Generationentreffen Zur Abtsweihe

Generationentreffen Zur Abtsweihe

B2865F ISSN 0179-0102 missionsblätter Das Magazin der Missionsbenediktiner von St. Ottilien 108. Jahrgang · Heft 1 · 2013 Generationentreffen zur Abtsweihe 2 INHALT EDITORIAL 3 In diesem Heft St. Ottilien hat MISSION RUBRIKEN HEIMAT einen neuen Erzabt P. Wolfgang Öxler. Es ist selbstverständ- 4-5 Taifun auf Mindanao 10-11 Neues aus aller Welt: 12-15 Impressionen der lich, dass dieses Er- und Hilfsaktion des Klosters Porträts und Projekte Abtsweihe von eignis im Mittelpunkt 22 Humor & Rätsel Erzabt Wolfgang Öxler 6-7 Kautschuk-Mönche in Kerala dieser Ausgabe steht. 16 Zu Gast in St. Ottilien 8-9 Was (ver)brauchen wir 23 Buchtipps Ganz besonders freue ich mich, dass der neue Erzabt Was sich zu lesen lohnt Ministerpräsident Seehofer – für ein erfülltes Leben? Politiker und Mönche treffen sich mit einem Brief an Sie wendet. 25 Jahre Eine Welt Camp 23 Impressum sich zum Austausch Natürlich berichten wir auch von der Benediktion auf dem Jakobsberg 17 Kardinal Marx im Exerzitienhaus durch den Augsburger Bischof Konrad Zdarsa. 17 Die Priester Unser missionarischer Schwerpunkt liegt diesesmal 18-19 Rund um die Erzabtei auf Asien. P. Edgar berichtete von der Hilfsaktion 20-21 Der Osterhase (Lepus pascalis) zu Gunsten der Taifun-Opfer unweit des Klosters im Süden der Philippinen. Durch ihre Ortkenntnisse und Titelbild: Mit Viktor Josef Dammertz, dem emeritierter Bischof und ehe- ihre Einbindung in der Region konnten die Mitbrüder maligen Abtprimas, Notker Wolf, Abtprimas der Benediktiner, und Abt- präses Jeremias Schröder und Erzabt Wolfgang trafen sich zur Benediktion um P. Nathaniel zeitnah den Menschen helfen, denen erstmals in der Geschichte der Erzabtei vier Generationen von Erzäbten. die Überschwemmung alles weggenommen hat. Viele Freunde des Klosters vor Ort haben uns dabei tatkräftig unterstützt. Neu in diesem Heft sind die Gedanken von P. Theo- phil über Ostern, Osterhase und österliches Brauch- tum. Ich wünsche Ihnen eine frohe und gesegnete Osterzeit „We were given paradise": Verantwortung für unsere Umwelt ist ein Thema Tempelelefant „segnet" den Abtpräses: Benediktsstatue bei den Missionsbenediktinern in Indien des diesjährigen Eine Welt Camps. Mehr dazu lesen Sie auf Seite 8 und 9. Jeremias Schröder berichtet auf Seite 6 und 7 aus Indien missionsblätter 1/2013 missionsblätter 1/2013 4 MISSION: Aus erster Hand 5 Taifun auf Mindanao Text: P. Edgar Friedmann Mönche und Freiwillige bringen Hilfe Im Dezember hat ein Taifun unweit unseres Klosters viele Menschenleben gefordert und schwere Verwüstungen angerichtet. am späten Abend nahm P. Francis im Exerzitienhaus Kurz vor Weihnachten haben die Mönche und zahlreiche Freunde des Klosters spontan eine Hilfsaktion gestartet und Lebens- Kontakt mit der Diözese Tagum auf. und auf dem Vor- mittel in die Gegend, nordöstlich von Davao, gebracht. Dort erfragte er, welche Nahrungsmit- platz. Natürlich hatte m Januar 2013 werden es 30 Jahre, mehr als 1000 Tote gegeben haben. Vorhaben zweifeln ließ. Doch kurz vor tel gebraucht würden, nämlich Reis, P. Francis auch ein seit ich auf den Philippinen an- Da die Menschen dort noch nie einen neun Uhr legte sich der Sturm und wir Sardinen, Kaffee und Zucker, und wo Frühstück organi- Igekommen bin. In dieser Zeit hat solchen Sturm erlebt hatten, nahmen fuhren los. Das Leben in der Stadt war wir am besten helfen könnten. siert. Als die Gruppe noch nie ein Taifun den Süden unserer sie die Vorwarnungen nicht ernst und abgesehen vom Dauerregen, der schon Die Menschen in Digos hatten of- gegen sieben Uhr von Insel Mindanao erreicht. Die Stadt Da- wussten sich auch nicht zu schützen. während der Nacht eingesetzt hatte, fenbar auf ein solches Unternehmen P. Edgar einen ex- vao und ihre Umgebung stehen in dem Man muss bedenken, dass die Häuser ganz normal. Am Nachmittag fuhr gewartet und trauten es uns auch zu. tra Reisesegen emp- guten Ruf, außerhalb des Taifungürtels auf dem Land sehr einfach und leicht ich dann nach Digos. Hier war nichts Denn in der kurzen Zeit bis zum Frei- fing und der Konvoi zu liegen. Das Land wird jedes Jahr in gebaut sind. Deshalb können sie dem passiert, aber Br. Walbert berichtete, tag trafen unerwartet viele Geld- und sich dann in Bewe- den Monaten Juni bis Dezember von gewaltigen Sturm und den unglaubli- auf unserem neuen Land, das zehn Sachspenden ein. Sogar eine Filipino- gung setzte, waren es bis zu zwanzig Taifunen heimgesucht. chen Wassermassen nicht standhalten. Kilometer vom Kloster entfernt in Gemeinde in den USA sandte 1000 knapp 100 Personen DRINGEND BENÖTIGT: Reis, Sardinen, Kaffee und Zucker Auch der Norden von Mindanao wird Ganze Dörfer sollen wie vom Erdbo- Richtung des Mount Apo liegt, habe US-Dollar an die Benediktinerinnen und etwa zwölf Fahr- nicht selten getroffen, aber der südli- den verschwunden sein. es auch gestürmt und etliche größere in unserer Nachbarschaft. Diese stell- zeuge. Das Katastrophengebiet liegt gos. Anschließend traf er den Bischof. che Teil der Insel, etwa von der Mitte Bis zu uns nach Digos ist der Sturm Bananenstauden seien umgefallen. ten uns den Betrag zur Verfügung, 150 bis 200 Kilometer nördlich von Dieser erkundigte sich, ob wir eine an, blieb in der Vergangenheit von nicht vorgestoßen. Wir liegen in der An den folgenden Tagen erreichten wodurch sich natürlich unsere eige- Digos. Aus dem Kloster beteiligten weitere Aktion planen würden. Das ist den oftmals verheerenden Tropenstür- Provinz „Davao del Sur“, also süd- uns immer wieder Aufrufe zu Geld- nen Ausgaben verringerten. Einige sich fünf Mitbrüder. Mehr hatte der zur Zeit nicht der Fall. Doch ich würde men verschont. lich von Davao City. Die Stadt Davao und Sachspenden. Sie waren aber Freunde des Klosters und eine Reihe Prior wegen der laufenden Vorberei- es für das neue Jahr nicht ausschlie- Der Taifun „Pablo“, wie er hier im selber bekam einen kurzen heftigen recht allgemein gehalten und klangen von Ärzten aus Digos versprachen, tungen auf Weihnachten nicht zuge- ßen, vor allem, wenn so viele Spenden Land genannt wird, machte aber eine Sturm ab. Ich erlebte ihn mit, weil ich nicht überzeugend. Wir sind in solchen persönlich mitzufahren, zum Teil mit lassen. angeboten werden sollten, dass wir Ausnahme, die hoffentlich in Zukunft mich an jenem Dienstag gerade in un- Fällen eher misstrauisch, weil bekannt ihren eigenen Autos. Die Ärzte be- Um die Mitte der Woche war ich skep- nur unsere Fahzeuge zur Verfügung nicht zur Regel wird. Er „verirrte sich“ serem Studienhaus aufhielt. Ich hatte ist, dass sich gewisse Personen von sorgten dann auch Medikamente vom tisch geworden, vor allem nachdem stellen müssten. Denn bei Katastro- in den Süden und tobte am vierten mit unserem Fahrer schon verabredet, Geldspenden und auch mit Lebensmit- Regierungskrankenhaus in Davao, mir berichtet wurde, dass nicht weni- phenhilfe ist oft die erste Begeisterung Dezember in den Provinzen „ Comval“ dass wir um neun Uhr für unsere Be- teln zu bereichern wissen. Tatsächlich wofür sie eine formelle Bestätigung ger als 18 Ärzte mitfahren wollten. Ich riesengroß, aber kurze Zeit später sind (Compostela Valley), „Davao del Nor- sorgungen in die Stadt aufbrechen. wurden laut Zeitungsberichten in den der Aktion seitens des Priors erhielten. befürchtete, der geplante Hilfseinsatz die hilfsbedürftigen Menschen schon te“ und „Davao Oriental“. Dort rich- Um viertel nach acht Uhr setzte star- Unglücksgebieten zwei hohe Polizei- Am Donnerstagabend, den 20. De- werde zu einer Art Show ausarten. vergessen, weil die Aufmerksamkeit tete er schwerste Schäden an. Es soll ker Wind ein, der mich an meinem beamte aus diesem Grund vom Dienst zember, hielt P. Francis eine Bespre- Und als es dann in der Nacht vor der der Helfer sich neuen Projekten oder suspendiert. So kam mir der Gedanke, chung mit den wichtigsten Helfern, Abfahrt ziemlich lang geregnet hatte, einfach anderen Dingen zuwendet. dass wir selber eine unmittelbare Ak- und am Freitagmorgen startete das bezweifelte ich, ob vor allem die bei- tion durchführen könnten, zumal zwei Unternehmen nach einer verregneten den Lastwagen den Einsatzort würden unserer Mitbrüder, P. Nathaniel und Nacht und mit einer Stunde Verspä- anfahren können. Doch P. Nathaniel Br. Cyril, aus der betroffenen Gegend tung. Der Lastwagen des Klosters war versicherte mir, die Straßen seien gut. stammen. Wegen der kurzen Advents- schon am Vortag beladen worden und Als er sich gegen 21 Uhr zusammen zeit dachte ich aber eher an einen unser angestellter Fahrer chauffierte mit P. Francis bei mir meldete, wa- Zeitpunkt im Januar. Andere hatten ihn in Begleitung von P. Francis. Un- ren sie zufrieden mit dem Ablauf offenbar ähnliche Ideen. In unserer seren Kya-Transporter fuhr P. Natha- der Aktion. Alle Beteiligten kamen allabendlichen gemeinsamen Bespre- niel, der ja ortskundig ist. Unsere zum Einsatz und es gab keine bloßen chung machte P. Francis am Sonntag, Nachbarn Bacayana, Besitzer einer Zuschauer, obwohl sie den ganzen dem 16. Dezember den Vorschlag, das großen Reismühle und treue Kirch- Tag im Regen arbeiten mussten. Um Kloster solle am Freitag, dem 21. De- gänger im Kloster, schickten einen die 1000 Menschen konnten versorgt zember, eine Hilfsaktion unternehmen. voll beladenen Lastwagen und Fahrer werden. Es blieben sogar noch Lebens- Er versprach, die Sache zu organisie- mit. Viele der Mitfahrenden besuchten mittel übrig. Diese wurden der Pfarrei ren und die nötigen Informationen schon um 4.30 Uhr die vor Weihnach- überlassen. einzuholen. Der Vorschlag wurde so- ten stattfindende „Aguinaldo-Messe“ Am vierten Adventssonntag hielt LANDUNTER: Schwere Überschwemmung durch Taifun Pablo fort von allen angenommen und noch und versammelten sich anschließend P. Nathaniel einen Gottesdient in Di- missionsblätter 1/2013 missionsblätter 1/2013 6 MISSION 7 Kautschuk-Mönche in K erala Benediktiner leben von ihrer Hände Arbeit, jedenfalls wenn es mit normalen Dingen zugeht, und nach der Regel des hei- Text: Abtpräses Jeremias Schröder ligen Benedikt. Unsere Mitbrüder in Indien hatten schon bisher alle Hände voll zu tun: Ein paar Kühe und Schweine, ein Gemüsefeld, Pflanzungen mit Pfeffer und Kurkuma, dazu die normalen Hausarbeiten, das Waisenhaus und das Exerzitien- haus halten die junge Gemeinschaft auf Trab.

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