AZ 3900 Brig • Mittwoch, 7. April 2010 • Nr. 79 • 170. Jahrgang • Fr. 2.20 www.walliserbote.ch • Redaktion Telefon 027 922 99 88 • Abonnentendienst Telefon 027 948 30 50 • Mengis Annoncen Telefon 027 948 30 40 • Auflage 25 261 Expl. Neue Strategie des Weissen Hauses KOMMENTAR US-Regierung beschränkt mögliche Anwendung von Atomwaffen Ständerat W a s h i n g t o n / M o s k a u. ohne Biss – (apn) Die USA wollen die strategische Ausrichtung ihrer Ab dem kommenden 1. Mai Sicherheitspolitik so verändern, gilt in der ganzen Schweiz ein dass der Einsatz von Atomwaf- Rauchverbot in der Gastrono- fen möglichst eingeschränkt mie. Trotz dem «Bundesgesetz wird. Das Ziel von Nuklearwaf- zum Schutz vor Passivrau- fen solle «vor allem» Abschre- chen» kann von einer einheit- ckung oder die Reaktion auf ei- lichen Gesetzgebung aber nen nuklearen Angriff sein, auch nach dem 1. Mai keine heisst es nach Angaben aus Re- Rede sein. gierungskreisen in einer neuen Strategie des Weissen Hauses, Bereits heute kennt mehr als die am Dienstag offiziell vorge- die Hälfte der Kantone eigene, stellt werden sollte. Damit wol- viel strengere Gesetze zum le Obama dem Ziel einer atom- Schutz der Nichtraucherinnen waffenfreien Welt näher kom- und Nichtraucher. Selbst jene men. Geplant sind ausserdem Kantone, die bisher noch kein weitere Abrüstungsgespräche Rauchverbot kennen, werden mit Russland. in Zukunft nicht alle dasselbe Der neuen Strategie zufolge tun. Denn der Bund hat für wollen die USA keine Atom- einen entsprechend grossen waffen bei einem Angriff mit konventionellen, biologischen Interpretationsspielraum ge- oder chemischen Waffen ein- sorgt. setzen, hiess es. Obama sagte Die Hundehaltung geriet in der «New York Times», die den letzten Jahren aufgrund US-Regierung verpflichte sich, diverser Zwischenfälle arg in auch bei einem Angriff keine die Kritik der Öffentlichkeit. Nuklearwaffen gegen Nicht- Jetzt soll ein Bundesgesetz für Atommächte einzusetzen. Ruhe und Ordnung bei den Seite 19 Barack Obama auf dem langen Marsch zu einer atomwaffenfreien Welt. Foto Keystone Hundehaltern sorgen. Viele Kantone haben viel schneller reagiert, auch das Wallis. Visionen für Brig-Glis Dennoch will der Ständerat Ein einziges Hundegesetz? nun im Gegensatz zum Natio- Eine strategische Positionierung erarbeiten Ein Bundesgesetz statt 26 kantonale Gesetze nalrat einheitliche Normen für B r i g - G l i s. – (wb) Wie siert, an denen sich die Be- alle Kantone. Kommt das Bun- soll die Stadtgemeinde Brig- völkerung mit den jeweils zu- S i t t e n. – (wb) Der Bund will desgesetz wie vom Ständerat Glis strategisch positioniert ständigen Stadträten sowie ein nationales Hundegesetz. verlangt, würde beispielsweise werden? Der Stadtrat macht den verantwortlichen Ange- Kantone, die heute eine strenge- das Rasseverbot für Kampf- sich dazu über einen Zeithori- stellten der Stadtverwaltung re Gesetzgebung kennen, müss- hunde im Wallis wieder fallen. zont von zehn Jahren so seine austauschen kann. ten dann die nationalen Normen Raucherschutz und Hundehal- Gedanken und möchte die Erwünscht sind durchaus vi- übernehmen. Meinungen und Ideen der Be- sionäre Idealvorstellungen So beschloss es vor Monatsfrist tung zeigen, dass die Politik völkerung in diese Überle- für das Simplon-Städtchen jedenfalls der Ständerat. Weil oft wie eine Wundertüte daher- gungen mit einbeziehen. wie gar für die Region. Die der Nationalrat in seinem Ent- kommt. Beim Raucherschutz Deshalb werden in den Workshops sind jedoch nicht wurf schärfere kantonale Geset- haben die Kantone also auch nächsten Wochen ressortwei- der Platz für individuelle ze noch vorsah, muss die Gros- in Zukunft mehr oder weniger se Workshop-Abende organi- Wunschkonzerte. Seite 5 se Kammer jetzt nochmals über freie Hand. In der Hundehal- die Bücher. tung hingegen soll ein natio- Das nationale Hundegesetz will nales Gesetz kantonale Rege- Besitzer und Züchter in die lungen aushebeln. Pflicht nehmen. Hunde sind so Ausgerechnet jetzt ein natio- zu halten, dass sie weder Men- schen noch Tiere gefährden. nales und erst noch «zahnlo- Der Nationalrat hat dem neuen ses» Hundegesetz zusammen- Gesetz im Juni 2009 zuge- zubasteln, das weit weniger stimmt. Im März ist ihm der strenge Normen vorsieht als Ständerat gefolgt. Anders als viele kantonale Regelungen, der Nationalrat will der Stände- zeugt von wenig Respekt ge- rat aber ein nationales Hunde- genüber der Bevölkerung. gesetz mit einheitlichen Nor- Denn in etlichen Kantonen hat men für alle Kantone. Im Rah- man sich mit grossem Mehr men einer Befragung betonten für ein «hartes» Hundegesetz fast alle Kantone, dass eine Ko- ordination der kantonalen Hun- ausgesprochen. Die ständerät- degesetze nicht möglich sei. liche Version dürfte deshalb Kommt die ständerätliche Vari- vor dem Volk keine Chance Brig-Glis will über seine Zukunft nachdenken. Foto wb ante durch, hätte dies auch Fol- haben. gen für das Wallis. Seite 3 Soll die Hundehaltung schweizweit geregelt werden? Foto Keystone Herold Bieler WB HEUTE WALLIS WALLIS SPORT AB DONNERSTAG WISSEN Wallis Seiten 2 – 11 Was läuft weiter? «Zum Lachen...» Frutiger ist wieder da SIE, WOHIN ES IN DIE TV-Programme Seite 9 Traueranzeigen Seite 10 Nach der Ableh- «Meine Aufgabe ist es, Der FC Visp steht in der Sport Seiten 13 – 17 nung des Tourismus- die Menschen zum 2. Liga am Tabellenen- FERIEN GEHT... Hintergrund Seite 18 gesetzes klärt sich Lachen zu brin- de. Es ist darum nicht Ausland Seite 19 nun der Fahrplan gen, obwohl sie Zeit, über Fussball zu Schweiz Seiten 20/21 für das weitere nichts zu la- reden. Wir trafen da- Wirtschaft/Börse Seite 22 Vorgehen. Der Tou- chen haben», rum Marco Frutiger. Wetter Seite 24 rismusgipfel von sagt Satiriker Und stellten fast keine Staatsrat Cina wird Andreas Thiel. Fussball-Fragen. Es jetzt vorbereitet und Und lacht war gleichwohl soll Lösungen selber gerne ein gutes Ge- Z‘REISEMAGAZIN bringen. und oft. spräch. ALS WB-BEILAGE AM DONNERSTAG! Seite 2 Seite 7 Seite 15 Mittwoch, 7. April 2010 WALLIS 2 UNTERWALLIS Tourismusgipfel kommt im Juni Unterhaltsarbeiten an der Raffinerie Nach der wuchtigen Ablehnung des Tourismusgesetzes setzt Staatsrat Cina künftig auf Konsenslösungen C o l l o m b e y. – Die Raf- finerie in Collombey fährt seit gestern Dienstag wegen Problematische der ordentlichen Unter- Dreiervertretung? haltsarbeiten den Betrieb sukzessive herunter. Die lth) Bei Wallis Tourismus Arbeiten dauern bis zum stellen sich auch personelle 26. April. Während der Ar- Fragen. Das zuständige beiten wird die Flamme be- kantonale Volkswirtschafts- deutend grösser sein. Die departement wird vom gegenwärtige Produktion in Oberwalliser Jean-Michel der Raffinerie beträgt 2,7 Cina geleitet. Der Oberwal- Millionen Tonnen Erdöl- liser Herbert Volken ist aus- produkte pro Jahr, herge- sichtsreichster Kandidat für stellt aus Rohölen, die den Posten des Präsidenten durch eine 340 Kilometer von Wallis Tourismus. Vol- lange, die Alpen durch den ken hat im Tourismus gros- Grossen-Sankt-Bernhard- se Verdienste und ist in der Tunnel durchquerende Politik gut verankert. Auf Pipeline vom Hafen von der anderen Seite würde Genua nach Collombey das Oberwallis mit ihm als transportiert werden. Die Präsident und mit Direktor von der Raffinerie geliefer- Urs Zenhäusern eine prob- ten Produkte umfassen lematische Dreiervertre- Benzin bleifrei 95 und 98, tung erhalten. Die Begrün- Flugpetrol, Dieselkraft- dung, das Oberwallis sei stoff, Heizöl extra-leicht, touristisch bedeutender als Schweröl sowie Flüssiggas der welsche Kantonsteil, (LPG). Die Produktion der greift zu kurz. Gerade in Raffinerie entspricht rund der heiklen Phase der Neu- einem Fünftel des jährli- strukturierung und der un- chen Verbrauchs an Erdöl- gelösten Finanzierungsfra- produkten in der Schweiz. gen müsste sich eine Hin- tanstellung des welschen Tourenskifahrer Kantonsteils zwangsläufig 16 Stunden im Iglu rächen. Daher stellt sich die L a F o u l y. – Vier Skitou- Frage, ob es nicht einer renfahrer mussten am grundsätzlichen Neubestel- Samstag und Sonntag 16 lung der leitenden Organe Stunden im Schnee aushar- von Wallis Tourismus be- ren, ehe sie von der Air dürfte. Dies würde neuen Glaciers gerettet wurden. Ideen und neuen Kräften Das Quartett war von Cha- den Weg bahnen, die unbe- monix nach La Fouly unter- lastet von den Schatten der wegs. Nachdem es am Vergangenheit oder von Nachmittag stark zu schnei- neuen Ungleichgewichten en begann, entschieden sich In der zweiten Juni-Hälfte findet der Tourismusgipfel statt, an dem wichtige Weichenstellungen für die Zukunft des wichtigsten Walliser zu Werk gehen könnten. die Tourenfahrer unterhalb Wirtschaftszweiges vorgenommen werden. Foto wb des Saleina-Passes auf rund 3300 Meter über Meer, ein S i t t e n. – Nach der wuch- zusammengestellt. Eine erste eher unumstrittenen Aspekte auf freiwilliger Basis umzu- befassen haben. Denn es sind Iglu zu bauen und dort zu tigen Ablehnung des Tou- Arbeitsgruppe befasst sich mit des Walliser Tourismus bis En- setzen oder verbindlich zu re- eine ganze Reihe von Vorstös- übernachten. Da es über rismusgesetzes steht nun der Walliser Werbung, eine de Jahr, spätestens aber bis geln ist. sen auf Eis gelegt worden, die Nacht viel Neuschnee gab, der Fahrplan für die künf- zweite mit dem Tourismus- Mitte des nächsten Jahres rea- nun im September behandelt lösten die vier Franzosen tige Marschrichtung: Der Observatorium und eine dritte lisiert sein sollten. Die Finanzierung werden sollen. über die kantonale Ret- grosse Tourismusgipfel fin- bereitet den Tourismusgipfel bleibt der Angelpunkt tungsstation