..~idliche Blätter firrdenKreis Balingen. J ahrgang 16 31. Januar 1969 Nr.l 15 Jahre Heimatkundliehe Vereinigung von F. Roemer Am 7. Dezember 1968 fa n d die ordent­ zehn Jahre hindurch dazu beigetragen hier unser Geschäft sführe r Richard Klett liche Mitgliederversammlung der Bei­ haben, diese Blätter mit vi el Eifer und genannt, der vom ersten Tag an bis heute matkundlichen Vereinigun g traditions­ Ken ntnissen zu füllen, herzlicher Dank und hoffentlich noch recht lange die Ver­ gemäß im Sitz ungssaal d es Landrats­ gesagt sein. Die Blätter sprechen eig ent­ einigung zusammenhielt und mit viel Ge­ amts in Balingen statt.Diese Mitglieder­ lich für sich sel bst u nd daher kann ich schick alle Ereignisse vorbereitete und versam m lung wäre nichts Besonderes ge­ wieder auf die Heimatkundliehe Vereini­ abwickelte. Solche Männer sind leider wesen , wenn d ie B eimatkundliche Ver­ gung selbst zur ückkommen. selten geworden. Der Dank der Heimat­ kundlichen Vereinigung ist unserem ein igung nicht auf ihr 15jäh riges Beste­ Die Heim atkundliche Vereinigung hat Freund Klett sicher; er wurde ihm auch hen h ätte zurückblicken können. sich um das kulturelle und gesellige Le­ Die Gründung der Heimatkundlichen wi ed erholt ausgesp rochen. Ich möchte ben im Kreise Bah ngen sehr verdient ge­ hier no ch ausdrücklich b emerken, daß Vereinigung hat eine längere Vorge­ macht. Es fanden, be i insgesamt 178 Mit­ Herr Klett und alle Ausschußmitglieder schichte. Ich hab e diese Vor geschichte bei gliedern, seit dem J ahre 1955 38 Vor­ der ve rgangeneuMitgliederversammlung ohne Entgelt ihre nicht immer sehr ein­ träge und 39 Ex kursionen statt. Die Pla­ fache Tätigkeit ausüben, eine Tatsache, vorgetragen; sie soll hier in gedrängter nung und Durchführung dies er Vor träge die von dem gro ßen persönlich en Inter­ Kürze nochmals fes tg eh alten werden, und Exkursionen oblag dem Ausschuß weil die Menschen vergeßtich und die der Ver einigung, der in sehr glücklicher esse und von der Hingab e an eine .gute Zeiten nicht dazu angetan sind, sich an Weise zusammengesetzt war und auch Sache ein be achtenswertes Zeugnis gibt. einzelne Ereignisse zu erinnern, einerlei, heute noch im wesentlichen dieselben ob sie bedeutender Natur waren oder Persönlichkeiten wie damals aufweist. Ich habe nach 15 Jahren den Vorsitz unwichtig. Ich halte heute noch die Grün• der Heimatkundlichen Vereinigung nie­ Auch diese Persönlichkeiten, die sich in dergelegt und habe in Herrn Regierungs­ dung unserer Vereinigung für sehr wich­ sehr uneigennütziger Weise zur Verfü• tig. Sie ging aus überlegungen hervor, direktorFreiherr vonBrandenstein einen gung gestellt haben und mit viel Liebe geeigneten und mit unserer Vereinigung die aus Anlaß der Arbeit an der Kreis­ und bedeutender, bis ins einzelne gehen­ Es herzlich verbundenen neuen Vorst and beschreibung erfolgen mußten. stellte der Sachkenntnis ihrer Aufgabe nachge­ sich heraus, daß vieles im Gedächtnis vie­ gefunden. Ich wünsche ihm eine glück• kommen sind, möchte ich herzlich dan­ ler Persönlichkeiten ungenutzt ruhte. liche Hand in der Leitung der Heimat­ ken. Die Vorträge wurden nicht nur in kundlichen Vereinigung und beim Redi­ Darum war beabsichtigt, ein Mitteilungs­ den Städten, sondern auch, sehr dankbar blatt herauszugeben, eben die Heimat­ begrüßt, in anderen Kreisgemeinden gieren der Heimatkundlichen Blätter. Es kundlichen Blätter, die dann im Januar wäre nicht gut gewesen, wenn ich die durchgeführt; die Exkursionen hatten Heimatkundliche Vereinigung als Vorsit­ 1954 zum ersten Mal erschienen und nun­ zum Teil weit gesteckte Ziele, aber au ch mehr den 16. Jahrgang aufweisen kön• zender behalten und von Stuttgart aus solche gab es und wird es immer geben sozusagen ferngelenkt hätte. Es ist mir nen. Zu den Heimatkundlichen Blättern müssen, die nur Ziele in der engerenHei­ ist, nachdem sie überall bekannt sind und nicht leicht gefallen, den Vorsitz derVer­ auch außerhalb des Kreises geschätzt mat hatten. Die Teilnehmer wissen ei­ einigung abzugeben, die noch soviel Gu­ werden, nur zu sagen, daß man nicht gentlich nur Lobenswertes von den Fahr­ tes schaffen kann, aber ich weiß, daß in ten in die Weite und Nähe zu berichten. ausschließlich in der Heimatkunde auf­ meinem Sinne von allen weitergearbeitet gehen, sondern die Aufgabe auch darin Auch für das neue Jahr 1969 sind schöne und interessante Fahrten geplant, das­ werden wird. Es wäre zu begrüßen , w enn sehen wollte, Wissenswertes aus anderen die Offentlichkent der Heimatkundlichen Räumen unseres Landes, aber auch In­ selbe gilt für die in Aussicht genomme­ Vereinigung und ihren Bl ättern weiter­ teressantes aus der ganzen Welt zu brin­ nen Vorträge. hin Aufmerksamkeit schenken würde gen. Damit sollte eine Zeitungsbeilage Dieser Rückblick wäre unvollständig, und sie auch dort, wo es nötig ist, leb haft geschaffen werden, die jedermann mit wenn m an nicht an zwei Persönlichkeiten unterstützt. Die He im atkundliche Ver ­ Interesse lesen konn te, die abe r außer- denken wollte. die Wesen tliches zum Zu­ einigung gehört nun einmal zum kultu­ . dem im Sinne der Ergänzung auch wis­ st andekommen der Heimatkundlichen rellen Leben im Kreise Balingen und ist senschaftlichen Wert haben sollte. Die se Vereinigung und zu ihrem weiteren Be­ aus di esem nicht wegzudenken. obgleich Aufgabe haben die Heimatkundlichen stehen beigetragen h aben und immer sie ni emals daran dachte, anderen Ver­ Blätter erfüllt. Wer heute gelegentlich noch beitragen. Es sei hier nochmals an einigungen in irgend eine r Wei se Kon­ die vergangeneu Jahrgänge durchsieht, Verleger Hermann Daniel gedacht, der kurrenz zu m achen. Möge sie also auch wird best ätigen, daß diese Blätter einen mit großer Begeisterung alles förderte, in Zukunft beli ebt und erfolgreich sein, brauchbaren Inhalt und sozu sagen Nach­ was zur Gründung und zum Bestand der möge sie die Vergan genheit eh rend pfle­ schlagswert haben. Deswegen soll an die­ Vereinigung, aber auch der Heimatkund­ gen, an der Gegenw art mi tgestalten und ser Stelle allen Autoren, die durch fünf- lichen Blätter beitrug; vor allem aber sei helfen, auch die Zukunft zu gewinnen. Seite 726 Hei~atkun(mche ' Blätter für den Kreis Ballngen Januar 1969 li ert und sie heute noch verändert. Inso­ Heimatkundliehe Vereinigung fern ist ein Wolkenbruch mit Ub erschwem­ mungen interessant zu beobachten. Durch gestern und künftig Ab lagerungen im Jurameer und dann Wi e­ derabtragung in den fol genden Jahrmillio­ Von W. J. Frh. von Brandenstein nen ents tand di e Alb. Si e best eht aus einer F olge von durchlässigen und undurchlässi­ In seinem Rückblick 11; Jahre Heimat­ auch das heim atliche Bewußtsein des an­ gen Schichten. Auf ihrer Markung lie gt kundliche Vereinigung hat Herr Regie­ deren, ein Bewußtsein, aus dem w ir alle zuunterst der Schwarze J u ra oder Li as rungspräsident Roemer den Weg und die unsere Kräfte schöpfen. (Skizze 2) (schwarz), darüber liegt, schon Ziele der Vereinigung geschildert, die sie zum 'Brau n ju ra gehörig, der hier weit aus­ seit der Gründung unter seiner bewährten Das bl eibt eine Wahrheit, auch wenn wir heute im Zeitalter der Mobilität und der gebreitete Opalinuston (dunkelgrau), die und klugen Leitung in 15 Jahren gegangen übrigen fünf Braunjuraschichten (gewellt) ist. Technik leben, die es uns ermöglicht, in w enigen Stunden in einen anderen Erdteil sind zum Teil durchlässig und im Anstieg Aus den allen Mitgliedern bekannten zu gelangen, ja uns in absehbarer Zeit weitgehend vom Verwitterungsschutt von Gründen hat er am 7. De zember 1968 den vi elleicht sogar einen Ausflug auf den oben her überdeckt; vom Weißen Jura ha­ Vorsitz niedergelegt und das Vertrauen der Mond möglich macht. ben Sie hier die untersten Schichten: die Mitglieder hat mich zu seinem Nachfolger wasserstauenden UnterenMergel (hellgrau), und Herrn Regierungspräsident zumEhren­ Nach wie vor wird die Heimat den Men­ die klüftigen Unteren Bankkalke (ge­ vorsitzenden berufen. Dies gibt mir Anlaß, schen prägen und bestimmen. Die Möglich• m auert) mit den Riffen (im Ausgehenden für das mir geschenkte Vertrauen herzlichst keit die Welt sehen und kennenzulernen, schwarz) und auf dem LochenhörnIe eine zu danken und wird m irVerpflichtung sein, soll' ihn davon abhalten, kleinlich und be­ dünne Decke Mittlere Mergel (weiß). Dieses meine ganzen Kräfte für das Wohl und schränkt zu denken, aber nicht dazu brin­ ganze Schichtenlager ist insgesamt gegen SO, di e Ziele der Heimatkundlichen Vereini­ gen, die Heimat gering zu achten. So hat also gegen die Donau hin etwas gekippt gung einz usetzen. auch in der heutigen Zeit der Heimatge­ worden. Die Neigung der Schichten geht danke seine Berechtigung und seine Zu­ Als einer der vielen, die in Baden-Würt• stärker nach unten als die Alboberfläche. kunft. Das ist von großer Bedeutung für unser temberg nach d em schmerzlichen Verlust Ihn zu beleben und zu fördern ist unsere der alten Heimat eine neue finden durften Thema. Denn es ergibt sich daraus schon Aufgabe. Die Mittel dazu sind Vorträge durch den Augenschein, daß der Albtrauf, und der di es dankbarst zu würdigen w eiß, und Exkursionen, die wir weiterhin pflegen ist m ir die Bedeutung des Begriffes "Hei­ also auch Ihre Markung, w eniger Wasser wollen. Möge uns dies gelingen. Dazu bitte abbekommt als di e nach der Donau hin ge­ m at " sehr bewußt. Wi e so vieles im Leben ich alle Mitarbeiter, mir ihre Hilfe und ni m mt der Mensch die Heimat als etwas neigten Gebiete. Erschwerend kommt hin­ ihren Beistand ebenso zuteil werden zu zu daß sich an der Albkante oben noch Selb stverständliches und erst der Verlust ei~ zei gt ihm, was der Begriff bedeutet und lassen. wie sie sie schon bisher m einem Stück in die Albhochfläche hinein der Vorgänger zuteil werden ließen. umfaßt. Den Begriff "Heimat" erfaßt nur sogenannte Steigungsregen auswirkt. Sie der, der sie wirklich kennt. Diese Kenntnis In di esem Sinne wollen wir unsere Ar­ w erden nachher im Lichtbild sehen, wie zu vermitteln ist di e Aufgabe der Heimat­ beit fortset zen in der Hoffnung auf ein er­ "Schön wetter wolken" ü ber Weilstetten da­ kundlichen Vereinigung jetzt und für alle folgreiche s J ahr 1969.
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