Gemälde & Grafiken GALERIE SCHÜLLER im Bayerischen Hof Die Galerie Schüller präsentiert Ihnen einen Gesamt- überblick der Kunstwerke Zum ersten Mal in der Geschichte, der seit über dreißig Jahre bestehenden und in zweiter Generation geführten Galerie Schüller, möchten wir Ihnen einen Katalog überreichen, der einen Gesamtüberblick über alle Werke gibt, die in der Galerie präsentiert werden. Dieser Katalog ist zugleich eine Übersicht der Künstler, die für das Galerieprogramm stehen: Dies sowohl für die Klassische Moderne als auch für die Süddeutsche Malerei. Besondere Highlights der Klassischen Moderne, die wir ausstellen, sind Werke der Münchner und Berliner Künstlervereinigungen „Blaue Reiter“ und „Brücke“. Von Paul Klee (1879 – 1940) ist das Kunstwerk „Eine Schwärmende“, aus dem Jahr 1938, mit der Darstellung eines Engels, zu nennen. Die geflügelten Mischwesen, halb Mensch halb Himmelsbote gehören zu den beliebtesten Werken, die Paul Klee geschaffen hat. Sie repräsentieren eine Übergangsform zwischen irdischer und überirdischer Existenz, die dem Bedürfnis nach Spiritualität entgegen kommt. Gabriele Münters beeindruckendes „Blumen- stillleben mit Tigerlilie“ auf schwarzen Malgrund ist innerhalb ihres Oeuvres ein Solitär. Mit dem Kunstgriff auf „Schwarz“ zu malen, avanciert der Hintergrund zum künstlerischen Stilmittel. Eine außergewöhnliche Brillanz geht damit von den Blumen aus. Das Stillleben „Katze und Pinseltopf“, um 1915 entstanden, dokumentiert die künstlerische Schaffenspha- se von Alexej von Jawlensky zu jener Zeit als er in die Schweiz emigriert ist. Von den Brü- cke Künstlern werden weiterhin Kunstwerke von Ernst Ludwig Kirchner und Hermann Max Pechstein gezeigt. Ernst Ludwigs Kirchners charmante Kreidezeichnung „Prinzessin Madri verlässt den Palast“ um 1910, verdeutlicht den spannungsreichen, expressiven Stil des Künst- lers. Aus verschiedenen Jahrzehnten sind Öl- als auch in anderen Techniken ausgeführte Ar- beiten von Hermann Max Pechstein ausgestellt. Eine frühe als auch eine späte Arbeit von Hans Purrmann, dem Mitbegründer der École Matisse in Paris, veranschaulichen seine künstlerische Entwicklung innerhalb von drei Jahrzehnten. Während das frühe Gemälde „Porto d’Ischia“, 1924, noch den Einfluss seines Künstlerfreundes und Lehrers Henri Matisse erahnen lässt, ist die „Landschaft bei Sorrent“, 1952, charakteristisch für den eigenständigen Stil Purrmanns. Jeanne Mammens Aquarell „Im Cafe am Bülowbogen“, um 1932, ist eine Charakterstudie zweier Damen aus dem Berliner Milieu der 30’er Jahre des vergangenen Jahrhunderts. Sie zeigt zwei verwegen wirkende Frauengestalten in einem Caféhaus der Hauptstadt. Ebenso ist französische Künstler André Brasilier mit einem Gemälde vertreten, das seine Muse und Ehefrau Chantal vor weiter Landschaft zeigt. Neben der Klassischen Moderne pflegt die Galerie Schüller seit Anbeginn Ihres Bestehens die Süddeutsche Malerei, welche ihr ein wichtiges Anliegen ist. Bedeutende und berühmte Künstler dieser Kunstrichtung finden hier Ihren Platz. Die Münchner Künstler Otto Pippel, Julius Seyler oder Max Lacher werden immer wieder in Einzelausstellungen geehrt. Seit jeher ist das Künstlerehepaar Arnold Balwé und Elisabeth Balwé-Staimmer mit unzähligen Werken vertreten. Gemälde und grafische Arbeiten der „Scholle“ Mitglieder Leo Putz, Adolf Münzer und Walther Püttner finden sich ebenfalls in dieser Gesamtausstellung wieder. Gemälde des Pfälzer Künstlers Otto Dill, der für Pferde- und Löwendarstellungen berühmt ist, wie auch die der bekannten Süddeutschen Künstler Ludwig Bock, Constantin Gerhardinger, Paul Mathias Padua, Franz Heckendorf, Erich Mercker als auch einige Bronzeskulpturen von Viktoria Müller sind in der Galerie zu sehen. Künstler, die zwar nicht direkt aus dem Süddeutschen Raum stammen, gehören dennoch zum Pro- gramm. Arbeiten von Bruno Krauskopf oder dem Wuppertaler Künstler Eduard Dollerschell werden aktuell angeboten. Ein bedeutender Künstler, dem die Galerie Schüller seit vielen Jahren einen gewichtigen Platz einräumt, ist der Österreicher Oskar Mulley. Seine beeindru- ckenden, in Spachteltechnik ausgeführten Bergbauernhöfe inmitten der kargen Bergwelt, aus den Jahren 1925 bis 1930, erfreuen sich immer größer werdender Beliebtheit. Jahrzehntelange Erfahrung auf dem Gebiet der Klassischen Moderne und der Süddeutschen Malerei hat die Galerie Schüller zum Experten für diese beiden Kunstrichtungen werden las- sen. Mit größter Sorgfalt sind alle Gemälde auf ihre Echtheit geprüft, indem sie den zu- ständigen Kommissionen, Sachverständigen und Gutachtern zur Prüfung ihrer Authentizität vorgelegt wurden. Wir wünschen Ihnen mit diesem Katalog viel Freude und heißen Sie in der Galerie Schüller herzlich willkommen. München, im Mai 2014 Inhalt Arnold Balwé 8 Jeanne Mammen 62 Elisabeth Balwé-Staimmer 16 Erich Mercker 64 Ludwig Bock 20 Gertrud Viktoria Müller 66 André Brasilier 22 Gabriele Münter 72 Otto Dill 24 Adolf Münzer 74 Eduard Dollerschell 26 Oskar Mulley 76 Constantin Gerhardinger 28 Paul Mathias Padua 78 Franz Heckendorf 30 Hermann Max Pechstein 82 Alexej von Jawlensky 32 Otto Pippel 86 Ernst Ludwig Kirchner 34 Walther Püttner 108 Paul Klee 36 Hans Purrmann 110 Alexander Koester 38 Leo Putz 114 Bruno Krauskopf 40 Christian Rohlfs 122 Max Lacher 42 Julius Seyler 124 Arnold Balwé (1898-1983) Arnold Balwé, Sohn eines holländischen Konsuls 1898 in Dresden geboren, verstorben 1983 # 1420 in Feldwies am Chiemsee. Sein Studium absolviert er ab 1920 an der Akademie in Antwer- Arnold Balwé pen, danach an der Akademie der Bildenden Künste in München bei dem Lehrer Karl Caspar (1898 – 1983) (1879 – 1956), welches er 1927 mit Auszeichnung abschließt. Balwé bereist Europa Zeit Ländlicher Garten seines Lebens. Studienreisen führen ihn alljährlich in sein Vaterland Holland und in sämtliche Öl / Leinwand benachbarten Länder. An diesen Orten findet er all jene Sujets, die sich auf den Leinwänden 85 x 110 cm wieder finden. Sowohl vor als auch nach dem Zweiten Weltkrieg nimmt er an vielen Ausstel- rechts unten signiert lungen in ganz Deutschland teil. Die Besonderheit seiner Gemälde liegt in ihrer positiven rückseitig bezeichnet: Ausstrahlung. Dies ist gleichwohl auf die „Lesbarkeit“ seiner Darstellungen zurück zuführen, „Ländlicher Garten“ als auch auf die Farben, welche einen Eindruck von „immerwährender Frische“ vermitteln. Provenienz: 1983 stirbt der Künstler mit 84 Jahren in Feldwies am Chiemsee. Privatbesitz Franken Arnold Balwé was born in 1898 in Dresden, where his father served as the Dutch consul. He died in 1983. He enrolled at the Antwerp Academy in 1920, later moving to Munich to take up studies at the Academy of Fine Arts under Karl Caspar (1879 – 1956). He completed his studies with distinction in 1927. He travelled extensively in Europe, making regular study trips to his native Holland and neighbouring countries. It was on these trips that he was to discover the rich variety of motifs that recur in his oeuvre. He exhibited widely in Germany between the wars and after the Second World War. His paintings are rich with positive energy. This is attributable both to the ‘readability’ of his subjects and to the colouristic impact of his work, which leaves the viewer with an impression of ageless freshness. Balwé died at the age of eighty-four in Feldwies, a small town on the Chiemsee, the largest lake in Bavaria. 9 # 1416 Arnold Balwé (1898 – 1983) Föhntag am Chiemsee, 1934 Öl / Leinwand 70 x 100 cm rechts unten signiert rückseitig signiert, datiert und bezeichnet Provenienz: Privatbesitz Süddeutschland 10 # B1074 Arnold Balwé (1898 – 1983) Getreideernte am Gebirge Öl / Leinwand 70 x 100 cm links unten signiert. Verso signiert und bezeichnet # B1077 Arnold Balwé (1898 – 1983) Winterliche Landschaft Öl / Leinwand 70 x 100 cm links unten signiert 13 # 871 Arnold Balwé (1898 – 1983) Mykonos Öl / Leinwand 76 x 100 cm links unten signiert rückseitig bezeichnet: „Windmühle auf der Insel Mykonos (Griechenland)“ Provenienz: Privatbesitz Italien # B1006 Arnold Balwé (1898 – 1983) Frachtboot in Holland, 1926 Öl / Hartfaser 36 x 53,5 cm links unten signiert und datiert rückseitig signiert, datiert und bezeichnet: „Frachtboot in Holland W. N. 84“ 15 Elisabeth Balwé-Staimmer (1896 – 1973) Elisabeth Staimmer, 1896 in Straubing/Niederbayern geboren, 1973 in Traunstein verstor- # 1362 ben, beginnt ihre künstlerische Ausbildung 1923 an den Münchner Lehrwerkstätten bei Karl Elisabeth Balwé-Staimmer Caspar (1879 – 1956). Anschließend wechselt sie zur Akademie für angewandte Kunst zu (1896 – 1973) Richard Riemerschmid (1868 – 1957) und Else Jaskolla (1881 – 1957) und beendet das Stillleben mit Äpfeln Studium 1927 bei Karl Caspar (1879 – 1956) als freie Malerin an der Akademie der Bilden- Aquarell den Künstler in München. 1927 Vermählung mit dem Künstler Arnold Balwé (1898 – 1983). 52 x 69 cm Zahlreiche Reisen mit Arnold Balwé durch die Welt, auf welchen sie die Sujets für ihre Malerei links unten signiert findet. Ein untrüglicher Sinn für Farben sowie ein unverwechselbarer malerischer Stil zeich- Provenienz: net die Künstlerin aus. Es ist das einfache Alltagsleben, Interieurdarstellungen und Stillle- Privatbesitz Südtirol ben, in denen sie auch die eigene häusliche Welt abbildet, das sie als Künstlerin interessiert. Elisabeth Balwé-Staimmer befasst sich innerhalb ihres Oeuvres mit den Techniken der Gouache- und Aquarellmalerei. Elisabeth Staimmer was born in Straubing in Lower Bavaria in 1896. She died in Traunstein in 1973. She began her artistic career in Munich in 1923 under Karl Caspar (1879 – 1956).
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