Nr. 3 Dézember 1944 Unsere wwwprovinzlüttich.be Bedrohte Freiheit ans Vorwort - Von der Ardennenschlacht zur Schlacht am Rhein 12. Dezember 1944 Offensive gegen die alliierten Truppen an der Ardennenfront. Hitler hält eine Unter besonders widrigen Umständen bricht die deutsche Konferenz vor allen Angriffswelle los. Die amerikanischen Einheiten sind schnell Befehlshabern der überfordert und haben dem Überraschungseffekt nichts en- großen Einheiten der tgegenzusetzen. Doch die amerikanische Infanterie hält die- Westfront. Er enthül- sem ultimativen Blitzkrieg stand. lt ihnen den Plan der Sankt Vith wird hervorragend verteidigt und fungiert als effek- Operation „Wacht am tiver Wellenbrecher. Bastogne wird umzingelt, lehnt aber das Rhein“, über die er seit dem 16. September Kapitulationsultimatum ab und legt drei große deutsche Ein- nachdenkt und deren heiten lahm. Sie verhindern, dass der Feind durchdringt. Am 26. Dezember wird Bastogne befreit und am 23. Januar Sankt Conditions extrêmes autour de Bastogne Vorbereitungen er un- ter absoluter Geheimhal- Vith zurückerobert. Am 30. Januar sind die Deutschen an der tung angeordnet hat. „Sie werden Antwerpen zurückerobern“, gesamten Front hinter ihre Ausgangslinie zurückgeworfen sagt er zu seinen sprachlosen Generälen. worden. Nie werden die Deutschen die Maas überqueren. 16. Dezember 1944. Die deutsche Armee startet eine verzweifelte Erleben wir die Tage dieses schrecklichen Winters noch einmal ... Die Pläne des deutschen Angriffs: Ansturm auf Antwerpen mit Die Pläne des deutschen Angriffs: Ansturm auf Antwerpen mit Divisionen der «Waffen-SS» der 6. Kriegserlebnisse Die Geschichte kurz gefasst vorsteht, kennen sie weder Ort noch in der Gegend von Huy und Lüt- Datum. Für sie ist ein Durchbruch tich intakt einnehmen. Die Mis- durch die Ardennen schlichtweg sion erweist sich als Fiasko, denn unmöglich. Der Winter und das von den 106 Transportflugzeugen er- zerklüftete Gelände verurteilen reichen nur 35 die Abwurfzonen. dort jede größere Operation zum Zurück aufs Terrain, wo weiterhin Scheitern. Laut dem amerikanischen verbissen gekämpft wird. Im Nor- Militärhistoriker Mac Donald den macht die 6. SS-Division ge- gelten darüber hinaus die Ardennen gen die Verteidiger von Rocherath für die amerikanische Führung als und Elsenborn nur sehr schwierige „Kinderstube“ und Alterspflegeheim Fortschritte. Sankt Vith leis- 18. Dezember Deutscher Angriff auf Rocherath zugleich. Neue Divisionen kommen in tet Widerstand und wird dank des die Ardennen, um sich ans Schlacht- heftigen Widerstandes zweier ame- Der Beginn der deutschen Offensive feld anzupassen, alte, um sich nach rikanischer Infanteriedivisionen ist für den 16. Dezember um 5.30 intensiven Kämpfen auszuruhen und erst nach einer Woche des Kampfes Uhr geplant. Am 18. Dezember sollen Verstärkung zu integrieren ... eingenommen. In Richtung Stave- die Truppen in Sichtweite der Maas Hitler betrachtet diese amerika- lot, Trois-Ponts und dem Tal der sein. Der Fluss muss am 19. über- nischen Soldaten als das „schwache Amel entwickelt sich das blitzsch- quert werden, denn die Einnahme von Glied im westlichen Bündnis“, das nelle Vordringen von Oberstleutnant Antwerpen ist für den 23. Dezem- Produkt einer zu heterogenen Ge- Jochen Peipers Kampfgruppe von 5000 ber geplant! Der Kommandant der sellschaft, als dass sie eine effek- Mann und 600 Fahrzeugen, darunter Westfront, Generalfeldmarschall tive Kampftruppe aufstellen könnte. einige Kampfpanzer, in einen gewal- von Rundstedt, glaubt nicht an Dennoch ist er vom alliierten Wi- tigen und tödlichen Raubzug. Es ist den Erfolg dieses Plans und ver- derstand der ersten Stunden über- ein Raubzug insbesondere auf die sucht Hitler davon abzuhalten. Vor rascht, wenn auch die GIs einige Zivilbevölkerung, der drei Tage der Hartnäckigkeit und Entschlos- Zeit brauchen, um zu reagieren und später - vor allem durch Treibs- senheit des Diktators nimmt von die verschiedenen Führungsebenen toffmangel - vor den Toren von Mal- Rundstedt, nach dem die Offensive zu benachrichtigen. medy und La Gleize zusammenbricht, fälschlicherweise benannt ist, am ohne sein Ziel erreicht zu haben, Ende eine Haltung des passiven Als General Eisenhower am Abend des nämlich die Brücken der Maas (um Gehorsams an. 16. Dezember erklärt, dass es sich Ampsin oder Huy). um eine Großoperation handelt, ist Die Offensive Wacht am Rhein, ge- General Bradley immer noch davon folgt von Herbstnebel, über- überzeugt, dass es sich bei dem An- rascht die Alliierten total. griff lediglich um ein Ablenkungs- Auch wenn die Nachrichtendienste manöver handelt, um eine für den (Seite 6, Gazette 3) wissen, 19. Dezember geplante Offensive von dass ein Angriff unmittelbar be- General Patton in Ostfrankreich zu verhindern. Auch wenn die deutschen Truppen nur langsam voranschreiten, wird die Front jedoch an keinem Ort wirklich durchbrochen. In der Nacht vom 17. auf den 18. Dezember setzen mehrere deutsche Flugzeuge trotz widriger Wetterbe- Zerstörung von Saint-Vith dingungen Fallschirmspringer hin- ter den alliierten Linien ab. Laut Der ursprüngliche Plan der Wacht am Historiker Luc De Vos wird oft Rhein ist bereits gescheitert. Im angenommen, dass diese Kommandos Norden ist Dietrichs 6. Panzerar- die Mission hatten, die alliierten mee trotz des Durchbruchs der Kam- Bewegungen und ihre Kommunikation pfgruppe Peiper am erbitterten Wi- zu stören (...). In Wirklichkeit derstand amerikanischer Einheiten Deutsche Offensive sollten sie eine Reihe von Brücken 2 gescheitert. Der nördliche Teil Kriegserlebnisse der Ausbuchtung (Begriff zur Ve- general Mac Auliffe, Kommandant der ranschaulichung der Fortschritte), Alliierten in Bastogne, Versorgung der sich allmählich bildet, beginnt aus der Luft an. Die entsetzlichen sich bereits am 19. Dezember wie- klimatischen Bedingungen machen der zu schließen. Im äußersten Sü- diese Operation unmöglich. Am 21. den des deutschen Vorstoßes werden Dezember weicht der Nebel einem die Infanterietruppen von General Schneegestöber. Beide Seiten suchen Brandenbergers 7. Armee um Echter- fieberhaft nach weißen Decken, um nach herum blockiert. Eigentlich die Einheiten zu tarnen. hält sich nur General von Manteuf- fels 5. Panzerarmee mehr oder weni- ger an den Ausgangsplan, wenn sie auch nur sehr langsam vorankommt. 20. Dezember Werbomont, amerikanische Panzer Nach der Aufgabe von Bastogne durch General Middleton (der seinen Ge- ternach unschädlich gemacht worden neralstab nach Neufchâteau zurück- waren. zieht) umzingeln die Deutschen die Stadt nicht ohne Mühe in der Nacht vom 21. auf den 22. Dezem- ber, während die 101. Luftlandedi- vision und die 10. Panzerdivision des amerikanischen Combat Command zu Hilfe eilen. Scharfschütze der 6. Luftlandedivision (Airborne) Am 22. Dezember, als Bastogne vom Rest der Welt abgeschnitten ist, greift General Patton nach Süden Zerstörung von Houfalize hin an, um die Stadt zu verlassen. Am Folgetag klart es auf, und am 26. Dezember um 16.30 Uhr erreicht Diese bekannte Schlacht hat einen eine amerikanische Panzerkolonne schweren Tribut gefordert und in die Stadt. In den folgenden Tagen den Folgeseiten wird anhand lokaler sind die Konfrontationen jedoch am Beispiele gezeigt, wie sehr die Die Generäle Taylor und Mac Auliffe heftigsten, da die Deutschen immer Zivilbevölkerung gelitten hat, in noch versuchen, die Stadt zu ero- Örtlichkeiten wie Stoumont, Stave- Während die Bevölkerung von Bas- bern, um einen moralischen Sieg zu lot, Houffalize (erst zum zweiten togne vor Ort ohne Strom in ihren erringen ... Zwischenzeitlich wird Mal befreit am ... 19. Januar 1945) Kellern kauert, sind draußen die Bastogne zur Legende, aufgrund des und La Roche; hart getroffen durch Kämpfe besonders mörderisch. Mit berühmten Ausspruchs Nuts (Engl. alliierte Bombenangriffe, wie in nur einem Tag Nahrungsreserven, Nüsse, aber hier: denkste oder kom- Sankt Vith, Malmedy, Baugnez ... mt nicht in Frage), kaum mehr Munition und mehr als den die ameri- Und der Krieg war noch immer nicht tausend Verwundeten und Kranken, kanische Presse General Mac Auliffe zu Ende ... fordert der amerikanische Brigade- dem deutschen Abgesandten entge- gnen lässt, der ihn zur Kapitula- tion aufgefordert hatte ... Heute wird jedoch akzeptiert, dass der deutsche Vormarsch nicht in Bastogne gestoppt wurde, sondern weiter westlich in der Gegend von Celles und Foy-Notre-Dame, in der Nähe der Maas bei Dinant, nachdem weiter nördlich Einheiten bei La Gleize-Stoumont und Sankt-Vith-Mal- 290. Amerikanisches Infanterie-Regiment medy und südlich in Richtung Ech- Soldaten der 101. Airborne 3 Kriegserlebnisse Tägliche Strapazen Nach einem Martyrium von mehr als einem Monat drängen die Alliierten den Angreifer hinter seine Ausgangslinie zurück. Doch nichts als Schaden, Not und Leid. Der bezahlte Preis ist hoch. Überall, von kleinen Dörfern bis hin zu Schlachtfeldern, werden Zivilbevölkerung wie auch Militärtruppen dezimiert. Es kommt zu mehr als dreitausend belgischen und luxemburgischen Zivilopfern. Fast 8.500 GIs, mehr als 10.000 deutsche Soldaten, Hunderte von Kämpfern aus dem britischen Commonwealth kommen ums Leben. Lassen Sie uns in diesem traurigen Land der Verwüstung anhand von acht Beispielen von Massakern, Bombenanschlägen, Zerstörungen und Übergriffen aller Art nachvollziehen, wie die Ardennenoffensive leider in die Geschichte eingegangen ist. Erst am 14. Januar können die werden sie auf einem Weg abseits Baugnez Amerikaner schließlich die der Straße brutal niedergemet- Leichen der gefrorenen und sch- zelt. Aufgrund der Kämpfe und des Am 17. Dezember, an der
Details
-
File Typepdf
-
Upload Time-
-
Content LanguagesEnglish
-
Upload UserAnonymous/Not logged-in
-
File Pages11 Page
-
File Size-