Aussichten Für Den Mittelstand

Aussichten Für Den Mittelstand

Nachrichten und Kommentare zur Mittelstandspolitik Nr. 1| 4. Januar 2013 Aussichten für den Mittelstand „Peer Steinbrück hat sich vor den Linken zu Boden KfW auf den Weg gebracht, um die geworfen“ – dieses Bild, das kürzlich in einem Inter- energetische Gebäudesanierung zu view zitiert wurde, verdeutlicht anschaulich, was wir fördern, nachdem der Bundesrat eine zu erwarten haben, sollte die SPD mit der Regierungs- steuerliche Förderung weiterhin blo- bildung nach der Bundestagswahl beauftragt werden. ckiert. Die wirtschafts- und finanzpolitischen Beschlüsse Der letzte CDU-Bundesparteitag des SPD-Bundesparteitages sind eindeutig und zeigen, hat eine Reihe von Anträgen zur Ent- wer der Verlierer eines Regierungswechsels wäre: Der scheidung an die CDU/CSU-Bundes- deutsche Mittelstand und die zahlreichen Familienbe- tagsfraktion überwiesen. Unter ande- triebe. rem werden wir uns mit der Neuord- Einen bitteren Vorgeschmack darauf, was die rot- nung und Vereinfachung des Christian Freiherr von Stetten grüne Mehrheit des Bundesrates bis zur Bundestags- PKM-Vorsitzender Mehrwertsteuersatzes beschäftigen. wahl im September blockieren wird, gab es in der letz- Quelle: PKM Zur Information und als Diskussions- ten Vermittlungsausschusssitzung: Die Mehrheit lehnte beitrag haben wir in diesem Journal einen Gastbeitrag von das im Bundestag beschlossene Unternehmenssteuerver- Prof. Dr. Michael Eilfort, Vorstand Stiftung Marktwirtschaft, einfachungsgesetz, die Verkürzung der Aufbewahrungs- zur Vereinheitlichung des gesetzlichen Mehrwertsteuersat- fristen, die steuerliche Förderung der energetische Gebäu- zes auf 17 Prozent abgedruckt. desanierung und den Abbau der facharbeiter- und mittel- Die Konjunkturaussichten sind für 2013 positiver als standsfeindlichen kalten Progression im Steuerrecht ab. angenommen: Der wichtig Ifo-Geschäftsklimaindex hat Mit der geplanten 12-monatigen Bundesratsblockade sich im Dezember zum zweiten Mal aufgehellt. Deutsch- wird Rot-Grün diesem Land großen Schaden zufügen. land hat so wenig Arbeitslose wie seit über 20 Jahren nicht Unabhängig von Bundesratsmehrheiten oder Schul- mehr, die Sozialversicherungen stehen stabil da und die denkrise werden wir den rot-grünen „Giftpfeilen“ für das Exportzuwächse werden nach 4 Prozent in 2012 bei 3 Pro- verbleibende dreiviertel Jahr unserer Koalition entschlos- zent in 2013 angesetzt. Diese günstigen Rahmenbedingun- sen unseren auf Wettbewerb und soziale Marktwirtschaft gen verbunden mit einer positiven Grundstimmung wer- ausgerichteten Schild entgegenhalten. den dafür sorgen, dass sich die deutsche Wirtschaft und 2013 wird die Senkung der Rentenversicherungsbeiträ- insbesondere der Mittelstand für den zur Jahresmitte prog- ge Arbeitgeber und Arbeitnehmer um rund 3 Milliarden nostizierten Aufschwung gut vorbereiten können. Euro entlasten. Der steuerfreie Grundbetrag wird 2013 um Mut und Zuversicht sollen uns in den kommenden Mo- 126 Euro steigen (2014 um 224 Euro). Ebenfalls zum 1. Ja- naten auszeichnen - mit Ideen, mit Neugier und mit Lei- nuar ist die elektronische Lohnsteuerkarte eingeführt wor- denschaft wollen wir die Lösung neuer Aufgaben anpa- den, womit verschiedene Steuererklärungen elektronisch cken. Der Parlamentskreis Mittelstand wünscht Ihnen und an das Finanzamt übermittelt werden können. Des Weite- Ihren Familien in diesem Sinne ein frohes, gesundes und ren können sich nun Sanitär-, Heizungs- und Klimahand- erfolgreiches neues Jahr 2013. werksbetriebe wegen des Monopolwegfalls im Schorn- steinfegerhandwerk auch in diesem Bereich betätigen. Ihr Haus- und Wohneigentümer werden dadurch mehr Wahl- und Kostenvorteile haben. Ferner hat die Bundesregierung ein ab Jahresbeginn abrufbares Zuschussprogramm der Gastkommentar Inhalt Aussichten für den Mittelstand: 1 Mehrwertsteuer: Da geht noch was! Gastkommentar: „Mehrwertsteuer: Da geht noch was!“ 2 17 Prozent auf alles: kaum um arme Rentner. Und wie groß Haushaltsneutrale ist angesichts exorbitanter Ticketprei- PKM im Gespräch: 3 se die Masse von Arbeitslosen, die bei - BDA/Dr. Göhner Steuervereinfachung nur 7% Mehrwertsteuer in die Oper, in - ALBA Group/Rehtmann AG & Co. KG ohne soziale Schieflage ein Musical oder zum Konzert von Madonna gehen? Wieviel Alleinerzie- Aus den PKM-Arbeitsgruppen: 5 „In der schwarz-gelben Koaliti- hende kaufen in Kunstgalerien ein - PKM-AG Bürokratieabbau onsvereinbarung ist das Ziel einer und würden dies bei voller Mehrwert- - PKM-AG Handwerk Vereinfachung bei der Mehrwertsteu- besteuerung nicht mehr tun? Sind Ja- - PKM-Kommission Modernes Arbeits- er verankert. Leider aber war seit 2009 kobsmuscheln und Edelschokolade und Sozialrecht die einzige von der Bundesregierung Grundnahrungsmittel, Schaumküsse betriebene Veränderung bei der Mehr- und Mineralwasser aber Luxusartikel? Veranstaltungen des PKM: wertsteuer eine Ausweitung des er- Trotz der auch jenseits der wenig - PKM.Forum.Mittelstand 6 mäßigten Satzes, also Komplizierung alltagsrelevanten Maultier-Esel-Bei- statt Vereinfachung: Die Hotel-Sub- spiele erkennbar unsinnigen Mehr- Pressemitteilungen des PKM: 7 vention vergiftete die Legislaturperio- wertsteuerunterscheidung hält sich • Ablehnung der Aufbewahrungsfristen de nicht nur steuerpolitisch und sorg- bei vielen noch hartnäckig die Mär so- • Rot-Grün verhindert Mittelstandsent- te für spürbare zialer Kälte, die mit einer Vereinfa- lastungen Frühstücksfol- chung einherginge. Dabei gilt das • Ordungsgeld/MicroBilG gekomplikati- schon einmal nicht für Millionen von • Blockadehaltung im Vermittlungsausschuss onen sowie ei- Hartz-IV-Empfängern, deren staatli- nen Steueraus- che Unterstützung seit der letzten Re- Meinung: 9 fall von jähr- form automatisch an gestiegene Le- „Agenda 2030“, MdB Dr. Pfeiffer lich knapp ei- benshaltungskosten angepasst wird. ner Milliarde Auch Geringerverdienende würden, Euro. wie neue Rechnungen belegen (Posi- Sonstiges: 9 Prof. Dr. Michael Eilfort Vorstand der Stiftung Der Begriff tionspapier „Mehrwertsteuer“ unter 25. CDU Bundesparteitag in Hannover Marktwirtschaf Quelle: Stiftung Marktwirtschaft „Subvention“ www.stiftung-marktwirtschaft.de), steht hier be- bei einem einheitlichen Satz von 17 wusst, denn Prozent auf alles, was heute der Mehr- der ermäßigte Mehrwertsteuersatz ist wertsteuer unterliegt (Mieten bleiben kein Akt sozialer Gerechtigkeit, son- frei!), nicht übermäßig belastet. Zu- dern eine Branchensubvention – und dem könnte mit den begrenzten ein Tummelplatz vor allem für Lobby- Mehreinnahmen den wirklich Be- Impressum isten. 1968, als die Satzspreizung ein- dürftigen besser geholfen werden, geführt wurde, lohnte das Bedrängen statt Genugverdienern das Streichfett Herausgeber der Politik noch nicht so – damals zu verbilligen. Noch eines: Es stimmt Michael Grosse-Brömer MdB Stefan Müller MdB ging es um den Unterschied zwischen auch nicht, dass via Mehrwertsteuer 5 und 10 statt heute zwischen 7 und die unteren Einkommensgruppen Christian Freiherr von Stetten MdB 19 Prozent. Trotzdem gab im Lauf der eine Hauptlast der Staatsfinanzierung Vorsitzender Parlamentskreis Mittelstand der Jahre eine Ausnahme die andere, ent- tragen. Vielmehr schultern die oberen CDU/CSU-Fraktion im Deutschen Bundestag stand ein eher sinnfreier Katalog von 10 Prozent nicht nur 53% des Einkom- Platz der Republik 1 Ermäßigungen, ein Heer von Un- mensteueraufkommens, sondern 11011 Berlin glücklichen und ein Haufen Gestal- auch 19% der indirekten Steuern. Hier V.i.S.d.P.: Dr. Philipp Birkenmaier tungsanreize: Erfreut man die Hoteli- wird genauso von oben nach unten Christine Stüben ers, sind die bettenlosen Gastrono- umverteilt, dabei bliebe es auch mit Redaktion: Lydia Thommes men noch mehr verärgert. Und wieso einheitlichem Satz. soll mit aller Gewalt z.B. zum Essen im Beim CDU-Parteitag 2012 in Han- T 030. 227-55 900 F 030. 227-56 203 Stehen oder zu „Drive-Thrus“ ange- nover war eine Mehrheit der Delegier- [email protected] reizt werden, wo die jeweiligen An- ten für die durchgreifende Vereinfa- bieter bei gleichem Endpreis die grö- chung. 40% unterstützten eine ent- Diese Veröffentlichung der CDU/CSU-Fraktion ßere Differenz zwischen Grundpreis sprechende Beschlussfassung, andere im Deutschen Bundestag dient ausschließlich und Staatsaufschlag einkassieren? ließen sich formal zu einer Überwei- der Information. Sie darf während eines Wahl- Es ist Zeit, sich ehrlich zu machen: sung an die CDU/CSU-Bundestags- kampfes nicht zum Zweck der Wahlwerbung verwendet werden. Beim ermäßigten Satz auf Lebensmit- fraktion überreden. Das Ende der Ge- tel wie beim Tierfutter geht es um die schichte muss und sollte das nicht Landwirtschaft bzw. Produzenten, sein …“ 2 | PKM Journal | Ausgabe Nr. 1/13 PKM im Gespräch Dr. Reinhard Göhner, Hauptgeschäftsführer Bundesverei- nigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) Aktuelle Arbeitsmarktthemen m 12. Dezember traf sich der hende, weitere Öffnung des ordneten. Der Schwung aus der Zeit- APKM-Vorstand mit dem arbeitsmarktpolitischen Instrumen- arbeitsbranche sei raus, so Göhner, Hauptgeschäftsführer der BDA, Dr. tenkastens - wie das in der Lehman- und die aktuelle Rechtsprechung, Reinhard Göhner, der bis 2007 sein Krise angewandte „Kurzarbeitergeld dass eine „Null-Auftragslage“ kein Mandat als Bundestagsabgeordneter plus“ - diskutierte die Runde ausgie- Kündigungsgrund im Rahmen der ausgeübt hat und auch langjähriges big. Eher skeptisch war der PKM-Vor- Zeitarbeit sei, erschwere die Lage PKM-Vorstandsmitglied gewesen ist. stand, dem Anliegen der Tarifpartner noch zusätzlich. Hauptthe- Vor dem Hintergrund des Bun- ma des Zu- desparteitagsbeschlusses

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