![Hannes P. NASCHENWENG, Die Burg Strechau Und Ihre Besitzer Bis](https://data.docslib.org/img/3a60ab92a6e30910dab9bd827208bcff-1.webp)
Sonderbände der Zeitschrift des Historischen Hannes P.JNaschenweng Vereines für Steiermark 24 (1997) Die Burg Strechau und ihre Besitzer bis 1629 Vorgeschichte stättehin . 1986durchgeführt e Grabungen imBereic h der Vorburgerbrachte nde nNachweis ,da ßhie rdi eVest eNie - Wennvo nde n ihrerAnlag enac hgroße nBurge nde r derstrechau gestanden hat1.A n den Gebäuden der lang­ Steiermark die Rede ist, werden stets zwei Namen gestreckten Vorburg, die zum Teil aus dem 16.un d 17. genannt, die Riegersburg im Osten des Landes und Jahrhundert stammen(Keller .Schüttboden , Pflegerhaus), Strechau in der Obersteiermark. Beide zeichnen sich demlinksseiti g gelegenen Pulverturm undeine m Kano­ durch ihre exponierte Lage, ihre Bauten und Bedeu­ nenrondell vorbei, gelangt man zu einer steinernen tung für Geschichte und Kunst aus. Doch anders als Brücke, die früher ebenfalls eine Zugbrücke war, und diez uRech tvielgerühmt e undauc hvielbesucht eRiegers ­ einenletzte nkünstlic h ausgehauenenGrabe n überspannt. burgträum tStrecha u schon seitmeh ral s35 0Jahre nde n Auf dem dahinterliegenden Gelände erstreckt sich das Traumeine sehemalige nAdclssitzes ,desse neinstig eHer ­ Hochschloßode rdi efrüher e BurgObe rStrechau ,di ebi s ren das prächtige Schloß, von der Ungunst der Zeit ins 14.Jahrhunder tvo nde rBur gNiede rStrecha ugetrenn t gezwungen,verließe n umni emeh rzurückzukehren .Viel ­ war und mit dieser erst in der Folgezeit zu einer Anla­ leichtmach tgerad eda swechselvoll c Schicksal derletz ­ ge vereinigt wurde. Den Zugang bewachte ein mächti­ tenadelige nBesitzer ,de rFreiherre n Hoffman vonGrün ­ ger dreiseitiger mehrstöckiger Turm, der seine keilför­ bühel und Strechau, den geheimnisvollen Reiz aus,de r mige Spitze der Brücke zuwandte und dadurch jeden demstolze n Bau bis heute anhaftet. Angriff von vorneherein problematisch machte. Wurf­ Hoch über dem oberen Ende des Paltentales thront geschosseprallte na nih mseitlic h ab,Ram mbocke , sofer- dieVest e auf einem nach Südosten sich hinziehenden nesi eüberhaup teingesetz twerde nkonnten ,bliebe n wir­ Felsrücken, der an drei Seiten fast unüberwindlich steil kungslos.Heut eis tde ralt eBergfrie d indi ebarock eTor ­ anlageeingebaut ,übe rde rdi ebarock eSchloßkirch e liegt, abfällt. Nurdi eviert e Seiteläß t einen schmalen Zugang bekrönt von einem aus der Zeit der Hoffman stammen­ zum ersten Tor, das noch Mitte des 17. Jahrhunderts denoktogonale nTurm .Durc h dieToranlag e betritt man nur über zwei durch einen kleinen Turm getrennte den Burghof mit den prachtvollen dreigeschossigen Brücken erreichbar war. Basteien aus dem 16.un d der Renaissance-Arkaden ausde rZei tde sHan sFriedric h d. „Hungerturm" aus dem 14.Jahrhunder t schützen die­ Ä. Hoffman. An der Nordostecke der heutigen Burg, sesTor .Zwe ifinstere Räum e imHungertur m weisenau f an der Stelle des vom Admonter Abt Urban Weber um seine einstige Funktion als Gefängnis und Gerichts­ Fundbericht überdi e archäologischen Untersuchungen von B. HEBERT.BD AGraz .ZI .2094/86 ,w odi eErrichtun g des Hungerturmes durch Konrad von Auffenstein um 1370angesetz t wird, was nicht stimmen kann,d aAuffenstei n schon 1341starb . 1652 errichteten Rittersaales, soll früher der sagenhaf­ steine, darstellend ein ungezäumtes Pferd und ein Säu­ und soll Dach,Obdach ,Herberge , imübertragene n Sinn dasErzstif t nundi eBur gverlieh ,is tnich tgan zklar . Viel­ 8 te „Heidenturm" gestanden haben. Von ihm, der in sei­ lenkapitell inNeusied l sowieMünzfund e erinnern andi e Schutz für die ganze Gegend bedeuten . In der Folge­ leicht war der vorhin genannte Otto von Strechau, des­ nem Namen vielleicht die Erinnerung an einen spätrö­ römischeHerrschaf t imLand 4.I mJahr e48 8wurd e Ufer- zeit errichtete Salzburg eine Burg, die als Lehen an die sen Vorname sehr an die Familie der Herren von Graz mischen Wachturm überliefert, istkein e Spur mehrvor ­ Noricum von König Odoaker als römisches Siedlungs­ Traungauer, Markgrafen von Steiermark, ausgegeben erinnert,Nachfolge r derausgestorbene n Strechauer.Abe r handen,doc h wurde 1842i mSchloßgarte n vonStrecha u gebiet wegen der Bedrängung durch die Ostgoten auf­ wurde, die als Burggrafen Ministerialen einsetzten, die auchda svollfrei e Geschlechtde rKindberge r könnteal s eineMünz e des KaisersTraja n (98- 117n .Chr. ) gefun­ gegeben und die Römer verließen massenhaft die Pro­ sichnac h derBur gnannten .Al ssolch e werden um 1120 Inhaber der Burg in Frage kommen, denn es besaß in den, womit es nicht unwahrscheinlich ist, daß schon vinz. Es folgten die dunklen Jahrhunderte der Völker­ ein „Gerungus de Strechau" und 1135Gerun g und sein unmittelbarer NäheStrechau sHüben ,di evo nAngehöri ­ 9 15 die Römer den Hügel wegen seiner günstigen Lage wanderung,i ndene n immerneu eVölkerschare nda sLan d BruderAdalber o „de Strechowe" urkundlich erwähnt . gen dieser Familie anAdmon t geschenkt wurden . militärisch nützten und der „Heidenturm" entweder mit durchzogen, von denen erst die Slawen sich dauerhaft Sieentstammte n einerFamilie ,di esic hauc h„vo nEnns ­ 1250 war Strechau bereits im Besitz des Wulfing 10 den Resten eines römischen Wachturmes identisch war niederließen, denen im 8. Jahrhundert die Baiern folg­ tal"ode r „von Winklern" (bei Irdning?) nannte . Rich- vonTrennstei n aus dem mit den Kindbergern verwand­ oder auf diesen erbaut wurde2. ten,di edi eSlawe n schließlich ethnischüberlagerten .Sei t kard von Winklern trat um 1140 in das neu gegründete ten Geschlecht der Herren von Graz. Damals war Phi­ derzweite n Hälfte des8 . Jahrhundertsgehört eda sGebie t Admonter Frauenkloster ein". Gerung von Strechau lipp von Spanheim erwählter Erzbischof von Salzburg 1.Ältest e Geschichte zumfränkisch-karolingische n Reichun dwurd evo nSalz ­ schenkte um 1143 dem Kloster Admont eine Leibeige­ und in Auseinandersetzungen mit Kaiser Friedrich II. ne, des Gerung (IL) Söhne Gerung (III.) und Adalbero Spuren menschlicher Besiedlungde sHochtale svo n burg aus christianisiert. vonStrecha u kommen vonca . 1164bi sca . 1195 alsZeu ­ Lassingreiche nbi si ndi ejünger eSteinzei tzurück .Scho n gen in Urkunden für die Klöster Admont und Garsten 1906wurde n inMoo sbronzen ePferdetrense n undSteig ­ 2. Strechau im Besitz der Salzburger Kirche vor,al sihr eEigenleut etrete n Ortlieb,Otto ,Dietma run d bügeln entdeckt und 1983 fand man am Mitterberg ein 2.1 Erste Nennung imAdmonte r „Stiftbrief" Gottfried inde n Urkunden auf2. Liuprand von Strechau ca. 5000 Jahre altes Steinbeil1. Die folgenden Jahrhun­ - Die Ritter v. Strechau war um 1168 Konverse zu Admont, ob der ca. 1195 derte sind siedlungsgeschichtlich noch ohne Dokumen­ So Am9 .Ma i 1036schenkt ede rdeutsch e Kaiser Kon­ erwähnte Otto von Strechau noch zur Familie gehörte, tation. In der Römerzeit gehörten das Enns- und obere 11 vi ^ ist fraglich . Um 1203 wird Gerung III. das letzte Mal Paltental zurProvin z Noricum (Noricum Ripense/Ufer- rad II. dem Salzburger Erzbischof das königliche Gut urkundlich genannt, dann erlosch das Geschlecht, von Noricum). Eine Staatsstraße führte von Pettau über das „Laznichoue" (Lassinghof) im Ennstal mit den nächst­ dem sich anscheinend kein Siegel erhalten hat14. Mur-,Liesing -un dPaltenta l undde nPhyrnpa ßnac hWel s liegenden Königshuben\ Mitdiese rSchenkun g istnich t nur die ganze Hochfläche von Lassing, sondern wahr­ HL v*^ undz ude n Legionslagern undStädte n ande rDonau .A n 2.2 Die Herren von Trennstein auf Strechau dieser Straße lagen in geringer Entfernung zur späte­ scheinlichauc hde rFelse nvo nStrechau , indesse n Nähe ren Burg Strechau römische Siedlungen und Poststa­ der Hof lag, an das Erzstift gekommen''.Al s Erzbischof 1192 waren die Traungauer mit dem kinderlosen tionen, die den Handelstreibenden wie den durchmar­ Gebhard 1074da sStif tAdmon tgründete ,überga be rdie ­ HerzogOtaka rvo nSteiermar kausgestorbe n undStrecha u schierenden Legionssoldaten als Stützpunkte dienten. sem auch Güter zu „Strechowe", womit dieser Name als erledigtes Lehen an Salzburg zurückgefallen. Wem Siegeldes Wulfingvon Trennstein, 1280(StiA Admont). 7 Oberhalb von Lassing auf dem Spiegelberg dürfte ein zum erstenmal urkundlich genannt wird . Die Ortsbe­ römischer Beobachtungsposten bestanden haben,Römer ­ zeichnungStrecha u istwi eLassin gslawische n Ursprungs ' SCHNEIDER, Lassing,S .9 . ' BEStG 36(4)/1908,S .4 6n . 21; ÜBSteiermar k 1,S . 168n . 169. ! (G.)GÖTH . Beschreibung steiermärkischer Burgen und Schlösser. 3.Strecha u (MHVSt 4/1853).S . 81. 10 H.PIRCHEGGER .Landesfürs t undAde l inSteiermar k während des Mittelalters 3. Teil (Forsch, z.Verfass , u.Verwaltungsgesch . d. Steiermark 16/1958,S . 199ff. 1 B.SCHNEIDER , Lassing 1036- 1986.Lassin g 1986.S .6 . 11 J.WICHNER , Dasehemalig e Nonnenkloster O.S.B.z uAdmon t inSteiermark , Oesterreich (Sep. Druck. Brunn 1881).S .6 . 4 SCHNEIDER, Lassing,S . 7f. 12 ÜBSteiermar k 1,S .53 6n . 564,48 4n .517 ;StLA- U 221; ÜB Steiermark 2,S . 36n . 13.Di e Eigenleute:Ü B Steiermark 1,31 7n . 323,S . 545n . 577,S .54 9n . 583. s MGH,D D4 .n . 229;Ü BSteiermar k 1,S .5 7 n.49 . " J.WICHNER , Geschichte des Benediktiner-Stiftes Admont 2,Gra z 1876,S . 195;Ü BSteiermar k 1,S .57 4n .606 . 6 SCHNEIDER. Lassing,S . 10,vermute t den Hof imOr t Lassing. 14 ÜBSteiermar k 1,S .647/64 8n .672 , 673. ' ca. 1075,urk .ers t 1130/35 im sog.Admonte r Stiftbrief, der aber nurein eTraditionsnoti z ist,erwähnt . ÜB Steiermark 1,S . 87n .77 . ,s R. BARAVALLE, Burgen und Schlösser der Steiermark. Graz 1961(Ndr .Gra z 1995),S . 436. 4 5 22 verwickelt. Dazu mußte sich der „Erwählte", wie sich 3. Strechau wird landesfürstlich
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