www.thueringen.de/tlbg Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation Das Thüringer Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation. Von A wie »amtlich« bis Z wie »zukunftsorientiert«. © Marcel Krummrich © Marcel Uwe Köhler Birgit Keller Thüringer Landesamt für Thüringer Ministerin für Bodenmanagement und Geoinformation Infrastruktur und Landwirtschaft Vorwort Im TLBG wird die geodätische Fachkompetenz der Thüringer Landesverwaltung mit folgenden Hauptaufgabengebieten gebündelt: Sehr geehrte Damen und Herren, ▸ Liegenschaftskataster ▸ Landesvermessung am 13. Dezember 2018 verabschiedete der ▸ Geodateninfrastruktur Thüringer Landtag das Thüringer Verwaltungs- ▸ Wertermittlung nach dem Baugesetzbuch reformgesetz. Im Ergebnis entstand mit Wirkung ▸ Bodenordnung nach dem Baugesetzbuch zum 1. Januar 2019 unter anderem das ▸ Bodenordnung nach dem Thüringer Landesamt für Bodenmanagement Flurbereinigungsgesetz und Geoinformation (TLBG). ▸ Bodenordnung nach dem Landwirtschafts- anpassungsgesetz Das neu gebildete TLBG übernimmt die ▸ Geodätische Berufsausbildung Aufgaben des bisherigen Landesamts für (Lehrausbildung, Duales Studium) Vermessung und Geoinformation. Ergänzt werden diese durch die Aufgaben der Die Struktur der Verwaltung ändert sich, doch Flurbereinigung und Flurneuordnung, die bei unser Service bleibt bestehen. Sie können sich den drei bisherigen Ämtern für Landentwicklung auch weiterhin auf die Mitarbeiterinnen und und Flurneuordnung lagen. Mit dem Thüringer Mitarbeiter des TLBG verlassen, die Ihnen als Verwaltungsreformgesetz 2018 übernimmt das Dienstleister und Ansprechpartner zur Verfügung TLBG außerdem die Aufgaben der oberen stehen. Flurbereinigungs- und Flurneuordnungsbehörde, die bisher im Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) Weitere Informationen finden Sie auf der wahrgenommen wurden. Homepage des TLBG: ▸ www.thueringen.de/tlbg Das Thüringer Landesamt für Bodenmanagement und Geoinformation. Mit dieser Broschüre geben wir Ihnen eine kurze Information über unsere Produkte. Ausführliche und ver- tiefende Beschreibungen unserer Arbeitsgebiete erhalten Sie im Internet unter www.thueringen.de/tlbg. Dort finden Sie neben dem Geo- informationszentrum (GIZ) als koordi- nierende Vertriebs- und Servicestelle unserer Behörde auch Ansprech- partner zu den einzelnen Fachgebieten. Hauptaufgaben Geoinformationszentrum (GIZ) Bodenmanagement ▸ Vertrieb von Geobasisdaten ▸ Amtliche Wertermittlung ▸ Bereitstellung offener Geodaten im ▸ Städtebauliche Bodenordnung Geoportal Thüringen ▸ Ländliche Bodenordnung und Flurbereinigung Berufsausbildung Erstellung und Aktualisierung flurstücksbeschreibender Geobasisdaten ▸ Ausbildung zum/r Geomatiker/in ▸ Amtliches Liegenschaftskataster- in eigenen Ausbildungsräumen in Gotha Informationssystem ALKIS® ▸ Duales Studium „Vermessung und ▸ Liegenschaftszahlenwerk Geoinformatik“ in Zusammenarbeit mit der ▸ Liegenschaftsvermessung Hochschule Anhalt in Dessau ▸ Hauskoordinaten, Hausumringe, ▸ Ausbildung für die Laufbahn des gehobenen 3D-Gebäudemodelle technischen Dienstes, Fachgebiet Geodäsie und Geoinformation (Anwärterausbildung) Erstellung und Aktualisierung an verschiedenen Standorten in Thüringen landschaftsbeschreibender Geobasisdaten ▸ Daten des einheitlichen integrierten geodätischen Raumbezugs (Lage, Höhe, Schwere), Amtliches Festpunktinformations- system AFIS®, Satelliten-Positionierungs- dienst SAPOS® ▸ Amtliches Topographisch-Kartographisches Informationssystem ATKIS® ▸ Photogrammetrie und Landesluftbildarchiv ▸ Topographische Landeskartenwerke Standort Gotha | Schloßberg 1 ▴ Liegenschaftskataster Flurstücke und Gebäude werden als Liegenschaften bezeichnet. Sie liegen flächendeckend für den Freistaat Thüringen mit ihren geometrischen Begrenzungen, den Flächengrößen und weiteren Attributen in einem Nachweis – dem Liegenschaftskataster – vor. Dieser Nachweis wird durch örtliche Ver- messungen oder Luftbildauswertungen und durch Fortführung aktuell gehalten. Der Nachweis besteht heute nicht mehr aus ana- logen Karten und Büchern, sondern aus einem digitalen Informationssystem – die Fachbezeich- nung lautet: Amtliches Liegenschaftskataster- Informationssystem, kurz ALKIS®. Ein solches Informationssystem hat den Vorteil, dass es blattschnittfrei, maßstabsunabhängig und aktuell verfügbar ist. Damit kann es als Grundlage für grundstücksbezo- gene Fachaufgaben dienen. Mit Ausnahme der Eigentümerdaten – die nach- Hausumringe richtlich in Übereinstimmung mit dem Grund- buch geführt werden – stehen die Informationen Die Hausumringe sind wie die amtlichen Haus- des ALKIS® jedermann z. B. im Geoproxy und im koordinaten ein Produkt des Liegenschaftskata- Geoportal zur Verfügung. sters. Der Datenbestand umfasst alle Gebäu- degrundrisse sowie Umringe von Türmen und Hauskoordinaten anderen wesentlichen Bauwerken des ALKIS® mit dem Pflichtattribut „Gemeindeschlüssel“. Als Hauskoordinate (georeferenzierte Gebäu- Neue bzw. geänderte Gebäudegrundrisse wer- deadresse) bezeichnet man die Verknüpfung den in der Regel über die Auswertung von Luft- zwischen dem Straßenschlüssel, der durch die bildern ermittelt und mittels stereoskopischer Gemeinden vergebenen Hausnummer eines Luftbildauswertung erfasst. Gebäudes und seiner exakten Lage im amtlichen Raumbezugssystem. Sie ist wegen ihrer Herkunft 3D-Gebäudemodelle aus dem Liegenschaftskataster hochgenau und damit bestens geeignet für die Nutzung in Gebäudemodelle gibt es in verschiedenen Präzi- Navigationssystemen und Geodiensten. sierungsstufen. Diese werden als Level of Detail (LoD) bezeichnet. Im Datenbestand der 3D-Ge- bäudemodelle mit dem „Level of Detail 1“ (LoD1) liegen bereits seit 2013 mehr als zwei Millionen Gebäude bzw. Bauwerke ohne Berücksichti- gung der tatsächlichen Dachform in Form eines einfachen Klötzchens vor. Die Grundrisse werden in der Regel aus dem ALKIS® übernommen. Seit 2017 kann das LoD2 (3D-Gebäudedarstellung mit standardisierter Dachform) flächendeckend für Thüringen angeboten werden. Bodenmanagement Aufgabenbereiche des Boden- managements sind die amtliche Wert- ermittlung sowie die städtebauliche und ländliche Bodenordnung. Grundstücksaufteilung vor ▴ und nach ▾ dem Bodenordnungsverfahren Amtliche Wertermittlung Städtebauliche Bodenordnung Als selbstständige und unabhängige Einrichtung Das Baugesetzbuch ermöglicht den Gemeinden des Landes werden Gutachterausschüsse für zur Verwirklichung von städtebaulichen Planungen Grundstückswerte eingerichtet. und zur Realisierung der zulässigen Nutzung inner- Jeder Gutachterausschuss ist zuständig für zwei halb der Ortslagen die Instrumente Umlegung oder drei Landkreise bzw. kreisfreie Städte und oder vereinfachte Umlegung einzusetzen. besteht aus dem Vorsitzenden sowie weiteren ehrenamtlichen Gutachtern (z. B. Bauingenieure, Mit diesen gesetzlich geregelten Grundstücks- Landwirte). Für die Wahrnehmung ihrer Aufgaben tauschverfahren können öffentliche und private bedienen sich die Gutachterausschüsse Grundstücke derart neu geordnet werden, dass einer Geschäftsstelle. Die Aufgaben der zweckmäßig gestaltete und erschlossene Grund- Geschäftsstellen der Gutachterausschüsse stücke für eine optimale Nutzung entstehen. werden vom TLBG wahrgenommen. Die städtebaulichen Bodenordnungsverfahren haben sich als wirksame Maßnahmen erwiesen, Ziel der Tätigkeit aller Gutachterausschüsse ist mit denen kurzfristig eine große Anzahl von die Transparenz des Grundstücksmarktes für alle Baugrundstücken geschaffen werden können. Marktteilnehmer. Dazu werden gemäß bundes- Dies ist ein wesentlicher Baustein für den Erhalt und landesrechtlicher Regelungen die Kaufpreis- und die Fortentwicklung der Städte und sammlung geführt und ausgewertet, Gemeinden. Nach bundes- und landesrechtlichen die Bodenrichtwerte ermittelt und veröffentlicht, Bestimmungen hat die Gemeinde die Durch- die Berichte zum Immobilienmarkt heraus- führung der Umlegung oder der vereinfachten gegeben und auf Antrag Gutachten erstellt. Umlegung auf das TLBG bzw. eine andere Für landesweite Auswertungen wurde geeignete Behörde zu übertragen oder einen die Zentrale Geschäftsstelle der Gutachter- Umlegungsausschuss zu wählen. Auf diese Weise ausschüsse eingerichtet. ist eine sachgerechte Gleichbehandlung der ein- zelnen Eigentümer und Beteiligten gewährleistet. Ländliche Bodenordnung – Vorteile der Flurbereinigung Flurbereinigung Diese Fördermaßnahme verbindet die Neuord- im ländlichen Raum nung des Bodeneigentums mit der Gestaltung bzw. Verbesserung der ländlichen Infrastruktur. Der ländliche Raum muss vielfältigen Nutzungskonflikte zwischen Landwirtschaft, Anforderungen gerecht werden. Dazu zählen: Umwelt und Ressourcenschutz und der daraus die Erzeugung gesunder und hochwertiger resultierenden Flächenansprüche werden ent- Nahrungsmittel, die Bereitstellung von nach- schärft. Das Wege- und Gewässernetz wird für wachsenden Rohstoffen, die Pflege der Kultur- eine effektive Bewirtschaftung optimiert. Durch landschaft und Aufgaben im Naturschutz. landschaftsgestaltende Maßnahmen erfährt das gesamte Verfahrensgebiet eine Aufwertung. In der Vergangenheit waren die Dörfer in Thü- ringen hauptsächlich durch Bau- und Infra- strukturmängel geprägt. Heute stellen sie sich zudem den Herausforderungen des demogra- fischen Wandels, des Klimawandels und des Schutzes der natürlichen Lebensgrundlagen. In sogenannten Dorfflurbereinigungen können Flächen für kommunale Vorhaben bereitgestellt und getrenntes Boden- und Gebäudeeigentum zusammengeführt werden. Baurechtswidrige Zustände und Erschließungsmängel an den Grundstücken werden beseitigt.
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