies die Angaben el sei auch ein Sprecher des herrscht. Die politischen und nähernd Ruhe und Sicherheit Gerechtigkeit in Somalia im langjährigen Machthabers Mo- zurück. Es seien Truppen an früheren Aussenministers religiösen Gegensätze und die gebracht – allerdings machen US-Staat Minnesota leitet, sieht hamed Siad Barre 1991 versank der Grenze verstärkt worden, Gianfranco Fini festgenom- blutigen Machtkämpfe der sich einige Somalier auch gros- die USA in der Pflicht. Seiner das afrikanische Land in Anar- erklärte ein Berater von Minis- men worden, der Bürgermeis- Clans haben dazu geführt, dass se Sorgen über die Konsequen- Ansicht nach ist es die Aufgabe chie, verschiedene Clans kämp- terpräsident Meles Zenawi. Sie ter von Campione D'Italia sei die Bevölkerung bettelarm ist zen. So haben die Milizen
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